Stimmen von heute - Juan Diego Florez - Endlich mal wieder ein kompletter Tenor?

  • Nach der Absage von Kaufmann und Licitra musste nun auch Juan Diego Florez seine Termine in Japan aus gesundheitlichen Gründen absagen.
    Nach dem Abhusten von verschlucktem Meerwasser ist wohl in der Lunge ein Äderchen geplatzt, das erst einmal verheilen muss.


    :hello:
    Jolanthe


  • eigentlich melde ich hier im Forum meist, wenn jemand stirbt.
    Heute mal das Gegenteil:
    Juan Diego Florez ist heute morgen um 3 Uhr zum 2. Mal Vater geworden.
    Seine (deutsche) Frau Julia, geb. Trappe, hat eine Tochter namens Lucia Stella zur Welt gebracht.



    Glückwünsche!!!


    :jubel::jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Am 07.03.2014 wird das neue Album von Juan Diego Flórez erscheinen. Er singt Arien aus dem französischen Repertoire.


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Und heute erscheint erst mal eine Gratulation:


    Juan Diego Florez wird heute 42 Jahre alt.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ein Interview mit Juan Diego Florez findet sich in der Welt. Der Tenor erweitert derzeit sein stimmliches Repertoire und berichtet darüber.
    Ich denke, wenn er seinen Worten auch Taten folgen lässt, dann müssen wir uns um den Fortbestand seiner Stimme keine Sorgen machen...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • In diesem Thread, aber nicht nur da, bin ich verschiedentlich auf Fragen nach Stimmvolumen, Stimmunfang etc. gestoßen. Die Antworten blieben aber entweder aus oder waren nicht sehr präzise. Deshalb möchte ich (auf die Gefahr hin, mal wieder zum selbsternannten Stimmpapst erklärt zu werden) versuchen, die Begriffe etwas schärfer abzugrenzen:
    STIMMVOLUMEN ist die Klangstärke einer Stimme und reicht von kleinen, lyrischen Stimmen einerseits - bis zu großen, dramatischen andererseits. STIMMUMFANG bezeichnet die Reichweite einer Stimme in Höhe und Tiefe. Beide sind unabhängig voneinander. Eine kleine Stimme kann also einen großen Umfang haben (schlanke Stimmen wie Gedda oder Florez) - und eine große kann einen kleinen Umfang (kurze Stimmen wie Tauber oder van Dam).


    Die Stimme von Juan Diego Florez ist extrem schlank, also bei bescheidener Größe von großer Reichweite. Mit seiner exzellenten Technik kann er sie optimal einsetzen und sich dabei entwickeln lassen. Sein Stimmfluss ist von großer Flexibilität, Natürlichkeit und Leichtigkeit.
    Er begann als reiner tenore di grazia (Rossini) und wächst derzeit ins Fach des lirico hinein (Nemorino). Als er vor ? Jahren in Dresden als Duca angekündigt wurde, hat das bei mir Kopfschütteln ausgelöst. Jetzt, wo er den Don Ramiro ad acta gelegt hat, kann ich mir diese Partie von ihm schon bald vorstellen - aber als Grenzpartie.
    Falls er (hypothetisch) den Riccardo anstrebt, möchte ich das Liebesduett nicht hören (zu hell, zu dünn). Auch bei Puccini würde es bald eng werden. Aber im französischen Fach (Gounod, Massenet, Meyerbeer) könnte er reüssieren. Und natürlich Bellini!!


    So viel zu den Spekulationen über Florez, der in seiner Sparte ziemlich konkurrenzlos zu sein scheint (wenn er so klug wie bisher seine Karriere plant). Zu wünschen wäre es ihm - und uns!
    Weitere Aspekte wären sinnvollerweise im dafür vorgesehenen Thread zu thematisieren, im Verein mit Caruso (?). In diesem Sinne


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • So viel zu den Spekulationen über Florez.....Weitere Aspekte wären sinnvollerweise im dafür vorgesehenen Thread zu thematisieren, im Verein mit Caruso (?). .....


    Lieber Sixtus,


    zu den Neuen Stimmen was zu sagen, traust Du Dich ja nicht.
    An allgemeinem Schwadronieren habe ich kein Interesse.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das ist ein Missverständnis, lieber Caruso.


    Ich habe an anderer Stelle schon erklärt, dass ich den technischen Aufwand scheue, neue Sänger zu präsentieren. Wenn sie mir ohne den zugänglich sind - nichts lieber als das! Von "nicht trauen" kann jedenfalls keine Rede sein. Oder willst du mich nur aus der Reserve locken?


    Die Kommunikationspannen lauern anscheinend überall.


    Bis zu meinem Bericht über den neuen Freischütz aus Saarbrücken


    herzliche Grüße von Sixtus

  • Lieber Sixtus!

    Ich habe an anderer Stelle schon erklärt, dass ich den technischen Aufwand scheue, neue Sänger zu präsentieren.

    Technischer Aufwand? Gibt es kaum!


    • Man muss halt die Aufnahmen anhören! Das dauert natürlich.


    • Dann stellt man sie mit zwei Klicks ein! Das geht Ruck-Zuck!


    • Schließlich sagt man ein paar Worte über Stimme, Gesang und Darstellung. Das dauert natürlich wieder.


    Wenn sie mir ohne den zugänglich sind - nichts lieber als das! Von "nicht trauen" kann jedenfalls keine Rede sein.

    Also: in dem Thread "Neue Stimmen" sind ja einige interessante Stimmen mit manierlichen Videos "zugänglich". Danach und dazu könnte man ja doch einiges sagen.



    Oder willst du mich nur aus der Reserve locken?

    Warum nicht?



    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Caruso,


    grundsätzlich gebe ich dir recht. Aber ich bitte um etwas Geduld: Eins nach dem andern. Ich werde mir noch ein paar Fähigkeiten in der Bedienung technischer Geräte aneignen müssen.


    Dass du klärende Definitionen wichtiger Basisbegriffe wie Umfang und Volumen von Stimmen als Schwadronieren bezeichnest, finde ich allerdings befremdlich, zumal ihre falsche Verwendung immer wieder zu Verwirrung und Missverständnissen führt.
    Und meine Anmerkungen zu wichtigen Sängern wie Florez sind sicher für manchen hilfreich, der auf diesem Gebiet unsicher ist.


    Es fällt mir schwer, in einem Forum wie diesem bei fragwürdigen Urteilen oder übertrieben einseitigen Meinungen zu schweigen, wenn ich sehe, dass sie unwidersprochen bleiben oder als nicht diskussionswürdig beiseite zu schieben.


    Lebenslanges Lernen ist angesagt - auch in Sachen Kommunikation!


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Lieber Sixtus,


    Konkurrenzlos ist Juan Diego Florez zum Glück nicht. Da gibt es zum Beispiel Javier Camerena, Antonio Siragusa und Maxim Mironov. In Verdi Partien möchte ich Herrn Florez eigentlich nicht hören, da er schon mit dem Edgardo in Lucia di Lammermoor Probleme hatte und die Stimme sehr angestrengt klang.

  • Ich habe nun gestern Juan Diego Flórez in der berühmt-berüchtigten Partie des Raoul de Nangis in Meyerbeers "Hugenotten" an der Deutschen Oper Berlin erlebt und war begeistert. Dabei gab es so viele Unkenrufe, er sei damit überfordert etc. - nach meinem gestrigen Erlebnis halte ich das für Blödsinn! Einige trauern Richard Leech und der Vorgängerproduktion von 1987 nach, aber das war die halbe Partie und eher wie früher Verdi gesungen - was Flórez hier stilsicher leistet, wie er die ganze lange Partie beherrscht, das fand ich schon umwerfend! Große Begeisterungsorgien des Publikums gab es am Ende für ihn aber eher nicht, sondern eher verhalten wohlwollenden Applaus. Woran liegt's? Natürlich ist die riesige überdimensionierte und damit stimmmmordende Deutsche Oper kein ideales Haus für ihn, natürlich treibt ihn diese anspruchsvolle Partie an Grenzen, wenn auch nie darüber hinaus. Natürlich würde man sich manchmal etwas mehr Wucht und Durchschlagskraft gerade in den Ensembles wünschen - und dennoch kann ich mir in dieser Rolle kaum einen besseren Interpreten vorstellen als ihn. Seine Romanze im 1. Akt war fantastisch, das kann man nicht besser singen - demzufolge tobte das ganze Haus mehrere Minuten lang. Wenn ich dann in der Pause einen Idioten zu mir sagen höre: "Man kann diese Oper nur machen, wenn man einen Tenor dafür hat", bekomme ich echt einen Hals! Seine Begründung: Im Septett, also kurz vor der Pause, sei er kaum zu hören gewesen. Ja, da hat er sich vielleicht ein wenig zurückgehalten und geschont, wie in anderen Ensembles auch, aber sämtliche Solo- und Duettpassagen hat er einwandfrei gemeistert. Und er hatte ja noch drei Akte vor sich, von denen es die letzten beiden in sich haben. Und wie er das Liebesduett und insesondere die Kantilene "Tu l'as dit", welche niemand anders als Richard Wagner als "Jahrhundertmelodie" bezeichnet hat, wundervoll balsamisch sang und dann grandios bis zum hohen "Des" raufging, das war schon alleine das Eintrittsgeld wert, das macht ihm wohl kaum jemand so nach. Ja, die dramatischen Stellen, hätten etwas mehr Power vertragen, gerade weil die Valentine, die nicht solche Klippen in ihrer Partie hat, ziemlich powerte, aber ich hatte nie das Gefühl, dass Flórez überfordert wäre. Natürlich dachte ich nach diesen Duett: Und jetzt diese Killer-Arie am Beginn des 5. Aktes, die häufig gestrichen wird, hoffentlich geht er da nicht unter. Er ging nicht unter, sondern sang auch diese unglaublich souverän. Dass eine solche Leistung am Ende nicht mehr gefeiert wird, macht mich nahezu fassungslos, aber unter den DOB-Stammfans gibt es eben doch einige, welche die "Brüllaffen" weit mehr bevorzugen als die stilistisch versierte und technisch makellosen Sänger, die sich emotional vielleicht nicht bis zur Aufgabe der Selbstkontrolle entäußert, sondern sich und ihre Partie beherrschen.
    Die anderen Hauptrollensänger fand ich gut bis sehr gut, Frau Ciofi, deren Stimme ich gar nicht mag, zumindest besser als erwartet, die haute auch nicht drauf, sondern versuchte die Stimme so gut wie möglich zu kontrollieren. Sie hat natürlich viel Temperament und erobete das Publikum nicht nur durch ihr eingebautet Lucia-Zitat in der Kadenz ihrer großen Arie. Jerkunica war als Marcell so gut, wie ich ihn noch in keiner anderen Rolle gehört habe - wobei die beim Diener Marcel häufig sehr sparsam eingesetzte Instrumentation ihm sehr entgegenkam - eindrucksvoll! Sehr gut auch die Sänger von St. Bris und Nevers, weniger gut die der anderen katholischen Adligen. Im 1. Akt klapperte es auch noch mächtig zwischen Bühne und Orchester, aber im Laufe des langen Abends wurde das immer besser.
    Die Inszenierung war nicht überwältigend, aber ok, mal kein permanent reizüberflutendes Regietheater, sondern symbolhaft und in einigen Kostümen sogar das Historische zitierend und diesem somit Raum gewährend, die Bühne etwas karg und doch geschmackvoll, für diese Oper schon fast zu geschmackvoll. Einige Entgleisungen die der "Blowjob" im 1. Akt fielen nicht groß ins Gewicht, die Komik im 2. Akt war durchaus werkgerecht, nur nach hinten raus (ab 3. Akt) störte mich zunehmend die Statik und Bewegungsarmut der Regie, die Hysterie im 4. Akt und die Massenerschießungen im 5. Akt fanden kaum statt, das war fast schon Arbeitsverweigerung, letztlich sieht man auf der Bühne nicht viel mehr als drei Leute sterben, was dem Thema der Batholomäusnacht natürlich nicht gerecht wird.
    Am meisten hat mich szenisch geörgert, dass Nevers nicht festgesetzt, sondern darüber hinaus massiv misshandelt und höchstwahrscheinlich von seinen Glaubensbrüdern auch ermodet wird - da scheint mir der Regisseur das Thema des Stückes nicht verstanden zu haben, denn auch wenn Nevers nicht mitmorden will, ist er doch Katholik und würde daher niemals von seinesgleichen so behandelt werden wie ein Hugenotte. Der eingeblendete Text weiß es ohnehin besser.
    Dennoch ein packender und mich nie langweilender Abend, mir waar es nicht zu lang, und meine Befütchtungen, die nahezu ungekürzte Version könnte Meyerbeer eher schaden als nutzen, stellte sich glücklicherweise nicht ein. Ich freue mich schon aufs kommende Wochenende, wenn ich es dieses grandiose Werk voraussichtlich noch einmal live erleben darf - und hoffentlich wieder mit einem so überirdisch schön singenden Juan Diego Flórez! :) :yes: :thumbup:


    So, mal sehen, ob noch jemand, der diese Inszenierung auch gesehen hat, sich dazu äußern möchte. Caruso41 hat es doch inzwischen bestimmt auch gesehen, oder?
    Über - auch gegenteilige - Meinungen von Leuten, die drin waren, würde ich mich freuen, über schlaue Kommentare von Leuten, die nicht drin waren, aber trotzdem besser wissen, wie es war, hingegen nicht.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • So, mal sehen, ob noch jemand, der diese Inszenierung auch gesehen hat, sich dazu äußern möchte. Caruso41 hat es doch inzwischen bestimmt auch gesehen, oder?


    Lieber Stimmenliebhaber,


    hab Dank für Deinen wundervoll ausführlichen Bericht. Er hat meine Vorfreude - wenn das überhaupt nötig und möglich war - noch mal mächtig gesteigert. Ich werde morgen und Sonntag das Vergnügen haben, die "Huguenots" zu hören!


    Wenn ich andere Eindrücke als Du habe sollte, werde ich mich kommende Woche melden.


    Mit besten Grüßen


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso41,

    Ich werde morgen und Sonntag das Vergnügen haben, die "Huguenots" zu hören!

    Du meinst sicherlich Samstag statt Sonntag, also am 26.11., dann sieht man sich vielleicht.



    Wenn ich andere Eindrücke als Du habe sollte, werde ich mich kommende Woche melden.

    Du darfst dich auch gerne melde, wenn du die gleichen Eindrücke haben solltest. ;)


    Folgende Kritik habe ich gerade im Netz gefunden, die ich weitestgehend so unterschreiben kann:


    http://der-neue-merker.eu/berl…in-einer-neuen-glanzrolle

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Lieber Stimmenliebhaber!

    Du meinst sicherlich Samstag statt Sonntag, also am 26.11., dann sieht man sich vielleicht.

    Du hast natürlich recht: Samstag gehe ich! Mittwoch und Samstag!
    Ich bin mit einigen Freunden im oberen Foyer verabredet. Vielleicht sehen wir uns?


    Eigentlich hatte ich vor meiner Reise nach Berlin noch eine "Neue Stimme" einstellen wollen, aber ein unsinniger Streit ist mir leider dazwischen gekommen. Hier im Forum. Ärgerlich, dass so etwas die Zeit nimmt, sich um die Sachen zu kümmern, die einem eigentlich wichtiger sind.



    Folgende Kritik habe ich gerade im Netz gefunden,.....

    Die Kritik habe ich gelesen. Nur dumm, dass die Dame lediglich die Valentine einer Reprise (Peacock) nennt und nicht die Premierenbesetzung : Pilar Lorengar. Das war eine ihrer besten Partien. Man kann es bei einem Video auf Youtube mit dem Duett aus dem 4. Akt immerhin erahnen!


    Kennst Du die Kritik von Eleonore Büning in der FAZ: "Je dunkler die Welt desto strahlender die Musik"? Sehr lesenswert!! Und ganz auf deiner Linie!



    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hier hatte ich eigentlich eine Rezension von Caruso41 erwartet!?


    _____________________________________________________________________________


    Heute das erstemal gehört....


    .....das ist gut gesungen, teilweise sogar sehr gut, aber richtig glücklich bin ich nach dem zweiten hören noch nicht!
    Auch ist das Klangtechnisch nicht das Gelbe vom Ei, und ein weiterer Kritikpunkt ist die Spielzeit der CD knapp über 50Min., das ist für heutige Verhältnisse sehr lau!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich werde mir das Album wohl auch noch ein zweites mal anhören müssen. Ich habe es mir kostenlos mit meinem Amazon music unlimeted Abo runtergeladen. Die Laufzeit ist wirklich kurz. Am Mittwoch Abend gab es auf OE1 eine sehr unterhaltsame Opernwerkstatt mit Juan Diego Florez. Nächste Spielzeit wird er den Rodolfo in La Boheme und den Pollione aus Norma an der MET singen.

  • Juan Diego Florez. Nächste Spielzeit wird er den Rodolfo in La Boheme und den Pollione aus Norma an der MET singen.

    Florez als Rodolfo??? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß er mit seiner hoch liegenden hellen Stimme dafür ideal geeignet ist.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Zitat

    Florez als Rodolfo??? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß er mit seiner hoch liegenden hellen Stimme dafür ideal geeignet ist.


    Hallo, chrissy! Doch, das kann er! ;)

    W.S.

  • Florez als Rodolfo??? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß er mit seiner hoch liegenden hellen Stimme dafür ideal geeignet ist.

    Den Rodolfo traue ich ihm eher zu als den (verunglückten) Herzog!. Vergiß bitte nicht, daß seine Stimme reift und auch sicher schon dunkler geworden ist.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Hallo, chrissy! Doch, das kann er! ;)

    Den Rodolfo traue ich ihm eher zu als den (verunglückten) Herzog!. Vergiß bitte nicht, daß seine Stimme reift und auch sicher schon dunkler geworden ist.

    Hallo, ihr beiden Lieben
    Hier gehen unsere Meinungen, bzw. Vorahnungen, mal auseinander. Der Rodolfo erfordert, nach m. M. und Erfahrung, neben einigen strahlenden hohen Tönen,
    vor allem in der Mittellage eine gute, ausdrucksstarke, leicht voluminöse Stimme mit dem gewissen Schmelz und Italianita, mit viel Gefühl und Wärme,
    wie z. B. Pavarotti, Orofino, Raimondi, Shicoff...
    Dies alles hat nach m. M. Florez mit seiner hellen, mitunter schneidenden Stimme, nicht. Ihn halte ich prädestiniert für Rossini, oder auch Bellini, Donizetti...
    Genau wie es ein Fehlgriff mit dem Duca im Rigoletto war, sehe und ahne ich das als Rodolfo. Für mich ist er im Vornherein nicht der ideale Typ für diese Partie.
    Aber man wird sehen, bzw. hören...


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Wie gefällt Euch denn sein Mozart ? Fiesco hat sich ja schon dazu geäussert, aber sonst war hier zimliche Stille. Keine Angst - ich werde meine Meinung schon kundtun, lasse aber- einer Tradition dieses Forums folgend, den Mitgliedern den Vortritt.....
    Hier sollten eigentlich die Sound Samples ausreichen, um sich ein erstes Urteil zu bilden.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wie gefällt Euch denn sein Mozart?


    Die CD habe ich mir gründlich angehört. Florenz sucht nach der rasanten Rossini-Karriere nach neuen Betätigungsfeldern. Diese neue CD ist für mich zuviel Florenz und zuwenig Mozart. Eins ist gesungen wie das andere. Er kann die einzelnen Szenen nicht tief genug ausdeuten. Er singt sie nur. Und das nicht einmal schlecht. Nach einer Zeit, ich sage das nicht gern, geht er mir etwas auf die Nerven. Dann muss ich pausieren. Bei Mozart sollte das nicht passieren. Ich wünsche mir mehr Geschmeidigkeit und mehr Weichheit. Mehr Eleganz und Stilgefühl auch. Dabei denke ich jetzt nicht an die Altvorderen. Vielleicht ist das, was er versucht, ein moderner, zeitgemäßer Zugang, ohne viel Gehabe und Drumherum. Ich könnte sehr gut verstehen, wenn er beim Publikum damit bestens ankommt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Die CD habe ich mir gründlich angehört. Florenz sucht nach der rasanten Rossini-Karriere nach neuen Betätigungsfeldern. Diese neue CD ist für mich zuviel Florenz und zuwenig Mozart. Eins ist gesungen wie das andere. Er kann die einzelnen Szenen nicht tief genug ausdeuten. Er singt sie nur. Und das nicht einmal schlecht. Nach einer Zeit, ich sage das nicht gern, geht er mir etwas auf die Nerven. Dann muss ich pausieren. Bei Mozart sollte das nicht passieren. Ich wünsche mir mehr Geschmeidigkeit und mehr Weichheit. Mehr Eleganz und Stilgefühl auch. Dabei denke ich jetzt nicht an die Altvorderen. Vielleicht ist das, was er versucht, ein moderner, zeitgemäßer Zugang, ohne viel Gehabe und Drumherum. Ich könnte sehr gut verstehen, wenn er beim Publikum damit bestens ankommt.

    Lieber Rheingold
    Ich will hier keine Diskussion entfachen, zumal, betr. der Partie des "Rodolfo in der Boheme", es ja vorläufig Spekulation auf die Zukunft bleibt.
    Aber wenn Du solch eine Aussage und Einschätzung (Hervorhebung im Zitat von mir) als erfahrener Kenner bereits bei Mozart triffst,
    dann bestärkt mich das in meiner Meinung und Vorahnung, daß Puccini, ebenso wenig wie Verdi, nicht ideal für Florez und seine Stimme ist.
    Und gerade weil "La Boheme" eine meiner absoluten Lieblingsopern ist, sage ich mal in aller Bescheidenheit, habe ich meine vielfachen Erfahrungen
    und daraus resultierend meine Vorstellungen und Erwartungen an diese Partie.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Und das nicht einmal schlecht. Nach einer Zeit, ich sage das nicht gern, geht er mir etwas auf die Nerven. Dann muss ich pausieren.


    Lieber Rüdiger,


    dein Urteil überrascht mich in keinster Weise. Ich habe aus der Mozart-CD bislang natürlich nur Ausschnitte gehört, aber mir geht es eigentlich immer so, wenn ich Florez höre, auch bei seinem vielgepriesenen Rossini und Donizetti. Ich vermisse durchweg Ausdruck, auch Wärme in seiner Stimme, und vor allem Charme. Schließlich sind fast alle seine Rollen ja Liebhaberrollen. Nur Spitzentöne sind schließlich nicht alles. Ich persönlich lege ohnehin keinen gesteigerten Wert darauf und habe immer Rossinis Meinung zum C mit Bruststimme im Hinterkopf.
    Man zieht ja viele Vegleiche bei Stimmen und Timbre - das reicht von Samt über Gold, Silber bis hin zur Bronze. Es sollte mir leid tun, wenn ich jetzt jemandem "auf den Schlips" trete, aber wenn ich Florez´ Stimme mit irgendetwas vergleichen sollte, fällt mir als erstes Edelstahl ein.


    Herzliche Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Florez als Rodolfo??? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß er mit seiner hoch liegenden hellen Stimme dafür ideal geeignet ist.


    Das ist er sicher auch nicht, und Florez weiß das. ;) Denn beide von Rodolfo genannten Partien wird er in der nächsten Spielzeit NICHT singen. Wie kommt er eigentlich darauf? ?(


    Er wird in der nächsten Saison den Alfredo in La Traviata singen. Den Pollione möchte er gerne singen. Genauso hofft er Mozart-Partien singen zu können. Er denkt da an Idomeno, Tito und den Tamino.


    Der Rodolfo erfordert, nach m. M. und Erfahrung, neben einigen strahlenden hohen Tönen,
    vor allem in der Mittellage eine gute, ausdrucksstarke, leicht voluminöse Stimme mit dem gewissen Schmelz und Italianita, mit viel Gefühl und Wärme,
    wie z. B. Pavarotti, Orofino, Raimondi, Shicoff...
    Dies alles hat nach m. M. Florez mit seiner hellen, mitunter schneidenden Stimme, nicht. Ihn halte ich prädestiniert für Rossini, oder auch Bellini, Donizetti...


    Das hast du alles schon ganz gut beschrieben, chrissy. Florez ist ein typischer tenore di grazia, der sich langsam mehr ins lyrische Tenorfach vorarbeitet. So singt er neuerdings den Edgardo oder den Romeo. Leider mit eher bescheidenem Erfolg. Kommt er doch sehr hörbar an seine stimmlichen Grenzen. Der Rodolfo wäre ja noch ein gewaltiger Schritt weiter. Die Puccini-Orchesterwogen in der Boheme wären für ihn fatal. Aber wie gesagt, ein Florez-Rodolfo ist nicht in Sicht. ;)


    Gregor

  • Lieber Gregor,
    Im interview hat er suf die Frage nach neuen Rollen gesagt , daß er nächste Spielzeit den Pollione an der MET singen wird.

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