"Eine merkwürdige, anbetungswürdige Musik" - Donizettis Don Pasquale

  • Hallo liebe Opernfreunde!


    Ich möchte nun, den schon lange geplanten, Don Pasquale-Thread realisieren und euch eine meiner absoluten Lieblingsopern näher vorstellen:


    Zunächstmal der Inhalt aus dem Opernführer


    “Ein erstaunlicher melodischer Überfluss, ein mitreissendes Brio, eine immer korrekte Stimmführung, die beinahe ebenso klassisch ist wie die des Barbier.“ – Hans von Bülow 1872
    Der Don Pasquale ist eine der wenigen Opern der Geschichte, die von der Premiere sofort begeistert aufgenommen wurden und ihre Popularität bis heute anhält. Entstanden ist sie in den Wintermonaten des Jahres 1842 in Paris.
    Zur Entstehung der Oper:
    1835 feierte am Teatro San Carlo di Napoli die „Lucia di Lammermoor“ Uraufführung, die ein gigantischer Triumph für den in Insiderkreisen schon sehr geschätzten, aber von der breiten Öffentlichkeit eher „ignorierten“ [bis auf einige Ausnahmen] Donizetti. Der Ruhm und der Erfolg weckten das Interesse an seiner Musik unter anderem in Paris. Rossini, der sich in Paris zur Ruhe gesetzt hatte, lud Donizetti an das Theatre Italien in Paris ein. [Bellini erhielt 1834 ebenfalls eine Einladung, die Oper „I Puritani“ entstand für dieses Haus] Er schrieb etliche Opern für Paris „Die Favoritin“ und „Les Martyrs“ und „Le Duc d´Albe“ enstanden für dieses Theater. Die Erfolge, die er hier hatte, sollten ein gegen den des Don Pasquales nur Kleinigkeiten werden.


    Das Libretto ist in einer Hinsicht ungewöhnlich: Es gibt nur 4 Hauptrollen, keinerlei „confidenti“ [Beiwerk, sehen wir von Notar einmal ab]. Darum sind die Figuren schon in der Einführung sehr genau charakterisiert:
    DON PASQUALE, ein alter Junggeselle, altmodisch, geizig, leichtgläubig,
    eigensinnig, im Grunde ein guter Kerl
    DOKTOR MALATESTA, Arzt, ein findiger Kopf, zu allen Scherzen gern aufgelegt, unternehmungslustig
    ERNESTO, Neffe des Don Pasquale, jung, glücklicher Liebhaber von Norina
    NORINA, eine junge Witwe, sprunghaftes Naturell, unfähig Widerspruch zu ertragen, aber aufrichtig und gefühlvoll
    Ein NOTAR, verkleideter Freund Malatestas


    Den Reiz dieser Oper macht das ungetrübte „Blödeln“, das durch gelegentliche sentimentale Nummern unterbrochen wird aus. Die „Commedia dell´arte“, zumindest die Buffonierie derselben, lebt in dieser Oper wieder auf. Vor allem die Darstellung menschlicher Schwächen, die Fähigkeit zur Selbstironie und die Größe verzeihen zu können, machen diese Operncharaktere so menschlich und natürlich. Das wollte das Pariser Publikum sehen, nicht immer nur strahlende Helden – einfach nur Menschen.


    Der Abend des 3.1. 1843 in Paris wurde von Kritikern als der größte Abend der italienischen Oper gefeiert. Dirigent des Abends war der Komponist und Mitautor des Librettos Gaetano Donizetti. Das Ensemble des Abends waren schlichtweg die Besten Sänger, die man damals auf die Bühne bringen konnte:


    Giulia Grisi gab die Norina
    „Mario“ den Ernesto
    Luigi Lablache den Don Pasquale
    Antonio Tamburini den Malatesta



    Der Don Pasquale wurde zu einem Triumph sondergleichen. Heinrich Heine schrieb darüber:
    " Grisi ist die singende Blume der Schönheit" und
    " Welche Wonne, wenn Mario singt und in den Augen der Grisi die Töne des geliebten Sprosses sich gleichsam abspiegeln wie ein sichtbares Echo! Welche Lust, wenn die Grisi singt und in ihrer Stimme der zärtliche Blick und das beglückte Lächeln des Mario melodisch widerhallt!"

    Das Publikum war aus dem Häuschen. Das Duett Norina-Pasquale und das Andante-Quartett am Ende des zweiten Aktes mussten wiederholt werden, weil das Publikum einfach nicht aufhörte, Beifall zu spenden. Nach dem Finale des zweiten Aktes verlangte das Publikum schon den „Maestro“ auf der Bühne.


    Donizetti schrieb lapidar an Matteo Salvi: “Von der Ouvertüre angefangen, kein Stück, dem nicht mehr oder weniger Beifall gespendet wurde. Ich bin äußerst zufrieden.“


    Der Don Pasquale wurde schon in April in Mailand an der Scala gezeigt, danach in Wien und London. [In Wien sollte Donizetti dann noch Angestellter des Kaiserhofs werden – aber das ist eine andere Geschichte]
    Nun meiner Lieblingsaufnahme:

    Don Pasquale Ewgenij Nesterenko
    Dottore Malatesta Bernd Weikl
    Norina Lucia Popp
    Ernesto Francisco Araiza
    Un Notaio Peter Lika


    Chor des Bayrischen Rundfunks
    Einstudierung Josef Schmidhuber
    Das Münchner Rundfunkorchester
    Dirigent Heinz Wallberg


    Aufnahmejahr: 1979


    Die Oper hat kaum längen und strotzt nur so von magischen Momenten:
    „Povero Ernesto“, die Arie des Ernesto im zweiten Akt
    „Cheti, cheti immagninente“, das große Buffoduett im 3.Akt
    um nur die bekannten zu nennen.


    Es gibt keine Längen, außer vielleicht das ein oder andere Rezitativ, aber das wars schon. Wann immer Musik erklingt ist man verzaubert und hingerissen.


    Das liegt in dieser Aufnahme in erster Linie an dem ausgewogenen Ensemble und der Stimmgewalt der Protagonisten.


    Nesterenko, der russische Charakterbass, verkörpert einen kraftvollen und dämlich-naiven Pasquale, wie er gehört. Doch es gibt bessere, vor allem die italienischen Buffosänger, beherrschen es besser, doch Nesterenko beeindruckt mich vor allem durch die Kraft seiner Stimme.


    Weikl, der Allroundbariton gibt einen souveränen und hinterfotzigen Malatesta, der perfekt mit Nesterenko harmoniert, schließlich geht es ja doch nicht so schnell wie üblich, aber dazu später mehr.


    Araiza, der Ernesto dieser Aufnahme, gibt eine tolle Vorstellung ab. Seine großen Arien singt er sehr gefühlvoll und beeindruckt durch ein sehr langes fedeeeeeeeeeeeeeeeel in der „Povero Ernesto..“ Arie. Sein angenehmes Timbre, das ich sehr mag, tut das übrige dazu, dass man seinen Ernesto so mag.


    Lucia Popp, die ich bisher nur aus deutschen Opern von Lortzing kannte, liefert eine gefühlvolle liebende Norina und eine giftige Sofronia ab. Sie ist das Highlight dieser Aufnahme.



    Wenn man die Kritik bis hierher liest, meint man die Aufnahme hat keine Schwächen. Aber die hat sie:


    DEN DIRIGENTEN


    Heinz Wallberg, der das Orchester zwar gut führt, doch die alberne, ausgelassene Musik sehr gebremst spielen lässt. Er nimmt die Tempi teilweise heraus, wo es gar nicht sein müsste. Aber gottseidank ist die Musik oft so albern, dass es dem ernsthaften Dirigat Wallbergs nicht gelingt sie ernst klingen zu lassen.


    Er versucht hier den Don Pasquale nicht mehr witzig klingen zu lassen, aber es gelingt ihm nicht.
    Die Komik in Donizettis Musik triumphiert hier über den langweiligen Dirigentenansatz!
    Gut so!


    Wallbergs Donizettiaufnahmen klingen leider alle so, doch der Don Pasquale ist durch das gute Ensemble noch sehr gut anzuhören.
    Den Liebestrank, den er drei Jahre später mit beinahe demselben Ensemble aufnahm, hat er durch sein ernsthaftes Dirigat aber total entstellt. Aber dazu irgendwann anders mehr!


    Der Don Pasquale ist eine absolute Meisterleistung Donizettis im Allgemeinen und des Ensembles dieser Aufnahme im Speziellen.
    Aber den Dirigenten würde ich hier ignorieren und als Störenfried bezeichnen.


    Er versucht, teilweise macht es den Eindruck er macht es mutwillig, die Komödie wie eine fade Tragödie zu sehen. Teilweise zum Abgewöhnen!!!


    Fazit: Eine solide Aufnahme, die von einem tollen Ensemble getragen wird, aber durch den Dirigenten viel an seinem Witz und seiner Spritzigkeit verliert!


    Wird euch gefallen, wenn ihr wert auf ein gut eingespieltes Ensemble legt und von Buffoopern begeistert seid.


    Wird euch nicht gefallen, wenn ihr schon mehrere italienische Aufnahmen des Don Pasquale gehört habt.


    Weitere Aufnahmen in meiner Sammlung:

    Enzo Dara, Luciana Serra, Alessandro Corbelli, Aldo Bertolo - Teatro Regio die Torino Orchestra, Bruno Campanella
    Sängerisch keine Glanzleistungen, auch wenn Dara und Serra sehr anständig und Corbelli recht annehmbar singt (an das tolle Wallberg-Ensemble) kommen sie aber lange nicht heran. Campanella, der in meinen Ohren sowieso maßlos unterschätzt ist, dirigiert äußerst flott und erfrischend anders als Wallberg. Sollte man sich als Alternative mal anhören.


    Eher weniger empfehlen tu ich diese:

    Renato Bruson, Frank Lopardo, Eva Mei, Thomas Allen – Rundfunkorchester München, Roberto Abbado
    Orchestral sehr gut, auch von den Sänger sehr überzeugend gesungen, allerdings ohne Spitzentöne (die bei Wallberg toll klingen, und bei Campanella manchmal nicht hätten sein müssen :rolleyes: ). Hier wird alles genau auf diesen Ton hindirigiert, aber gesungen wird er nicht. [Ein Koitus interruptus für jeden Belcant-Fan :D]
    Durch diesen Aspekt ist die Aufnahme für mich ungenießbar, denn die Sänger können diese Töne singen, warum der Herr Dirigent sie nicht lässt, ist mir ein Rätsel…


    So das soll es nun gewesen sein, mit meiner kleinen Vorstellung, nun seits ihr dran.


    LG Joschi

  • Neben der oben genannten und recht zutreffend beschriebenen Wallberg-Aufnahme besitze ich noch folgende:



    Ich habe sie zwar lange nicht mehr gehört, aber sie ist in jedem Fall erheblich spielfreudiger und inspirierter dirigiert als diejenige mit Wallberg.


    Auch gestaltet Fernando Corena seine Titelpartie erheblich komödiantischer als der mir zu seriöse Ewgeny Nesterenko.


    Und da ich gerade nachschaute, entdecke ich noch eine dritte Einspielung:



    Wegen Alfredo Kraus wird sie sicherlich empfehlenswert sein, aber an sie kann ich mich nun gar nicht mehr erinnern...


    Ich denke, ich höre beide Gesamtaufnahmen bei Gelegenheit und melde mich wieder...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Norbert hat sie schon gezeigt, die Referenzaufnahme der Oper "Don Pasquale":




    Aufnahme: Juni/JulI 1964 in Wien
    Dirigent: István Kertész
    Orchester der Wiener Staatsoper
    Chor der Wiener Staatsoper


    Don Pasquale: Fernando Corena
    Dottore Malatesta: Tom Krause
    Ernesto: Juan Oncina
    Norina: Graziella Sciutti
    Un notario: Angelo Mercuriali


    Abgesehen von ein paar Kürzungen im 3. Akt eine hervorragende (Stereo)-Aufnahme in glänzender Besetzung, nur der Tenor Juan Oncina fällt gegenüber dem restlichen Ensemble etwas ab.


    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


    Das allerbeste an der Doppel-CD von DECCA ist jedoch der Bonus, der - merkwürdigerweise - am Anfang der 1. CD steht:
    Domenico Cimarosas Intermezzo "Il Maestro di Cappella" - ein Paradestück und musikalisches "Schmankerl" von Fernando Corena - zum Schiessen komisch!!


    Von den Gesamtaufnahmen von Donizettis Spätwerk "Don Pasquale" kenne ich rund 60 verschiede, 30 davon stehen hier im Schrank.
    Allein das Billig-Label Cantus Classic/Line Music - hat 9 verschiedene (historische) Gesamtaufnahmen im Programm, alle zwischen 1931 und 1959 aufgenommen.


    Es gibt auch ein paar interessante Aufnahmen in deutscher Sprache - bei komischen Spielopern wie "Don Pasquale" ist es mE durchaus möglich, auf die Originalsprache zu verzichten, und lustig ist es dann auch für Leute, die kein italienisch können!


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat

    Original von Schneewittchen
    Ich besitze nur diese Aufnahme:


    Jetzt habt ihr mich neugierig auf die Kertesz-Aufnahme gemacht.


    Diese Aufnahme aus Lyon gehört mit zu den besten der Discographie, hier die Besetzung:


    Aufnahme: 1.–7.3.1990
    Spieldauer: 120'00
    Dirigent: Gabriele Ferro
    Orchestre de l'Opéra national de Lyon
    Choeurs de l'Opéra national de Lyon
    Chorleitung: Donald Palumbo


    Don Pasquale: Gabriel Bacquier
    Dottore Malatesta: Gino Quilico
    Ernesto: Luca Canonici
    Norina: Barbara Hendricks
    Un notaio: René Schirrer


    Gabriel Bacquier ist zwar nicht unbedingt der Belcanto-Sänger, den man sich für den alten Hagestolz vorstellt, aber die übrige Besetzung ist rollendeckend, am besten der Ernesto von Luca Canonici. Gabriele Ferro macht seine Sache hervorragend.


    LG


    :hello:




    Leider nur schwer zu bekommen!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die Aufnahme aus Lyon gefällt mir auch besonders gut. Leider hat Luca Canonici später nicht mehr gehalten, was er damals versprochen hat.


    LG :hello:
    Jolanthe


  • Es stimmt wohl, diese Aufnahme dürfte schwer zu übertreffen sein.


    Stimmlich wissen Graziella Sciutti und Fernando Corena besonders zu gefallen.

    Graziella Sciutti verkörpert stimmlich wunderbar die Jugendlichkeit der Rolle in all ihren Facetten, sie verfügt über ein sehr angenehmes Timbre, das auch in der Höhe niemals schrill wirkt.


    Daß Fernando Corena vornehmlich in Buffo-Rollen eingesetzt wurde, "rechtfertigt" er hier. Er "schauspielert" in den wenigen Rezitativen den eigensinnigen und geizigen Junggesellen treffend und weiß stimmlich zu gefallen durch einen dominanten, aber nicht die anderen Protagonisten überdeckenden Vortrag.


    Einziger leichter Schwachpunkt ist in der Tat Juan Oncina als Ernesto. Sein Timbre ist zwar recht flexibel, aber nicht übermäßig attraktiv.


    Ansonsten erfreut man sich an einer spielfreudigen und engagierten Ensembleleistung. Auch weiß Istvan Kertész als Dirigent zu gefallen. Er begleitet seine Sänger vorzüglich.


    An eine Aufnahme aus 1964 sind natürlich keine "modernen Anforderungen" zu stellen. Sänger und Orchester sind allerdings räumlich gut abgebildet. Der Klang ist altersbedingt natürlich etwas "dünn", aber frei von Verfärbungen oder Verzerrungen.


    Unterm Strich also eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler



  • Erstmal vielen Dank für deinen tollen Bericht über diese Oper. In einer Sachen haben wir allerdings zwei unterschiedliche Ansichten. Auch wenn diese Oper durchaus die Anlagen zu einer Opera buffa hat, so klingt diese Musik doch alles andere als albern, hat streckenweise komische Momente, aber auch viele ernste Akzente, die von Melancholie bis zu einem wirklich handfesten Ehestreit geht.
    Daher empfinde ich auch Wallbergs Dirigat nicht ganz so störend wie du. (Sein Liebestrank ist auch im Ensemble nicht so gelungen wie diese hier)


    Am besten arbeitet für mich Ricardo Muti diese Akzente heraus und zwar in dem Mitschnitt aus Mailand:



    Übrigens lässt auch er meist die von dir (und natürlich auch mir) gemochten Spitzentöne (sogenannte Acuti) wie in der Roberto Abbado Aufnahme weg, da sie meist nicht ursprünglich vorgesehen waren, sondern entweder vom Komponisten später oder sogar gar nicht nachnotiert wurden. Man müsste mal eine gute Patitur dafür studieren.
    So gerne ich auch schön gesungene Acuti mag, ist diese Version dann auch sehr interessant zu hören.


    Die oben gezeigte DVD glänzt mit tollen Sängern - allen voran ein köstlicher Feruccio Furlanetto. Aber besonders das Dirigat von Muti hat es mir angetan. Es lodert mit italienischem Brio, hat Zugkraft nach vorne und lotet die Musik aus ohne dabei zu ernst oder zu albern zu werden.

  • Licht und Schatten wechseln sich in der oben vorgestellten EMI-Aufnahme ab.



    Größtes Plus ist in der Tat, wie schon erwähnt, Alfredo Kraus als Ernesto. Obwohl er zum Zeitpunkt der Aufnahme (XIII 1978 ?( ) 51 Jahre alt war, glänzte er mit einer Höhensicherheit und einen eleganten Vortrag, der wohl seines gleichen suchen dürfte.


    Donald Gramm verfügt zwar über einen angenehmen Baß, ist aber darstellerisch imo Fernando Corena unterlegen.


    Alan Titus reicht stimmlich ebenfalls nicht an den "Konkurrenten der Kertész-Aufnahme", Tom Krause, heran.


    Beverly Sills' Timbre war immer ein Stück Geschmackssache. Auffallend und für mich schwer auf Dauer zu ertragen ist ihre schrille, trompetenhafte Höhe. Das Timbre paßt für mich nicht zu einem jungen Mädchen.


    Auch die zweite Dame der Aufnahme, die Dirigentin Sarah Caldwell, weiß nicht uneingeschränkt zu gefallen. In einigen Passagen dirigiert sie mir zu schnell und glatt über schöne Musikpassagen hinweg. Kertész' agiert diesbezüglich erheblich raffinierter.


    Gegen Chöre und Tonqualität ist hingegen nichts auszusetzen.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Und noch ein paar "alte" Aufnahmen:


    mit dem großartigen Tito Schipa
    Carlo Sabajno
    Adelaide Saraceni - Norina
    Tito Schipa - Ernesto
    Afro Poli - Malatesta
    Ernesto Badini - Don Pasquale
    1932


    1940 live
    Gennaro Papi; New York Metropolitan Opera Chorus and Orchestra
    Bidú Sayão - Norina
    Nino Martini - Ernesto
    Frank Valentino - Malatesta
    Salvatore Baccaloni - Don Pasquale


    1949
    Mario Rossi; Coro e Orchestra Sinfonica di Torino della RAI
    Alda Noni - Norina
    Cesare Valletti - Ernesto
    Mario Borriello - Malatesta
    Sesto Bruscantini - Don Pasquale

  • ...diese aufgehübschte, moderne Produktion aus Genf: sehr lustig gemacht und recht ordentlich gesungen, wobei allerdings für mein Empfinden die Norina von Frau Ciofi wohl eher das hübsche Lärvchen als die stimmlichen Möglichkeiten hat... Und endlich mal gibt es auch für den armen Don Pasquale ein halbes happy end...



    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Zitat

    Original von Honoria Lucasta
    ...diese aufgehübschte, moderne Produktion aus Genf: sehr lustig gemacht und recht ordentlich gesungen, wobei allerdings für mein Empfinden die Norina von Frau Ciofi wohl eher das hübsche Lärvchen als die stimmlichen Möglichkeiten hat...


    Erstens kam ich mit dieser modernen Produktion überhaupt nicht zurecht. Es wird, wie Du sagst, recht ordentlich gesungen, mehr aber auch nicht. Am besten gefiel mir noch Alaimo. Patrizia Ciofi habe ich als Lucie di L. (fr. Fassung ) schon besser gehört. Sie kann also mehr.
    An die bereits genannten Aufnahmen, soweit ich sie kenne, reicht diese nicht heran.


    Liebe Grüße
    Jolanthe

  • Ich finde es bemerkenswert, dass auf dem obigen DVD-Cover der Oper Don Pasquale der Name der Sängerin der Norina am größten gedruckt ist. Konsequenterweise müsste man die Oper hier umbenennen...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Don Pasquale,
    Dramma buffo in 3 Akten
    von Gaetano Donizetti.
    Text von Giovanni Domenico Ruffini und vom Komponisten,
    als Bearbeitung eines Textes von Angelo Anelli zu Stefano Pavesis (1779–1850) Oper Ser Marc'Antonio (1808).


    Uraufführung: 3.1.1843 Paris, Théâtre Italien (Salle Ventadour)
    mit Giulia Grisi • Giovanni Mario • Antonio Tamburini • Luigi Lablache • Federico Lablache.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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