Was ist eigentlich werk-„treu“ oder werk-„gerecht“?

  • Entschuldigung, so ein kleines Lichtchen wie Du maßt sich an über eine große Lichtgestalt wie Gadamer die "Wahrheit" zu kennen. Du solltest vor Scham in den Boden versinken. Aber das Internet ist der Ort der Schamlosigkeit, so ist das eben.

    Nur so viel, ich habe an keiner Stelle die fachlichen Leistungen des Herrn Gadamer bewertet. Das steht mir gar nicht zu. Das kann jeder Interessierte nachlesen bei Prof. Hans Krämer (ebenfalls ein bedeutender deutscher Philosoph!), welcher besagten Herrn Gadamer als Antirealisten bezeichnet und als negativen Dogmatiker. Auch das steht in Wikipedia, in den Auseinandersetzungen des Herrn Krämer mit der Hermeneutik. Und sicher gibt es weitere Kritiker.


    Ich hatte Bezug genommen auf die Tätigkeiten des Herrn Gadamer von 1933 -1945. Auch das kann jeder nachlesen, z.B. in Wikipedia unter dem Suchnamen Hans-Georg Gadamer. Ich könnte den betreffenden 9 Zeilen langen Artikel zum NSDDB (NS-Dozentenbund) hier einstellen, ich weiß nur nicht, ob ich das darf. Deshalb kann sich jeder selbst ein Bild machen.


    Nun antwortet das kleine Licht nach dem Motto "Wie man in den Wald hineinruft....."


    "Was juckt es einen Baum, wenn ein Hund ein Bein hebt".... Ich weiß, der Satz endet drastischer. Ich habe mit Absicht darauf verzichtet, ihn vollständig zu zitieren. Das wäre nicht mein Niveau.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Liebe Madame Cortese,


    auch wenn wir inhaltlich auf derselben Seite stehen, muß ich Dir doch widersprechen.


    Holger ist sozusagen das Epitom eine Philosophen, wortgewandt, von sich selbst überzeugt und arrogant bis zum Abwinken. Das Schöne ist: er ist inhaltlich kaum faßbar, was ebenfalls Philosophenart ist. Er beherrscht die "Ebenenwechseltechnik" meisterhaft, also dem Ausweichen eines Gegenarguments gegen seins auf andere Schauplätze. Kommt man mit dem Stück als Ganzem und bezieht sich auf seine Wirkung, hantiert er mit dem Notentext, kann man notentextlich mithalten, weicht er auf die Rezeptionsgeschichte aus. Immer hat er irgendeinen Brief oder einen Ausspruch irgendeines scheinbar Wichtigen in der Hinterhand, mit dem er Verwirrung stiften kann. Bevorzugt verweist er auf alte Aufnahmen, in denen der Rausch deutlicher ist als der Akkord. Notfalls geht er zurück bis zu irgendwelchen alten Griechen, deren Verständnis von Theater oder Musik für uns heute noch so viel praktische Relevanz besitzt wie der Tsunami, der Atlantis auslöschte.


    Ich interessiere mich nur sehr wenig für die Oper, aber allein Holgers Rumgezappel bei der Verteidigung des Regietheaters macht den Thread doch schon lesenswert. Er ist ein begnadeter Faselhans, im Prinzip dumm, obwohl mit Detailwissen vollgestopft. Dieses in der Politik ja sehr häufig anzutreffende Exemplar des Sich-Über-Die-Anderen-Erhebers kann man hier in einer ungefährlichen Sandbox-Umgebung bestens studieren. Wenn er mal wieder meint, er wäre der "Anständige", ist das für mich ein Grund, den Argumenten seiner Gegenseite höhere Aufmerksamkeit zu schenken.


    Gerade mit dem dämlichen Argument des "Aufstands der Anständigen" zeigt er, mal wieder, nichts verstanden zu haben. Der historische "Aufstand der Anständigen" richtete sich nämlich genau gegen die Falschen, wie man leicht ergoogeln kann.


    Nein, wenn man ihn richtig einordnen kann, ist er für das Forum eine Bereicherung. Man darf ihn nur nicht mit seinem Blödsinn durchkommen lassen.

  • Lieber MMüller,


    dein ganzer Beitrag wäre zitierenswert. Ich will es hier nicht tun, da ihn jeder nachlesen kann. Ich kann dir nur Beifall klatschen für diese sehr passende und lesenswerte Analyse. :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Respekt, werter Müller! Früher habe ich auch noch so ähnlich hübsch geschrieben über den selbst ernannten Herrn Doktor (denn das andere halbe oder ganze oder doppelte Dutzend oder auch mehr hat es nicht nötig, seine zwei oder vier oder sonst wie viele Buchstaben und Ränge und Kapitälchen zur Schau zu stellen). Ich lese mit, was die Ausführungen des einzig Gebildeten im hiesigen Forum anbelangt. Geantwortet wird nicht mehr, das ist auch ein Zeitproblem, für mich aber primär eines der Nerven, die ich im realen Leben schon noch benötige. Schade eigentlich, wenn jemand, der zweifellos etwas zu sagen, sich derart selbst mit roher Gewalt ins Abseits stellt. Über Jahre hinweg und immer wieder. Ich weiß, wovon ich rede ...


    PS: Manchmal habe ich ja den Verdacht, dass wir es mit einem Konstrukt unseres Forenbetreibers zu tun haben, damit der Verkehr stimmt ...


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Wenn wir ehrlich sind, müssen wir auch zugeben, dass wir Dr. Kaletha hier im Forum vermissen würden. Er schafft es mit seiner Dreistigkeit doch immer wieder, erregte Diskussionen zu entfachen, somit ist sein Unterhaltungswert immens. Gerhards Einstellung darüber zu schmunzeln und ihn nicht ernst zu nehmen, ist im Grunde genommen die einzig richtige.
    Schade ist höchstens, dass z.B. Bertarido gelegentlich auf der Leimspur dieses "Faselhanses" kleben bleibt.

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  • PS: Manchmal habe ich ja den Verdacht, dass wir es mit einem Konstrukt unseres Forenbetreibers zu tun haben, damit der Verkehr stimmt ...

    Glaube ich nicht. Hofnarren wurden zwar ernannt oder eingestellt, aber Alfred ist ja kein Herzog.
    Hier hat sich einer selbst zum Hofnarren gemacht.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Trotz der sommerlichen Temperaturen:


    "Die Beleidigung oder Belästigung anderer Mitglieder führt zum Ausschluss aus dem Forum."

  • Zitat

    Zitat von MJoho: somit ist sein Unterhaltungswert immens.

    Lieber MJoho,


    das finde ich auch, denn die Erregung und Hilflosigkeit von ihm und seinen wenigen Anhängern, klare Antworten zu klar gestellten Fragen geben zu können, amüsiert mich immer wieder. Und Lachen soll ja bekanntlich das Leben verlängern. Echte Charaktere wie du, denn als Professor verfügst du mindestens über genau so viel Wissen, haben es nicht nötig, sich in dieser kleingeistigen Form darzustellen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    Das Ganze hier erinnert mich an eine Geschichte des von mir sehr verehrten Hanns Dieter Hüsch:
    "Ich war in einem Lokal und setzte mich zu den einfachen Leuten. Aber die Gespräche stellten mich nicht ganz zufrieden. So ging ich hinüber zu den Gebildeten. Dort aber war es mir zu kalt. So wollte ich hinüber zu den einfachen Leuten. Aber die waren schon weg..."
    Diese Geschichte soll uns doch nur zeigen, dass Einbildung und Selbstüberschätzung letztlich nicht glücklich machen können. Übrigens ist diese unpassende Selbstüberschätzung bei Akademikern sehr verbreitet!

  • Und ich finde das einige Beiträge schon fast an Mobbing Grenzen. Es sollte doch möglich sein, vernünftig zu diskutieren, auch wenn man anderer Meinung ist. Aber im Bezug auf RT habe ich da meine Hoffnungen aufgegeben.

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  • Zitat

    Zitat von Glockenton: Eine Theateraufführung hat kein feststehende Original, sondern bedarf vom Wesen her immer einer künstlerischen Nachschöpfung. Allerdings wäre für mich das noch keine Rechtfertigung für splitternackt auftretende Sängerinnen ( "shit, ich kann mich nicht mehr auf die Musik konzentrieren...." ^^ ) oder andere "Akteure", die auf die Bühne kacken.

    Lieber Glockenton,


    Ich habe den Beitrag von Dr. Kaletha - wie in der letzten Zeit immer - überschlagen, da es sich in mir, wie in den meisten anderen hier sträubt, die bekannten rechthaberischen Ausführungen noch zu beachten. Das, was du oben sagst, ist für mich aber auch nicht im entferntesten eine Rechtfertigung, das Werk - einmal abgesehen von Nacktheit, wo sie nicht hingehört, oder Kacken auf der Bühne, andere ungereimte Mätzchen usw. - einfach bis zur Unkenntlichkeit umzuschreiben und es dann trotzdem unter dem Namen des Komponisten und des Originalwerks an den Mann zu bringen und damit das Publikum anlocken zu wollen. Das ist im Klartext: Betrug!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Rodolfo,
    Wenn Du diesen Thread und die einzelnen Beiträge nachliest, wirst Du erkennen, dass es hier um etwas Wesentlicheres als das RT geht, nämlich um die Frage, wie man mit seinen Mitmenschen umgeht. Mit dem Posting 107 wurde eine Linie überschritten, die nie hätte überschritten werden dürfen!

  • Ich weiß nicht, wie lange Du schon in diesem Forum bist, Rodolfo!


    Du darfst mir glauben, dass seit Jahren hier andere von einem gemobbt werden und nicht umgekehrt.


    NB: Ich kann nur für meine Person sprechen, aber ich bin kein Gegner des Regietheaters. In keiner Weise. Ich bin ein Gegner eines Diskussionsstils, der sein Gegenüber für unmündig erklärt und sich selbst für die einzige Instanz. Hunderte von Beispielen wirst Du hier finden. Mit jedem Wort hat Müller Recht in seinem letzten Beitrag. Es ist unerträglich.


    Sollte ich hier des Mobbing bezichtigt werden, dann stehe ich dazu. Man nennt das Selbstverteidigung.


    Ganz konkret wirst Du doch auch hier anhand des zuletzt angeführten Beitrags von La Roche erkennen, wer hier beleidigt wurde - und zwar auf der Sachebene. Denn von der Beziehungsebene müssen wir gar nicht sprechen.


    Was meinst Du, wie viele Belege ich anführen könnte, wo die Dinge genauso liegen?


    Früher habe ich hier gerne und recht viel geschrieben. Die Lust ist mir vergangen, schon seit Längerem.


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Zitat

    Zitat von MJoho: Übrigens ist diese unpassende Selbstüberschätzung bei Akademikern sehr verbreitet!

    Lieber MJoho,


    die meisten Akademiker, die ich im Leben kennengelernt habe und noch kenne und mit denen ich befreundet war und noch bin hatten und haben diese Selbstdarstellung nicht nötig, gaben und geben sich normal, kehrten ihr Wissen nicht gegenüber anderen so heraus und man spürte keinen Augenblick, dass man als Nichtakademiker minderwertiger war, als sie selbst.
    In meinem Beruf habe ich zwar auch Akademiker kennen gelernt, die von der Materie, in der sie leitende Posten bekleideten, wenig bis gar keine Ahnung hatten und für die Praxis untauglich gewesen wären, wenn sie nicht die Zuarbeiter gehabt hätten, die etwas davon verstanden.
    Ich habe nur recht wenige Angeber kennengelernt, aber die gibt es auch unter Nichtakademikern, und von denen konnte ich mich fernhalten. Angeber haben es aus irgendeinem Grunde (vielfach sind es sogar Minderwertigkeitskomplexe) nötig, sich in ein Licht stellen zu wollen, dessen Glanz sie bei näheren Hinschauen bei weitem nicht ausfüllen können.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • siehe Beitrag 121 - Offensichtlich ist Gadamer so wenig eindeutig ein "großes Licht", wie es ein Richard Strauss war oder ein Gottfried Benn. Dies zu benennen, bedeutet wohl noch lange nicht, sich demzufolge als ein "kleines Licht" deklarieren zu lassen.


    Der letzte Hammer (Unverschämtheiten (auch meinerseits) aufgrund eines Missverständnisses (nur seinerseits)), den ich kommentiert habe, auch weil ich selbst vorher beteiligt war, fand sich vor wenigen Monaten.


    Aber was soll's: Letztlich ist es doch nur mein Problem, wenn ich nicht immer die Souveränität aufbringe, die Dinge links liegen zu lassen.


    Insofern, Leute, seid mir nicht böse, wenn ich mich jetzt auch wieder ausklinke. Vielleicht gelingt es mir, endgültig meinen Mantel des Schweigens über die nicht-reale, da sich auf das Internet beschränkende Fehde mit Herrn Dr. Kaletha zu betten. Es gelingt mir immer wieder für Wochen oder Monate. Ich hoffe auf eine Weiterentwicklung meinerseits, ich wäre alt genug dafür. Und persönlich muss ich den Herrn nicht treffen. :S


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Letztlich ist es doch nur mein Problem, wenn ich nicht immer die Souveränität aufbringe, die Dinge links liegen zu lassen


    Hallo Wolfgang,


    da sind wir doch alle im selben Boot. ;)


    Nette Grüße


    Karl

  • Mit dem Posting 107 wurde eine Linie überschritten, die nie hätte überschritten werden dürfen!


    :jubel:




    Konsequenzen?
    :untertauch: :hail:

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • wie in den meisten anderen hier sträubt,


    Hör doch einfach mal auf zu behaupten, dass die "meisten anderen" so denken/fühlen/meinen, wie du.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Zitat

    Nur so viel, ich habe an keiner Stelle die fachlichen Leistungen des Herrn Gadamer bewertet.

    Zumindest sollte man ehrlich sein. Du hast Gadamer als "Quassler" bezeichnet und das was ich von ihm zitiert habe, dass es kein reproduktives Sinnverstehen gibt (was Gadamer übrigens mit einer Kritik an der romantischen Hermeneutik von Friedrich Schleiermacher entwickelt) auf eine Stufe gestellt mit dem Niveau von Fernseh-Unterhaltungsshows. Weiter hast Du mir vorgehalten, dass ich mich durch die Nennung des Namens Gadamer wegen seines Verhältnisses zum Nationalsozialismus selber diskreditiert hätte, hast also das Phänomen Gadamer auf dieses Kapitel seiner Biographie reduziert. Das Verfahren ist nicht neu, einen Denker so zu diskreditieren, so geht man z.B. auch mit Martin Heidegger um. Wer mich kennt, weiß, dass ich zu denjenigen gehöre, die Beschönigungen in dieser Hinsicht nicht akzeptieren. Schon in meiner Studentenzeit habe ich die Texte gesammelt und vervielfältigt für Mitstudenten, die Heideggers Verstrickung in den NS dokumentieren, weil ich das unerträglich fand, was so manchem Etablierten damals nicht gefallen hat. Trotzdem hält mich das bis heute nicht ab, mich mit Heidegger intensiv zu beschäftigen und auch über ihn zu publizieren. Demnächst erscheint übrigens ein Aufsatz von mir in einem Heidegger-Band. Vorbildlich in diesem Zusammenhang ist Jean-Paul Sartre 1943:


    „>Heidegger<, sagen sie, >ist Mitglied der nationalsozialistischen Partei, also muß seine Philosophie eine Nazi-Philosophie sein.< Das stimmt nicht: Heidegger hat keinen Charakter, das ist die Wahrheit; können sie daraus schließen, dass seine Philosophie eine Apologie der Feigheit ist? Wissen sie denn nicht, dass Menschen manchmal nicht auf der Höhe ihrer Werke sind? Und können sie den Gesellschaftsvertrag verurteilen, weil Rousseau seine Kinder ausgesetzt hat? Und außerdem, was zählt schon Heidegger? Wenn wir unser eigenes Denken durch das eines anderen Philosophen entdecken, wenn wir bei diesem Techniken und Methoden suchen, die uns zu neuen Problemen Zugang verschaffen können, heißt das dann, dass wir alle seine Theorien teilen?“


    Zitat

    Das kann jeder Interessierte nachlesen bei Prof. Hans Krämer (ebenfalls ein bedeutender deutscher Philosoph!), welcher besagten Herrn Gadamer als Antirealisten bezeichnet und als negativen Dogmatiker. Auch das steht in Wikipedia, in den Auseinandersetzungen des Herrn Krämer mit der Hermeneutik. Und sicher gibt es weitere Kritiker.

    Auch das hast Du Dir wieder mal so eben zusammengegoogelt. Von Philosophie verstehst Du nichts, also besser darüber schweigen. Hans Krämer ist berühmt geworden als Platon-Forscher, mit seiner These über die "ungeschriebene Lehre" Platons, und hat damit eine ganze Schule begründet. Da kenne ich mich ziemlich gut aus, denn ich habe nämlich bei einem Anhänger dieser Krämer-Schule u.a. studiert. Außerhalb seiner Schule wird diese Position von Platon-Experten aber kaum geteilt und auch von Gadamar nicht. Gadamer ist wie die große Mehrheit der Platon-Forscher der Meinung, dass Platons Hauptphilosophie die veröffentlichten Dialoge sind und die "ungeschriebene Lehre" eine nicht gut genug begründete reine Hypothese ist. Von daher verwundert es natürlich nicht, warum sich Krämer an Gadamer reibt. Eines ist aber sicher: Die universelle Bedeutung, die Hans-Georg Gadamer als Philosoph hat, hat Hans Krämer nun einmal nicht. Er ist ein Spezialist, ein renommierter Platon-Forscher und als solcher bekannt.


    Und natürlich hat Gadamer viele Kritiker, was gerade seine herausragende Bedeutung belegt. Denn nur herausragende Denker kann man nicht umgehen, sondern muss ihnen - sei es zustimmend oder kritisch - begegnen. Platon hatte Aristoteles zu seinem Kritiker, Descartes Spinoza, Kant Fichte, Fichte Hegel, Schopenhauer Nietzsche, Husserl Heidegger usw. usw.

    Zitat

    Ich hatte Bezug genommen auf die Tätigkeiten des Herrn Gadamer von 1933 -1945. Auch das kann jeder nachlesen, z.B. in Wikipedia unter dem Suchnamen Hans-Georg Gadamer. Ich könnte den betreffenden 9 Zeilen langen Artikel zum NSDDB (NS-Dozentenbund) hier einstellen, ich weiß nurnicht, ob ich das darf. Deshalb kann sich jeder selbst ein Bild machen.

    Wer sich intensiv mit Gadamer beschäftigt hat, für den ist das alles andere als sensationell, sondern schon urlange bekannt. Das hier aufzutischen, zeugt nur davon, dass man selber ahnungslos eine bestimmte "Stimmung" erzeugen will.

    Zitat

    Holger ist sozusagen das Epitom eine Philosophen, wortgewandt, von sich selbst überzeugt und arrogant bis zum Abwinken. Das Schöne ist: er ist inhaltlich kaum faßbar, was ebenfalls Philosophenart ist.

    Mit solcher "Kritik" kann ich gut leben. Denn ich habe genug Resonanz in genau entgegengesetzter Richtung.

    Zitat

    Kommt man mit dem Stück als Ganzem und bezieht sich auf seine Wirkung, hantiert er mit dem Notentext, kann man notentextlich mithalten, weicht er auf die Rezeptionsgeschichte aus.

    Da Du auch nicht höflich zu mir bist, bin ich es jetzt auch nicht. Es gibt nicht wenige Taminos hier, die aus purer Höflichkeit darüber schweigen, was sie von Deinen Beiträgen halten: Fehlende Kompetenz in der Beurteilung speziell von Klaviermusik wird wettgemacht durch die Willkür der subjektiven Meinungsäußerung im Brustton des von sich selber absolut Überzeugtseins. Wenn man dann die Diskussion zu versachlichen sucht durch die einzige "objektive" Grundlage, die es nun mal gibt: den Notentext, dann zählt das nicht, denn aus der Schwäche, nicht Noten lesen zu können wird das Verdienst, es auch nicht zu wollen und zu brauchen. Helmut Hoffmann hat dazu ja dann auch noch die Apologie geliefert, dass Musiker, ob nun Profis oder Amateure, die ihre Interpetationen in geistiger Auseinandersetzung mit dem Notentext entwerfen, zum tieferen Verständnis von Musik nichts beitragen, sondern Notenlesen bloß etwas "Technisches" sei und sich musikalischer Sinn nur dem reinen Höreindruck erschließt. Die These ist natürlich völlig befremdlich und unhaltbar. Ich würde mir z.B. nicht anmaßen, über Chormusik in einem tieferen Verständnis mitreden zu wollen, weil ich anders als Willi nie im Chor mitgesungen habe. Auch verfüge ich nicht über die Erfahrung des Dirigenten wie Glockenton und so auch nicht über dessen tieferes Verständnis über die Instrumentierung und ihre Umsetzung durch Karajan oder Böhm, weswegen ich seine Beiträge immer wieder mit großem Gewinn lese. Bei Klavier ist das allerdings anders, davon verstehe ich nun mal etwas von Hause aus. Ich diskutiere hier gerne über alles, habe auch kein Problem mit Kritik, im Gegenteil, wenn sie denn nur sachlich fundiert und gut begründet vorgetragen wird. Es macht letztlich keinen Sinn, die absurde Behauptung, dass das Notentextverständnis nichts zum tieferen Sinnverständnis von Musik beiträgt, irgendwie widerlegen zu wollen (was nicht besonders schwer ist), denn sie dient ja ohnehin nur als Freibrief dazu, den Subjektivismus des willkürlichen Behauptens weiter ausleben zu können und zu dürfen und letztlich dazu, die Ressentiments gegenüber meiner Person zu befriedigen.


    (Wenn ich in diesem Zusammenhang von der "Apotheose des Dilettantismus" gesprochen habe, dann war das übrigens musiktheoretisch seriös gemeint. G.W.F. Hegel bezeichnet sich selbstbewußt als "Dilettanten" in Sachen Musik.)

    Er ist ein begnadeter Faselhans, im Prinzip dumm, obwohl mit Detailwissen vollgestopft.

    Darüber kann ich nur lachen. Solche Bemerkungen führen lediglich dazu, dass ich Zuschriften bekomme, warum ich mir die Dummheiten in diesem Forum überhaupt weiter antue...


    Schöne Grüße
    Holger

  • Zitat

    Darüber kann ich nur lachen. Solche Bemerkungen führen lediglich dazu, dass ich Zuschriften bekomme, warum ich mir die Dummheiten in diesem Forum überhaupt weiter antue...


    Dann sei halt bitte so konsequent, zeig so etwas wie Ehrgefühl und lasse es bleiben! Ansonsten ist diese Bemerkung geschenkt; niemand nimmt sie Dir ab. :thumbdown:


    Zitat

    Denn ich habe genug Resonanz in genau entgegengesetzter Richtung.


    Eben! Ist doch schön!


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Wie war das schon wieder?"
    "Er beherrscht die "Ebenenwechseltechnik" meisterhaft, also dem Ausweichen eines Gegenarguments gegen seins auf andere Schauplätze."
    Statt sich für seinen mangelnden Anstand im Posting 107 gegenüber La Roche zu entschuldigen, schreibt er einen Bericht über seine "philosophischen Koryphaen".
    The same procedure, as ever :no:

  • Zitat

    Zitat von WolfgangZ: Dann sei halt bitte so konsequent, zeig so etwas wie Ehrgefühl und lasse es bleiben!

    Lieber Wolfgang,


    das hat er doch schon ein paarmal kundgetan, ohne es auszuführen. Das lässt das Bedürfnis dieses Herrn auf Selbstdarstellung nicht zu. Was soll's, es ist ja niemand gezwungen, so etwas zu lesen. Genauso wenig zwinge ich seine paar Anhänger, zu lesen, was ich schreibe. Es macht mir nichts aus, wenn sie es ignorieren. Ich habe aber eher festgestellt, dass sie sich darüber erregen, und das macht mir dann besonderen Spaß.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Wolfgang,


    das hat er doch schon ein paarmal kundgetan, ohne es auszuführen. Das lässt das Bedürfnis dieses Herrn auf Selbstdarstellung nicht zu. Was soll's, es ist ja niemand gezwungen, so etwas zu lesen. Genauso wenig zwinge ich seine paar Anhänger, zu lesen, was ich schreibe. Es macht mir nichts aus, wenn sie es ignorieren. Ich habe aber eher festgestellt, dass sie sich darüber erregen, und das macht mir dann besonderen Spaß.


    Liebe Grüße
    Gerhard


    Nun, lieber Gerhard, da ich ein paar Jahre jünger als Du bin, besteht noch die Chance, dass ich mir diese Einstellung zu eigen mache. Ganz will ich auf das Forum auch nicht verzichten!


    :) Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Das Thema dieses Threads heißt "Was heißt eigentlich "werktreu" bzw. "werkgerecht"? Dazu habe ich eben eine sachliche Ausführung gemacht, dass es Werkgerechtigkeit nicht gibt ohne eine geistige Auseinandersetzung mit dem Notentext. Dazu haben offenbar eine Reihe von bekannten Leuten hier nichts mehr Sachliches zu vermelden, sondern statt dessen nichts Besseres zu tun, als gegen meine Person zu schimpfen. Daran sieht man vielliecht, wieviel ihnen an sachlichen Diskussionen eigentlich liegt: nicht viel. Ein wirklicher Beitrag zur Sache wäre mal gefragt statt Philosophenbashing zu betreiben und sich in blöden Unterstellungen zu ergehen.

  • Dann sei halt bitte so konsequent, zeig so etwas wie Ehrgefühl und lasse es bleiben!


    Sagt derjenige, der schon dutzende Male angekündigt hat, sich in Zukunft aber nun wirklich nicht mehr auf Auseinandersetzungen mit dem ach so furchtbaren Philosophen einzulassen - nur um es dann doch immer wieder zu tun. :thumbsup:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Zit: Dr. Holger Kaletha: "Helmut Hoffmann hat dazu ja dann auch noch die Apologie geliefert, dass Musiker, ob nun Profis oder Amateure, die ihre Interpetationen in geistiger Auseinandersetzung mit dem Notentext entwerfen, zum tieferen Verständnis von Musik nichts beitragen, sondern Notenlesen bloß etwas "Technisches" sei und sich musikalischer Sinn nur dem reinen Höreindruck erschließt.“

    So weit ist es nun gekommen, hier im Tamino-Forum!
    Man möchte gerne richtigstellen, was aus einem eigenen Beitrag von einem Anderen fälschlich und unter Verdrehung der wirklichen Aussage hier wiedergegeben wurde, -
    und alles in einem sperrt sich dagegen.


    Wie soll man, so fragt man sich, mit einem Menschen dialogisch verkehren, der permanent andere in einer oft geradezu beschämenden Weise herabwürdigt und demütigt? Und dies unter, in sophistischem Gestus erfolgender, Nutzung seiner intellektuellen Fähigkeiten, seiner spezifischen Kenntnisse und seiner Eloquenz, was alles, wie man empfindet, von ihm geradezu als Waffe einsetzt wird.
    Mit einem Menschen, der eine solche Äußerung von sich gibt, die nicht anders als eine Beleidigung dieses Forums und seiner Mitglieder verstanden und aufgefasst werden kann: „Solche Bemerkungen führen lediglich dazu, dass ich Zuschriften bekomme, warum ich mir die Dummheiten in diesem Forum überhaupt weiter antue...“

    Nein! Es geht nicht mehr!
    Ich, für meine Person, sehe mich außerstande, nicht nur in diesem Fall mit einer Stellungnahme auf einen Beitrag dieses Mitgliedes zu reagieren, es wird mir auch in allen nachfolgenden Fällen unmöglich sein.

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