Hallo liebe TaminoanerInnen
Nikita Magaloff (* 8. Februar 1912 in St. Petersburg, Russland; † 26. Dezember 1992 in der Schweiz)
Er war Schüler von Isidor Philip in Paris, verheiratet mit der Tochter des berühmten ungarischen Geigers Joseph Szigeti, lebte zuletzt am Genfersee/Schweiz. Zeitweise war er auch Professor am Konservatorium in Genf als Nachfolger Dinu Lipattis. Berühmte Schüler wie Maria Tipo usw. unterrichtete er. Er war als jahrzehntelanger künstlerischer Leiter des Clara-Haskil-Wettbewerbs von Montreux-Vevey ein Musiker von beträchtlichem Einfluss.
Auf der Schallplatte trat er nur einmal wirklich prominent in Erscheinung: als Philips in den siebziger Jahren mit ihm sämtliche Klavierwerke von Chopin einspielte und damit ein Vorhaben festhielt, das Magaloff als erster Pianist nach Alexander Brailowsky zum Theam einer Konzertserie zu machen gewagt hatte. Magaloff war da bereits ein Sechziger. Man kann seine Aufnahmen daher in gewisser Weise als eine Summe jahrzehntelanger Auseinandersetzung mit der Musik des grossen Polen Chopin bezeichnen.
Ferner war er Interpret von Mozart, Beethoven, Schumann, Liszt aber auch von Scarlatti und den Wiener Klassikern bis hin zu Bartok uns Strawinsky.
Seine Qualitäten liegen im klangschönen und gelassenen Fluss des Musizierens. Es legt seine Interpretation grosszügig und grosskalibrig, aber auch mit der emotionalen Distanz des Routiniers hin, die Musik entfaltet sich als ein unforciertes, klangschönes Alfresco. Sie wirkt dabei oft allerdings auch ein bisschen spannungsarm und grobkörnig. Der Notentext wird mit gewissem Desinteresse am Detail abgehandelt , und die manuell fordernden Stellen und Stücke klingen manchmal eher skizzenhaft.
In Deutschland kam Nikita Magaloff nie auf einen grünen Zweig.
Wer kennt den Pianisten und welche Aufnahmen gefallen Euch von Magaloff?
Herzliche Grüsse
romeo&julia