Biserka Cvejic, eine der Vergessenen?

  • Die serbische Mezzosopranistin Biserka Cvejic wurde am 23.11.1923 geboren, und gehörte zu einer meiner Lieblings Mezzossopranistinnen.


    Die prachtvolle Carmen mit Kostas Paskalis als Escamillo wird mir genauso in Erinnerung bleiben, wie ihre herrliche Prinzessin Eboli in Verdis "Don Carlos", die sie auch in Salzburg bei den Festspielen sang. Auch in den anderen Verdi - Mezzo - Partien, der Azucena im "Troubadour" und der Preziosilla sind "Macht des Schicksals" war sie immer unvergesslich.


    Sie war an der Scala, an der MET und an der Covent Garden in London tätig, und war äußerst beliebt.


    Ihre Stimme der Grace Bumbry ähnlich und sie wurde keinesfalls als eine Zweitbesetzung zu Giuletta Simionato in Wien angesehen.


    Wir hatten eben zu dieser Zeit, 1962 / 1970 eine große Anzahl hervorragender Mezzosopane, noch durch Herbert v. Karajan engagiert.


    Leider habe ich kein Cover gefunden, obwohl sie auch in Cileas "Adriana Lecouvreur" die Prinzessin, alternierend mit Giuletta Simionato, in einer Produktion der Wiener Staatsoper, mit Renata Tebaldi und Franco Corelli noch in der Direktion Karajan sang.


    Biserka Cvejic gab aber auch Gastspiele in St.Peterburg, in Moskau und natürlich in ihrer Heimat, in Belgrad.


    Es hat eine Gesamt-Aufnahme auf LPs mit Biserka Cjevic als Prinzessin in "Adriana Lecouvreur" aus der MET gegeben.


    Vielleicht hat Harald da etwas in seinem "Fundus"?

  • Lieber Peter,


    ein Cover will ich hier schon mal zeigen:

    hier singt sie die Czipra.


    Natürlich bin ich ebenfalls ein großer Fan von Biserka Cvejic. In meiner Recital-Sammlung befindet sich eine sehr schöne Portrait-CD von ihr.
    Ihre Stimme ist übrigens auf ca. 30 Opern-Gesamtaufnahmen zu hören, die meisten sind allerdings nur schwer zu bekommen.


    Live auf der Bühne erlebt habe ich sie einmal als Maddalena im "Rigoletto" sowie als Charlotte in "Werther". Eine unglaubliche Bühnenpräsenz!


    Danke Dir, Peter, für Deinen Beitrag!


    LG


    :hello:



    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Peter!


    Mir ist Biserka Cvejic unvergessen, weil sie meine erste Eboli in einer grandiosen Don Carlos-Aufführung (mein erster Opernbesuch in der Staatsoper!) zusammen unter anderem mit Nicolai Ghiaurov als König und Paul Schöffler in seiner Abschiedsvorstellung in der Rolle des Großinquisitors war. Lange Zeit habe ich alle Eboli-Sängerinnen an ihrer Leistung gemessen.

  • Mit Don Carlos kann ich im Moment nicht dienen, aber mit einem anderen Verdi:



    Viele Grüße


    Harald :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Danke für die Einstellung der Covers,


    an die Zigeunerbaron - Aufnahme habe ich gar nicht gedacht, ist mir erst da wieder eingefallen.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :hello: :hello:

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  • Peter, du bist ein Hit mit deinen Threads über die Sänger dieser Generation. :angel:
    Ein bißchen hätten wir's vielleicht eh vergessen.
    Da ich ja in den 70-er Jahren in der Staatsoper "gewohnt" hab, konnte ich Bizerka Cvejic natürlich ganz oft sehen und hören und sie ist mir nur in guter Erinnerung. Eboli, Amneris, Carmen.
    Aufnahme besitzt ich leider gar keine und ich schätze auch hier wieder die Anregungen dieses Forums :jubel:


    Ja, nicht nur Mezzosopranistinnen, überhaupt erstklassige Sänger gab es damals ja zu Hauf. Da war das halt ganz selbstverständlich, nahezu Alltag, dass "die Cvejic die Amneris singt". Heute sind wir da schon rarer bedient und eine Frau Cvejic wäre dieser Tage ein Top-Weltstar ganz in der ersten Reihe.

  • Zitat

    Original von Brangäne
    Peter, du bist ein Hit mit deinen Threads über die Sänger dieser Generation. :angel:
    Ein bißchen hätten wir's vielleicht eh vergessen.
    Da ich ja in den 70-er Jahren in der Staatsoper "gewohnt" hab, konnte ich Bizerka Cvejic natürlich ganz oft sehen und hören und sie ist mir nur in guter Erinnerung. Eboli, Amneris, Carmen.
    Aufnahme besitzt ich leider gar keine und ich schätze auch hier wieder die Anregungen dieses Forums :jubel:


    Ja, nicht nur Mezzosopranistinnen, überhaupt erstklassige Sänger gab es damals ja zu Hauf. Da war das halt ganz selbstverständlich, nahezu Alltag, dass "die Cvejic die Amneris singt". Heute sind wir da schon rarer bedient und eine Frau Cvejic wäre dieser Tage ein Top-Weltstar ganz in der ersten Reihe.


    Lieb Brangäne!


    Da hast Du Recht, aber sie war auch in der damaligen Zeit ein Star, sie sang ja auch an der MET und da werden die Sänger vom Publikum eingeladen, da die Aufführungen sponsert.


    Habe ein Cover gesehen wo Biserka Cvejic die Principessa in "Adriana Lecouvreur" sang.


    Wurde leider ja nie auf CD gebrannt.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter. :hello: :hello:

  • Zitat

    Original von Erna
    Hallo Peter!


    Mir ist Biserka Cvejic unvergessen, weil sie meine erste Eboli in einer grandiosen Don Carlos-Aufführung (mein erster Opernbesuch in der Staatsoper!) zusammen unter anderem mit Nicolai Ghiaurov als König und Paul Schöffler in seiner Abschiedsvorstellung in der Rolle des Großinquisitors war. Lange Zeit habe ich alle Eboli-Sängerinnen an ihrer Leistung gemessen.


    Die große Eboli-Arie "O don fatale" gibt es übrigens bei youTube zu sehen (mit koreanischen Untertiteln), außerdem gibt es dort auch Szenen mit Corelli, Tebaldi + Cvejic aus der "Giaconda".


    Hier ist der "Don-Carlo"-Link: http://www.youtube.com/watch?v=9lxjcLxfOCE


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald!


    Vielen Dank für den Link. Beim Anhören haben sich bei mir sofort die Emotionen und die Gänsehaut von damals wieder eingestellt.

  • Lieber Peter,


    ich schätze deine Erinnerungen an viele SängerInnen der STOP, die nur Menschen unseres Alters noch gehört haben. Bei deinem Lob von Biserka Cvejic widerspreche ich allerdings mehr als ansatzweise. Sie war, darüber ist nicht zu diskutieren, ein Mitglied des Ensembles, das immer dann angesetzt worden ist, wenn die so genannten Stars andere Verpflichtungen hatten. Und davon gab es in en 70er und auch noch 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts viele (zB. die von dir in einem Beitrag gewürdigte Lotte Rysanek, Gerda Scheyrer, Giuseppe Zampieri, Tugomir Franc, ...).
    Biserka Cvejic war - nicht nur für mich - aber eine Sängerin, bei der wir auf den Besetzungsettel geschaut haben, wer denn sonst noch singt. Denn ihretwegen wäre niemand meiner Stehplatzfreunde in eine Aufführung gegangen.
    Aber du hast natürlich Recht, denn eine Eboli, Amneris, Preziosilla, ... in dieser Qualität fehlt heute dem Ensemble der STOP. Ohne die Vergangenheit zu sehr zu verklären (schließlich lebe ich im Heute), aber die eine oder andrere Hausbesetzung, über die wir damals die Nase gerümpft haben), würde ich heute mancher Premierenbesetzung vorziehen. So wie ich manche so genannte Zweitbesetzung der prominenter besetzten Premiere vorziehe.


    Michael 2

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  • Cvejic, Biserka, Alt, * 5.11.1923 Krilo-Jesenice bei Split/Kroatien.
    Als sie ein Jahr alt war, zogen ihre Eltern nach Lüttich/Belgien. 1946 kam sie nach Jugoslawien zurück, wo sie zuerst als Dolmetscherin arbeitete.
    Bereits während des Studiums sprang sie 1950 an der Oper von Belgrad für eine erkrankte Sängerin als Maddalena im »Rigoletto« ein. 1954 erfolgte ihr offizielles Debüt unter dem Namen Biserka Tzveych an der Oper von Belgrad als Charlotte im »Werther« von Massenet.
    1959 Gastspiel an der Staatsoper von Wien als Amneris in »Aida«, 1960-78 Mitglied dieses Opernhauses. Seit 1961 auch Mitglied der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Amneris). Dort war sie 1960-61 und dann 1962-68 im Engagement und sang acht verschiedene Partien, darunter die Ulrica in Verdis »Ballo in maschera«, die Principessa in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, die Laura in »Luisa Miller« von Verdi, die Eboli in dessen »Don Carlos«, die Amneris und die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«.
    Hier ein Ausschnitt aus der "Favorita" von Donizetti:


    1990 zog sich Biserka Cvejić von der Bühne zurück und gab Gesangsunterricht in ihrer Heimat. Einer ihrer Meisterschüler ist der Bariton Željko Lučić.


    Heute feiert sie ihren 90. Geburtstag.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Gibt es diese Platte oder CD irgendwo zu erwerben? Letztes Jahr war ich erst in der Nähe von Split. Dort gäbe es vielleicht diese Aufnahme, denn Jesenice selbst ist nur ein kleiner Ort. Allerdings gibt es noch andere interessante Aufnahmen von ihr. Diese z. Bsp.:



    W.S.