Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Lieber kurzstueckmeister


    Mein Rechtschreibprogramm hatte während des Schreibens meines Beitrags 4980 zwei Mal den Namen Gourmont in Gourmand abgeändert. Beim Absenden hat es zum dritten Mal den Familiennamen in den Liebhaber kulinarischer Köstlichkeiten verbogen, was mich nun zu dieser Richtigstellung bewogen hat.


    Es grüsst dich


    moderato


    Fehler behoben - Bitte kein Dank
    Honorarnote folgt - MOD 001 Alfred
    :baeh01:


    PS


    Eine musikalische Bemerkung: Zur Rechten vom Betrachter aus gesehen erkennt man einen Drehleier-Spieler.



    Zum Gemälde lässt sich noch ergänzen, dass die Zuschreibung Jean de Gourmont nicht gesichert ist. Die offizielle Webseite des Louvre macht dazu allerdings keine Angaben.


    Auf dieser Seite zur Renaissance in französischer Sprache habe ich gefunden, dass ein Kupferstich vorliegt, der vor dem Entstehungsjahr 1523 des Gemäldes datiert ist und die Initialen I. G. aufweist und Details in ähnlicher Weise darstellt. Die Zuschreibung Jean de Gourmont rühre daher, wird in diesem Artikel erwähnt. Der Verfasser vermutet, dass dies nicht stimmt. Gourmont ist vor allem für seine Stiche bekannt. Sein Aufenthalt in Lyon lasse sich nicht nachweisen. Gemälde seien von ihm keine überliefert.


    Es scheint: Die Sachlage werden die Kunsthistoriker noch klären müssen. Bis auf weiteres ist Jean de Gourmont der Maler.


    "http://musee-renaissance.fr/sites/musee-renaissance.fr/files/complement/chapelle/article12.html"


    Es grüsst herzlich mit vorweihnachtlicher Freude und Erwartung des neuen Rätsels


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zur Präzisierung der Unterscheidung der Begriffe "Gourmet" und "Gourmand". (siehe Beiträge 4980 bzw. 4981)


    Das Deutsche bezeichnet einen "Gourmet" als "Feinschmecker", einen "Gourmand" als "Vielfrass". Wer des Französischen mächtig ist, weiss, dass diese Bezeichnung nicht zutrifft. Für eine übermässige Esserei benutzt man in francophonen Landen "gloutonnerie".


    Mehr zur Unterscheidung der beiden Begriffe findet man in diesem aufschlussreichen Artikel:


    "http://www.muellerscience.com/WIRTSCHAFT/Praxis/Gourmand.htm"


    Die kommenden Feiertage werden manche kulinarischen Köstlichkeiten bieten. Allen Gourmets wünsche ich abwechslungsreiche Speisefolge.


    Es grüsst


    moderato
    .

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  • Danke für die Aufklärung, lieber moderato.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1878


    Danke für das Posten des Gemäldes "Das Schlaraffenland" Pieter Bruegels des Älteren. Als Kind hatte ich mir die Reproduktion in einem Kunstbuch lange angeschaut und die passende Geschichte dazu ausgedacht. Um in dieses Land mit den köstlichen Speisen zu gelangen, musste man sich durch einen riesigen Grießbreis essend einen Weg schaffen, was für mich eine angenehme Vorstellung war. Oben rechts sieht man dieses Detail:



    Grießbrei (mit Beerenmus) ist auch heute noch eine meiner (süssen) Leibspeisen.


    Pieter Breughel der Ältere hatte in seinem Gemälde zwei Laster dargestellt: Unmässigkeit und Völlerei. Er hatte auch eine Kupferstiche-Serie herausgegeben zu den Sieben Hauptlaster oder auch die Sieben Todsünden: Geiz (Avaritia), Trägheit/Acedia (Disidia), Unmäßigkeit (Gula), Neid (Invidia), Zorn (Ira), Stolz (Superbia) und die Unkeuschheit bzw. auch Wollust oder Genusssucht (Luxuria). Die Serie ist durch das Schlußblatt des Jüngsten Gerichtes ergänzt.




    In der heutigen Bilderflut geht das Verweilen des Betrachtens verloren. Solche Blätter laden dazu ein, sich sehend in ein Bild zu vertiefen.


    mit herzlichem Gruss


    moderato
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  • In der heutigen Bilderflut geht das Verweilen des Betrachtens verloren. Solche Blätter laden dazu ein, sich sehend in ein Bild zu vertiefen.


    Wie Recht Du hast, lieber moderato. Ich habe eine Jahreskarte, die zum ständigen Besuch der Berliner Museen berechtigt. Davon mache ich sehr reichlich Gebrauch. Mitunter mehrfach in der Woche. Manchmal schaue ich mir nur ein Bilde genau an. Man hat ja seine Lieblinge, die man von Zeit zu Zeit wiedersehen muss. Eine große Galerie als Ganzes kann ich kaum ertragen. Das ist zwar die positive Bilderflut, aber es bleibt eben eine Flut. Die Wartezeit auf ein neues Rätsel, das uns kurzstueckmeister stellt, habe ich mich auch mit der Betrachtung der Bruegel verkürzt. Danke dafür.


    Nun bin ich gespannt, was sich kurzstueckmeister wird ausgedacht haben.


    Einen geruhsamen dritten Advent!


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber kurzstueckmeister


    Wo Moses drin ist, wird auch Moses drauf sein. Es könnten auch eine Szene aus Jephta oder die Zerstörung Jerichos dargestellt sein, falls sich der Grafiker ein Bild aus diesen Themenkreisen ausgewählt hat. So meine Grundannahme.


    Was sieht man? Eine Dampfwolke erkennt man zwischen dem nach rechts sich wendenden bärtigen Mann und der Frau an seiner Seite und dem Reiter, der sein Schwert zückt. Etwas Dramatisches aus dem Alten Testament wird dargestellt sein. Ist es ein Stich oder eine Rötelzeichnung mit Weiss gehöht? Da bringt die Grösse des Coverbildes den Betrachter nicht weiter.


    Mal gucken, ob ich der Lösung mit meinen Vermutungen näher komme.


    Es grüsst dich und alle Rätselfreunde


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber kurzstueckmeister


    Man muss sehr genau hinsehen, um den Stab zu erkennen, den der Bärtige in seiner linken Hand hält und zum Reiter mit dem Schwert weist.


    Im Alten Testament liest man über den Untergang der Ägypter im Buch Moses:


    23 Und die Ägypter folgten und gingen hinein ihnen nach, alle Rosse Pharaos und Wagen und Reiter, mitten ins Meer.
    24 Als nun die Morgenwache kam, schaute der HERR auf der Ägypter Heer aus der Feuersäule und Wolke und machte einen Schrecken in ihrem Heer 25 und stieß die Räder von ihren Wagen, stürzte sie mit Ungestüm. Da sprachen die Ägypter: Laßt uns fliehen von Israel; der HERR streitet für sie wider die Ägypter.
    26 Aber der HERR sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, daß das Wasser wieder herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und Reiter. 27 Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam wieder vor morgens in seinen Strom, und die Ägypter flohen ihm entgegen. Also stürzte sie der HERR mitten ins Meer, 28 daß das Wasser wiederkam und bedeckte Wagen und Reiter und alle Macht des Pharao, die ihnen nachgefolgt waren ins Meer, daß nicht einer aus ihnen übrigblieb. 29 Aber die Kinder Israel gingen trocken mitten durchs Meer; und das Wasser war ihnen für Mauern zur Rechten und zur Linken.
    30 Also half der HERR Israel an dem Tage von der Ägypter Hand. Und sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres 31 und die große Hand, die der HERR an den Ägyptern erzeigt hatte. Und das Volk fürchtete den HERRN, und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.


    Die Szenerie ist eindeutig. In anderen Darstellungen weist Moses mit einem Stab in die Richtung der Ägypter. So etwas zaghaft in dieser Darstellung aus dem 4. Jahrhundert.



    Eine Darstellung aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg (um 1180) zeigt, wie Moses das Volk durch das Rote Meer führt. Wieder ist der Stab, diesmal deutlich in seiner Funktion zu erkennen.



    Und in diesem YouTube Filmchen mit Planmobil Figuren aus heutigen Tagen reckt Moses den Stab in die Höhe.



    Und im Coverbild ist die Feuersäule und die Wolke deutlich wiedergegeben, aus der Gott laut dem Bibeltext schaut.


    Es grüsst moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber kurzstueckmeister


    Das Rätsel hängt. Ein Hinweis wäre hilfreich.


    Lieber Gruss


    moderato
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Lieber kurzstueckmeister


    Wahrlich eine harte Nuss, die bis jetzt niemand zu knacken vermochte. Ich persönlich bin der Verzweiflung nahe.



    Mit deinem Hinweis auf französisches Museum (oder Archiv) war schon einmal der Sprachraum definiert. Soweit so gut. Ich habe mich in den unterschiedlichsten Schreibweisen und Begriffskombinationen versucht (Moses = französisch Moïse). Ohne Erfolg. Bleibt nur noch die falsche Suchmaschine, der ich mich bedient habe, als Grund, weshalb ich nicht weiter kam in meinen Bemühungen.


    Es bedarf noch eines Hinweises deinerseits. Es wäre schade, wenn der Thread des kniffligen Coverbildrätsels einschlafen würde.


    Mit Tamino-Gruss


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    La Gioconda ist der andere Name des berühmtesten Gemäldes, der Mona Lisa, das der Louvre in Paris sein eigen nennt. In französischer Sprache ist es der Name des Suchportals: Joconde. Es wird vom Ministère de la culture - Direction générale des patrimoines - Service des Musée de France betrieben.


    Und das ist der Link dazu "http://www.culture.gouv.fr/documentation/joconde/fr/pres.htm"


    (zwischen den Anführungszeichen kopieren!)


    Unter catalogue > recherche simple oder > recherche avancée kann man Suchbegriffe eingeben.


    Ich muss ja nicht immer die Sucharbeit machen... :D


    Es grüsst alle Miträtsler


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich muss ja nicht immer die Sucharbeit machen...


    Ich suche doch auch, lieber moderato, und finde nichts. :(


    Zum Trost ging ich wiederholt ich in die Alte Nationalgalerie in Berlin und arrangiere mich peu è peu mit dem restaurierten "Mönch am Meer" (ich tendiere allerdings zum alternativen Titel "Wanderer am Gestade des Meeres" von Caspar David Friedrich.



    In diesem Sinne eine schöne Zeit mit der Kunst. :hello:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • LAGRENEE, Jean Jacques le Jeune
    Passage de la mer Rouge


    Paris ; musée du Louvre département des Arts graphiques



    Aus Copyright-Gründen hier nur ein Link

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Und hier ist das neue, wahrscheinlich sehr einfache Rätsel.


    Wer hat es gemalt, wie heißt es und wo kann man es betrachten, dieses Bild, welches arg beschnitten und farbverändert für dieses Cover herhalten mußte?


    51NuyB94ucL._SS500.jpg

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Ein Blick genügte, um die Handschrift zu erkennen. Michelangelo Buonarotti (1475-1564) ist der Urheber dieses Freskos, das man in der Capella Paolini im Vatikan besichtigen kann. Nach der Sixtinischen Kapelle malte er die Bekehrung des Paulus.



    Es ist ein Alterswerk, denn Michelangelo malte es mit 75 Jahren. Wie er das konzipiert hat, lohnt sich genauer zu betrachten.


    An der gegenüberliegenden Wand hat er die Kreuzigung Petri dargestellt.



    .

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  • Lieber moderato,


    habe ich mir doch gedacht, daß das für Dich keine Herausforderung darstellt. Deine Lösung ist selbstverständlich korrekt und ich bin gespannt auf Dein neues Rätsel.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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  • Liebe Rätselfreunde


    Etwas Musikalisches eines Franzosen, der sich auf solche Stilleben spezialisiert hatte. Der Gesuchte hat mit dem vorherigen Künstler namenstypisch Gemeinsamkeiten. Oder er wurde 104 Jahre nach dem Todesjahr des Künstlers geboren, der als letzter ermittelt werden musste.


    Das Cover Marais: Trios pour le Coucher du Roy

    von Ricercar Consort ist nicht mehr auf a..... .


    Es lädt zur Recherche ein


    moderato
    .

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  • Liebe Rätselfreunde


    Ups! Sorry! Mea culpa, Asche auf mein Haupt!



    Am 26 November 2017 wurde das gleiche Coverbild bereits von Bertarido als Rätsel gestellt. Weshalb ich es gleich auflöse:


    Michel Boyer (1668-1724) hat die gleichen Initialen wie Michelangelo Buonarotti und zumindest einen Teil des Vornamens gemeinsam.


    Und ein neues Rätsel stellen werde...


    Um Verzeihung bittend


    moderato
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  • Liebe Rätselfreunde



    Wer hat dieses Paar gemalt?


    Übrigens hat es der gesuchte Künstler auf die Leinwand gebracht, nachdem er in Italien Raphaels Werke studiert hatte und nach eigener Aussage nach seiner Rückkehr in sein Heimatland der Linie in seinem Werk als Gestaltungswerk mehr Beachtung schenkte. Das ist nun nicht gerade hilfreich als Hinweis, zeigt aber, wie ein Künstler Anregungen umsetzt. Dafür ist schon mal geklärt, dass es sich um k e i n e n Italiener handelt.


    Es tanzt in den Abend


    moderato
    .

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  • Pierre Auguste Renoire: "Tanz in der Stadt", 1883, Öl auf Leinwand, Paris, Musée d'Orsay. Stimmts?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Rheingold1876


    Deine Lösung trifft zu. Pierre Auguste Renoir hat diesen Tanz in der Stadt gemalt. Dieses Sujet taucht im Werk des Franzosen immer wieder auf. Neben diesem intimen Bild er ein Pendant gemalt, Tanz auf dem Lande, im gleichen Format, jedoch mit einer anderen Bildaussage.


    Das Musée d' Orsay in Paris schreibt dazu: "...die beiden Figuren, die fast lebensgroß sind, stellen zwei verschiedene, wenn nicht gegensätzliche Aspekte des Tanzes dar. Der eleganten Zurückhaltung der städtischen Tänzer, der kühlen Atmosphäre des Salons, in dem sie tanzen, steht die fröhliche Stimmung der ländlichen Tänzer im Freien gegenüber."




    Es grüsst dich mit der Aufforderung uns ein neues Rätsel zu stellen


    moderato
    .

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  • Liebe Rätselfreunde


    Was ich soeben feststelle:


    Reinhard hat am 24. Januar 2018 die Grenze von 5000 Beiträgen in diesem Thread überschritten.


    Freu mich auf die nächsten 5000!


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Auch ich freue mich auf die nächsten 5000! :)


    Auf dem Weg dahin möchte ich ein neues Rätsel stellen. Denn wenn es mit rechten Dingen zugeht, ist diese Aufgabe an mir. Sie ist ganz leicht. Und ich bin froh, dass es wieder einmal einen musikalischen Aspekt gibt. Ich habe lange auf diese Gelegenheit gewartet - bis mir in Willis Erinnerungen das passende Cover in die Hände fiel:



    Die schlichte Frage: Wer hat das Bild gemalt, von dem auf dem Cover nur ein winziger Aussschnitt erscheint, was stellt es dar? Wenn dann noch herausgefunden wird, wo es zu sehen ist, würde ich mich besonders freuen. Dieser Teil der Aufgabe ist aber nicht zwingend.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Rheingold1874


    Ganz einfach - ja, wenn man weiss, aus welchem Gemälde dieser Ausschnitt, wie du sagst, stammt. Das Rätsel stand nun beinahe einen Tag lang im thread, ohne dass jemand die Lösung gefunden hätte.


    Wie der Kopf des jungen Mannes mit dem Lockenkopf gemalt ist, zeugt von hoher Malkunst. Somit muss es sich um den Namen eines bedeutenden Künstlers der Kunstgeschichte handeln. Ich kann mich an dieses musikalische Detail erinnern.



    Tizian fällt mir ein. Der Orgelprospekt gehört zum Gemälde Venus mit dem Orgelspieler, entstand zwischen 1550–1552 und ist ausgestellt in den Staatlichen Museen zu Berlin, Gemäldegalerie.


    Mehr zur Gemäldegalerie unter diesem Wikipedia-Artikel, den das Museum als Link angibt.


    "https://de.wikipedia.org/wiki/Gemäldegalerie_(Berlin)"


    Glücklich ist, wer in einer Hauptstadt lebt, die solche Schätze beherbergt.


    Recherchiert man in den Weiten des Internets weiter, erfährt man mehr zu diesem Bild und seiner Provenienz. Erstaunt hat mich, dass es sich einst im Besitz eines anderen für das 20. Jahrhundert bedeutenden Malers war.


    "Venus, die Göttin der Liebe, nackt auf kostbarem Tuch dahingestreckt mit einem Orgelspieler und Ihrem Sohn Cupido? Oder nur eine Kurtisane mit Schoßhündchen, der ein himmlischer Liebesbote Schmeicheleien des galanten Kavaliers flüstert? Unter internationalen Kunsthistorikern ist die Deutung dieser wohlig zarten, betörenden Nackten ebenso umstritten, wie die Frage, wann und für wen Tizian (1488-1576) das Gemälde um 1550 anfertigte. Unsicher ist auch, ob der Künstler das Gemälde eigenhändig schuf oder seine Werkstattmitarbeiter mit Hand anlegten. Tizian brillierte gleich mit einer Reihe ähnlicher Darstellungen, die heute in Florenz, Madrid, Cambridge und New York ausgestellt sind. Das Berliner Bild kaufte Wilhelm von Bode 1917 aus dem Atelier Oskar Kokoschkas als letztes großes italienische Bild des 15. Jahrhunderts."


    In der weiteren Suche gelangt, zu einem Faksimile eines siebenseitigen Artikels, das man für $ 9.99 vollständig lesen kann. Wenn man sich auf dem Portal registriert, kostet es nix. "http://www.jstor.org/stable/4235220?seq=1#page_scan_tab_contents"


    Gemäldegalerie. Die "Venus mit dem Orgelspieler" von Tizian im Kaiser-Friedrich-Museum
    Bode
    Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen
    39. Jahrg., Nr. 5 (Feb., 1918), pp. 1-7


    Es grüsst


    moderato
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  • Lieber moderato, das Rätsel ist gelöst. Du hast nicht nur Titel und Maler herausgefunden sondern auch viele zusätzliche Informationen beigegeben. Danke. Es gibt ja noch andere Ausführungen des Themas von Tizian - so in Madrid. im Sommer bin ich dort und freue mich, sie selbst in Augenschein nehmen zu können. Gern stehe ich hier in Berlin vor dem Bild und höre auch schon mal zu, was andere Besucher zu dem durchaus gewagten Sujet zu sagen haben. Interessant ist es, die Blicklinie des Orgelspieles zu verfolgen. Sie endet genau dort, wo sich Amor (Cupido) der Venus nicht eben ausgesprochen kindlich naht. "Wo nicht dem Knaben Cupido ein Geschenkerl abzulisten wär'!", lässt sich Ochs im "Rosenkavalier" gegenüber der Marschallin vernehmen. Der junge Organist lässt Orgel Orgel sein. ;)


    Mir war auch aufgefallen, dass dieses Rätsel auffällig lange ungelöst blieb. Das muss nicht an seiner Schwere gelegen haben. Es kann ja auch sein, dass dieser Thread mal nach unten rutscht und zeitweise in Vergessenheit gerät.


    Jetzt bist Du wieder dran.

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  • Liebe Rätselfreunde


    Wer hat das Fräulein* gemalt, das sein Tanzbein schwingt?


    Es wünscht euch Glück in der Recherche ein von seiner zweiwöchigen Grippe genesener moderato


    *Ist das nun schon sexistisch? Nein, wie ich meine, es ist ein Hinweis auf den Titel des Gemäldes. Gegenwärtig bringt mich die Diskussion, was sprachlich erlaubt und was nicht erlaubt ist, in Rage. :cursing: Wenn man das Gemälde von Tizian betrachtet und die Blickrichtung des Orgelspielers (Ist er ein Bewunderer?) sowie die Avancen des Cupidos sieht, die er der Venus macht, könnte man vor Scham erröten... Vielleicht zwingt man das Museum das Gemälde abzuhängen oder man kann es nur gegen schriftliche Voranmeldung besichtigen.
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