Sir Roger Nonvibrato Norrington zum 75ten

  • Am 16. März vollendete Sir Roger Norrington sein 75. Lebensjahr.


    :hello:gratULLIert :hello:



    (Platzhalter anstelle eines copyright-geschützten Fotos)


    Die Frankfurter Rundschau berichtet online hier darüber.


    Sir Roger ist mir bekannt als Gründer der London Classical Players und als Mr. Nonvibrato - einst verschrieen (ich erinnere mich noch dunkel an Brahms?), heute geliebt (?)


    :hello:


    Ulli


    (P.S. Ich weiß, daß es bereits einen Noringtonthread gibt, aber NH hat auch zwei) :baby:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)



  • Ein Geburtstag, den ich gerne "mitgefeiert" habe. Schön, dass an zwei Sonntagen Konzerte mit ihm gesendet wurden (SWR - wo sonst?). Ein Interview und andere Hinweise (nicht nur ernsthafter Art) gibt es hier und etwas auf die Ohren gibt es hier.


    Ich wünsche ihm noch ein langes Leben mit hoffentlich vielen schönen Aufführungen und Aufnahmen für uns!


    Freundliche Grüße von Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Sagitt meint:


    Kaum ein Dirigent hat mich in meinem Leben mit Musik so oft beglückt, wie Roger Norrington.


    Dies fing vor Jahrzehnten mit Schütz an.


    Dann kam der erste Beethoven-Zyklus. Lange Zeit meine Referenz.Heute immer noch sehr gut anhörbar.


    Dann viel von Mozart und Haydn, Brahms, der mich fascinierte.


    Die Mozart-Opern fand ich weniger überzeugend.


    Dann der zweite Beethoven-Zyklus. Wieder umwerfendes Musizieren.


    Diverse live-Erlebnisse. Mein Gefühl. Weltklasse.



    Happy


  • Heute wird er 80:



    Sir Roger Norrington CBE (* 16. März 1934 in Oxford), britischer Dirigent.



    :jubel: Happy Birthday! :jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Das ist wunderschön, lieber Harald, daß Du immer an die verschiedensten Persönlichkeiten erinnert, die der Kultur so viel gegeben haben.
    Norrington hat mir tolle Abende im Gewandhaus beschert, u. a. mit Mozart, Klavierkonzerte und Klarinettenkonzert sowie Mendelssohn-Bartholdy.


    Also herzlichen Glückwunsch an Sir Roger: ad multos annos
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Norrington auch schon 80? Unglaublich. Ich hätte ihn maximal auf Anfang 70 geschätzt.


    Sein "Nonvibrato" machte ihn mir eher suspekt, allerdings fand ich ausgerechnet seinen Tschaikowskij sehr gut und erachte ich es als mutig, dass er seinerzeit in Beethovens Neunter beim Alla marcia (Tenorpart) die Metronomangaben einhielt.


    Alles Gute zum Achtzigsten, Sir Roger!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich schließe mich den Glückwünschen an und erinnere mich dankbar an das erste Live-Konzert mit ihm in meinem Wohnort 1997, als er mit den Bamberger Symphonikern und Christian Zacharias als Solisten ein Beethoven-Programm dirigierte, das die Zahl "Drei" im Mittelpunkt hatte: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, Klavierkonzert Nr. 3 und Symphonie Nr. 3, alles viel umjubelt und, wenn ich mich recht entsinne, mit Vibrato.


    Liebe Grüße


    Willi :jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Roger Norrington ist ein Dirigent der polarisiert. Und es ist nicht das Schlechteste was man über einen Dirigenten sagen kann.
    Ich gestehe, dass ich mich nicht vom ersten Augenblick mit seinem Dirigat anfreunden konnte, aber als er die EMI verließ und desgleichen "sein" Orchester, die 1978 von ihm gegründeten "London Classical Players" (Das Orchester hat sich inzwischen aufgelöst und wurde teilweise mit dem "Orchestra of the Age of Enlightenment " verschmolzen) da hat mir das dann schon sehr leid getan, denn er ist etwas, das man heute nur noch sehr selten findet, ein Dirigent der weiß was er will , einer der das was er für richtig hält auch durchsetzt. Irgendwie war ich "böse" auf ihn, weil er nach dem Tod von Sandor Vegh nicht für die Salzburger "Camerata Academica" entschieden hatte, sondern für ein Orchester, das meiner Meinung nach weniger Reputation hatte, nämlich das RSO Stuttgart. Aber vermutlich fiel gerade DESHALB seine Wahl auf dieses Orchester, weil es sich mit Sicherheit besser nach seinen Wünschen formen ließ als eine alteingesessene Institution wie die Camerata Academica Salzburg.(Darüber könnte man im betreffenden Thread mehr schreiben) Bald war der von Norrington geprägte Klang des Orchesters als "Stuttgart Sound" bekannt. Das Label Hänssler nützte die Chance und war alsbald ein zuverlässiger Partner des Orchesters und seines Chefdirigenten Roger Norrington.
    Weshalb Norrington 2011 das Orchester verliess - und weshalb er sich eine Neue Aufgabe beim Zürcher Kammerorchester suchte - das ist mir nicht bekannt, ebensowenig wie die Auswirkungen auf den Tonträgermarkt...
    Wie denn auch sei: Oft spricht man von den letzten "großen Pultstrategen" - Norrington ist zweifellos einer davon....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint:


    Er hat mir von allem Anfang an zugesagt. Wie eine Bombe schlugen damals seine Beethoven-Sinfonien ein (übrigens nicht nur bei mir)
    Dann hat er so viele hoch spannende Aufnahmen gemacht,die nach Jahrzehnten noch gültig sind. Man höre zB mal sein Brahms Requiem, für mich nach wie vor Referenz. Aber es gibt so viele andere.


    Dann kamen die Stuttgarter. Und wieder vermochte Norrington, mit diesem Klangkörper hoch spannende Aufnahmen vorzulegen, nicht nur der Wiener Klassik, auch sein Brahms (den Schumann schätze ich weniger) ist bedeutend.


    Nun hat er das Züricher Orchester. Und was macht er als 80zig Jähriger? Spannende Musik. Wie er mit Sebastian Knauer Mozart spielt, gehört zum allerbesten, was man hören kann.


    Außer seinen Mätzchen (für die er nun wirklich zu alt ist, dieser alte Brite!) gefällt mir sein Musizieren außerordentlich, seit reichlich dreißig Jahren!