BOGDAN MIHAI, neuer König der Koloraturen

  • Der in Rumänien geborene Tenor Bogdan Mihai studierte zuerst Geige und dann das Bariton-Fach an der Musikhochschule in Bukarest, bevor er sich dem Tenor-Fach zuwandte und seine Studien an der Transilvania Universität in Brasov, Rumänien bei Mariana Nicolesco in 2006 abschloss. Er wurde bei zahlreichen Gesangswettbewerben ausgezeichnet, so u. a. beim Francisco Vinas Wettbewerb in Barcelona und beim Internationalen Musikwettbewerb Antonio Miserendino in Palermo. Außerdem gewann er mehrere Auszeichnungen beim Hariclea Darclee Internationalen Gesangswettbewerb im rumänischen Braila und beim Nationalen Rumänischen Gesangswettbewerb in Brasov. An der Nationalen Oper in Bukarest war Bogdan Mihai der erste Tenor, der die schwierige Arie des Conte d'Almaviva („Cessa di più resistere) in „Il barbiere di Siviglia" gesungen hat. Zu seinem Repertoire gehören außerdem Alfredo und Marquis d'Obigny in „La traviata", Lord Richard Percy in „Anna Bolena", Graf Leicester in „Maria Stuarda", Don Ottavio in „Don Giovanni", die Titelpartien in „La clemenza di Tito", "Roberto Devereux" und „Idomeneo" sowie Ferrando in „Così fan tutte", Don Ramiro in „La Cenerentola" und Nemorino in „L'Elisir d'amore".
    An der Stuttgarter Staatsoper begeisterte er jüngst als Conte d’Almaviva, seiner derzeitigen Paraderolle.
    Eine Stimme, die aufhorchen läßt und zu weiteren Erwartungen berechtigt.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hat doch gerade das Clip von Si ritrovarla on youtube mit ihm angeschaut, gute Atemkontrolle aber in der Höhe noch nicht ganz entspannt und souverän wie Florez o. Blake etc. und die Timbre etwas "hölzern" (nicht so fokussiert und metallisch klirrend), angesichts des Alters doch viele Glanzjahre und Fortschritte zu erwarten.


    btw. in Brüssel wird doch dieser Chinese (z.Z. ca 30) als festes Mitglied speziell für Rossini-Rollen engagiert und könnte anfangs des nächsten Jahres als erster chinesischer Tonio (Regiment) in Nationaltheater Prag zu hören sein. Schlechte Diktion und Passagio, aber etwas bessere Timbre.


    http://www.youtube.com/watch?v=--Q-HUZRHkE


    http://www.youtube.com/watch?v=tkFNRFw0Ie8


    In dieser "Renaissanceszeit" von Rossini- und Barock-Werken sind doch viele jung-dynamische Überraschungen abzuwarten.

    Soll er dir noch so viel Atem lassen, als 'en Altweiberfurz, soll ich?

  • Lieber xingwang,


    es ist dir selbstverständlich freigestellt, deinem Landsmann Yang Yang einen eigenen Thread zu widmen, dieser hier gilt einem anderen Sänger.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Liebe Erika,


    bei Youtube kannst du dir ein halbes Dutzend Einspielungen anschauen und hören.
    Bin auf deine kompetente Einschätzung gespannt.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo,


    ein aufstrebender, junger Tenor mit noch unverbrauchter Stimme, sehr schönem Timbre und lockerer Kehle. Die Stimme ist noch nicht ganz ausgereift, doch was er zeigt und was zu hören ist, müsste ihm eigentlich alle Türen öffnen.


    Man wird noch viel von ihm hören in Zukunft. :hello:

  • Inzwischen habe ich mir auch die youtube-clips angehört und war sehr positiv überrascht über das schöne volle Timbre und auch über die Technik dieses jungen Tenors. Man kann sicher einiges von ihm erwarten und ich werde ihn im Auge behalten.


    Viele Grüße
    Jolanthe

  • Lieber Siegfried,


    Verzeihung für den Reinschub der Info und Clips vom chinesischen Tenor Yang Yang, ist doch ganz unabsichtlich und ich möchte nur es nur zum Vergleich hier kurz verlinken, zum Eröffnung eines neuen Threads für diesen Landsmann von mir würde ich noch nicht, da er noch über keinen echten Nachweis für sein Leistungsversprechen im erstklassigen Opernhaus verfügt. (wenn es ganz ungewöhnlich ist, beim Diskussionsvorgang über einen Sänger einen anderen ähnlichen zum Vergleich zu erwähnen oder vorzustellen, dann bitte ich doch um Entschuldigung)


    Wie der andere Tenor in Stuttgarter Staatsoper speziell für lyrisch-koloratur-Fach Ferdinand von Bothmer (hier wieder über einen anderen Sänger, also Verzeihung) ist Bogdan m.E. steigt mit zu viel Bruststimme in die Höhe, so dass es zwar voller und runder klingt, aber weniger fokussiert und agil, im Zug der technischen Vollendung sollte eher Kopfstimme eingemischt, dann könnte unvermeidlich die Übergang vom mittleren bis zum höheren Umfang beeinträchtigt werden, aber es macht die Stimme heller und entspannter, sonst ist Koloraturrolle zu "grausam" für die volle Stimme (mit hohem Bruststimmanteil) und ein langjährige Karriere ist schwierig zu versprechen.

    Soll er dir noch so viel Atem lassen, als 'en Altweiberfurz, soll ich?

  • Der in Bukarest gebürtige Tenor studierte zuerst Geige, dann das Baritonfach und wandte sich erst im Rahmen einer Meisterklasse bei Mirella Freni dem Tenorfach zu.
    Er studierte an der Transilvania Unversität in Brasov, Rumänien, die er 2006 abschloß.
    Weitere Studien führten ihn zu Mariana Nicolesco ( ich erinnere mich hier noch an eine tremolöse Aufführung mit ihr als Leonore in Il Trovatore; CD: Beatrice di Tenda, Maria de Rohan, Le Nozze de Figaro, La Rondine, Simone Boccanegra ), und zu Meisterklassen bei Denyce Graves ( La Vestale, Hamlet, Rigoletto Otello ca 4 Recitels ), Rolando Panera ( Falstafff, Il Trovatore ) , Virginia Zeani ( Maria de Rohan Fedora, Il piccol Marat, Werther, La Traviata, Lucia di Lamermoor, Rossini: Otello, Elisa e Claudio, Il serva Padrona, Assasinio nella cattedrale, Le Dialogues de Carmilites, Manon Lescaut, Tosca, Zelmira, Alzira, Rigoletto Aida, Otello) und Ileana Cotrubas ( Don Pasquale, Manon, La Traviata, La Boheme, Rigoletto, L’elisir d’amore ), und gewann so ausgerüstet zahlreichen Gesangswettbewerbe.
    An der Nationalen Oper in Bukarest war Bogdan Mihai der erste Tenor, der die Arie des Conte d'Almaviva Cessa di più resistere (Youtube 2011 Paris ) in „Il barbiere di Siviglia" gesungen hat.
    E folgten Auftritte in La Cenerentola, Don Pasquale und Parisina d’Este sowie im November 2009 in der rumänischen Erstaufführung von Donizettis Gemma di Vergy.
    Weitere Auftritte führten ihn nach Stuttgart, Garsington, Dresden, Berlin, Pasero, Tokyo, Zürich, Paris und zum Festival della Valle d’Itria Martina Franca.
    Sein Repertoire umfaßt mittlerweile unter anderem Graf Almaviva ( Rossini ), Sänger im Rosenkavallier, Goffredo und Carlo ( Armida ), und Adalberto ( Adelaide ) und der Ernesto.
    Für die Zukunft sind Aufritte als Almaviva im Barbiere di Siviglia an der Deutschen Oper Berlin und in Santiago de Chile geplant sowie der Ramiro in La Cenerentola in Stuttgart.
    Die Stimme ist hell timbriert.
    Koloraturen bildet er mit einer sicheren Geschwindigkeit, sie sitzen wie Perlen auf einer Kette.
    Gerade in Cessa di piu resistere beweißt er eine beeindruckende Sicherheit, wie sie nicht bei allen Rossini Tenören anzutreffen ist.
    Zudem klingen die Töne anders als bei vielen Sängern amerikanischer Schulung sauber gebildet.
    Bei Blake und Mateuzzi und anderen hatte man immer den Eindruck als ob die leicht „angeschmiert„ werden.


    CD: Barbiere de Sevilgia, Adelaide de Bologna, Armida