Interessante Zitate aus Fachzeitschriften und Fachartikeln aus der Welt der klassischen Musik

  • Auf Anregung von Operus werde ich in loser Folge auf interessante Zeitungsartikel verlinken oder sie - so wir die Genehmigung hierfür haben - hier veröffentlichen, und zwar dann. wenn sie unsere Standpunkte teilen oder sich mit Tamino befassen.
    Ich beginne mit einem Artikel aus der Opernzeitschrift "Der neue Merker" zu der wir einen lockeren freundschaftlichen Kontakt pflegen.


    Zitat

    Gesucht: Oper für Aug und Ohr, Geist und Seele


    Auf den Umschlagseiten unserer Merker-Hefte, wo Farben und Formen, dank dem Glanzpapier noch besser zur Geltung kommen, bringen wir gern Bühnenbilder, die etwas von der Magie des Gesamtkunstwerks Oper vermitteln. Sollte uns jemand dafür als hoffnungslose Romantiker einstufen, so tragen wir das mit Fassung. Auch wenn Opern tieftragische Geschichten erzählen und kriminelle Handlungen an der Tagesordnung sind, stört das den Normalbesucher nicht. Es ist ja nur Spiel. Jedoch: Mord und Tod, Machtkämpfe, verbotene Liebe, Generationskonflikte, Religionskriege, Flüchtlingstragödien, Teufelsbündnisse oder Misshandlung von Außenseitern bekommen eine andere Dimension, wenn sie gesungen und von einem Orchester getragen werden. Es geht nicht darum, dass alles nur schön klingen oder ausschauen muss - auch Dissonanzen haben eine Aussagekraft. Selbst die extrem veristische "Tosca" oder der grausame "Wozzek" offenbart uns dank der Musik andere Welten, öffnet uns einen weiteren Horizont, spricht Geist und Seele der Menschen an. Wenn das Hörerlebnis dann auch noch eine optische Ergänzung, bzw. Erweiterung erfährt, kann es erst zu einem überwältigenden Gesamtergebnis kommen. Die Überhöhung und Vertiefung einer Bühnenhandlung, die Magie, das Mysterium, das von der theatralischen Darbietung, verbunden mit dem Klangzauber, ausgehen kann, hat jeden von uns irgendwann zum ersten Mal erfasst und oft auf Lebenszeit nicht mehr losgelassen. Eine "Norma", die im 1.Jh. vor Chr. an geheimnisvoller Stätte spielt, ist nicht in einem Wohnzimmer zu vermitteln. Ein Held, der "aus fernem Land, unnahbar Euren Schritten" binnen Sekunden auftaucht, muss die Dimension ahnen lassen, aus der er kommt. Rund um eine Teufelsgestalt wie im "Faust" oder "Freischütz" muss es donnern und blitzen und es muß uns gruseln. Lichteffekte, unheimliche Bühnenbilder, fantastische Kostüme können Wunder tun. Wer das Mysterium Schöpfung nicht nur in der Natur, sondern auch im Musiktheater sucht und findet, ist zu beglückwünschen. Wir müssen uns nicht schämen, wenn wir von einer großartigen Inszenierung begeistert sind. Im Wort "Begeisterung" steckt der "Geist". Auch wenn es heute Mode ist, jenem Geist nachzugehen, "der stets verneint". Lassen wir es uns nicht verdrießen, bedeutende schöpferische und nachschöpferische Taten dankend anzunehmen.


    Sieglinde Pfabigan


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Bravo!!!


    Bravissimo!!



    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich muss sagen, dass mich die Einleitung vom Merker sehr begeistert hat, wie es mich immer begeistert, wenn ein Schriftsteller deine Meinung besser formuliert als du selbst.
    Übrigens: was da steht, lässt sich 1:1 auf Bücher und Lesen übertragen.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)


  • Damit wir uns alle auch ein Bild machen können: Die Autorin des einleitenden Betrages mit einer der hübsch illustrierten Merker-Print-Ausgaben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Ach, das ist die Dame, die bei der Bewertung von männlichen Sängern auch immer "sinnliche" Kriterien anwendet, wenn man "Stimmenliebhaber" glaubt:


    Klaus König, ein Tenor aus Oberschlesien

    Beim hier von Alfred eingestellten Zitat ging es jetzt freilich nicht um männliche Sänger, sondern um generelle Ansichten zur Kunstform Oper - und die finde ich auch gar nicht mal so dumm!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ist das der Pluralis majestatis? Wenn nicht, wer ist mit "unsere" gemeint?


    Ach Bertarido, das hatten wir doch schon mal vor gar nicht so langer Zeit! :no:

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Beim hier von Alfred eingestellten Zitat ging es jetzt freilich nicht um männliche Sänger, sondern um generelle Ansichten zur Kunstform Oper - und die finde ich auch gar nicht mal so dumm!


    :jubel::jubel::jubel:

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • In einer Salome-Besprechung, die hier nachzulesen ist, finden sich diese beiden Stellen:


    Zitat

    Stimmlich bewegt sie sich sehr oft an ihren Grenzen und wird durch das Forcieren oft sehr scharf. Der Text von Oscar Wilde ist außerdem nicht so schlecht, dass sie ihn derart undeutlich artikulieren müsste.


    Ein nachvollziehbares Urteil; indes ist der Text von Oscar Wilde (oder vielmehr die dt. Übersetzung einer engl. Übersetzung von Hedwig Lachmann) auch nicht so schlecht, dass man ihn ohne Korrekturlesen falsch zitieren müsste, wie hier:


    Zitat

    Da bleibt für die belkantesken Stellen („Er ist auf einem See“) nur noch wenig Farbe übrig.


    Korrekt heißt es natürlich "Er ist in einem Nachen auf dem See (...)". Das wäre so, als würde man in einer Figaro-Rezension schreiben "XY sang seine Entschuldigung an die Gräfin ("Contessa, scusi, scusi!") mit berückender Schönheit" :D




    LG,
    Hosenrolle1

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  • Damit wir uns alle auch ein Bild machen können: Die Autorin des einleitenden Betrages mit einer der hübsch illustrierten Merker-Print-Ausgaben.

    Danke, lieber Rüdiger,
    dass Du die kompetente, liebenswerte, opernverrückte lebenslängliche Überzeugeugstäterin Dr. Sieglinde Pfabigan mit diesem sie gut porträtierenden Bild einstelltst. Immer erstaunlich, was Du so alles in der Schublade hast.


    Ach, das ist die Dame, die bei der Bewertung von männlichen Sängern auch immer "sinnliche" Kriterien anwendet, wenn man "Stimmenliebhaber" glaubt:

    Ja, ja es stimmt, dass die gute Sieglinde oft vom feschen Mannsbild schreibt oder den fabelhaft aussehenden Tenor gerne lobend erwähnt. Nur, der ist wirklich ein Schelm, der in dieser Richtung bei Frau Dr. Pfabigan zu weit denkt. Übrigens schreibt sie in ihrer plastischen Sprache oft auch vom feschen Madl oder noch häufiger beschwert sie sich darüber, "wie man eine so süße Frau in ein so grausliches Kostüm stecken könnte" . Frau Dr. Pfabigan hat ihr ganzes Leben der Oper gewidmet, in einer Weise und Arbeitsintensität, die mich immer wieder neu wundert. In ihren Urteilen, die oft sehr deutlich sind, scheint sie mir unbestechlich und nur schwer beeinflussbar zu sein.Ich bin sehr froh darüber, dass meine Frau und ich mit ihr befreundet sind. Für uns ist eine Diskussion mit ihr fast immer ein bereichernder Gewinn. :jubel: :hello:
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • In ihren Urteilen, die oft sehr deutlich sind, scheint sie mir unbestechlich und nur schwer beeinflussbar zu sein.

    JEDER ist beeinflussbar...


    (Im Übrigen stimmt deine Zitierung nicht, du zitierst "Melomane" und nicht mich!) ist korrigiert. R.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Alfred,


    erst einmal vielen Dank für das Einstellen des Artikels.

    Zitat

    Zitat von Operus: Nur, der ist wirklich ein Schelm, der in dieser Richtung bei Frau Dr. Pfabigan zu weit denkt.

    Lieber Hans,


    ganz genau. Auch ich habe Frau Dr. Pflabigan in Ölbronn kennengelernt. Eine sehr nette und angenehme Dame. Wer fälschende Sprüche über sie loslässt, ist in meinen Augen einfach inkompetent. Natürlich müssen Leute, die auch die Fälschung der Opern verteidigen, ähnliche Kommentare abgeben, nur um etwas zu sagen zu haben.


    Zitat

    Zitat von Mme.Cortese: Ach Bertarido, das hatten wir doch schon mal vor gar nicht so langer Zeit! :no:

    Liebe Mme.Cortese,


    das war doch wieder einmal zu erwarten. Diese Leute wollen nicht begreifen, dass wir eine große Gemeinde sind, die einer Meinung sind und die Verunstaltung der Opern missbilligen..


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Diese Leute wollen nicht begreifen, dass wir eine große Gemeinde sind, die einer Meinung sind und die Verunstaltung der Opern missbilligen..


    Warum nennst Du eigentlich nie Namen, wenn Du über Forenmitglieder herziehst? Es ist doch eh klar, wen Du meinst, in diesem Fall mich.


    Vielleicht habe ich ja etwas missverstanden, aber der Titel dieses Threads lautet "Interessante Zitate [...] aus der Welt der klassischen Musik" und nicht "Interessante Zitate [...], die sich gegen das Regietheater richten". Auch steht dieser Thread in der Rubrik "Allgemeine Klassikthemen" und nicht im Opernforum. Daher scheint mir die Frage berechtigt zu sein, wen Alfred meint, wenn er von "unsere" spricht, und was "unsere Standpunkte" sind, mit denen die hier zitierten Artikel in Übereinstimmung stehen sollen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Hallo!


    Ich hatte mich auch zunächst auf interessante Artikel gefreut - schade.


    Gruß
    WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Die Antwort ist einfach: ein thread über RT wird verkleidet!

    Danke, lieber Dr. Pingel, für die umgehende Demaskierung eventueller Absichten. Leider ist es schon lange ein Phänomen, dass egal wie ein Thread beginnt und welche Zielsetzungen er verfolgt, dieser prompt in die unlösbare und deshalb ewige RT-Diskussion hineinmanövriert wird. Schade! Das psychologisch zu Grunde liegende Problem ist, dass Konflikte,wenn sie ungelöst sind, immer weiterbrodeln und deshalb ständig hochkochen. Unter Umständen sehr eruptiv und mit ungezügelter und daher nicht mehr steuerbarer Kraft. Da meine Appelle zur Einigkeit, Harmonie und Forenfrieden ungehört verhallen und sich auch durch die Vielzahl meiner Vorschläge abgenutzt haben sehe ich meine Mission als "Friedensstifter" als gescheitert an. Der Forenchef und die Administratoren sind aufgerufen, Lösungen zu überlegen, Wege zu finden und Maßnahmen anzuwenden, die wenigstens Abqualifizierungern, die Dauerfehde ganzer Gruppen und persönliche Beleidigungen eindämmen. Vielleicht ist die Vorweihnachtszeit eine geeignete Zeit, dass wir alle und die Verantwortlichen im besonderen über eine sinnvolle, nicht bevormundende und einschränkende Befriedung unseres Tamino-Klassik-Forums nachdenken und das neue Jahr mit einer machbaren "Friedensstrategie" beginnen können.
    Tamino ist im Grunde auf einem guten hoffnungsvollen Weg: Sinnvolle Maßnahmen zu mehr Öffentlichkeitswirkung, PR, Imageverbesserung und Mitgliedergewinnung und -bindung wurden gestartet. Diese Arbeit trägt Früchte: Neue interessante, kompetente Mitglieder, die auch aktiv schreiben und dadurch neuen Wind ins Forum bringen, konnten gewonnen werden. Diese für das Forum existenziell wichtige Arbeit wird durch die Auseinandersetzungen und die dadurch entstehende Atmosphäre und Stimmung entscheidend blockiert. Ich wollte einen bedeutenden Kollegen aus der Kritikerszene für Mitgliedschaft im Forum gewinnen. Er kannte uns bereits, las einige Zeit mit und sagte mir dann sehr deutlich mit der Begründung ab, dass er keinesfall dabei sein wollte, solange solche Prozesse im Forum laufen. Eine Friedensinitiative ist also dringend angesagt und für weiteren Erfolg des Forums unabdingbar.


    Lieber Woka,
    komischer Weise funkti0oniert die Zitierfunktion plötzlich nicht mehr. Auch ich hoffte, dass wir in diesem Thread interessante faktengestützte Anregungen aus Presseorganen bekommen, die und Anregungen und Hilfen für unsere Diskussionen liefern. Vielleicht gelingt es durch die auch von Dir angemahnte Besinnung, die Diskussion auf den rechten Weg zu bringen. Interessante Presse veröffentlichungen sind also gefragt.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Das psychologisch zu Grunde liegende Problem ist, dass Konflikte,wenn sie ungelöst sind, immer weiterbrodeln und deshalb ständig hochkochen. Unter Umständen sehr eruptiv und mit ungezügelter und daher nicht mehr steuerbarer Kraft. Da meine Appelle zur Einigkeit, Harmonie und Forenfrieden ungehört verhallen und sich auch durch die Vielzahl meiner Vorschläge abgenutzt haben sehe ich meine Mission als "Friedensstifter" als gescheitert an. Der Forenchef und die Administratoren sind aufgerufen, Lösungen zu überlegen, Wege zu finden und Maßnahmen anzuwenden, die wenigstens Abqualifizierungern, die Dauerfehde ganzer Gruppen und persönliche Beleidigungen eindämmen.

    Lieber operus,


    Deine Bemühungen um Harmonie sind äußerst liebens-und lobenswert, aber leider wirklichkeitsfern.


    Die Menschen sind nun mal so wie sie sind, und gerade in einem Forum wie diesem hier prallen ständig starke Ego`s mit ausgeprägtem Mitteilungsbedürfnis und unterschiedlichsten ( auch unterschwellig weltanschaulichen ) Sichten aufeinander, so dass ein "Forenfrieden" immer nur von absehbarer Haltbarkeitsdauer sein wird. Da im Tamino-Klassikforum politische Debatten zu recht unerwünscht sind, bilden RT-Diskussionen für einzelne Mitglieder auch immer eine Art Ventil dafür, welches man nicht völlig abdrehen sollte , weil es sonst zur Explosion kommen kann, um mal im Bild zu bleiben.



    Wenn man das Problem also in der Sache nicht lösen kann, kann man es vielleicht versuchen zu strukturieren.


    Da könnte heißen, beispielsweise ein Unterforum oder Unterrubrik "Regietheater" zu schaffen, wo jeder frei entscheiden kann, ob er es künftig völlig für sich ausblendet oder sich bei Bedarf lustvoll ins Getümmel wirft. Auch könnten hierin alte Threads zum Thema RT gesammelt werden und nach und nach verschoben werden. Dies bedeutet allerdings einiges an Moderatorenarbeit, aber man kann es ja nach und nach in Ruhe angehen.


    Im "Kulturforum" gibt es Unterthemen "Literatur und Theater" sowie "Malerei und bildende Kunst". Vielleicht sollte darüber nachgedacht werden, hier noch das Thema "Philosophie" mit aufzunehmen, weil es auch in diese Richtung hier schon öfters Diskussionsansätze gab.


    Vielleicht könnte es über solche Umwege von "Strukturmaßnahmen" gelingen, zu einem in Deinem Sinne befriedigenden Ergebnis zu gelangen.


    Herzliche Grüße,


    MDM

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Ohne dass ich in die Diskussion einsteigen will, hätte ich eine Anregung. Ich persönlich fände es ja toll, wenn hier interessante Zeitungsartikel verlinkt werden könnten, AUCH wenn sie nicht unseren Standpunkt teilen! Also sowohl als auch. Das gäbe Anregungen, um sich persönlich weiterzuentwickeln. etc.. Ich weiß nicht wie die anderen das finden, aber ich fände das spannend.


    Viele Grüße aus der Mitte zwischen Köln und Bonn :)

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  • Ich persönlich fände es ja toll, wenn hier interessante Zeitungsartikel verlinkt werden könnten, AUCH wenn sie nicht unseren Standpunkt teilen! Also sowohl als auch. Das gäbe Anregungen, um sich persönlich weiterzuentwickeln. etc.. Ich weiß nicht wie die anderen das finden, aber ich fände das spannend.


    Das sehe ich genauso. Der Wert eines Forums besteht für mich nicht darin, dass alle den gleichen Standpunkt einnehmen und sich gegenseitig darin bestärken, sondern dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen aufeinander treffen und in konstruktive Diskussionen eintreten, die dann vielleicht sogar dazu führen, dass man voneinander lernt und seine eigene Meinung revidiert (beim Thema RT allerdings unwahrscheinlich).


    Davon abgesehen weiß ich immer noch nicht, was nun eigentlich der Sinn und Zweck dieses Threads ist und was Alfred mit "unsere Standpunkte" gemeint hat. Ist es ein weiterer Kampf-Thread gegen das "Regietheater", der versehentlich oder absichtlich unter "Allgemeine Klassikthemen" gelandet ist und zu Tarnzwecken einen unverfänglichen Titel erhalten hat, wie dr.pingel mutmaßte? Oder geht es wirklich um allgemeine Themen "aus der Welt der klassischen Musik", wobei dann allerdings unklar ist, welche Standpunkte die hier verlinkten Artikel vertreten sollen, damit sie als "unsere" gelten.


    Vielleicht geruht unser verehrter Forenbetreiber ja doch noch, diese nun schon zum dritten Mal gestellte Frage zu beantworten. :angel:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Vielleicht sollte darüber nachgedacht werden, hier noch das Thema "Philosophie" mit aufzunehmen, weil es auch in diese Richtung hier schon öfters Diskussionsansätze gab.

    Diesen Vorschlag habe ich auch schon mind. 2 x gebracht, leider ohne Antwort, weder von den "Philosophen" noch von der Forenleitung.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Diesen Vorschlag habe ich auch schon mind. 2 x gebracht, leider ohne Antwort, weder von den "Philosophen" noch von der Forenleitung.


    Herzlichst La Roche


    Klar kann man ein Unterforum "Philosophie" gründen, warum nicht? Nur wird das nicht die von einigen gewünschte Wirkung haben, "philosophische" Beiträge aus Opernthemen fernzuhalten. Denn an der philosophischen Ästhetik (und anderen akademischen Disziplinen) führt nun mal kein Weg vorbei, wenn man ernsthaft über Aufführungskonzepte diskutieren will.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Wenn man das Problem also in der Sache nicht lösen kann, kann man es vielleicht versuchen zu strukturieren.


    Da könnte heißen, beispielsweise ein Unterforum oder Unterrubrik "Regietheater" zu schaffen, wo jeder frei entscheiden kann, ob er es künftig völlig für sich ausblendet oder sich bei Bedarf lustvoll ins Getümmel wirft. Auch könnten hierin alte Threads zum Thema RT gesammelt werden und nach und nach verschoben werden. Dies bedeutet allerdings einiges an Moderatorenarbeit, aber man kann es ja nach und nach in Ruhe angehen.


    Eine netter Vorschlag - so ähnliche Überlegungen habe ich bereits einmal ins Spiel gebracht.
    Und zwar, daß man die RT-Threads in einen eignen BEREICh verschieben könnte. der für "Verweigerer" gar nicht zugänglich wäre, also eine Usergruppe "ohne RT"
    Dabei hat sich herausgestellt (was ich ohnedies bereits ahnte) dass das Interesse an einer solchen Lösung viel zu gering ist. Denn wenngleich immer wieder behauptet wird, solche Threads wären "ein Schaden für Tamino" so ist es grade umgekehrt. Es ist wie bei den spanischen Stierkämpfen: Sie werden von einer (lauten) Minderheit verabscheut, sind aber immer gut besucht. Taminos RT Threads sind auch immer gut besucht, sind aber wenigstens (noch ?) unblutig


    Die RT-Befürworter wollen die Threads nicht, weil sie ein Schaden fürs Tamino sind, sondern sie motivieren die Gegner (auch AUSSERHALB des Forums) und erzeugen Unruhe bei den Befürwortern (ebenfalls auch AUSSERHALB des Forums)
    und wir werden WAHRGENOMMEN. Nicht immer positiv - aber immerhin.
    Siehe letztes Viertel oder Fünftel des Artikels
    http://www.theaterwissenschaft…gie_musik_roesner_neu.pdf


    Die Fragen zu den Intentionen diese Threads beantworte ich voraussichtlich heute abend


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Siehe letztes Viertel oder Fünftel des Artikels
    http://www.theaterwissenschaft.uni-muenc…roesner_neu.pdf


    Das ist mal ein interessanter Link, vielen Dank. Allerdings hat es Tamino noch nicht geschafft, in die Empfehlungen für weiterführende Lektüre aufgenommen zu werden. ;)


    Ich zitiere eine Folie aus dieser Präsentation:


    Der Begriff der Werktreue – kaum so oft herbeizitiert wie im Kontext von Opernregie – führt m.E. in die Irre:

    • “das Werk” gibt es so meist nicht (meist existieren mehrere, oft signifikant unterschiedliche Versionen) (siehe u.a. Müller 2014, 592)

    • es bleibt somit unklar, was “Treue” eigentlich heißen würde (siehe Ely 1984)

    • selbst wenn man Aufführungsbedingungen, Konventionen und Ästhetiken transportieren bzw. konservieren könnte, ist dies in Bezug auf den alles bestimmenden Kontext der Aufführung unmöglich.



    Ähnliches war auch hier im Forum schon oft zu lesen. :jubel:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Eine netter Vorschlag - so ähnliche Überlegungen habe ich bereits einmal ins Spiel gebracht.

    Und zwar, daß man die RT-Threads in einen eignen BEREICh verschieben könnte. der für "Verweigerer" gar nicht zugänglich wäre, also eine Usergruppe "ohne RT"
    Dabei hat sich herausgestellt (was ich ohnedies bereits ahnte) dass das Interesse an einer solchen Lösung viel zu gering ist. Denn wenngleich immer wieder behauptet wird, solche Threads wären "ein Schaden für Tamino" so ist es grade umgekehrt. Es ist wie bei den spanischen Stierkämpfen: Sie werden von einer (lauten) Minderheit verabscheut, sind aber immer gut besucht. Taminos RT Threads sind auch immer gut besucht, sind aber wenigstens (noch ?) unblutig

    Gut,


    das habe ich dann nicht gelesen. :sleeping:


    Die dann offenbar nicht neue Idee zur Auslagerung hatte ich auch, weil ich meine, auch bei zeitweiliger Nichtpräsenz von RT-Threads an oberster Stelle in letzter Zeit irgendwie auch immer eine unterschwellige Gereiztheit in anderen Threads zu spüren ("Höreindrücke...." z.B.).


    Diese "Ansteckungsgefahr" auf Threads, die mit RT erst einmal gar nix zu tun haben, kann ja führungsseitig nicht gewollt sein.


    Daher die Anregung, besser ein separates "Schlachtfeld" schaffen, beim dem jeder von vornherein weiss, wenn er es aufsucht, auf was er sich da einlässt.


    Denn eine Art Gentlemen's Agreement, das Thema RT hier im Forum künftig völlig auszusparen, wird kaum funktionieren, es würde unter der Oberfläche weitergären. Dann lieber als Kompromissversuch irgendwo separat Luft geben, um bestimmte Rituale fortsetzen oder neue Aspekte aufwerfen zu können.


    Das war aber nur als Anregung gedacht, weil operus alternative Lösungen sucht.


    Beste Grüsse,


    MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Allerdings hat es Tamino noch nicht geschafft, in die Empfehlungen für weiterführende Lektüre aufgenommen zu werden


    Das ist auch nicht notwendig und war auch in diesem Zusammenhang nicht zu erwarten. Auch wenn der Artikel weitgehend neutral erscheint, so sehe ich doch gewisse Sympathien und Tendenzen durchschimmern. Das ist nicht nur legitim, sondern unvermeidbar.


    Aber wenn du nach Empfehlungen für "weiterführende Lektüre" suchst, dann mal hier der erste aus dem "Österreichischen Musiklexikon"


    http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_S/Schmidt_Juergen.xml


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber MDM,
    danke für Deine realistische Stellungnahme. Nur wer das scheinbar Unmögliche anstrebt wird das Mögliche erreichen. Hoffen wir, dass die mögliche Balance, die für das Wachstum des Forums wichtig ist, gefunden wird.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Es ist ja nur Spiel. Jedoch: Mord und Tod, Machtkämpfe, verbotene Liebe, Generationskonflikte, Religionskriege, Flüchtlingstragödien, Teufelsbündnisse oder Misshandlung von Außenseitern bekommen eine andere Dimension, wenn sie gesungen und von einem Orchester getragen werden.

    Das gefällt mir! :) - in der Oper an die ganz realen Flüchtlingstragödien von heute zu denken - wie auch alle anderen Hässlichkeiten des irdischen Lebens. (In der Winterreise steht übrigens "Fremd bin ich eingezogen/ Fremd zieh´ ich wieder aus." Da ist die komplette Flüchtlingsproblematik von heute drin. Was macht aber der Bildungsbürger daraus? Er rezipiert das als seinen "deutschen" Schubert und wählt AfD. :hahahaha: ) Im zitierten Beitrag finde ich jedenfalls auch nicht den geringsten Hinweis auf die leidige RT-Debatte. Aber offenbar ist das Bedürfnis nach Opern-Krieg so groß, dass schlichtweg Alles und Jedes zur Projektionsfläche dafür wird. Es wäre ja auch schlimm, mal eine Gelegenheit zum Zank auszulassen! Wirklich eine große, hochvirtuose Leistung, mal wieder die Kurve in die eine und einzige Richtung gekriegt zu haben, wohin es halt immer geht. :hail:


    Schöne Grüße
    Holger

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