Liebe Forianer,
Es gab sie schon imme - na ja vielleicht nicht immer, aber schon ziemlich lange, die (selbsternannten ??) Hohepriester der klassischen Musik, jene die genau wussten, daß alles anders interpretiert gehöre, als dies die Mehrheit der Kollegen mache - die genau wussten, was der Komponist wollte, oder jene, die meinten, der Komponist habe selbst einen schlechten Geschmack - aber immerhin eingies Talent besessen - er habe Werke hinterlassen, die durchaus entwicklungsfähig wären. Was fehlte sei nur eine helfende Hand eines Erleuchteten mit viel Kompetenz - und das seine im speziellen Falle - ausgerechnet sie selbst.
Dabei bewiesen diese Gurus durchaus Standvermögen, setzten sich gerne über althergebrachte Regeln hinweg und ersetzen sie durch neue, vorzugsweise eigene.
Interessant dabei ist, daß das Ergebnis sich in vielen Fällen nicht nur durchaus hören lassen kann - sondern oft wirklich überzeugt.
Jedoch finden sich sofort Gegner, die diesen neuen Interpretationsansatz anfeinden - und natürlich ebensoviele Apostel, die mit geradezu bewundernswürdigem Beharrungsvermögen den Meister der ihn verkündet hat verehren.
Solche "Heilsgestalten" sind natürlich ein gefundenes Fressen für die Tonträgerindustrie: Sie polarisieren und bringen Leben in die Szene.
Indes ist diese Spezies ein wenig vom Ausstereben bedroht - und sollte daher unter Artenschutz gestellt werden....
Zum Thema:
Welche Namen fallen Euch in Zusammenhang mit diesem Thema ein, schätzt oder verachtet ihr sie - und warum.
Welche Einspielungen solcher "Gurus" sind heute (in dieser Hinsicht) "Referenzen" ??
Beste Grüße aus Wien
Alfred