Concertgebouw Amsterdam konzertante Aufführung Verdi Simon Boccanegra

  • Heute mittag begann für mich in Amsterdam die Opernsaison mit Simon Boccanegra von Verdi, eine zumindestens in Deutschland sehr selten aufgeführte Oper. Die konzertanten Aufführungen in Amsterdam sind immer sehr gut besetzt, meistens mit jungen Sängern die später eine große Karriere machen,



    Radio Filharmonisch Orkest
    Groot Omroepkoor


    James Gaffigan, dirigent
    Martina Batič, koordirigent



    Radio Filharmonisch Orkest
    Groot Omroepkoor


    James Gaffigan, dirigent
    Martina Batič, koordirigent


    Simon Boccanegra: Dimitri Platanias, bariton
    Jacopo Fiesco: Rafał Siwek, bas
    Paolo Albiani: Ernesto Petti, bas
    Pietro: Tomeu Bibiloni, bariton
    Maria: Lianna Haroutounian, sopraan
    Gabriele Adorno: Giorgio Berrugi, tenor
    kapitein: Leon van Liere, tenor




    Paolo und Pietro wollen den Korsaren Simon Boccanegra zum Dogen Genuas wählen lassen. Dieser Korsar ist beim Volk beliebt, auch deshalb, weil er die Stadt von Piraten befreit hat. Simon liebt Maria, die Tochter des Patriziers Jacopo Fiesco, und hat mit ihr ein Kind. Fiesco verweigert jedoch die Hochzeit Marias mit dem Plebejer Simon und schließt sie in seinem Haus ein, wo sie drei Monate später stirbt. Vor dem Palast des Fiesco bietet der Hausherr Boccanegra Versöhnung an, fordert dafür aber sein Enkelkind und verschweigt den Tod seiner Tochter. Das Kind Marias und Simons ist jedoch spurlos verschwunden. Fiesco glaubt das nicht und verflucht Boccanegra. Daraufhin dringt der in Fiescos Haus ein und findet seine tote Geliebte. Als er erschüttert aus dem Haus tritt, bejubelt ihn das Volk als neuen Dogen.


    25 Jahre später. Amelia Grimaldi soll vom Dogen mit dessen Kanzler Paolo verheiratet werden, liebt aber den Patrizier Gabriele Adorno. Fiesco, als Pater Andrea verkleidet, verspricht, sie sofort zu verheiraten. Boccanegra erscheint, um bei Amelia für Paolo zu werben, erkennt aber an einem Amulett, dass sie seine Tochter ist, und verweigert daraufhin Paolo ihre Hand. Dieser beschließt wütend, Amelia zu entführen



    Im Genueser Senat drängt Boccanegra darauf, einen Krieg mit Venedig zu vermeiden, um Italien zu einen. Aufgeregte Menschen schleppen Adorno vor den Senat. Er hatte Lorenzo, den Entführer Amelias, getötet und erfahren, dass dieser im Auftrag eines Höheren gehandelt habe. Adorno vermutet dahinter den Dogen und will ihn umbringen, doch Amelia hält ihn zurück. Boccanegra hat einen Verdacht und fordert Paolo auf, den Auftraggeber zu verfluchen. Da muss Paolo sich selbst verfluchen.


    Paolo will den Dogen töten, schüttet Gift in Boccanegras Krug und überredet Adorno zum Attentat, indem er ihm weismacht, der Doge sei der Geliebte Amelias. Fiesco, der sich als Pater im Palast aufhält, lässt sich auf die Intrige nicht ein. Inzwischen gesteht Amelia ihrem Vater ihre Liebe zu Adorno. Als Boccanegra aus dem gesungenKrug trinkt und einschläft, will Adorno ihn erstechen, wird aber wieder von Amelia daran gehindert. Der Doge wacht auf und erklärt Adorno, Amelia sei seine Tochter. Adorno bereut und stellt sich auf Boccanegras Seite gegen einen beginnenden Aufstand der Patrizier.


    Der Aufstand ist niedergeschlagen worden, Paolo als Anführer zum Tode verurteilt. Boccanegra ist von dem Gift geschwächt und begegnet dem Pater, in dem er nun Fiesco erkennt. Er eröffnet ihm, Amelia sei seine Enkelin. Sterbend segnet er Amelia und Adorno und ernennt diesen zu seinem Nachfolger.


    Die Besetzung war hervorragend. Allen voran muss ich Lianna Haroutounian nennen, die eigentlich ein lyrischer Sopran ist, sich aber ins dramatische Fach weiterentwickelt Sie hat in San Francisco die Butterfly und in London die Leonora gesungen. Sie klingt lyrisch im Duett mit ihrem Vater, beherrscht aber auch die dramatischen Passagen. Der Tenor von Giorgio Berrugi der den Gabriele gesungen hat, ist vor allem laut , singt aber seine Arie sehr schön. Einen dunklen Bass hatte der Jacopo Fiesco gesungen von Rafał Siwek und der Sänger des Simon Boccoanegra Dimitri Platanias, konnte mit einem Verdi Bariton auftrumpfen. Sehr gut war auch der Omroepkoor und der Dirigent James Gaffigan , der alles fest im Griff hatte. Am Ende gab es stehende Ovationen, Fußgetrampel und rythmisches Klatschen und einen lautstarken Bravoorkan für alle Beteiligten. Auf den Sonntag freue ich mich auch schon, denn morgen ist dort in Düsseldorf im Opernhaus die Spielzeit Eröffnung mt La Cenerentola in der Ponnelle Inszenierung und auf das italienische Essen und den Wein vorher im Opernhaus.