Lieblings-Oratorium

  • Hallo Taminoianer!!

    Hab mal wieder eine kleine Frage (Aus der vielleicht eine große wird)


    Was ist euer Lieblingoratorium bzw. eure Lieblingsoratorien???


    Bei mir ist es da relativ einfach:
    1. Die Sschöpfung von Joseph Haydn (einfach gigantisch, vor allem die Chöre, nur zum Niederknien, auch so ein "Magic Moment", is aber keine Oper :D)


    2. Der Messias von Georg Friedrich Händel (Gefällt mir auch sehr gut, durch den Messias auf deutsch (mit u.a. Franz Crass) habe ich Händel erst kennen und schätzen gelernt, vor allem auch hier die Chöre "for unto us a child is born"...)


    3. Weihnachtsoratorium von J.S.Bach (Toller Auftakt, toller Schluss,aber is mir in der Mitte ein bisschen zu gleich)


    und auch nicht zu verachten "La Morte di San Giuseppe" von Pergolesi (Vor allem der erste Teil ist so unerwartet anders, irgendwie heiter und fröhlich, kann ich nur empfehlen)


    Najs das wars erst mal von meiner Seite!


    Mfg Joschi

  • Hallo Joschi,


    eine Frage ganz nach meinem Geschmack! Nur wüßte ich vor der Beantwortung noch gerne, ob man definitiv nur Oratorien angeben darf oder ob auch die Nennung von Kantaten erlaubt ist. Soweit ich weiß, ist eine eindeutige Abgrenzung der beiden Begriffe sehr schwierig, d. h. die Grenzen sind fließend. Außerdem ist es mir persönlich ziemlich egal, ob eines meiner Lieblingswerke mit der Besetzung für Solisten, Chor und Orchester die Bezeichnung 'Oratorium' oder 'Kantate' trägt.
    Und, soll es eine mengenmäßige Beschränkung geben?


    Gruß
    Johannes

  • Hallo Johannes,


    Da es vom Fragesteller nicht explizit festgelegt wurde, wollen wir das so tolerant wie möglich auslegen, und wie viele Lieblinge Du hast ist auch nicht zahlenmäßig begrenzt. Wenn Du schon mal schreibst: Tob Dich ruhig aus :D
    Ich übernehme die Verantwortung und erteile Dir Kraft meines Amtes a priori die Absolution :hello:


    Freundlich Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    ich schließe mich fast vollständig DonBasilio an,
    meine Lieblingsoratorien sind:


    1. Händels Messias
    2. Haydns Schöpfung und
    3. Haydns Jahreszeiten.


    Halt, ich hätte beinahe Mendelssohns Elias vergessen.
    Den sollte man auf keinen Fall links liegen lassen!



    Gruß, Peter.

  • Hallo,


    ach wie schön, endlich darf man "wieder einmal" seine Favoriten aufzählen!
    Ich gehe davon aus, dass Joschi Kirchenmusik-Werke im allgemeinen meint mit allen Varianten, die dazu gehören. Und wenn nicht ist es mir auch egal, denn meine Liste ist die folgende:


    - J.S. Bach: "Matthäuspassion", mein liebstes Kirchenwerk von Bach! Gewaltiger Choral zu Beginn und dann der 2.Teil eine Hitmelodie jagt die andere und immer wieder diese schönen Zwischen-Choräle. Arien, die verbunden mit dem textlichen Inhalt zutiefst ergreifend sind und als Finale wieder ein gewaltiger doppel-Chor "Wir setzen uns mit Tränen nieder". Ein Werk, dass meines Erachtens seiner Zeit voraus war!
    Es gibt kein anderes Kirchenwerk, für das ich soviele Taschentücher verbrauche!


    - Händel: "Messias", aber nur englisch. Lyrisch, sinnlich und gewaltig zugleich. Wunderschöne Arien + Chöre aller Beteiligten - einzig der Halleluja-Chor kann ich nicht mehr hören!


    - Beethoven: "Missa Solemnis", wird leider oft von Chordirigenten unterschätzt! Grossartig und tiefgreifend der Beginn oder das Agnus Dei.


    - Mozart - "Requiem", egreifend, als wenn er erst grad gestorben wäre.


    - Verdi - "Requiem", hat alles was es für ein Opernhaus - äh Kirche braucht!
    für mich das heftigste "Dies irae" (das ich kenne) der Musikgeschichte, leider flacht mir das Requiem danach zu sehr ab.


    - Dvorak - "Requiem" und "Stabat Mater", Werke, die mich aber nur im live-Konzert packen, dafür dort richtig.


    Auch sehr schön ist das Stabat Mater von Rossini, nur hat es dasselbe Problem wie Verdis Requiem, Kirchen haben weder einen Zuschauerraum, eine Bühne, einen Schnürboden noch einen roten Vorhang.... und in Kirchen darf man nicht nach jeder Arie klatschen!


    So dies sind meine Favoriten. Vielleicht habe ich auch ein Werk vergessen.


    Gruss
    Christoph


    PS
    ich weiss, bei mir ist alles (oder zumindest viel) tiefgreifend - ich nehm einfach gerne Taschentücher mit, wenn ich ins Konzert gehe!

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

  • Hallo Joschi, hallo Alfred,


    besten Dank für die großzügige Erlaubnis, mich hier austoben zu dürfen!
    Da ich eine besondere Vorliebe für große bzw. riesige Besetzungen habe, habe ich eben auf dem Gebiet der Chor-Orchesterwerke an dieser Stelle doch einiges aufzuzählen, was mich stark ekstatisiert.
    Da außer Oratorien und Kantaten anscheinend ebenfalls die Nennung von Requien gestattet ist, nehme ich auch aus dieser Gattung noch einige meiner Lieblingswerke hinzu, sowie am Ende ein paar großartige und äußerst mitreißende Psalm-Vertonungen.


    An allererster Stelle muß ich als Liebhaber der Musik um 1900 das mir am wichtigsten erscheinende Oratorium aus dieser Zeit nennen: Arnold Schönbergs 'Gurrelieder', die einerseits sozusagen den Endpunkt der spätromantischen Musik markieren (mit vielen Anklängen an Wagners Musikdramen) und andererseits (im Sprechgesang des Melodrams im 3. Teil) auf die Moderne des 20. Jahrhunderts vorausweisen. Darüber hinaus handelt es sich wohl um das am größten besetzte Oratorium: mit 5 Solisten, 1 Sprecher, mehreren Chören (mindestens 500 SängerInnen) und mindestens 150 Orchestermitgliedern. Jedoch nicht nur in der Quantität ist das Stück aufsehenerregend, sondern auch in seiner melodischen Erfindung und der höchst differenzierten wie raffinierten Orchestrierung hat das Werk einiges zu bieten. Und wer einmal eine Aufführung dieses zweistündigen Kolosses im Konzert erlebt hat (ich durfte bereits viermal in den Genuß kommen, einmal davon unter Abbados Leitung), wird nachvollziehen können, welch enorme Wirkung insbesondere der Schlußgesang mit allen Chören samt Orchester hat, der einen der strahlendsten und mächtigsten Sonnenaufgänge der Musikgeschichte zum Klingen bringt.


    Auch viele andere der hier genannten, den meisten Klassikhörern wahrscheinlich kaum bekannten Chorwerke haben ähnlich mitreißende und berauschende Qualitäten (Vítezslav Nováks 'Der Sturm', Sergej Prokofiew, Florent Schmitt, Max Reger, William Walton). Andere wiederum sind erfüllt von einer solch ungeheuren berührenden emotionalen Tiefe, daß man es kaum glauben kann, daß diese Musiken nicht aufgeführt werden (Lili Boulangers Psalmvertonungen, Ralph Vaughan Williams, Frederick Delius u. a.).



    I. Oratorien / Kantaten:


    Arnold Schönberg (1874-1951):
    Gurrelieder - Oratorium in 3 Teilen für Sopran, Mezzosopran, 2 Tenöre, Baß, Sprecher, 3 vierstimmige Männerchöre, achtstimmigen gemischten Chor und großes Orchester 1900-11


    Ralph Vaughan Williams (1872-1958):
    - An Oxford Elegy für Sprecher, kleinen gemischten Chor und Kammerorchester 1947-49
    - Sancta Civitas - Oratorium für Tenor, Bariton, Halbchor, Fernchor, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1923-25


    Vítezslav Novák (1870-1949):
    Boure (Der Sturm) - Eine Meer-Fantasie für Soli, gemischten Chor und Orchester, opus 42 1908-10
    (Leitung: Zdenek Kosler)


    Sergej Prokofiew (1891-1953):
    - Ivan Grosnyi (Iwan der Schreckliche) - Oratorium für Mezzosopran, Bariton, Sprecher, gemischten Chor und Orchester 1942-45 (Arr. von Abram Stasewitsch 1961)
    - Semero Ich (Sieben, es waren ihrer sieben) - Kantate für Tenor, gemischten Chor und Orchester, opus 30 1917/18
    - Kantate zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution in 10 Sätzen für Sprecher, 2 gemischte Chöre, Akkordeon-, Blechläser-, Schlagzeug-Ensemble und Orchester, opus 74 1936/37


    Howard Ferguson (1908-1999):
    The Dream of the Rood - Kantate für Sopran / Tenor, gemischten Chor und Orchester, opus 19 1958/59


    Sergej Rachmaninow (1873-1943):
    Kolokola (Die Glocken) - Kantate für Sopran, Tenor, Bariton, gemischten Chor und Orchester, opus 35 1913


    Gustav Holst (1874-1934):
    - The Cloud Messenger - Ode für Alt, gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 30; H 111 1909/10
    - The Hymn of Jesus für Frauenhalbchor, 2 gemischte Chöre, Orgel und Orchester, opus 37; H 140 1917


    Frederick Delius (1862-1934):
    A Song of the High Hills für gemischten Chor (textlos) und Orchester 1911


    Sir Williams Turner Walton (1902-1983):
    Belshazzar' s Feast für Bariton, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1930/31


    Hans Pfitzner (1869-1949):
    Von deutscher Seele - Eine romantische Kantate in 3 Teilen (Eichendorff-Kantate) für S, A, T, B, gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 28 1920/21


    Aarre Merikanto (1893-1958):
    Genesis für Sopran, gemischten Chor und Orchester 1955/56


    Alexander Scriabin (1872-1915):
    Mysterium (daraus: Acte Préalable) - (Fragment) 1914/15



    II. Requien:


    Maurice Duruflé (1902-1986):
    Requiem für Mezzosopran, Bariton, gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 9 1947


    Herbert Howells (1892-1983):
    Hymnus Paradisi - Requiem für Sopran, Tenor, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1936-38


    Hector Berlioz (1803-1869):
    - Grande Messe des Morts - Requiem für Tenor, gemischten Chor und Orchester, opus 5 1837
    - Te Deum für Tenor, Knabenchor, 2 gemischte Chöre, Orgel und Orchester, opus 22 1848/49


    Max Reger (1873-1916):
    - (Lateinisches) Requiem für S, A, T, B, gemischten Chor und Orchester (opus 145) 1914 (unvollendet)
    - Requiem für Alt / Bariton, gemischten Chor und Orchester, opus 144 b 1914/15



    III. Psalm-Vertonungen:


    Florent Schmitt (1870-1958):
    Psaume 47 für Sopran, gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 38 1904
    (Leitung: Jean Martinon, EMI)


    Lili Boulanger (1893-1918):
    - Du Fond de l' Abîme (Psaume 130) für Alt, Tenor, gemischten Chor, Orgel und Orchester 1914-17
    - Psaume 24 für gemischten Chor, Orgel, Blechbläser, Harfe und Pauken 1916
    - Psaume 129 für Bariton, gemischten Chor und Orchester 1916
    (!alle drei Werke nur unter Leitung von Igor Markevitch, EMI oder Yan Pascal Tortelier, Chandos!)


    Alexander von Zemlinsky (1871-1942):
    Psalm 13 für gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 24 1935
    (Leitung: Riccardo Chailly, Decca)


    Max Reger (1873-1916):
    Psalm 100 für gemischten Chor, Orgel und Orchester, opus 106 1908/09


    Beste Grüße
    Johannes

  • Hallo Guercoeur,


    du führst Prokofievs "Iwan der Schreckliche" in deiner Liste. Sollte dann nicht auch sein "Alexander Nevsky" mit aufgenommen werden, oder ist das Werk vom Typ her zu "anders" (ich habe das Werk vor langer Zeit einmal live gehört und es war ein monumentales Spektakel!)?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Händel: Der Messias (H. Koch; Th. Beecham; Ch. Mackerras).
    Verdi: Messa da Requiem (H. v. Karajan).
    Bach: Johannes-Passion (H.-J. Rotzsch).
    Bach: Matthäus-Passion (G. Ramin).
    Haydn: Die Jahreszeiten (K. Böhm).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Theophilus,


    natürlich hast Du absolut Recht, daß die Kantate 'Alexander Newsky' (nach der gleichnamigen Filmmusik) von Prokofiew in die Auflistung mit hinein gehört. Ein monumentales Spektakel ist es auf jeden Fall, ganz besonders der 5. Satz 'Die Schlacht auf dem Eis', in dem so ein Konzerthaus schon mal in seinen Grundfesten erschüttert werden kann. (Meine bevorzugte Aufnahme ist die 1979/80 von Claudio Abbado geleitete mit dem London Symphony Chorus & Orchestra bei DGG.)
    Aber es ist hier nun mal so wie auch in anderen Aufstellungen von Werkfavoriten (z. B. den Lieblings-Opern), daß es recht schnell ins Uferlose geht, wenn man sich nicht doch auf bestimmte Werke beschränkt, die einem persönlich am wichtigsten erscheinen. 'Iwan der Schreckliche' finde ich eben doch etwas abwechslungsreicher als 'Alexander Newsky'.
    Auch bei den englischen Komponisten (insbesondere Ralph Vaughan Williams) hätte ich noch einiges mehr an schönen und beeindruckenden Chorwerken nennen können. Aber vielleicht komme ich bald dazu, ein paar Werke in einzelnen Threads vorzustellen.


    Schöne Grüße
    Johannes

  • Neben dem hier schon häufig genannten Messias, der sich für mich trotz häufigen Hörens wohl kaum verbrauchen wird, von Händel gewiß noch


    Saul und Judas Maccabäus.


    Und wenn das Requiem/die Totenmesse einbezogen wird, müssen für mich unbedingt genannt werden die


    Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz (und natürlich Brahms, aber ich mag auch sehr das Verdi-Requiem).


    Und Vieles von dem, was hier bereits genannt wurde.


    Mit besten Grüßen


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • 1. Die Schöpfung (H. von Karajan)
    2. Die Jahreszeiten (K. Böhm)
    3. Weihnachtsoratorium
    4. Johannes Passion
    5. Oster-Oratorium


    Mit dem "Messias" kann ich leider nicht sehr viel anfangen. Es dauert mir zulange bis das "Halleluja" ertönt.
    Dann singe ich im Geiste "Halleluja", weil ich weiß, daß es zum wohlverdienten Bier nicht mehr lange dauert.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • @Michael Flaschberger


    Ich habe vor einiger Zeit Oedipus Rex in einer faszinierenden Aufführung im Fernsehen gesehen; seitdem hat mich das Stück nicht mehr losgelassen.


    Welche Einspielung würdest Du/Ihr empfehlen?


    Ich habe die Aufnahme mit Karel Ancerl (Supraphon 2003) und habe eine weitere Aufnahme mit Colin Davis ins Visier genommen.


    Wer hat weitere Hörerfahrungen und kann Empfehlungen geben.


    Mit besten Grüßen


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • Hallo,


    ich habe, wie schon vorbemerkt, natürlich etwas vergessen und zwar das...


    ... Brahms "Requiem", speziell die DVD mit Abbado, Terfel und Bonny (Wien 1997)
    Leider nicht als CD erhältlich, wenn man sich diese nicht selber brennen kann...



    Gruss
    Christoph

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

  • Meine Lieblingsoratorien:


    Heinrich Schütz: Musikalische Exequien


    Purcell: Hail, bright Cecilia (1692)


    Händel: Alexander Balus


    Mendelssohn: Elias


    Spohr: Die letzten Dinge (ein geniales und völlig unterschätztes Opus)


    Strawinsky: Oedipus rex


    Schönberg: Die Jakobsleiter


    Tippet: A child of our time

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Nun, bei den oratorien möchte ich nicht fehlen (beschränke mich allerdings auch mal darauf, obwohl man sich über die gattungszugehörigkeit zuweilen streiten kann):


    in zufälliger, nicht wertender abfolge:


    elias, paulus (mendelssohn)
    matthäus-, johannespassion,weihnachtsoratorium (j.s.bach)
    saul, israel in ägypten, messias, samson (händel)
    könig david, johanna auf dem scheiterhaufen (honegger)
    schöpfung, jahreszeiten (haydn)
    iwan der schreckliche (prokofieff)
    belsazars fest (walton)
    dona nobis pacem (vaughan-williams)
    in terra pax (martin)
    gurrelieder (schönberg)

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

    Einmal editiert, zuletzt von klingsor ()

  • Hallo Guercoeur,


    du erwähnst von


    Sergej Prokofiew (1891-1953):
    Semero Ich (Sieben, es waren ihrer sieben) - Kantate für Tenor, gemischten Chor und Orchester, opus 30 1917/18


    Dieses Werk wird doch auch Chaldäische Beschwörung genannt.
    Hast Du davon eine Aufnahme auf CD ?


    Ich suche schon seit längerem davon eine Aufnahme auf CD .


    Welche besitzt Du ?


    Danke für die Info !


    Gruß
    Rüdiger

    Gruß
    Rüdiger


    ________________________
    Lärm ist ... nur eines der Übel unserer Zeit, wenn auch vielleicht das auffälligste. Die anderen sind Grammophon, Radio und neuerdings die verheerende Television.


    C.G. Jung

  • Hallo Rüdiger,


    schön, daß Du Dich für dieses allgemein leider kaum bekannte Stück interessierst. Was für mich beim ersten Hören vollkommen überraschend war, daß es trotz der großen Besetzung und gewaltigen Ausdruckskraft lediglich eine Dauer von knapp 8 Minuten hat.
    Kennengelernt habe ich es durch ein 9-teiliges Komponistenportrait von Andreas Wehrmeyer, das SWR 2 im Januar und Februar 2003 anläßlich von Prokofiews 50. Todestag ausgestrahlt hat. In der 3. Folge mit der Überschrift 'Russische Moderne' wurde die Kurz-Kantate 'Semero Ich' in der Rozhdestvensky-Aufnahme von 1968 zur Gänze gespielt.


    Leider existiert bis heute keine neuere Einspielung des Stücks (auch Neeme Järvi hat das Werk bisher bei seinen Prokofiew-Aufnahmen auf Chandos ausgelassen), es gibt also nach meinen Recherchen nur zwei Einspielungen älteren Datums:


    1. Semero Ich, Alexander Newsky - Kantate
    Yuri Yelnikov, Tenor; Moskauer Radio-Chor, Moskauer Radio & TV SO der UdSSR, Gennadi Rozhdestvensky (Semero Ich, Aufnahme: 1968); Evgeni Svetlanov (Alexander Newsky)
    LP: früher: Melodiya, später: EMI ASD
    CD: Chant du Monde CDM LDC 278 389 - Aufnahme: 1962-68 - 1 CD


    2. Semero Ich, Skythische Suite, Symphonie Nr. 1 "Symphonie Classique", Klavierkonzert Nr. 1 D-dur
    Dir.: Karel Ancerl
    CD: Praga PR 254 004 - Aufnahme: 1960-66 - 1 CD


    Die Rozhdestvensky-Einspielung, die ich selbst nur als Radio-Mitschnitt auf Kassette, also auch noch nicht als CD besitze, finde ich sowohl interpretatorisch als auch klanglich hervorragend und sehr mitreißend. Die Ancerl-Aufnahme kenne ich nicht. Ob die CDs im Handel erhältlich sind, entzieht sich im Augenblick meiner Kenntnis. Da mußt Du eben mal bei jpc, amazon oder anderen Anbietern des Versandhandels auf die Suche gehen.


    Viel Erfolg und herzliche Grüße
    Johannes

  • Hallo Johannes,


    vielen Dank für deine Angaben.
    Das deckt sich auch mit meinem Kenntnisstand über
    die vorhandenen CD Aufnahmen.


    Leider sind aber beide CD's nicht erhältlich.
    Vielleicht muß ich nun doch nach einer LP suchen.


    Mit freundl. Gruß


    Rüdiger

    Gruß
    Rüdiger


    ________________________
    Lärm ist ... nur eines der Übel unserer Zeit, wenn auch vielleicht das auffälligste. Die anderen sind Grammophon, Radio und neuerdings die verheerende Television.


    C.G. Jung

  • Hallo,
    mein Lieblingsoratorium ist ganz klar J.S. Bachs Matthäuspassion.
    Ich bin immer wieder beim Hören sehr ergriffen. Die beste Interpretation, die ich bisher gehört habe, war live in der Alten Oper Frankfurt mit J.E. Gardiner, English Baroque Soloists, Monteverdi Choir. Fürs Hören zu Hause (v.a. in der Karwoche) habe ich eine Aufnahme von N. Harnoncourt, Concentus Musicus Wien, Arnold-Schönberg-Chor. Eine sehr empfehlenswerte Einspielung.
    Bach ist für mich ohnehin der beste Komponist für größere Vokalwerke, daher überrascht es nicht, daß in meiner "Hitliste" das Weihnachtsoratorium und die Johannespassion folgen.
    Der andere große Oratorienkomponist neben Bach ist für mich Haydn, und ich schließe mich einigen meiner Vorrednern an, daß "Die Jahreszeiten" und "Die Schöpfung" auch in die Bestenliste gehören. Mich überrascht, daß keiner Haydns Oratorium "Die letzten sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze" erwähnt hat, daß ich ebenfalls für großartig halte. Die Oratorium-Fassung finde ich zudem wesentlich interessanter als die Streichquartett-Fassung.
    Viele Grüße,
    Pius.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo, Ihr Oratorienfreunde!


    Meinen ersten Beitrag zu "Tamino" schreib ich hier, da Oratorien gemeinsam mit Kantaten, Motetten und Messen mein musikalische Grundnahrung darstellen. Ich habe nicht den Anspruch eines exklusiven Geschmacks mir gefallen halt die großen " Hausheiligen" oft am Besten.


    J.S. Bach: Johannespassion( allen Stars zum trotz mag ich die Naxos- Aufnahme mit The Scholars Baroque Ensemble am Liebsten)


    Matthäuspassion ( Klar, Kreuz- und Thomanerchor mit den Mauersbergers und P. Schreier als Evangelist)


    G.F. Händel: Messiah ( Herreweghe) oder in der Mozartfassung ( Mackerras)


    F. Mendelsohns " Elias"- immer noch und immer wieder aller Konkurrenz zum Trotz Sawallischs alte Aufnahme mit Theo Adam in der Titelpartie!


    Soviel fürs Erste


    Ein frohes Pfingstfest aus Thüringen wünscht


    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hi Oolong,


    schön, dass du nun auch den Weg vom bösen Fremdforum hierher gefunden hast, willkommen!


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo Thomas,


    schön Dich hier zu treffen und herzlichen Dank für Dein Wilkommen!


    ich freu mich auf manche interessante Anregung aus Deiner wohl recht großen Hörerfahrung!


    Deine in jenem nicht zu nennenden Forum gemachte Empfehlung der Brumel Missa " Et ecce terrae motus" hat es mir richtig angetan! :yes:


    Tolle Musik - Danke nochmal und auf bald!


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Ich muß noch einen Nachtrag machen:


    G.F. Händel: Semele (John Nelson 1993).


    Ein wirklich göttliches Oratorium, das eher einer Oper ähnelt.


    Mit den allerfreundlichsten Grüßen,
    Don Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bin ich eine Ausnahme?? Keiner Mozart?? Oder nicht bekannt??


    Ganz allein obenan stehen "Betulia liberata" (Mozart) und Matthäus Passion (Bach).
    Nach einer Weile folgen Haydns "Schöpfung" und "Jahreszeiten".
    Wieder etwas später die Oratoria von Händel.

  • Ich gebe mal den Besserwisser: Das sind nicht (nur) Oratorien. Das heißt Chorsinfonik, wenn es nicht nur Oratorium, aber keine Oper sein soll.


    Das Duruflé-Requiem ist mein ganz großer Favorit. Ich finde die Mischung aus Strenge (D verwendet ausschließlich gregorianische Melodien) und entspanntem Impressionismus unheimlich aufregend.


    LG
    M

  • Hallo Christoph,


    deine Aufzählung spricht mir aus dem Herzen!Daher erspare ich mir Wiederholungen der Werke. :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo ihr,
    zu meinen Lieblings“oratorien“ zählt zum Beispiel schon mal die Matthäuspassion von Bach – am besten in der DDR-Aufnahme der Gebrüder Mauersberger mit dem Kreuz- und dem Thomanerchor! Die beste Aufnahme, die ich kenne, und die für mich erst mal referenzwürdig bleibt. Aber, um ehrlich zu sein, ist es die Johannespassion, die ich noch schöner finde…
    Der Messias ist auch ganz schön, obwohl ich ihn manchmal lieber etwas kürzer hätte. Und dann möchte ich noch die Sinfonie-Kantate „Lobgesang“ op. 52 von Mendelssohn Bartholdy erwähnen. Das Werk habe ich zum ersten Mal vor zwei Jahren gesungen. Es war herrlich! Okay, das Vorspiel des Orchesters dauert 30 Minuten (oder 20, wenn man Masur heißt und da durchhetzt…). Der absolute Höhepunkt ist nach der Tenorarie das Sopransolo „Die Nacht ist vergangen, vergangen“ und der darauf folgende Chor. Erst die Männer vierstimmig, dann die Frauen und dann… dann… ist es einfach nur noch Musik, die dich umhaut!
    Mit lieben Grüßen,
    momo

    "Orgel spielen heißt, einem mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen offenbaren!"
    Charles-Marie Widor

  • ich kenne jetzt noch nicht so viele Oratorien


    aber J. S. Bachs Weihnachtsoratorium (vor allem Anfang und Schluss)
    und die Mattäus-Passion von Bach finde ich beide sehr schön und melodisch.


    Ist die Johannes-Passion von Bach denn ebenfalls höhrenswert?

  • Hallo Bastian,


    sicher ist die Johannes-Passion hörenswert!Sie ist nicht so lang wie die Matthäus-Passion und kommt daher auch den Leuten entgegen,die sich Bachs Werken erst nähern wollen.
    Schau dich in diesem Forum um,du wirst einige empfehlenswerte Aufnahmen finden.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner