Havergal Brian - der skurrile Aussenseiter

  • Die Geschichte des englischen Komponisten Havergal Brian ist eine der bizarrsten der Musikgeschichte. 1876 geboren (ein Jahr nach Ravel), im Arbeitermilieu aufgewachsen hat, er sich weitgehend autodidaktisch das Komponieren beigebracht. Von 1919-1927 - also fast 50-jährig - schrieb er seine erste Symphonie "Die Gothische", die wg. ihrer Länge und dem geforderten Apparat zu legendärer Berühmtheit gelangte. Aber zu Lebzeiten wurde seine Musik kaum gespielt und unter den Zeitgenossen galt er eher als Spinner. Erst in den 1950er Jahren wurde seine Musik durch Robert Simpson "entdeckt" und erste Einspielungen tauchten auf. Die hat den 80-jährigen Komponisten dazu bewogen, noch über 20 Symphonien zu schreiben, so dass insgesamt 32 vorliegen. 1972 starb er dann hochbetagt. Eine Kurzbiografie von Brian hat Christoph Schlüren verfasst. Den Titel - der englische Mahler - finde ich aber eher unpassend. In England bemüht sich eine rührige Gesellschaft um seine Verbreitung.


    Mein erster Kontakt mit der Musik von Brian liegt schon fast 30 Jahre zurück, seine 8. und 9. Symphonie unter Charles Groves waren die ersten Stücke, die ich kennengelernt habe. Da mich so Aussenseitertypen immer schon fasziniert haben, habe ich mich immer mal wieder mit Brian beschäftigt. Inzwischen sind ca 60% seiner Symphonien kommerziell erhältlich (den Rest kann man wohl als Mitglied der Society beziehen) und die meisten davon stehen in meiner Sammlung. Ich werde in unregelmäßigen Abständen über sie berichten.


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    BRIKOMP

  • Ja, wo fängt man an bei 32 Symphonien. Vielleicht in der Mitte bei Nr. 16. Über Havergal Brians Musik zu schreiben ist nicht einfach, irgendwie entzieht sie sich normalen Kategorien. Die Tonsprache ist erweitert tonal, tatsächlich finden sich auch durchaus Anklänge an Mahler, trotzdem finde ich die Bezeichnung Englands Mahler unpassend, zum einen weil der Lebensweg ein völlig unterschiedlicher war und auch da Brians Musik nirgendwo das Niveau von Mahler erreicht. Die Musik wirkt oft ein wenig holprig und unbeholfen, man fragt sich manchmal, ob er überhaupt technisch gesehen richtig komponieren kann. Banales steht neben Eindrucksvollem und es "quietscht" hier und da in den Strukturen. Diese werden auch oft gar nicht richtig entwickelt, sondern das Ganze wirkt etwas zusammengestückelt. Aber irgendwie hört man dann doch ganz gerne zu und lässt sich auf diese ungewöhnliche Musik ein. Von Vorteil ist sicher, dass die meisten Symphonien auch relativ kurz sind, die 16. z.B. nur knapp 18 min. Große Ausnahme ist natürlich die 1., aber die kenne ich noch nicht so gut. Die Aufnahme der 16. erschien 1975 auf dem legendären Lyrita Label, damals tontechnisch State-of-the-Art, aber inzwischen hört man auch hier das Alter. Myer Fredman dirigiert das London PO, ohne Vergleichseinspielung ist bei dieser Musik schwer zu sagen wie gut.


    Eine weniger unbeholfene Charakterisierung der 16. findet man hier.

  • Erstaunlich, dass gerade jetzt ein neuer Bericht über Brian erscheint, habe ich doch erst vor wenigen Tagen auf youtube seine gotische Sinfonie entdeckt und durchgehört. Ich war größtenteils sehr angenehm überrascht, was ich bei den Briten, durch Anregung aus dem Forum, allgemein sogar bin. Die erste Sinfonie, die wohl im Guinnesbuch der Rekorde als längste und größte Sinfonie überhaupt ( nicht aufgeführte Werke wurden nicht berücksichtigt ). Dementsprechend klanggewaltig ist auch das Bild, dass sich dem Hörer ergibt.
    Meiner Meinung komponiert hier Brian einen der wohl mitreißendsten Sinfonieanfängen überhaupt. Ich kann nicht sagen, dass er durch die ganze Sinfonie meine volle Begeisterung erhalten hat, jedoch sind tatsächlich einige Stellen, u.a. mit Chor sehr beeindruckend und kann daher der Amazon-Rezenssion, dass sich ein solches Werk nicht aufzuführen lohne, da es viele bessere gäbe in die man Arbeit investieren könne, nicht zustimmen.


    Ich werde mich gerne weiter mit Brians Werk beschäftigen und mich dann zur gegebenen Zeit melden. Es ist keine Musik, die sofort verstanden wird, daher werde ich auch die gotische nicht das letzte Mal gehört haben. Es existieren meines Wissens zwei Aufnahmen - eine der BBC-Proms, sowie eine tschechische Aufnahme, die zwar aufnahmetechnisch überholt werden könnte, aber musikalisch ganz solide ist.


    LG

  • Zweimal habe ich die Gotische bislang auf CD mehr oder minder konzentriert gehört - in einer Live-Einspielung außerdem noch Ausschnitte (den Anfang und den Schluss) auf YouTube.


    In der Tat hat vor allem der Anfang einen großen Reiz, denn hier kommt zur Klanggewalt impressionistisches Raffinement und man hat sich noch nicht satt gehört am ungewöhnlichen Umfang und der hypertrophen Grundhaltung. Es gelingt Brian auch am Schluss, sich noch einmal zu steigern und eine echte Alternative zu Mahlers Achter zu bewerkstelligen.


    Dazwischen empfinde ich dann aber doch Längen und oft auch mangelnde Transparenz in den Chorpassagen. Oder liegt es eher an der Einspielung, dass man bisweilen das Gefühl der Übersteuerung in jedem Sinn des Wortes nicht los wird? Ich weiß es nicht recht. Man erwartet nicht unbedingt, die Texte akustisch zu verstehen - in vielen Opern- und Choraufnahmen geht es einem nicht anders, ist mangelnde Durchsichtigkeit wohl der Komposition geschuldet. Bei der Gotischen empfinde ich die Überladung in vielen Passagen aber tatsächlich als physische Belastung.


    Ich habe es dennoch nicht bereut, das Werk kennengelernt zu haben. Da ich es aber nicht alle acht Wochen hören werde, muss wohl keine Konkurrenzaufnahme ins Haus. Oder kann mich jemand davon überzeugen. dass sich ein ungeahnt neuer Eindruck bei einer anderen Einspielung ergeben würde (so es überhaupt eine gibt, die man ohne Weiteres erhält)? Generell mag ich das spätromantisch Exaltierte schon immer mal wieder.


    :hello: Wolfgang


    @ Christian Biskup: Du meinst mit Harty schon Brian, oder?

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    @ Christian Biskup: Du meinst mit Harty schon Brian, oder?

    Ich Dussel, das kommt davon wenn man über Brian schreibt und nebenbei Hamilton Harty hört :rolleyes:
    Natürlich war Brian gemeint, ich habe es korrigiert.



    Zitat

    Dazwischen empfinde ich dann aber doch Längen und oft auch mangelnde Transparenz in den Chorpassagen. Oder liegt es eher an der Einspielung, dass man bisweilen das Gefühl der Übersteuerung in jedem Sinn des Wortes nicht los wird?

    Genau das meinte ich, es entstehen Längen im Werk da man einfach unfähig ist dem ganzen Bombast zu folgen. Ein mir bekannter Dirigent äußerte Mal, das bei Strauß' Werken schon eine instrumentatorische Überladenheit vorhanden ist, die es dem Zuhörer, selbst dem Dirigenten unmöglich macht alles zu hören und sämtliche Themenarbeit zu überschauen. Ich denke, dies sorgt eben gerade bei der Musik Brians dafür, dass diese Längen entstehen; da man bei dem ganzen Klangteppich die Entwicklung der Musik nicht mehr umbedingt nachvollziehen kann. Dass, das bei einem Orchester von vorgeschrieben 196 Musiker nahezu dauerhafte klingende Forte nicht jedem bekommt glaube ich auch gerne. Dies ändert sich aber wohl in Brians Nachfolgewerken...



    Zitat

    Ich habe es dennoch nicht bereut, das Werk kennengelernt zu haben.

    Dito. Es sind durchaus neue Klangelemente und Kombinationen in der Sinfonie, die sich lohnen zu entdecken. Obgleich ich Mahlers 8. und Schönbergs Gurrelieder bevorzuge, regt das Werk schon zu Forschungen über den Komponisten an. Mal sehen was andere noch dazu schreiben werden.


    LG

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  • Liebe Taminos,


    heute wurde das Programm des Staatstheaters Braunschweig veröffentlicht. Am 10. und 11. Mai 2015 wird in der Stadthalle unter Peter Halasz die erste Sinfonie Brians, die gothische aufgeführt. Wer also mal eine Aufführung dieses gigantischen Werkes erleben möchte - sicherlich eine der wenigen in den kommenden Jahren - sollte wohl in die hübsche niedersächische Stadt pilgern :)


    Beste Grüße
    Christian

  • Die 32 Symphonien von Havergal Brian umspannen fast 40 Jahre und vor wenigen Jahren noch wäre es pures Wunschdenken gewesen, sie alle einmal hören zu können. Aber Dank des unermüdlichen Einsatzes von Dutton Epoch und Naxos scheint es bald so weit zu sein, dass wir alle verfügbar haben. Anbei eine unkomplette Liste der Einspielungen, ich habe nur problemlos erhältliche gelistet und auch nur eine Aufnahme pro Symphonie.



    Symphony 1 »The Gothic« in D minor [2 parts, 6 movements] text in Part 2: Te Deum laudamus [SATB soli, child chor, 2 dble chors, orch] (?1919-27†) – 105´


    Symphony 2 in E minor [4 movements] [orch] (1930-31†) – 48´


    Symphony 3 in C sharp minor [4 movements] [orch] (1931-32†) – 53½´


    Symphony 4 »Das Siegeslied« [3 mvts] Psalm 68, ‘Let God arise, let his enemies be scattered…’, sung in German [sop, dble chor, orch] (1932-33†) – 48´
    Symphony 12 [1 mvt] [orch] (1957†) – 12´


    Symphony 5 »Wine of summer« [1 mvt] Lord Douglas [bar, orch] (1937†) – 21´
    Symphony 19 in E minor [3 mvts] [orch] (1961†) – 19´
    Symphony 27 in C minor [3 mvts] [orch] (1966†) – 22´


    Symphony 6 »Sinfonia tragica« [from Dierdre of the Sorrows Prelude] [orch] (1948†) – 19´
    Symphony 28 »Sinfonia in C minor« in C minor [4 mvts] [orch] (1967†) – 15´
    Symphony 29 in E flat [4 movements] [orch] (1967†) – 19½´
    Symphony 31 [1 mvt] [orch] (1968†) – 13´


    Symphony 7 in C major [4 mvts] [orch] (1948†) – 40½´
    Symphony 8 in B flat minor [1 mvt] [orch] (1949†) – 23´
    Symphony 9 in A minor [3 mvts] [orch] (1951†) – 27´


    Symphony 10 in C minor [1 mvt] [orch] (1953-54†) – 20´
    Symphony 30 in B flat minor [2 mvts] [orch] (1967†) – 15½´


    Symphony 11 [3 mvts] [orch] (1954†) – 29´
    Symphony 15 in A major [1 mvt] [orch] (1960†) – 20½´


    Symphony 13 in C major [1 mvt] [orch] (1959†) – 18´


    Symphony 16 [1 mvt] [orch] (1960†) – 17½´


    Symphony 17 [1 mvt] [orch] (1960-61†) – 14´
    Symphony 32 in A flat [4 mvts] [orch] (1968†) – 22½´


    Symphony 18 [3 movements] [orch] (1961†) – 15½´


    Symphony 20 in C sharp minor [3 mvts] [orch] (1962†) – 25½´
    Symphony 25 in A minor [3 mvts] [orch] (1965-66†) – 25´


    Symphony 22 »Symphonia brevis« [2 mvts] [orch] (1964-65†) – 9½´
    Symphony 23 [2 mvts] [orch] (1965†) – 13½´
    Symphony 24 in D major [1 mvt] [orch] (1965†) – 17´

    Es fehlen nur noch:
    Symphony 14 in F minor [1 mvt] [orch] (1959-60†) – 21½´
    Symphony 21 in E flat [4 mvts] [orch] (1963†) – 28´
    Symphony 26 [2 mvts] [orch] (1966†) – 16½´


  • Die vor kurzem bei Dutton Epoch erschienene CD bietet gleich 3 Premieren, Symphonie Nr. 5 "Wine of Summer", Nr. 19 und Nr. 27. Die 19. erscheint mir typisch für Brian, deshalb stelle ich sie hier kurz vor. Zwei ca. 4-minütige lebhafte Ecksätze umrahmen ein 8-minütiges Adagio.


    Sinfonie Nr. 19 e-moll (1961)
    1. Allegro spiritoso e con anima e leggiero Start
    2. Adagio - Allegretto Start
    3. Con anima e giocoso


    Der Beginn ist gleich typisch Brian, energisch mit holprigen Rhythmus. Diese holprigen Rhythmen sind ein häufig verwendetes Stilmittel. Wenn man sie das erste Mal hört, denkt man der Komponist hat die Sache technisch nicht im Griff, aber es soll wohl so sein. In kurzer Abfolge kommen lebhaftere und ruhigere Passagen, die lebhafteren erinnern entfernt an Hindemith. Im Gegensatz zu Hindemith sind aber viele unvorhersehbare Eigenwilligkeiten eingebaut, das Ganze wirkt auch unfertig, wie skizziert, aber noch nicht komplett ausgearbeitet. Dies ist ein weiteres Merkmal der Brian'schen Musik. Sie wirkt machmal etwas wie improvisiert, man möchte dem Komponisten zurufen, interessant, aber jetzt bitte vernünftig ausarbeiten. Es bleibt aber beim Unfertigen. Wie bei Malern, die bewußt bestimmte Flächen der Leinwand nicht ausmalen, sondern nur skizzenhaftes stehenlassen. Mit dieser wohl gewollten "Unfertigkeit" muss man bei Brian leben. Dafür entschädigen schöne lyrische Passagen, die aber auch nie in aller Konsequenz ausgesungen werden. Im abschließenden Allegro giocoso geht es wieder ziemlich munter zu. Immer wieder wird man auch an die Musik von Charles Ives erinnert, der auch gerne Hymnen verwendete und manche Passagen klingen fast wie schräg gehörte Kirmesmusik, dies weist natürlich auch zurück auf Mahler, dem ich auch einen Einfluß zusprechen möchte. Insgesamt hat die Symphonie einen für Brian eher untypischen frohen Gestus. Die Symphonie wurde Anfang der 60er Jahre geschrieben, als sich nach jahrzehntelanger Ignorierung abzeichnete, dass es doch noch Interesse an dieser Musik gibt. Diese führte ja zu der erstaunlichen Altersproduktion. Wer sich also mit dieser Materie auseinandersetzen will, macht nichts falsch, wenn er mit dieser CD beginnt. Die Gothische ist im Kontext des Gesamtwerkes ja eher eine Ausnahmeerscheinung.

  • Hallo,


    Havergal Brian (1876-1972)
    Symphonie Nr.3

    BBC Symphony Orchestra, Friend
    Hyperion, DDD, 88


    Havergal Brian ist mir bisher nur dem Namen nach bekannt. Am berühmtesten wohl seine monumental besetzte 1. Sinfonie, die "Gotische". Auf Tonträgern hat sich in den letzten Jahren einiges getan, so dass zahlreiche Aufnahmen auf Naxos/Marco Polo, Dutton oder auch Lyrita greifbar sind. Bei den Naxos-/MP-Produktionen ist aus meiner Sicht allerdings der Wehrmutstropfen hinzunehmen, dass es sich teilweise um ältere Aufnahmen mit mir nicht zwingend als ideal erscheinenden Orchestern handelt. Die vermutlich absolut kaufenswerten Einspielungen für Dutton und Lyrita sind hingegen im Hochpreissegment angesiedelt, womit ich in den "Entdeckerbereichen" so meine Schwierigkeiten habe... Insofern kommt diese Hyperion-Helios-CD aus dem Budget/Mid-Price-Segment wie gerufen, um Brian abseits von Naxos/MP kennenzulernen.
    Die 3. Sinfonie, hier dargeboten vom BBC SO unter Lionel Fried, kommt bei vier Sätzen auf eine Spieldauer von rd. 55 Minuten. Meiner einigermaßen oberflächlichen Recherche nach handelt es sich bei dieser Produktion aus dem Jahre 1988 um die derzeit einzig verfügbare Aufnahme.
    Immerhin, es gibt sie - und das ist angesichts der Musik auch gut so, denn Brian kredenzt dem Hörer mit dem Werk monumentale Spätromantik, die dennoch ihre eigenen, wendungsreichen Wege geht. Kaum ein "moderner Misston" stellt sich dem Genuss in den Weg. Auf musikalische Bezüge wird im Wiki-Artikel verwiesen. Ich muss das einfach noch einmal hören, um den Eindruck zu vertiefen. Mir scheint jedenfalls, hier tut sich ein lohnendes Betätigungsfeld auf.


    Viele Grüße
    Frank

  • Wer auf spätromantische Monsterpartituren steht, wird hier voll bedient. Wenn auch nicht ganz so ressourcenverbrauchend wie die "Gotische", erfordert dieses knapp 50-minütige Werk neben dem vollbesetzten Mahler/Strauss-Orchester noch drei Schlagzeuger, Orgel, zwei Klaviere und für den nur knapp 6 min langen dritten Satz 16 (!!) Waldhörner. Für eine 1930/31 komponierte Partitur in einer Welt, die sich gerade mühsam von einer katastrophalen Wirtschaftskatastrophe erholen musste, nicht sehr praktisch gedacht. Als das Werk endlich 1973 uraufgeführt werden konnte, war der Komponist schon 6 Monate tot.
    Das viersätzige Werk ist eine eigenwillige Mixtur von Mahler, Scriabin, Schönbergs Gurrelieder und einer Symphonie, die Franz Schreker nie schrieb, plus den sich hier schon andeutenden typischen Brian'schen "Holprigkeiten". Wie Scriabin in seiner Orchestermusik scheint Brian dabei etwas angestrebt zu haben, was ihm nicht völlig gelang. Aber der Versuch alleine ist schon hörenswert. Zumal in dieser Einspielung, die ich für maßstabssetzend halte. Jedenfalls dürfte dies bis auf weiteres meine Brian'sche Lieblingsymphonie werden. Die 14. Symphonie ist ein 30 Jahre später entstandenes Werk, das hier seine Weltersteinspielung erfährt. Muß ich noch hören. Nur 2 Symphonien stehen jetzt noch aus.

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  • Nur 2 Symphonien stehen jetzt noch aus.


    Diskographisch oder die Du noch nicht gehört hast?


    Danke übrigens für Deine Eindrücke. Wäre ja schön, wenn Dutton seinen Zyklus zu Ende führte.
    Bisher dürften 5 oder 6 CDs vorliegen.


    Viele Grüße
    Frank

  • Diskographisch oder die Du noch nicht gehört hast?


    In Beitrag 7 habe ich die noch fehlenden Aufnahmen gelistet. Die meisten Symphonien habe ich einmal gehört, aber das reicht bei Brian (und auch den meisten anderen Komponisten) natürlich gar nicht. Aber ich kann die jetzt auch nicht drei-, viermal hintereinander hören. :hello:

  • In Beitrag 7 habe ich die noch fehlenden Aufnahmen gelistet.


    Ok, verstanden.
    Danke übrigens auch dafür.


    Bei den Naxos- (bzw. ehemaligen Marco Polo-)CDs bin ich allerdings einigermaßen skeptisch.
    Auch wenn mich Brians Musik interessiert, warte ich hinsichtlich der auf Naxos vorliegenden Produktionen lieber auf Alternativen.
    Manchmal verstehe ich nicht, wie Naxos bzw. mit welchen Orchestern dort Musik eingespielt wird. Es gibt doch genügend Beispiele, bei denen mit britischen Orchestern gearbeitet wurde. Warum muss dann ausgerechnet Brian mit russischen bzw. osteuropäischen Musikern aufgenommen werden? Nicht, dass das nicht passen KANN, aber der Ansatz drängt sich zumindest IMHO nicht gerade auf...


    Viele Grüße
    Frank

  • Warrum muss dann ausgerechnet Brian mit russischen bzw. osteuropäischen Musikern aufgenommen werden?


    Ich vermute, das hat schlicht finanzielle Gründe. Die sind halt am billigsten. Adriano müsste darüber Auskunft geben können, er hat viel in Moskau aufgenommen.

  • das hat schlicht finanzielle Gründe.


    Ja. Die Naxos-Aufnahmen scheinen sämtlichst MP-Übernahmen zu sein.
    Was mich daran stört, ist, dass Naxos britisches Repertoire zumindest überwiegend auch mit Orchestern von der Insel aufgenommen hat und aufnimmt, z. B.

    • Bournemouth Symphony Orchestra
    • Royal Scottish National Orchestra
    • English Northern Philharmonia
    • Ulster Orchestra
    • BBC Philharmonic Orchestra
    • Royal Liverpool PO

    Im Falle Havergal Brian wird dann statt einer durchaus gebotenen Neuaufnahme lieber auf den MP-Bestand zurückgegriffen...


    Viele Grüße
    Frank

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  • Es fehlen nur noch:
    Symphony 14 in F minor [1 mvt] [orch] (1959-60†) – 21½´
    Symphony 21 in E flat [4 mvts] [orch] (1963†) – 28´
    Symphony 26 [2 mvts] [orch] (1966†) – 16½´

    Die 14. Symphonie ist ein 30 Jahre später entstandenes Werk, das hier seine Weltersteinspielung erfährt. Muß ich noch hören. Nur 2 Symphonien stehen jetzt noch aus.


    :jubel::jubel::jubel: :jubel::jubel:

  • Diese drei Dutton-CDs unter der Leitung von Martyn Brabbins sind absolut hervorragend gelungen und wohl die besten Havergal Brian-Aufnahmen überhaupt. Das Royal Scottish National Orchestra ist in seinem Element:




  • Mit dieser CD vollendet Naxos eine über mehrere Label und diverse Orchester und Dirigenten verteilte GA der 32 Symphonien von Havergal Brian. Eröffnet wird sie sinnigerweise mit einer Neuaufnahme der 8. Symphonie, der Symphonie mit der das Interesse des Publikums in den 60er Jahren durch eine Einspielung unter Charles Groves auf EMI erstmalig geweckt wurde. Für mich jedenfalls war es die erste seiner Symphonie, die ich kennenlernte. Und schon nach einmaligen Hören kann ich sagen, dass die Neuaufnahme interpretatorisch und aufnahmetechnisch EIN ABSOLUTER HAMMER ist. Wo ich früher immer dachte, es gäbe da Ungeschicklichkeiten des Komponisten in der Instrumentation, muss ich nach Anhören dieser Aufnahme sagen, es war wohl eher die Nichtvertrautheit von Orchester und Dirigent mit dieser Musik, die diesen Eindruck hervorrief. Hier bei Walker mit seinem russischen Orchester klingt alles stimmig und überhaupt nicht dilettantisch, im Gegenteil, das ist einer der ganz großen britischen Beiträge zur Symphonik des 20. Jahrhunderts.
    Hut ab vor den Toningenieuren, wer die Bassfestigkeit seiner Lautsprecher austesten will, hier hat er reichlich Material.

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  • Die zweite auf der neuen Naxos CD eingespielte Symphonie ist die 21. 1963 komponiert (der Komponist war gerade erst 87 Jahre jung) ist das viersätzige Werk mit knapp 30 min länger als die meisten späten Symphonien. Ein schon beim ersten Hören über alle vier Sätze interessantes und ansprechendes Werk, das die Frage aufkommen lässt, ob ich es wohl mal schaffen werde, über alle 32 Symphonien eine dezidierte und belastbare Meinung zu entwickeln. Let's see.

  • Hallo Lutgra,


    ich finde es bei Komponisten, die sio viele Sinfonien geschrieben haben immer problematrisch den Überblick zu behalten ... und wirkliches Interessse zu entwickeln ... weil zu viel Langweiliges dabei ist, bis man mal was wirklich Gutes entdeckt hat.


    Mit den Miaskowsky-Sinfonien geht es mir auch so ... und bei Haydn höre und habe ich nur die von den Pariser bis Londoner Sinfonien ...
    bei der Masse an Werken muss und will ich Prioritäten setzen, sonst kann ich nicht sinnvoll alles schaffen.
    Es kommt ja auch immer was Neues dazu und ich entdecke gerne Neues !


    :S Wann will man das alles hören und aufnehmen ?????????
    Wann und wie oft wirst Du je eine Sinfonie von Havergal hören ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • ich finde es bei Komponisten, die sio viele Sinfonien geschrieben haben immer problematrisch den Überblick zu behalten


    Ist es natürlich auch. Aber man muss ja auch nicht immer alles hören und haben. Die beschriebene CD ist aber sich nicht verkehrt, wenn man erst einmal nur EINE Havergal Brian CD haben möchte. Müsste Dir eigentlich gefallen. :hello:

  • Naxos fasst seine bisher 21 von 32 Symphonien des Briten Havergal Brian in einer günstigen Komplettbox zusammen. Das bedeutet möglicherweise, dass die anderen 11, die es bereits auf anderen Labels gibt, nicht mehr aufgenommen werden.