Tiefe Töne aus dem Saarland: Siegmund Nimsgern

  • Wenn ich es recht sehe, so gibt es in diesem Unterforum erstaunlicherweise noch keinen Thread über den deutschen Bass-Bariton Siegmund Nimsgern. Da Nimsgern zu meinen favorisierten Sängern gehört, möchte ich das nun ändern.


    Siegmund Nimsgern wurde am 14. Januar 1940 in Sankt Wendel im Saarland geboren und studierte Gesang und Schulmusik and der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken. 1965 gab er als Sänger sein Konzert-Debüt, zwei Jahre später sein Operndebüt. Neben Engagements an der Deutschen Oper Düsseldorf, den Salzburger und Bayreuther Festspielen (zwischen 83 und 85 als Wotan unter Solti) trat er auch auf zahlreichen renommierten internationalen Bühnen (Covent Garden, MET, La Scala, Paris Opéra ...) auf.


    Nimsgern ist ehrenamtlicher UNICEF-Botschafter der Stadt Saarbrücken. Sein Sohn ist der Musical-Komponist Frank Nimsgern.


    Meine Initialzündung in Sachen Siegmund Nimsgern war seine überragende Interpretation des Lord Ruthven in Marschners "Der Vampyr" in der Aufnahme unter Günter Neuhold. Ich war sowohl von seiner markanten Stimme als auch von seiner leidenschaftlichen, energiegeladenen, aber stets auch differenzierten Gestaltung des Vampirs vom ersten Augenblick an gefesselt. Von dieser Stimme wollte ich mehr hören!


    Es folgten sein exzellenter Alberich im Janowski-Ring, sein Don Pizarro im "Fidelio" (Masur), Telramund im "Lohengrin" (Solti + Karajan), Kaspar im "Freischütz", Klingsor im "Parsifal" und diverse andere Rollen. Obwohl man schon hier eine Ansammlung von "Bösewicht"-Rollen erkennen kann, so war Nimsgern nicht ausschließlich in dieser Kategorie unterwegs. Er überzeugte ebenso in komödiantischen Rollen als Lord Trystan in "Martha" (Wallberg), Vater in "Hänsel und Gretel" (Pritchard) und Sherasmin in "Oberon" (Sawallisch).
    Lobenswert auch sein Einsatz für weniger bekannte Werke wie z.B. Rudi Stephans "Die ersten Menschen", in der er den Adam sang.


    Sein Wotan in Bayreuth stieß nicht überall auf Gegenliebe, ich konnte mir mangels verfügbarer Tondokumente darüber leider noch kein Bild machen. Vielleicht gibt es dazu noch irgendwann einen öffentlichen Zugang. Weiß jemand, ob er sich je am Holländer versucht hat?


    Auch wenn Nimsgern als Bass-Bariton nicht die saftigen Tiefen eines Gottlob Frick oder den lyrischen Bariton-Schmelz eines Hermann Prey hatte, so fasziniert mich seine Stimme doch sehr: markant und individuell, ausdrucksstark, flexibel und vielschichtig. Und glücklicherweise stand das aktive Gestalten der Rolle bei ihm stets im Vordergrund. Ich kenne bislang keine Aufnahme von ihm, die lieblos heruntergesungen ist. Leider hatte ich nicht mehr das Glück, ihn live auf der Bühen zu sehen.


    Best, DiO :beatnik:

  • Guten Morgen


    ich kenne und schätze Siegmund Nimsgern durch seine überzeugende Interpration
    der Basspartie in Bachs Weihnachtsoratorium in
    der legendären Einspielung durch Nikolaus Harnoncourt 1973:



    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Lieber Diabolus in Opera,


    Verdienstvoll, dass Du Siegmund Nimsgern einen Thread widmest und auch sein Rollenspektrum umfassend aufzeigst. Obwohl wir meistens, besonders bei Wagner, auf einer Linie liegen, habe ich diesmal bei der stimmlichen Einordnung von Nimsgern eine andere Ansicht. Wo sind denn bei Nimsgern die tiefen Töne? Er war doch kein Schwarzbass, sondern der Prototyp des hervorragend gestaltenden Charakterbaritons. Seine Domäne waren, wie Du auch aufzeigst, Partien wie Amfortas, Teleramund und vor allem sein äußerst intelligent gestalteter Wotan.
    Professor Nimsgern ist erfreulicher Weise ständiger Gast bei den Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft. Er bringt sich dort mit seiner markanten Persönlichkeit aktiv ein. Ein weiterer Wesenzug von ihm ist, dass er satirische und Kinderbücher schreibt. Wir durften Auszüge daraus, herrlich vorgetragen von ihm selbst, bei einer Matinee genießen.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • um noch auf eine glänzende Leistung von ihm hinzuweisen: die Bösewichter in "Les contes d'Hoffmann" (gibt es auch auf DVD). Der Bayreuther Wotan kursiert unter Sammlern. Hervorragend muß auch sein Blaubart sein, habe ich aber noch nicht gehört.

  • Als Düsseldorfer hatte ich das Glück, Siegmund Nimsgern in seiner Zeit, als er zum Ensemble der Rheinoper gehörte, oft live auf der Bühne zu sehen.
    Eine besondere Erinnering habe ich an eine Fidelio-Vorstellung mit Ernst Kozub in der Titelrolle, in der Nimsgern als Don Fernando auftrat:




    Ein ganz besonderer Plattentipp für alle, die Siegmund Nimsgern nicht nur als Wagner-Sänger hören wollen: Es gibt eine frühe Aufnahme von ihm im italienischen Fach:



    Pergolesi: LA SERVA PADRONA
    (UA Neapel 1733)
    Aufnahme: 1969, Studio
    Dirigent: Franzjosef Maier
    Collegium Aureum
    Cembalo: Fritz Neumeyer
    ( mit Schlußduett aus Il Flaminio)


    Serpetta: Maddalena Bonifaccio
    Uberto: Siegmund Nimsgern


    Hier wandelt er sozusagen auf den Spuren von Fernando Corena! Sein Repertoire ist riesig, er beherrschte neben den bekannten Wagner Rollen eine Vielzahl anderer Figuren, auch in modernen Opern und im italienischen Fach, eine schier unerschöpfliche Quelle für jeden Sammler!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat

    Original von operus
    Lieber Diabolus in Opera,


    Verdienstvoll, dass Du Siegmund Nimsgern einen Thread widmest und auch sein Rollenspektrum umfassend aufzeigst. Obwohl wir meistens, besonders bei Wagner, auf einer Linie liegen, habe ich diesmal bei der stimmlichen Einordnung von Nimsgern eine andere Ansicht. Wo sind denn bei Nimsgern die tiefen Töne? Er war doch kein Schwarzbass, sondern der Prototyp des hervorragend gestaltenden Charakterbaritons. Seine Domäne waren, wie Du auch aufzeigst, Partien wie Amfortas, Teleramund und vor allem sein äußerst intelligent gestalteter Wotan.
    Professor Nimsgern ist erfreulicher Weise ständiger Gast bei den Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft. Er bringt sich dort mit seiner markanten Persönlichkeit aktiv ein. Ein weiterer Wesenzug von ihm ist, dass er satirische und Kinderbücher schreibt. Wir durften Auszüge daraus, herrlich vorgetragen von ihm selbst, bei einer Matinee genießen.


    Herzlichst
    Operus


    Lieber Operus,
    Du spielst sicherlich auf den Thread-Titel an. In meinem Einführungs-Text habe ich ja extra erwähnt, dass "er nicht die saftigen Tiefen eines Gottlob Frick" hatte. Insofern nehme ich für die tiefen Töne nicht den Schwarzbass im Allgemeinen und Frick im Speziellen als Maßstab. Tatsache ist aber, dass Nimsgern auch viele Bass-Partien (gerade in den Oratorien, die ich schändlicherweise vergessen habe zu erwähnen, besten Dank an Bernhard an dieser Stelle) gesungen hat und für mich stimmlich doch eher zum Bass als zum Bariton-Fach tendiert, aber das mag Ansichtssache sein. Falls weitere Taminos, die mit Nimsgern vertraut sind, finden, dass der Threadtitel nicht ganz passend ist, so kann man den Titel gerne kürzen / ändern.


    Best, DiO :beatnik:


  • Sehr beachtlich auch sein Klingsor im Karajan-"Parsifal".


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Diabolus in Opera.
    Das Ganze ist nicht so bierernst zu sehen. Wenn sich an einer Aussage eine ernst zu nehmende Diskussion entzündet, dann ist der Zweck eines Diskussionsforums erreicht. Lasse also bitte Deinen Thread ohne Kürzungen und Veränderungen bestehen und freue Dich, wenn Taminos darauf anspringenen und argumentieren.
    Herzlichst
    Operus

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  • Zitat

    Original von operus
    Lieber Diabolus in Opera.
    Das Ganze ist nicht so bierernst zu sehen. Wenn sich an einer Aussage eine ernst zu nehmende Diskussion entzündet, dann ist der Zweck eines Diskussionsforums erreicht. Lasse also bitte Deinen Thread ohne Kürzungen und Veränderungen bestehen und freue Dich, wenn Taminos darauf anspringenen und argumentieren.
    Herzlichst
    Operus


    Lieber Operus,


    natürlich habe ich das ganze nicht bierernst genommen ;) Ich wollte Dir nur etwas Kontra geben :D Und natürlich freu ich mich darüber, wenn hier recht gscheit diskutiert wird! :yes:


    Hast Du Nimsgern mal in Bayreuth gehört? Hat er den Alberich eigentlich auch mal in Bayreuth gesungen? Ich kenn ihn ja nur vom Janowski-Studio-Ring.


    Danke auch für die Info, dass er neben der Sängerei auch Buchauthor ist, besonders der Hinweis mit dem Kinderbuch ist sehr interessant.


    Best, DiO :beatnik:

  • Lieber Diabolus in Opera,
    ob Nimsgern den Alberich in Bayreuth sang, weiß ich nicht. Ich vermute aber eher nein. Ich hörte ihn auf dem Festspielhügel als Wotan. Unvergesslich ist mir neben seiner markanten Gestaltung die Maske in dieser Inszenierung. Wotan agierte in hellem, modischen Straßenanzug mit elgantem Hut. Damals noch ungeheuer avantgardistisch, aber unauslöschlich in der Erinnerung eingeprägt. Meine Frau meinte ebenfalls beeindruckt: "So ein Anzügle tät Dir auch stehen". Wobei sie sicherlich kaum auf meine diabolischen Wesenzüge anspielte, die habe ich nämlich überhaupt nicht. Dafür prägen andere "Macken" mein Persönlichkeitsbild.
    Herzlichst Operus
    PS. Ich wünsche Dir eine gute Rückkehr nach Deutschland und rasche Eingewöhnung. D. O.

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    Original von operus
    Meine Frau meinte ebenfalls beeindruckt: "So ein Anzügle tät Dir auch stehen". Wobei sie sicherlich kaum auf meine diabolischen Wesenzüge anspielte, die habe ich nämlich überhaupt nicht. Dafür prägen andere "Macken" mein Persönlichkeitsbild.


    :hahahaha: Tausend Dank für diese köstliche Anekdote! Der Tag ist gerettet! Und stimmt, die diabolischen Wesenszüge habe ja ICH ... :D


    Zitat

    PS. Ich wünsche Dir eine gute Rückkehr nach Deutschland und rasche Eingewöhnung. D. O.


    Besten Dank! :)


    Zurück zum Thema: Ich hoffe, dass ich baldmöglichst irgendwo die Möglichkeit habe, zumindest ein Tondokument von Nimsgerns Bayreuther Wotan zu hören. Das würde mich wirklich brennend interessieren.


    Und hier noch ein paar Cover-Bilder von Aufnahmen mit Nimsgern ...



    "Der Vampyr" (Heinrich Marschner). Nimsgern als Lord Ruthven.




    "Der Ring des Nibelungen" (Richard Wagner). Nimsgern als Alberich.




    "Die ersten Menschen" (Rudi Stephan). Nimsgern als Adam.




    "Fidelio" (Ludwig van Beethoven). Nimsgern als Don Pizarro.




    "Martha" (Friedrich von Flotow). Nimsgern als Lord Trystan.




    "Hänsel und Gretel" (Engelbert Humperdinck). Nimsgern als Vater.




    "Lohengrin" (Richard Wagner). Nimsgern als Telramund.


    Best, DiO :beatnik:

  • Hier kann man einen knapp 10-minütigen Ausschnitt von Nimsgerns Wotan in Bayreuth hören (Finale der "Walküre"). Trotz der recht bescheidenen Tonqualität hat mir das sehr gut gefallen, besonders der erste Abschnitt "Leb wohl, mein kühnes herrliches Kind!".
    Ich hoffe, dass es den Bayreuther Solti irgendwann noch komplett auf CD gibt. Weiß eigentlich jemand, wie die anderen wichtigen Rollen in dieser Produktion besetzt waren?


    Best, DiO :beatnik:

  • Zitat

    Ich hoffe, dass es den Bayreuther Solti irgendwann noch komplett auf CD gibt. Weiß eigentlich jemand, wie die anderen wichtigen Rollen in dieser Produktion besetzt waren?


    Best, DiO


    Lieber Florian,


    ich vermute, Du meinst den 1983er Ring, den es in USA bei mehreren kleineren Labels auf CD gibt?
    Hier die Besetzung:


    RHEINGOLD
    Aufnahme: 25.07.1983, live, Bayreuth
    Dirigent: Georg Solti
    Orchester der Bayreuther Festspiele
    Inszenierung: Peter Hall


    Alberich: Hermann Becht
    Donner: Heinz-Jürgen Demitz
    Erda: Anne Gjevang
    Fafner: Dieter Schweikart
    Fasolt: Manfred Schenk
    Flosshilde: Birgitta Svendén
    Freia: Anita Soldh
    Fricka: Doris Soffel
    Froh: Maldwyn Davies
    Loge: Manfred Jung
    Mime: Peter Haage
    Wellgunde: Diana Montague
    Woglinde: Agnes Habereder
    Wotan: Siegmund Nimsgern

    WALKÜRE

    Aufnahme: 26.7.1983, live, Bayreuth
    Dirigent: Georg Solti
    Orchester der Bayreuther Festspiele
    Inszenierung: Peter Hall


    Brünnhilde: Hildegard Behrens
    Fricka: Doris Soffel
    Gerhilde: Anita Soldh
    Grimgerde: Ruthild Engert-Ely
    Helmwige: Agnes Habereder
    Hunding: Matthias Hölle
    Ortlinde: Anne Evans
    Rossweisse: Anne Gjevang
    Schwertleite: Anne Wilkens
    Sieglinde: Jeannine Altmeyer
    Siegmund: Siegfried Jerusalem
    Siegrune: Diana Montague
    Waltraute: Ingrid Karrasch
    Wotan: Siegmund Nimsgern


    SIEGFRIED
    Aufnahme 28.7.1983, live, Bayreuth
    Orchester der Bayreuther Festspiele
    Inszenierung: Peter Hall


    Alberich: Hermann Becht
    Brünnhilde: Hildegard Behrens
    Der Wanderer: Bent Norup
    Erda: Anne Gjevang
    Fafner: Dieter Schweikart
    Mime: Peter Haage
    Siegfried: Manfred Jung
    Stimme des Waldvogels: Sylvia Greenberg


    GÖTTERDÄMMERUNG
    Aufnahme: 30.7.1983, live, Bayreuth
    Orchester der Bayreuther Festspiele
    Chor der Bayreuther Festspiele
    Chorleitung: Norbert Balatsch
    Inszenierung: Peter Hall


    Alberich: Hermann Becht
    Brünnhilde: Hildegard Behrens
    Floßhilde : Birgitta Svendén
    Gunther: Bent Norup
    Gutrune: Josephine Barstow
    Hagen: Aage Haughland
    Norn (1): Anne Gjevang
    Norn (2): Anne Wilkens
    Norn (3): Anne Evans
    Siegfried: Manfred Jung
    Waltraute: Brigitte Fassbaender
    Wellgunde: Diana Montague
    Woglinde: Agnes Habereder



    (Quelle: Ommers Gesamtverzeichnis)


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    besten Dank für Deine Auflistung. Hmm, ich denke ich sollte mich hier nochmal umschauen, solange ich noch auf dem amerikanischen Kontinent verweile, vielleicht kann ich den Solti-Ring irgendwo auftreiben ...


    Best, DiO :beatnik:

  • Hallo Florian,


    für den Solti-Ring habe ich evtl. einen link für Dich.
    Bei diesen amerikanischen Kleinverlagen funktioniert das meist so: Z.B. hier beim Solti-Ring - ein deutscher Sammler schickt dem Verlag - im Austausch gegen ein paar CDs - die Tonbandaufnahmen der Radio-Übertragungen des Bayerischen Rundfunks - die fertigen daraus ein Master-Band bzw eine Master CD. Hiervon werden dann bei Bestelleingang die Kopien für die Kunden gebrannt. Das kann - je nach Beschäftigungslage - bis zu 3 Monate dauern.


    Der Preis pro CD liegt meist so um die 5 USDollar, oft gibt es jedoch Sonderangebote oder Rabatte.


    LG


    Harald :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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  • Danke Harald!


    Hier noch eine andere Opernaufnahme mit Nimsgern. Da ich leider mit dieser Oper, bzw. Schreker im Allgemeinen noch nicht vertraut bin, weiß ich leider nicht, welche Rolle Nimsgern singt.



    Best, DiO :beatnik:

  • Zitat

    Original von Diabolus in Opera
    Danke Harald!
    Hier noch eine andere Opernaufnahme mit Nimsgern. Da ich leider mit dieser Oper, bzw. Schreker im Allgemeinen noch nicht vertraut bin, weiß ich leider nicht, welche Rolle Nimsgern singt.



    Best, DiO :beatnik:


    Hallo Florian,
    Hier ist die komplette Besetzung:


    Aufnahme: 1990, Berlin
    Dirigent: Gerd Albrecht
    Rundfunk-Symphonie-Orchester Berlin
    RIAS Kammerchor Berlin


    Baron: Gidon Saks
    Chevalier: Robert Wörle
    Chorist (1): Peter Haage
    Chorist (2): Gidon Saks
    Chorsolo: Gertrud Ottenthal
    Dr. Vigelius: Siegmund Nimsgern
    Frau: Barbara Scherler
    Fritz: Thomas Moser
    Graf: Roland Hermann
    Graumann: Victor von Halem
    Grete: Gabriele Schnaut
    Individuum: Rolf Appel


    Die Rolle des Dr. Vigelius, die Nimsgern hier singt, ist nicht allzu gross.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Siegmund Nimsgern ist ein Bariton, dessesn künstlerische Spannbreite vom besonders stimmschönen Bayreuther Wotan und Wanderer bis hin zur vollendeten Kunst der Bach-Interpretation reicht. Ich hatte das Vergnügen, mit diesem kultiviertem Sänger. großartigen Darsteller, erfahrenem Pädagogen und Gesprächspartner mit philosophischem Tiefgang am 29. Juni 2013 nach dem Anneliese Rothenberger-Wettbewerb - wo er Mitglied der Jury war - diskutieren zu dürfen. Gespräche mit Siegmund Nimsgern sind herausfordernd, weil er mit scharfer Analytik die heutige Opernszene, die Gesangskunst, das Regietheater, ja die gesamte Kunstszene kritisch beobachtet und beleuchtet. Nach dieser Begegnung recherchierte ich in unserem Tamino-Klassik-Forum und stellte fest, dass dieser Künstler offenbar noch keinen eigenen Themenbereich hat. Gerne will ich diese Würdigung einbringen:
    Siegmund Nimsgern ist 1940 in St. Wendel an der Saar geboren. Er studierte Musikwissenschaft, Germanisitk und Philosophie in Saarbrücken. Umfassende stimmliche Ausbildung durch S. Fuchs, Jokob Stämpfli und Paul Lohmann. Nimsgern gewann den Internationalen Gesangswettbewerb von s'Hertogenbosch und den Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin. Auf der Bühne sang er 1967- 71 am Landestheater von Saarbrücken. 1971 - 74 an der Deutschen Oper am Rhein. Dann begann die glanzvolle internationale Karriere mit Engagements und Gastspielen u.a. an der Mailänder Scala, der Grand Opera Paris, in Montreal, in San Francisco, an der Londoner Covent Garden Opera, in Chicago, Genf, Wien, München. 1978 debütierte er an der Metropolitan Opera New York als Pizarro. Siegmund Nimsgern wirkte bei bedeutenden Festspielen in Salzburg, in Orange und bei den Opern-Festspielen in Verona mit. Ein Höhepunkt seines Schaffens war seine Mitwirkung bei den Bayreuther Festspielen als Wanderer und Wotan in Richard Wagners Ring, Glanzrollen für jeden Heldenbariton.
    Wie eingangs angedeutet, lag ein besonderer Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens von Siegmund Nimsgern während seiner gesamten Karriere im Lied- und vor allem im Oratoriengesang. Mit den führenden Dirigenten seiner Zeit feierte er in den Konzertsälen in Europa und Amerika große Erfolge.
    Nicht zuletzt wurde der Künstler durch seine Tondokumente und sein Auftreten in Funk und Fernsehen bekannt. Nimsgern ist auch als Autor in Erscheinung getreten. Fürwahr ein universeller Wanderer im Reich der Kunst.


    Herzlichst
    Operus

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  • Ein bewährtes Motto lautet: Nicht verzagen - Harald fragen.
    Lieber Harald,


    wie machst Du es, dass Du immer den passenden Thread findest? Ich habe im Bereich "Die berühmte Stimme" Nimsgern aufgerufen, zwar einige namentliche Nennungen gefunden - aber nicht dem ihm gewidmeten Themenbereich. Sehen wir es positiv: Dieses Beispiel beweist wieder einmal den unermesslichen Reichtum der in unserem Tamino-Klassik-Forum steckt.
    Ich werde nun den Moderator bitten, dass er die beiden Nimsgern- Threads unter meinem aktuelleren Beitrag zusammen führt.


    herzlichst
    Operus

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  • Eine Oper, die besonders schätze, ist Bartoks "Herzog Blaubarts Burg". Neben der Kertesz-Aufnahme ist meine Referenzaufnahme die von Pierre Boulez mit Tatyana Troyanos und Siegmund Nimsgern.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich habe ihn vor einigen Jahren in Saarbrücken live hören können. Er sang die Michelangelo - Lieder von Hugo Wolf. Ein großartiger Sänger, ohne jede Frage. Auch die bereits genannte DVD mit der Produktion von Offenbachs Les Contes d' Hoffmann ist sehr hörens- und sehenswert.
    Neben Trudelise Schmidt eine der wenigen Sängerpersönlichkeiten mit internationalem Renommée aus dem schönen Saarland.

  • Ich habe im Bereich "Die berühmte Stimme" Nimsgern aufgerufen, zwar einige namentliche Nennungen gefunden - aber nicht dem ihm gewidmeten Themenbereich.


    Unverständlich. Wenn man wie oben beschrieben vorgeht, trifft man unweigerlich auch auf die älteren Beiträge und damit indirekt auf den Thread. Ändert man die Suche auf Ausgabe der Themen, ist der Thread unübersehbar.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Heute vor fünfundsiebzig Jahren wurde im saarländischen St. Wendel der spätere Bariton Siegmund Nimsgern geboren. Nach dem Abitur studierte Nimsgern an der Hochschule für Musik Saar Gesang und Schulmusik bei Sibylle Fuchs, Jakob Stämpfli und Paul Lohmann, hatte dann 1967 sein Debüt am Saarländischen Staatstheater, wechselte 1971 an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und konnte von hier aus seine internationale Karriere starten. Nimsgern sang (u.a.) in Mailand, London, New York, Paris und Wien. In den Jahren von 1983–1987 war er der Wotan in Bayreuth.


    Herzlichen Glückwunsch zum Fünfundsiebzigsten!


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Lieber Musikwanderer,


    deine Wünsche werden jetzt sicherlich ankommen. Ich habe eben mit Herrn Nimsgern, den ich beim Künstlertreffen in Ölbronn persönlich kennenlernen durfte, gesprochen. Er beschäftigt sich in der Regel nicht mit dem Internet und hat wohl einmal etwas von unserem Forum gehört, kannte aber dessen Adresse nicht. Nun wird er sicherlich auch einmal hier hereinschauen und kann die Glückwünsche derer, die ihn schätzen, entgegennehmen. Auch von mir noch einmal alles erdenklich Gute.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Auch ich durfte Siegmund Nimsgern beim Künstlertreffen in Ölbronn persönlich kennenlernen. Ein äußerst sympatischer Mensch, mit dem ich mich gerne unterhalten habe. Auch von mir die herzlichsten Glückwünsche, alles Gute und weiterhin beste Gesundheit.




    Wolfgang

    W.S.

  • Ich schließe mich den Glückwünschen zum 75. Geburtstag gerne an!


    Siegmund Nimsgern habe ich aufnahmentechnisch vor allem als beeindruckenden Wotan/Wanderer in den Bayreuther "Ringen" unter Solti (1983) und Schneider (1984) in Erinnerung (er sang dort bis 1986). Da musste er wahrlich keine Vergleiche scheuen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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