José Carreras - ...in Euerem Bunde der Dritte....

  • Die Aufnahme ist - wie Du sagst - gekoppelt mit dem "Pagliacci" und auch auf CD erschienen. Bei Amazon kann man sie zumindest hören. Sie müsste aber auch noch aufzutreiben sein.


    Danke für den Hinweis, Rüdiger. Habe mich bei Amazon umgesehen. Da findet man neben einigen Highlights-CDs aktuell diese Gesamtaufnahme zum Schnäppchen-Preis von € 304,54 (!!!!) scared.gif



    Die Tosca mit Carreras und Nilsson scheint es hingegen leider gar nicht mehr zu geben.


    Gregor

  • Das ist ja geschenkt! ;)


    Bei Ebay steht die Aufnahme momentan noch mit 10 Euro plus Versand im Angebot.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Gregor...
    Die Tosca mit Carreras und Nilsson scheint es hingegen leider gar nicht mehr zu geben.


    Gregor


    Doch 31I4s9kemkL.jpg hier


    Und die Cavalleria rusticana gibt es beim Marketplace hier für ganz wenig Kohle! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Die Tosca mit Carreras und Nilsson scheint es hingegen leider gar nicht mehr zu geben.

    Hallo Gregor,


    doch, Du bekommst sie bei Amazon Marketplace noch - allerdings liegt der Preis auch mal eben bei über 50 Euro (deutscher Anbieter). Ich besitze diese Aufnahme, da ich mit den sogenannten "3 Tenören" groß geworden und zum Gesang gekommen bin. Das Klangbild ist recht gut, Carreras ist in bestechender Form. Imposant das Duett "Qual occhio al mondo ..." mit Birgit Nilsson. Man würde vermuten, dass es für die Diva hier einen Corelli, King oder Di Stefano in Topform braucht - aber nein, Carreras ist knapp 28 Jahre jung und kann seine Stimme so ausstellen und verschwenderisch mit ihr umgehen, wie das eben nur ein junger, begnadeter Tenor kann. Die gefürchteten "Vittoria"-Rufe - ein Prüfstein für jeden "Cavaradossi" - geliingen ihm genauso außerordentlich wie die tollen Smorzandi in "E lucevan le stelle". Es handelt sich um einen Livemitschnitt vom 13.11.1974.



    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano


  • Fiesco hat uns eine Liste angekündigt. Gekommen ist die leider nicht. :rolleyes:


    Gregor


    Muss bei dir alles gleich geschehen? Ich habe auch noch ein Leben neben dem Forum! :D
    Auch noch andere Projekte sind in Arbeit!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Muss bei dir alles gleich geschehen? Ich habe auch noch ein Leben neben dem Forum! :D
    Auch noch andere Projekte sind in Arbeit!


    Nur keine Aufregung! Du musst nicht gleich an die Decke springen. Das Forum nimmt bei mir nur eine minimale Zeit in Anspruch. Du weißt gar nicht was ich alles so täglich mache. Multi-Tasking heißt das Zauberwort. :baeh01: Aber jetzt ist das Thema eh gegessen.


    Das Klangbild ist recht gut, Carreras ist in bestechender Form. Imposant das Duett "Qual occhio al mondo ..." mit Birgit Nilsson. Man würde vermuten, dass es für die Diva hier einen Corelli, King oder Di Stefano in Topform braucht - aber nein, Carreras ist knapp 28 Jahre jung und kann seine Stimme so ausstellen und verschwenderisch mit ihr umgehen, wie das eben nur ein junger, begnadeter Tenor kann. Die gefürchteten "Vittoria"-Rufe - ein Prüfstein für jeden "Cavaradossi" - geliingen ihm genauso außerordentlich wie die tollen Smorzandi in "E lucevan le stelle". Es handelt sich um einen Livemitschnitt vom 13.11.1974.


    Dank Youtube habe ich Ausschnitte gefunden. Und der Zufall will es, dass es sich genau um die von dir erwähnten Stellen handelt. Es war auch mein erster Gedanke wie ein junger Carreras überhaupt neben der vokalen Power von Nilsson bestehen kann. Aber wenn man dann reinhört, erkennt man, dass die zwei einander ebenbürtig sind. Hier hört man wieder, dass Carreras das schönste Timbre überhaupt hatte. Im Duett mit Nilsson singt er wirklich traumhaft und die Vittoria-Rufe sind erstklassig. Das hat ein Domingo oder ein Pavarotti sicher auch nicht besser gemacht. Oder? ;)






    Gregor

  • Carreras ist wirklich Klasse! Schade nur, dass er eine so wenig verführerische Tosca an seiner Seite hat!

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Ich höre durch diesen Thread animiert folgenden "Don Carlos" mit einem Carreras in Bestform an. Eine meiner besten Aufnahmen dieser Oper in Vinyl. Hier die CD-Ausgabe:

    W.S.

  • Carreras ist in bestechender Form. Imposant das Duett "Qual occhio al mondo ..." mit Birgit Nilsson. Man würde vermuten, dass es für die Diva hier einen Corelli, King oder Di Stefano in Topform braucht - aber nein, Carreras ist knapp 28 Jahre jung und kann seine Stimme so ausstellen und verschwenderisch mit ihr umgehen, wie das eben nur ein junger, begnadeter Tenor kann. Die gefürchteten "Vittoria"-Rufe - ein Prüfstein für jeden "Cavaradossi" - geliingen ihm genauso außerordentlich wie die tollen Smorzandi in "E lucevan le stelle". Es handelt sich um einen Livemitschnitt vom 13.11.1974.

    Wenn man bedenkt, dass zwischen der o. a. Live-Aufführung (!) mit Carreras als Cavaradossi und den Studioaufnahmen (!) des Spaniers (Davis, 1976, Karajan, 1979) gerade einmal 2 bzw. 5 Jahre liegen, dann ist es mit seiner Stimme aber sehr schnell bergab gegangen. Habe vorhin mal ein wenig verglichen, und das war sehr ernüchternd.

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


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    Giuseppe di Stefano

  • Eine weitere CD aus der Reihe >Most Wanted Recitals< mit José Carreras....Verdi-Donizetti-Rossini ....


    hier
    London Philharmonic Orchestra
    Jesús López-Cobos AD 1979/'80


    I vespri Siciliani "E di Monforte il cenno!" - "Giorno di pianto" (Act 4)
    Rigoletto "Ella mi fu rapita...Parmi veder le lagrime" (Act 2)
    Ernani "Mercé, diletti amici" (Part 1)
    Attila "Qui del convegno è il loco" - "Che non avrebbe il misero" (Act 3)
    L' elisir d' amore "Una furtiva lagrima" (Act 2)
    Roberto Devereux "Ed ancor la tremenda porta" - "Io ti dirò" (Act 3)
    Stabat Mater "Cujus animam gementem"
    Guglielmo Tell "Ah.. non mi lasciar, o speme di vendetta" - "O muto asil del pianto" (Act 4)
    La Gioconda "Cielo e mar" (Act 2)
    Fosca "Intenditi con Dio" (Act 3)
    Manon Lescaut "Donna non vidi mai" (Act 1)
    Turandot "Nessun dorma" (Act 3)
    Andrea Chénier "Un dì all'azzuro spazio" (Act 1)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Das Abschiedskonzert, das José Carreras am 14. September an der Wiener Staatsoper gegeben hat, wird heute abend um 20.15 Uhr im Programm von ORF III ausgestrahlt. Kritiker hielten sich über Carreras' Gesangsleistung zurück und feierten stattdessen die große Karriere des spanischen Tenors. Auf der Bühne wurde er unter anderem von Mezzosopranistin Elina Garanca unterstützt. Die Gage für dieses Konzert ging an die Stiftung Cape 10, die in Not geratene Menschen unterstützt.


    Einen Bericht über dieses Konzert und was einem heute abend im TV erwartet gibt es im Neuen Merker:


    https://onlinemerker.com/285365-2/



    Die Stimme des jungen Carreras war eine der schönsten Tenorstimmen überhaupt. Ich hatte einst einen Studio-Mitschnitt von Verdi's Un ballo in maschera mit ihm als Riccardo und Caballé als Amelia. Eine meiner ersten Begegnungen mit seiner Stimme.

    Ich weiß gar nicht ob diese Aufnahme heute noch erhältlich ist.

    Jedenfalls wird es Zeit wieder mal etwas mehr von Carreras hervorzuholen.


    Auch wenn die Amerikaner oft Schwierigkeiten gehabt haben sollen, sich seinen Namen zu merken - wenn man von den "Drei Tenören" sprach, hieß es immer wieder mal 'Pavarotti, Domingo und dieser dritte ...' - galt er für viele als der Talentierteste der drei bzw. als derjenige mit der schönsten Stimme unter ihnen.


    Ein herrliches Timbre!




    Gregor

  • Zitat von Gregor

    Ich weiß gar nicht ob diese Aufnahme heute noch erhältlich ist.

    Hallo Gregor, die GA gibt es immer noch in dieser Aufmachung nur leider nicht bei jpc :thumbdown:!


    Zitat von Gregor

    galt er für viele als der Talentierteste der drei bzw. als derjenige mit der schönsten Stimme unter ihnen.

    .....dem ist so und ich bin auch bis HEUTE deiner Meinung! :jubel:


    Gehört und gesehen habe ich J.Carreras das letzte mal 2004 in Wien!

    Ein wunderschönes Erlebnis mit ihm hatte ich am 23..5.1998 in Zürich, in der Wolff-Ferrari Oper "Sly " *, mit der wunderbaren Daniela Dessi als Dolly!

    * ich <3 diese Oper!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Hallo Gregor, die GA gibt es immer noch in dieser Aufmachung nur leider nicht bei jpc :thumbdown: !

    Ja, danke, Fiesco. Das ist die Aufnahme. Das Cover ist dasselbe wie damals.


    Gehört und gesehen habe ich J.Carreras das letzte mal 2004 in Wien!

    War das vielleicht die Carreras-Gala? Bei der er gemeinsam mit Agnes Baltsa nochmal szenisch das Carmen-Finale gesungen hat?



    Ich finde es ja ein bißchen schade, dass, wenn von den "Drei Tenören" gesprochen wird, man einen Wettbewerb daraus macht, wer denn nun der Beste gewesen ist. Da hat natürlich jeder seinen persönlichen Liebling, und die anderen werden dann runtergeputzt. Das zieht sich ja auch ein bißchen hier durchs Forum.


    Beim Durchlesen des threads bin ich auf einen Kommentar von La Roche gestoßen, der allerdings schon unverschämt ist. Denn einen Mitleidsbonus, wie es da heißt, hatte Carreras sicher nicht nötig. Natürlich hat die Stimme durch zu schweres Fach und seine schwere Erkrankung gelitten, aber sein Gesang war auch in seiner Glanzzeit ohnehin nie mit dem von Pavarotti als auch mit dem von Domingo vergleichbar. Dafür sind die Stimmen der Drei schon zu unterschiedlich.

    Warum muss man immer einen gegen den anderen ausspielen? Alle drei hatten doch ihre Vorzüge, die man genießen kann.


    Es ist natürlich in Ordnung wenn chrissy, wie in Beitrag 30 schreibt, dass er Carreras noch nie gemocht hat. Manche Stimmen mag man halt einfach nicht.

    Und wenn er sagt, dass er ihn immer als angestrengt singend empfunden hat, kann ich das schon nachvollziehen. Aber nur dann, wenn man nur spätere Aufnahmen kennt, aber nicht jene, die aus seiner frühen Karrierezeit oder aus seiner "Prime" stammen. Denn da klang er schon anders. Man höre sich doch nur mal den jungen Carreras von den frühen 70er Jahren bis Mitte der 80er Jahre an. Keine Spur von Anstrengung, stattdessen hört man das geschmeidige Timbre einer gesunden Tenorstimme. Da gibt es beispielsweise vorzügliche Belcanto-Aufnahmen.


    Mir gefällt besonders auch sein Don Carlo. Mit exquisitem Timbre erschafft er einen wahrlich jungen, leidenschaftlichen und idealistischen Infanten.




    Gregor

  • Zitat von Gregor

    War das vielleicht die Carreras-Gala? Bei der er gemeinsam mit Agnes Baltsa nochmal szenisch das Carmen-Finale gesungen hat?

    Dem ist so lieber Gregor, er sang da auch Lieder und den 3.Akt von Sly mit Isabelle Kabatu als Dolly!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich habe noch den DON CARLO In dieser Ausgabe 71-9QUlwaxL._AC_UY327_FMwebp_QL65_.jpg


    ...und den hast du bestimmt auch lieber Grego ein Jahr später !


    Was ich bis HEUTE bedaure ist die Tatsache, dass Carreras keine Studio La Traviata aufgenommen hat!;(

    Live habe ich 3 GA 41JhHVerEOL.jpg

    0723723969828_300.jpg51MQ--HCcUL.jpg


    ....in leider unterschiedlichen Tonqualitäten, aber anhörbar sind sie für mich alle. Die mit Scotto aus Tokyo gibt es auch als DVD!

    51RWQO3UceL._SY300_.jpg


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • wenn man von den "Drei Tenören" sprach, hieß es immer wieder mal 'Pavarotti, Domingo und dieser dritte ...' -

    galt er für viele als der Talentierteste der drei bzw. als derjenige mit der schönsten Stimme unter ihnen.

    .....dem ist so und ich bin auch bis HEUTE deiner Meinung! :jubel:

    ... derjenige mit der schönsten Stimme unter ihnen???

    Ihr werdet es mir bitte nicht verübeln - aber da bin ich ganz anderer Meinung.

    Mag sein, daß Carreras früher eine Glanzzeit gehabt hatte, ich habe ihn erst später wahrgenommen und da war seine Zeit vorbei.

    Und speziell bei den Konzerten der drei Tenöre, war er für mich mit Abstand immer der Schwächste.

    Also nichts für Ungut - Geschmäcker, Ansichten und beurteilende Empfindungen, sind nun mal unterschiedlich und das ist auch völlig in Ordnung so.

    Seid beide herzlich gegrüßt

    Chrissy

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Mag sein, daß Carreras früher eine Glanzzeit gehabt hatte,

    Hallo Chrissy,


    warum hörst du dir denn nicht einfach mal ein paar Aufnahmen aus der Glanzzeit von Carreras an? Genannt wurden ja weiter oben schon reichliche. Sicher hatte er nicht die glanzvolle Höhe eines Pavarotti (es dürfte bekannt sein, dass ich keine Anbeterin lang gehaltener hoher Töne bin), aber meiner Meinung nach bringt er sehr viel mehr vom Gehalt einer Rolle rüber als Big P. Dass seine Karriere nur relativ kurz war, ging natürlich auf falsches Repertoire und später seine Krankheit zurück. Er war sich auch des Risikos bewusst. In seinen Memoiren sagt er sinngemäß, dass er lieber alles singen wollte, was ihm Freude macht, auch wenn es seine Stimme gefährde, als jahrelang mit einer Handvoll Rollen durch die Lande zu ziehen - eine Spitze, wie ich vermute, gegen Alfredo Kraus.


    LG Mme. Cortese


    Hier mal zwei Beispiele:


    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Mag sein, daß Carreras früher eine Glanzzeit gehabt hatte

    Lieber Chrissy,


    das stimmt alles. Auch ich hatte Carreras auf Konserve in einer tollen Lucia-Aufführung gesehen, da war er wirklich Spitze, darstellerisch, gesanglich. Er hatte in jungen Jahren neben seinem blendenden Aussehen auch eine strahlende Stimme. In dieser Zeit, bis in die 80-er gehörte er ohne Zweifel zu den besten Tenören seiner Zeit, auch wenn mir Corelli oder Pavarotti immer besser gefallen hatten.

    Beim Durchlesen des threads bin ich auf einen Kommentar von La Roche gestoßen, der allerdings schon unverschämt ist. Denn einen Mitleidsbonus, wie es da heißt, hatte Carreras sicher nicht nötig.

    Ich beziehe diese Aussage auf die Zeit nach seiner Erkrankung. In den 90-er Jahren waren ihm seine traurige Erkrankung

    anzusehen uns anzuhören. Mir tat es leid, wenn er sich anstrengen mußte um mitzuhalten, wenngleich ich es durchaus gutheiße, wenn Kollegen (nicht Konkurrenten) ihn nach der Genesung wieder herzlich aufgenommen haben. Das hat er verdient. Aber auch das Mitleid.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich musste meine Meinung nach all den Jahren gegenüber Carreras revidieren. Knackpunkt waren die Konzerte der drei Tenöre, die mit aller Vorsichtig, über Carreras ehemaliges Potenzial hinwegtäuschten. Das war nicht mehr seine Zeit, die Krankheit war vorüber, aber leider auch seine gesanglichen Möglichkeiten. Der junge Carreras brannte m.E. für jede seiner Rollen, er sang sich buchstäblich die Seele aus dem Leib. Er war heiß, hatte ein Gespür für gute Phrasierung, sein Stimme war offen und es kam nur so aus ihm heraus.

    Ich mag seinen Don Carlo, Il Corsaro, Lucia di Lammermoor und viele, viele mehr. Er ist nicht der Dritte im Bunde, er ist José Carreras.


    Ok, vieles steht schon weiter oben, doch wollte ich gerne meine Verehrung für Carreras anbringen.

  • Ich habe es wirklich gut, denn ich habe Carreras ein einziges Mal 1986 noch vor seiner Erkrankung (1987) in allerbester Verfassung als Andrea Chenier neben Caballé und Bruson auf der Bühne erlebt. Das war schon toll.

    Ich besitze keine einzige Aufnahme mit ihm, das "3-Tenöre-Spektakel" sollte man wirklich als Spektakel beurteilen und nicht zu streng beurteilen.

    Und die Leistung, die er vor einigen Jahren erbrachte in "El juez" war sehr beeindruckend, aber da kam es auch nicht auf Schöngesang an, sondern auf Glaubwürdigkeit.


    Ihn nur nach irgenwelchen Plattenaufnahmen und nach seinen Auftritten ab 1990 zu beurteilen wird ihm nicht gerecht.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Angeregt durch die Abschiedsgala in der Wiener Staatsoper finde ich es schön, dass hier über José Carreras diskutiert wird. Ich bin mit ihm aufgewachsen, weil mein Vater ein großer Fan war. In meiner Kindheit sind wir Herrn Carreras durch ganz Europa nachgefahren.

    Für mich ist er gleichzeitig eine der hellsten, wie auch eine der unglücklichsten Erscheinungen am Tenorhimmel überhaupt.


    + sein einzigartiges Timbre, diese goldene Mittellage; sein Ausdruck und die Phrasierung, seine Gestaltungsmöglichkeiten;


    - permanentes Singen unter Druck; ein Tenor ohne Höhe; Hinaufstemmen von Spitzentönen - wird als einer der besten Tenöre gefeiert, obwohl er transponieren muss und dennoch in der höheren Lage stets falsettiert oder stemmt.


    Ich bin nicht der Meinung, dass der stimmliche Raubbau erst mit seiner Krankheit begann, sondern wesentlich früher. Wirklich intakt klang die Stimme nur am Beginn seiner Karriere. Bereits Ende der 70er waren Verschleißerscheinungen zu bemerken. In den 80er-Jahren - seiner angeblich größten Zeit - konnte er vielleicht bis zum hohen A schön singen, alles andere bedeutete eine ungeheure Anstrengung. Von einem Tenor mit Weltgeltung muss man aber doch eigentlich erwarten, dass er ein B, ein H, ein C hat - auch wenn Spitzentöne nicht alles sind.


    In dem Buch "Bravo" von Helena Matheopoulos kann man lesen, dass Carreras unumwunden zugibt, Rollen zu singen, die ihm eigentlich nicht liegen und dass seine Stimme zwar dunkel gefärbt, aber viel kleiner sei, als sie sich anhören mag.


    Dem stimmlichen Phänomen Carreras wollte ich schon in diesem Thread nachspüren:


    Pippo und Josep - OPERNFORUM - TAMINO-KLASSIKFORUM

  • Hallo Chrissy,


    warum hörst du dir denn nicht einfach mal ein paar Aufnahmen aus der Glanzzeit von Carreras an?

    Habe ich soeben gemacht, liebe Mme. Cortese. Und ich muß gestehen und hervorheben, besonders im Duett aus der Tosca - beide wirklich großartig.

    Ja, da will ich gerne meine etwas negative Meinung korrigieren und relativieren. Aber das hängt eben damit zusammen, daß ich Carreras erst später

    wahrgenommen habe, als seine sängerisch gute Zeit schon vorbei war.

    Liebe Grüße

    Chrissy

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Weitgehend unbemerkt feierte José Carreras kürzlich seinen immerhin schon 75. Geburtstag.

    Ö1 ehrte ihn mit einer Sendung, die ich wirklich genossen habe. Derart fundierte und differenzierte Aussagen zu seiner Stimme und zu seiner Karriere hatte ich zuvor noch nie gehört! Wer die Sendung bis Donnerstag noch nachhören kann, sollte das unbedingt tun:


    DO | 09 12 2021 - oe1.ORF.at

  • Er war ein großer Tenor, bis zu seiner furchtbaren Erkrankung. Mir sind wunderbare Videos in Erinnerung, z.B. eine prächtige "Lucia", eine herrliche "Boheme" (Regie Zeffirelli und besonders Stratas als Mimi) und eine tolle Carmen.


    Gestern hat er mir nur unendlich leid getan.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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