EVEREST - Stokowski, Boult, Sargent & Co.

  • Hallo,


    seit kurzem sind die Aufnahmen des 1958 gegründeten Labels EVEREST wieder zu bekommen, einer amerikanischen Firma, für die u.a. Boult, Stokowski, Goossens und Sargent aufnahmen. Mir war diese Firma bis dato unbekannt. Kennt jemand Aufnahmen und weiß, ob es möglicherweise einen größeren Katalog gibt, der auf eine Wiederveröffentlichung wartet? Bei JPC sind im Moment etwa 20 CDs erhältlich, von denen einige mein gesteigertes Interesse geweckt haben. Unter wessen Flagge erscheinen diese Aufnahmen bei uns gerade wieder?


    Ein Auge geworfen habe ich u.a. auf folgende Einspielungen:



    London PO, Adrian Boult, ADD, 1959




    New York Stadium SO, Carlos Chavez, ADD, 1959


    LG
    B.

  • Kennen ist zuviel gesagt, lieber Sir John. Einige Everest-Platten habe ich im Bestand. Mir scheint allerdings, daß es sich weitestgehend um Zweitverwertungen handelt (Ansermet kam da z.B vor, mir einenr hochprominenten DECCA -in USA- London-Platte). Callas Recitals, Bolet mit Liszt, Günter Wand war auch dazwischen, das Programm war schon interessant. Die Pressqualität der LP's war nicht so dolle. Mit Stokowski, Sargent und Goosens nennst Du auch zwei EMI-/Columbia-/ Angel-Künstler, was den Zweitverwertungscharakter bestätigen würde.


    Einfach mal die Qualität testen: das Augangsmaterial von Everst war ja in der Regel sehr gut (wie z.B. wei den William Steinberg-Platten). Vielleicht sind CD-Re-Issues jetzt technisch sehr gut? Zu wünschen wäre es.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Lieber Thomas,


    vielen Dank für deine Antwort. Mit der Zweitverwertung bin ich mir im Falle EVERESTS gar nicht so sicher. Haben die nicht doch wirklich selbst produziert? So hatten sie das Stadium Symphony Orchestra of New York unter Vertrag, was wohl nichts anderes war, als das New York Philharmonic, bzw. ein Großteil dessen Musiker. Daneben übernahmen Komponisten wie Chavez, Copland, Villa Lobos und Gould höchstselbst das Dirigat.


    LG
    B.

  • Lieber John,


    ich habe ja auch mit eine Einschränkung begonnen. Als Plattensammler ist mir Everest nur als Zweitverwerter untergekommen. Das muß nicht viel heißen. Nur ein Beispiel: der Name DECCA war in USA als Plattenlabel existent, bevor die britische DECCA ihre Platten in den USA verkaufte. Das ging also nur unter neuem Namen, nämlich LONDON. Mit diesem Label war die DECCA auch in Europa aktiv. Allerdings im Rock/Pop-Bereich. DECCA-US ist DGG. Die haben auch Jazz und Rock-Pop gemacht. Und das hieß in Deutschland dann Brunswick. London ist DECCA-UK. Und in den USA ist auch -wie bei uns- einiges lizensiert worden. Etwa in der Musical Masterpiece Society (MMS), bei der sich so ziemlich alles, sogar Melodija tummelt (die ltezte weil in UK und US bei EMI resp. Angel lizensiert. Everest habe ich daher auch als ein Lizenz-Label wahrgenommen. Wenn es da auch Eigengewächse gegeben hat - fein. Die sind mir bislang durchgegangen.


    Boult übrigens war bei EMI und bei Westminster anzutreffen. Der jedenfalls dürfte bei Everest zusatzverwertet worden sein.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Lieber Sir John,


    vielen Dank für die Überbringung der guten Nachricht.
    In meiner CD-Sammlung besitze ich zwar nur ein einziges Exemplar des Labels Everest, dieses ist aber sowohl interpretatorisch als auch klanglich ganz hervorragend geraten. Und zwar handelt es sich um die Einspielung von Vokalwerken Lili Boulangers unter Leitung von Igor Markevitch aus dem Jahre 1958, die ich allerdings zuerst unter dem Label EMI Classics kennenlernte. Auf der Rückseite des Booklets ist aber zu lesen:
    The copyright in these sound recordings is owned by Everest Records. ... This compilation & digital remastering (P) 1992 by EMI France. Made in Holland.
    Ein paar Jahre später ist dieselbe Aufnahme wieder unter dem Everest-Label erschienen, allerdings mit einer deutlich brillanteren Klangqualität als in der sehr viel dumpfer klingenden EMI-Version:


    Lili Boulanger (1893-1918):
    Psaume 130 - Du Fond de l' Abîme, Psaume 24, Psaume 129, Vieille Prière Bouddhique, Pie Jesu
    Oralia Dominguez, Raymond Amade, Michel Sénéchal, Pierre Mollet, Alain Fauqueur,
    Chorale Elisabeth Brasseur; Jean-Jacques Grunenwald, Orgel;
    Orchestre de l' Association des Concerts Lamoureux, Igor Markevitch
    EMI 764 281-2 (ab 1992) / Everest EVC 9034 (ab 1995), 1958, 1 CD



    Bleibt zu hoffen, daß das Label noch viele weitere solcher Schätze augraben und veröffentlichen wird.


    LG
    Johannes

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  • Master John,


    auch ich bin mal über das Label EVEREST gestolpert und habe geschaut, was ich darüber heraus finden konnte. Mein Eindruck: Everest ist ganz sicher ein interessantes Label, das weit mehr als nur Zweitverwertungen betrieb.


    Gegründet wurde es 1958 von Harry David Belock, einem musikbegeisterten Ingenieur aus New York. Belock, der in jungen Jahren schon mal als Tontechniker gearbeitet hatte, verdiente viel Geld mit irgendwelchem Elektronik-Kram. Das ermöglichte es ihm später, ein Plattenlabel zu gründen und nach seinem Gusto zu gestalten.


    Der professionellen Herkunft des Gründers entsprechend, betrachtete man bei Everest das Thema ‚Aufnahme von Musik’ nicht zuletzt von der technischen Seite her. Belock verfügte über Studio-Equipment von bester Qualität, das er wohl auch noch selbst modifizierte. Offenkundig ging es dem Firmeninhaber um einen höchst möglichen Aufnahme-Standard. Dabei wurden wohl auch keine Kosten gescheut. So nahm Everest – neben Mercury als einziges Label – auf sehr teurem 35-mm-Bandmaterial auf. Der Autor Frank Wonneberg (Das Vinyl-Lexikon) nennt Everest das „erste audiophile Label“.


    Dabei war Belock offensichtlich bemüht, Everest neben einer akustischen auch eine optische Identität zu geben. Die Plattencover gestaltete Alex Steinweiss, der früher schon für Columbia tätig gewesen war und dort als Designer wohl als erster überhaupt und schon zu Schellack-Zeiten farbig gestaltete Plattenhüllen entwickelt hatte (über Steinweiss`Platten-Cover gibt es ein Buch: Alex, Steinweiss, Jennifer McKnight, For the Record. The Life and Work of Alex Steinweiss, Princeton 2000). Die Gestaltungen der Everest-Cover waren oft farbenfroh und zeugen durchaus von einer "Label-Identität" – das zeigen ja auch schon die Beispiele in Barbirollis Startbeitrag. Ich persönlich finde z.B. das Cover zur Aufnahme von Coplands „Billy the Kid“ witzig und gelungen.


    http://www.jpc.de/jpcng/classi…mphonie-Nr-3/hnum/5304747



    Everest hatte scheinbar zwei Probleme: erstens konnte die Pressqualität wohl nicht den Standard der Aufnahmen halten, so dass das Endprodukt nicht das einhielt, was der vorher getriebene Aufwand versprach. Wie es zu diesem Missverhältnis kam, weiß ich nicht.


    Zweitens gelang es Everest wohl nie so recht, auf dem amerikanischen Klassikmarkt Fuß zu fassen, was möglicherweise daran lag, dass die bekanntesten Künstler bei anderen Firmen unter Vertrag standen. Everest konnte also kein echtes Zugpferd gewinnen, das exklusiv für die Firma aufnahm. Bereits 1962 gab Belock daher sein Label auf und verkaufte den Katalog.


    Programmatisch war Everest zwar breit angelegt. Besonders interessant sind aber sicher die Aufnahmen neuerer amerikanischer Musik von Copland bis Cage. Aber auch die Ersteinspielung von Vaughan Williams Symphonie Nr. 9 erfolgte bei Everest.


    Unter Plattensammlern führte Everest lange ein Schatten-Dasein, obwohl es schon seit Längerem einzelne Wiederveröffentlichungen in Vinyl-Format gibt. Es dürfte interessant sein, die Everest-Aufnahmen jetzt ohne die presstechnischen Einschränkungen zu hören.


    So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang und schlaumeierisch...

  • Lieber Vox,


    herzlichen Dank für deinen aufschlussreichen Beitrag, der Licht ins Dunkel gebracht hat. Ich habe mir zwei CDs aus dem Everest-Katalog bestellt und werde berichten, ob die rührige Qualitätsarbeit des Herrn Belock auf den CD-Veröffentlichungen Früchte trägt. Außerdem hoffe ich, dass die bisherigen Ausgaben erst der Anfang sind und noch einiges an Produktionen nachgelegt wird. Oder gibt es möglicherweise gar nicht mehr?


    LG
    B.

  • Zitat

    Original von Barbirolli
    Außerdem hoffe ich, dass die bisherigen Ausgaben erst der Anfang sind und noch einiges an Produktionen nachgelegt wird. Oder gibt es möglicherweise gar nicht mehr?


    Doch, doch es gibt mehr Platten von Everest. Aus diesen ersten Jahren bis '62 existieren noch einige Titel, die ich interessant fände (und die sich auf meiner persönlichen LP-Wunschliste befinden). Etwa John Antills "Corroboree" mit Goossens und dem London Symphony Orchestra - eine Platte, die als Vinyl-LP unauffindbar sein dürfte. Da wäre eine Wiederveröffentlichung erfreulich.


    Reizvoll wären vielleicht auch Schostakowitsch' Fünfte mit Stokowski, ein paar R.-Strauss-Sachen mit demselben Dirigenten, ein "Sacre" mit Goossens oder ganz besonders auch Aufnahmen mit dem zunehmend vergessenen Geiger Tossy Spivakovsky. Mal schauen, ob da noch was kommt...


    Mir ist allerdings unklar, was nach dem Verkauf von Everest durch Belock im Jahr 1962 passierte. Ein - mir nicht bekannter - Rechteverwerter hat dann scheinbar angefangen, auch alte Aufnahmen anderer Label zu neu aufzulegen. Thomas hat ja schon auf die Rolle von Everest als Zweitverwerter hingewiesen, ich habe selbst eine Aufnahme von Grieg-Sonaten mit Mischa Elman, die definitiv nicht von Everest aufgenommen wurde, aber unter der Everest-Flagge schippert. Ob es nach 1962 neben solchen Wiederveröffentlichungen aus fremder Hand auch noch eigene Aufnahmen gab, ist mir leider nicht bekannt.

  • Hallo,
    ich bin ein sehr großer Fan der Everest-Aufnahmen.


    Zu den von mir geliebten Everest- Aufnahmen gehören u.a.das "Concertino" und das "Concerto quasi una fantasia" von Arthur Benjamin, Schostakowitschs 6. Sinfonie unter Boult, das Khatschaturian-Klavierkonzert mit Peter Katin, die Boulanger- Aufnahme, welche Johannes schon erwähnt hat, mehrere Stokowski-Aufnahmen, Rachmaninoff unter Goossens und auch die von Vox erwähnte Vaughan Williams 9. Sinfonie-Aufnahme unter Boult.


    Danke an Vox, auf die stimmungsvollen Plattencover von Alex Steinweiss hinzuweisen.


    Ohne diese Cover wäre Everest für mich undenkbar.


    "http://www.alexsteinweiss.com/as_index.html"


    Problematisch bei Everest war eigentlich immer nur der Klang der Klavieraufnahmen, aber mit diesem Problem stand Everest nicht alleine da und dieses Problem ist bis heute eigentlich nicht gelöst worden.


    Everest hat Klavieraufnahmen fast immer mit abgeschraubtem Klavierdeckel gemacht, dadurch klangen diese Aufnahmen immer etwas konturlos und indirekt, haben aber für mich einen unverwechselbaren Charme, den ich nicht missen möchte.


    Bei Wiki gibt es einen erstaunlich informativen Bericht über Everest:


    "http://en.wikipedia.org/wiki/Everest_Records"


    Und hier gibt es einen sehr informativen Artikel zu der Khatschaturian-Aufnahme mit Peter Katin, welche für mich gleich nach der legendären Aufnahme mit William Kapell kommt:


    "http://www.audaud.com/article.php?ArticleID=4215"


    Ein Glück, daß ich die orginale LP und die Omega-CD besitze, denn diese Aufnahme ist sehr hervorragend.


    Und hier gibt es noch ein sehr interessantes Interview mit Peter Katin betreffend seiner Everest- Aufnahmen.
    Interessant seine Anmerkungen zu Eugene Goossens und zur Entstehung der Khatschaturian- Aufnahme.
    Ich finde es klasse, daß man heutzutage in der Lage ist, solche Interviews im Internet lesen zu können, welche Aufnahmen betreffen, welche man seit Jahrzehnten liebt:


    "http://www.audaud.com/article.php?ArticleID=4810"


    Viele Grüße,
    Michael

  • Hallo Vox,

    Zitat

    Ob es nach 1962 neben solchen Wiederveröffentlichungen aus fremder Hand auch noch eigene Aufnahmen gab, ist mir leider nicht bekannt.


    nach 1962 gab es mit ziemlicher Sicherheit keine eigenen Aufnahmen von Everest mehr.
    Nach 1962 fing anscheinend die Zeit der Zweitverwertungen an.


    Ich besitze auch solche klanglich leider indiskutable LPs mit z.B. dem Innsbrucker S.O. (gut gespielt, aber schlecht aufgenommen) unter Robert Wagner, welche nie umd nimmer echte Everest-Aufnahmen sind sowie augenscheinliche Bootlegs aus Moskau oder auf Stereo getrimmte Mono-Aufnahmen anderer Hersteller, welche eigentlich auch Bootlegs sind.


    Oft wurden damals auch die tollen 35mm- Aufnahmen von minderwertigen Umschnitten auf Tonband für die Herstellung der LPs benutzt, was einer Kastration gleich kam.


    Das orginale Ausgangsmaterial von Everest bis 1962 war allererste Sahne, aber was daraus gemacht wurde durch schlechte Pressungen, inadäquate Überspielungen u.a. spottet jeder Beschreibung.


    Ich hoffe sehr, daß die Neuveröffentlichungen von den 90er Jahren Omega-CDs stammen, da damals die orginalen Bänder anscheinend noch in gutem Zustand waren.


    Übrigens hat auch Philips früher im Wahn des NoNoise-Verfahrens einige Everest-Schätzchen wie die Chavez-Sinfonien und Werke von Grofe herausgebracht.
    Lang, lang ist es her, aber die Resultate sind m.M. nach immer noch sehr anhörbar trotzt des anfechtbaren frühen NoNoise-Verfahrens.


    Gruß,
    Michael

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  • Hallo Vox,

    Zitat

    Reizvoll wären vielleicht auch Schostakowitsch' Fünfte mit Stokowski, ein paar R.-Strauss-Sachen mit demselben Dirigenten, ein "Sacre" mit Goossens oder ganz besonders auch Aufnahmen mit dem zunehmend vergessenen Geiger Tossy Spivakovsky. Mal schauen, ob da noch was kommt...


    Stokowskis Schostakowitsch 5- Aufnahme ist sehr interessant m.M. nach.
    Nicht mehr und nicht weniger, aber ob dies gegenüber anderen Aufnahmen ausreicht, muß jeder selber herausfinden.


    Den "Sacre" unter Goossens finde ich bemerkenswert.
    Obwohl auch diese Aufnahme nicht an heutige gewohnte Perfektion heranreicht finde ich diese Aufnahme ungeheuer charaktervoll und mitreißend.
    Dies ist eine meiner Lieblingsaufnahmen des "Sacre" .


    Tossy Spivakowsky im Sibelius-Konzert ist hinreissend für mich, eine wirklich große und wichtige Aufnahme, welche heute so gut wie vergessen ist.


    :hello:


    Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für deine interessanten Hinweise. Der wikipedia-Eintrag enthält ja noch ein paar interessante Details zum Label. Und der Link mit den Steinweiss-Cover ist toll. Wenn ich mir da die faden Gestaltungen vieler 70er und 80er Jahre Cover anschaue, dann hat es in der Geschichte der Schallplatte offenkundig eine Art Kultuverlust gegeben. Schade, dass die Steinweiss-Gestaltungen auf deutschen Covern nicht zu finden waren, so dass es hierzulande schwer sein dürfte, eine entsprechende Sammlung aufzubauen.


    Dein sehr positiver Kommentar zum Goossens-Sacre ist verführerisch, da ich noch auf der Suche nach einer interessanten Sacre-Einspielung auf Vinyl-Format bin. Offensichtlich gibt es diesen Sacre jetzt als hochwertige Wiederveröffentlichung auf LP, allerdings leider auch zum "hochwertigen" Preis. Aber ich glaube, da muss ich dann durch.


    In der gleichen Serie des amerikanischen Herstellers "Classic Records" existiert auch eine Stokowski-Version von Bartóks Konzert für Orchester. Kennst du diese Einspielung, kannst du darüber berichten?


    Gruß,
    Vox

  • Hallo Vox,

    Zitat

    In der gleichen Serie des amerikanischen Herstellers "Classic Records" existiert auch eine Stokowski-Version von Bartóks Konzert für Orchester. Kennst du diese Einspielung, kannst du darüber berichten?


    leider nicht, da muß ich passen.


    Ein absoluter Knaller und meine Lieblingsaufnahme dieses Werkes ist die Goossens-Einspielung der "Sinfonischen Tänze" von Rachmaninoff.


    :hello:


    Michael

  • Zitat



    New York Stadium SO, Carlos Chavez, ADD, 1959


    So, meine erste EVEREST-CD ist jetzt da. Carlos Chavez dirigiert das New York Stadium SO (sprich das New York PO). Der Klang ist hervorragend: Wunderbare Räumlichkeit und Tiefenwirkung, enorme Dymanik - absolut überzeugend! Vielen Dank nochmal an alle, die zu meinen Fragen Stellung bezogen haben!


    LG
    B.

  • Zitat

    Original von Vox
    Und der Link mit den Steinweiss-Cover ist toll. Wenn ich mir da die faden Gestaltungen vieler 70er und 80er Jahre Cover anschaue, dann hat es in der Geschichte der Schallplatte offenkundig eine Art Kultuverlust gegeben.


    Ja, vielen Dank, Michael. Ein toller Link! Ich schließe mich Vox an: Nichts finde ich fader, als auf eine Klassik-Aufnahme ein historisierendes Gemälde zu pappen, getreu dem Motto: Passt zeitlich schon irgendwie zur Lebenszeit des Komponisten. Nein, eine Schallplatteneinspielung oder eine CD-Veröffentlichung ist ein Kind ihrer Zeit, ebenso wie die interpretatorische Leistung der Aufnahme. Wenn sich also die Grafiker und Gestalter der Zeit der Veröffentlichung darum bemühen, dem musikalischen Sujet mit ihrer Ästhetik gerecht zu werden, dann wird für mich ein Gesamtkunstwerk aus Komposition, Interpretation und visueller Gestaltung daraus. Deshalb gebe ich Vox ein weiteres Mal recht: Die Cover der letzten Jahrzehnte langweilen mich zu 95 Prozent. Man muss z. B. auf alte Decca-LPs oder eben jetzt Everest zurückgreifen, um den oben genannten ästhetischen Dreiklang bewundern zu dürfen.


    LG
    B.

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