Was mich an Johann Sebastian Bach fasziniert.......

  • Eigenartig, daß dieser Thread erst so spät - und noch dazu von mir gestartet wird. Ich war nämlich zu Beginn meiner "Karriere als Klassikliebhaber" durchaus nicht von Bach fasziniert - ich fand ihn eher trocken.
    Das hat sich glücklicherweise im Laufe der Zeit grundlegend geändert - und hier waren nicht zuletzt die Interpretationen unter Verwendung von "Originalinstrumenten" und ihren Nachbauten daran beteiligt, wobei ich HEUTE Bach sogar schon wieder mit modernem (aber schlankem) Instrumentarium hören und lieben kann


    Bach war also in meinem Fall eine "späte Liebe", wobei gewisse Werke schon zu Beginn meine Begeisterung erregtn so z.B BWV 545 - welches fatalerweise jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mal von Bach ist....


    Die brandenburgischen Konzerte jedoch haben mich schon von Anbeginn begeistert, und sie tun es heuite noch - ebenso wie die Goldber-Variationen -und natürlich die Violinkonzerte...


    Bei den Kantaten habe ich gewisse Vorlieben - aber geistliche Musik ist nicht unbedingt meine Sache - Dennoch habe ich meine Sammlung in den letzten beiden Jahren in diese Richtung hin erweiter, nicht zuletzt durch die günstige Verfügbarkeit der eins teuren Harnocourt-Aufnahmen für TELDEC. Ich bin aber skeptisch, ob diese Einspielungen wirklich das non plus ultra sind...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint:


    Der Kirchentag in Bremen geht heute zu Ende.


    Evangelische Kirchentag sind Tage der Musik.


    Musik heisst: Bläser und Sänger.


    Es wird sehr viel gesungen, gestern als Mit-Sing-Konzert Auszüge aus dem Messias. Es funktionierte.


    Vorgestern, nun beim Thema, der Versuch, mit achthundert ( oder tausend?) Sängern die Kantate BWV 6 zu singen. Bleib bei uns.


    Es funktionierte nicht.


    Ich fand es gut. Das Können des Johann Sebastian Bach widersetzte sich einem schnellen Konsum. Man kann nicht einmal eben Noten heranholen und dann eine Bach-Kantate singen.


    Das gefällt mir. Als Sänger wird man in seinem Bemühen gefordert. Bach will erorbert sein.
    Als Sänger im Bremer Domchor habe ich nur einen Wunsch: Johann Sebastian Bach. Erfreulich ist unsere nächste Motette im wieder gewidmet.


    Die Kantaten BWV 136 und 172 stehen auf dem Programm.


    Erschallet ihr Lieder....

  • Guten Morgen, Sagitt,


    ist die Kantate "Erschallet ihr Lieder" nicht die sogenannte Sommerkantate des Weihnachtsoratoriums? - Oder heißt es dort "Tönet ihr Pauken"? -


    Jedenfalls habe ich mit 15 Jahren zum ersten Mal in meinem Leben das Weihnachtsoratorium im Chor meiner Heimatstadt mitgesungen. - Ich war schon hin und weg allein von den Proben! - Und als sodann die Generalprobe nahte, mit allen Instrumenten und Solisten, und die Pauken - gleich zu Beginn - einsetzten, da bekam ich einen - entschuldigt, wenn ich es so zum Ausdruck bringe - Hautorgasmus, wie ich ihn noch nie in meinem Leben empfunden habe! - Diesen Moment werde ich niemals vergessen! -


    Ich beneide dich, Sagitt, dass du den Kirchentag so hautnah erleben durftest! -
    Der Messias hat wahrscheinlich nur mit dem "Halleluja" in dieser Größenordnung der Sänger geklappt, oder? - Noten konnte man wahrscheinlich auch nicht bekommen? - Aber das ist schon was?


    Heute geht er ja zu Ende!


    Freundliche Grüße nach Bremen,


    Melisma :hello:

  • Zitat

    Original von sagitt
    Sagitt meint:


    Ich fand es gut. Das Können des Johann Sebastian Bach widersetzte sich einem schnellen Konsum. Man kann nicht einmal eben Noten heranholen und dann eine Bach-Kantate singen.


    Das gefällt mir. Als Sänger wird man in seinem Bemühen gefordert. Bach will erorbert sein.
    Als Sänger im Bremer Domchor habe ich nur einen Wunsch: Johann Sebastian Bach. Erfreulich ist unsere nächste Motette im wieder gewidmet.
    ....


    Das kann ich gut nachvollziehen. Seit knapp 2 Jahren lerne ich Kirchenorgel. Da kommt man um Bach nicht herum. Ich schätzte schon vorher seine Musik, aber durch das aktive Erarbeiten seiner Werke lernt man die Musik noch einmal ganz anders - weil intensiver - kennen.


    Interessant daran ist: Seine Musik begleitet einen Organisten von Anfang an. Selbst für absolute Orgelananfänger wie mich mit etwas Klaviererfahrung gibt es von ihm spielbare und gleichwohl anspruchsvolle Stücke - mit einigen kleinen Fallen und Herausforderungen allerdings. Das heißt: Wenn man nicht genau aufpasst, fliegt man aus der Kurve. Mein Orgellehrer sagte, dass sich das durch alle Orgelstücke von Bach durchzieht. Und das ist ganz unabhängig davon, auf welchem spielerischen Niveau sich der Organist befindet.


    Bach macht es niemandem einfach. Man wächst daran, ob als Laie oder Profi. Somit ist aber der Lohn, wenn man mal ein Stück endlich in den Fingern und Füßen hat, ist um so größer und süßer.

    Es gibt auch einen Riesenunterschied zwischen Kuchen und Hering. Trotzdem sind beide sehr gut. (Mstislaw Rostropowitsch)

  • So ziemlich alles !


    - Bach ist DER Meister der Orgel (Dorische Toccata u.a.), DER Meister des Klaviers (angewärmt, Partiten, Inventionen, Suiten, Goldberg etc.: es gibt nichts Besseres als diesen Kosmos von Fugen (und Toccaten)) - natürlich auf dem Flügel zu hören und nicht mit irgendeiner Quetschkommode namens Cembalo oder ähnlicher Handicap-Instrumente


    - wenn schon nicht DER dann doch zumindest EIN Meister der Violine (Sonaten und Partiten für Violine Solo)


    - ein Meister des Cellos (Suiten)


    - ein Meister der Orchestermusik (Brandenburg, Doppelkonzerte etc.)


    - ein Großmeister der Laute


    und natürlich DER eine von zwei Meistern der barocken Vokalmusik (mit Händel als dem anderen).



    Mist hat er auch geschrieben (Chromatische Phantasie), wenn auch nicht viel und jedenfalls sehr viel weniger als Mozart oder Beethoven.



    Darüberhinaus hat er mystische Musik geschrieben, Kunst der Fuge und Musikalisches Opfer, scheinbar schwer verständlich, aber für den, der sich darauf einläßt, Musik voller Zärtlichkeit und Überraschung.


    Und mit der h-moll-Messe, insbesondere dem Gloria, eine der besten, hoffnungsvollsten, kraftvollsten, optimistischsten Musiken, die je auf diesem Erdenrund erklungen sind.

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  • Seine Musik löst bei mir immer mehr auch so etwas wie eine spät (heranwachsende) Liebe aus.


    Auch ich fand seine Tonsprache früher auch ein wenig trocken, ja formal.


    Heute sehe ich in Bachs Schaffen auch die unverzichtbar einende Kraft auf die gesamte abendländische Musik.


    Ohne diese wichtige Vorarbeit hätten es Meister, wie Beethoven noch schwerer gehabt auf dieses Fundament ein nachhaltiges Grundgebäude zu errichten. Will sagen: Ohne Bach hätte dieses Gebäude keine Standfrestigkeit.


    Aber die Musik von Bach spricht natürlich auch allein für sich. Allein schon seine Adaptionen des Chorals Ein feste Burg ist unser Gott und - unvergessen: Sein wohltemperiertes Klavier, dann seine Toccata und Fuge und und und - da gibt es für mich noch extrem viel zu entdecken...

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Tach,


    was ich an Bach fasziniert ? Alles ! Ich halte ihn für den bedeutendsten Musiker aller Zeiten. Seine Musik ist ein schier grenzenloser Kosmos an Ideen und Emotionen. Ich höre seine Suiten für Cello Solo fast täglich und meine, immer wieder neues zu entdecken - das ist aber sicher auch den unterschiedlichen Interpretationen geschuldet. Er scheint einen untrüglichen Sinn für musikalische Porportionen zu haben. In seinen Kompositionen stimmt meiner unbegründeten Meinung nach einfach alles und er hat anscheinend wirklich nur wenig komponiert, was nicht auch über den Tag hinaus Bedeutung hat. Wahrscheinlich - aber das wissen die Musikhistoriker besser als ich, der ich lediglich ein bewundernder Laie bin - hat er kaum wirklich neues erfunden. Aber er scheint doch vieles zu einer neuen Form der Vollendung gebracht zu haben.


    Ich muss aber zugeben, dass ich sein geistliches Werk - insbesondere die Kantaten - noch kaum erschlossen habe. Das hebe ich mir noch für später auf !


    VG, Bernd

  • Zitat

    Original von zatopek
    ... wirklich nur wenig komponiert, was nicht auch über den Tag hinaus Bedeutung hat. Wahrscheinlich - aber das wissen die Musikhistoriker besser als ich, der ich lediglich ein bewundernder Laie bin - hat er kaum wirklich neues erfunden. Aber er scheint doch vieles zu einer neuen Form der Vollendung gebracht zu haben...
    VG, Bernd


    besser kann man es nicht forumulieren - so etwa meinte ich das mit der einenden Kraft für die abendländische Musik.

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Wenn ich ganz ehrlich bin, dann muß ich sagen "bei weitem nicht alles". Obwohl ich ein Liebhaber und Bewunderer von Bach bin.
    Was aber finde ich bei ihm denn so gut???


    Ich gehe zurück zu meiner Kindheit. Es muß Fünfundfünfzig oder mehr Jahre her sein, daß ich meine Tante ein Werk am Klavier spielen hörte "Jesu, joy of man's desiring". Ein Bearbeitung für Klavier durch Dame Myra Hess von "Wohl mir daß ich Jesum habe". Ein Choral aus Kantate Nr. 147 "Herz und Mund und Tat und Leben".
    Das, was ich in dieser Bearbeitung hörte, habe ich nur bei Mozart auch emfunden. Es ist einfach eine Musik, wofür ich nur ein Wort finden kann: Cantabile (singbar).


    Und das ist, was mich bei Bach traf und noch immer bewegt, das singbare. Seine Kantaten, seine Passionen. Aber auch seine Konzerte.
    Das kann ich aber nicht von seinen vielen Orgelwerke, seine KdF sagen. Und darum mag ich die auch nicht.


    Bei Bach trifft mich auch, daß er die Musik so unglaublich rührend mit der Glaube verbunden hat. Und dann wird bei mir sowieso eine Saite angeschlagen.
    Gestern war ich bei mir zu Hause, und habe die MP unter Raymond Leppard mitgenommen. Denn diese Schallplattenaufnahme muß digitalisiert werden. Leppard hat die Begleitung ein Fagott hinzugefügt (was in der Barockzeit nicht unüblich war). Dadurch wird beim Besteigen der Treppe des Ölberges plötzlich einen Eindruck vermittelt... Man muß es selbst hören, denn der ist nicht zu beschreiben.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von m-mueller
    Und mit der h-moll-Messe, insbesondere dem Gloria, eine der besten, hoffnungsvollsten, kraftvollsten, optimistischsten Musiken, die je auf diesem Erdenrund erklungen sind.


    DIE ist für mich auch die berührendste Messe überhaupt, aber auch das Weihnachtsoratorium und die Matthäuspassion sind für mich absolute Höhepunkte der Chormusik und berühren mich tief.


    Im Gegensatz zu vielen anderen Komponisten schätze ich an Bach am meisten seine Chorwerke, vielleicht weil sie so unmittelbar berühren, auch den Nicht-Gläubigen. Die Komplexität seiner Orchesterwerke muss ich mir erst noch erarbeiten, die seiner Klaviermusik wird mir wohl noch lange verschlossen bleiben.


    Grüße tukan

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  • Ich überlege schon lange, was ich dazu sagen könnte:
    Ich habe Bach zum ersten mal in meiner frühesten Jugend zu lieben gelernt, also ich bekam eine Art Gänsehaut, als ich ihn zum ersten Mal hörte: die 3 stimmigen Inventionen, denke ich.
    Er vermittelt mir eine Art tiefster Demut zusammen mit einem Glücksgefühl, ob der traumhaft schönen Harmonie zwischen Melodik und Tonführung, während mir Mozart eher Lebensfreude pur vermittelt.
    Bach vermittelt mir eine innere Ruhe und Zufriedenheit, könnte man vielleicht sagen, in meinem Fall jedenfalls.
    LG Michael

  • Was mich an J. S. Bach fasziniert?


    Die Cembalokonzerte, von denen ich ganz besonders BWV 1052 und 1065 schätze, die Sonaten und Partiten für Violine solo und Stokowskis Transskriptionen stellvertretend für alle anderen.


    Die Cembalokonzerte stellen für mich in ihrer Verdichtung und Abstraktion den Höhepunkt und grandiosen Abschluss des Bachschen Konzertschaffens dar, wobei mir dabei durchaus bewußt, dass es sich bei diesen Konzerten durch die Bank um Transkriptionen bzw. Umarbeitungen anders besetzter Werke handelt.
    Aber gerade das macht das Besondere an ihnen aus, kommt Bach doch dadurch der reinen Idee des Konzertes (im Sinne Platos) von allen mir bekannten Komponisten am nächsten.


    Ähnliches gilt für die Werke für Violine solo, bloß dass er hier in Sachen Reduktion und Verdichtung nioch einen Schritt weiter geht und die Sache gleichsam auf die Spitze treibt, denn noch knapper geht es nicht, wäre es doch dann keine Musik mehr.


    Bei der Wiedergabe, der Aufführung derselbigen ist es grundsätzlich nur notwendig, dass der Künstler diese Werke technisch auch wirklich bewältigen kann, alles weitere wird auf Grund des monochromen Charakters dieser Werke schon Interpretation, weshalb ich auch keine schlechte Aufnahme derselbigen kenne, sondern nur Interpretationen, die mir für den Augenblick mal mehr, mal weniger zusagen.
    Und gleiches gilt auch für die Besetzungsfrage: Ob solistisch oder kozertant, ob mit Cembalo oder Klavier, letztendlich irrelevant, weil es bei diesen Konzerten nicht um Klangfarben geht sondern um musikalische Gedanken.


    Bei den Orchestertranskriptionen verhält es sich nun so, dass kleine Werke für Soloinstrument in eine großorchestrale Form gebracht werden, also die abstrakte Idee eine (durchaus subjektive) Konkretiesierung erfährt. Ob das nun wie bei Schönberg und Webern auf etwas herbere Art und Weise geschieht oder wie bei Stokowski auf etwas mildere, um nicht zu sagen süßlichere Art, ist letztendlich reine Geschmackssache, weil einfach die musikalische Substanz nicht ausläßt.


    Ich kenne nun schon eine ganze Reihe solcher Orchestrierungen ausgeführt von den unterschiedlichsten Komponisten, wobei mich nur die Bachsche Orchestersuite von Gustav Mahler am wenigsten anspricht. Was mich auch nicht verwundert, denn bei diesem Wek handelt es sich nicht um eine Orchestrierung, sondern um ein Arrangement mit Uminstrumentierung bestehend aus diversen Sätzen der vier Orchestersuiten.


    Viele Grüße
    John Doe

    2 Mal editiert, zuletzt von John Doe ()

  • Zitat

    Original von John Doe
    Bei der Wiedergabe, der Aufführung derselbigen ist es grundsätzlich nur notwendig, dass der Künstler diese Werke technisch auch wirklich bewältigen kann, alles weitere wird auf Grund des monochromen Charakters dieser Werke schon Interpretation, weshalb ich auch keine schlechte Aufnahme derselbigen kenne, sondern nur Interpretationen, die mir für den Augenblick mal mehr, mal weniger zusagen.
    Und gleiches gilt auch für die Besetzungsfrage: Ob solistisch oder kozertant, ob mit Cembalo oder Klavier, letztendlich irrelevant, weil es bei diesen Konzerten nicht um Klangfarben geht sondern um musikalische Gedanken.


    Das ist eine Betrachtung, die ich für die Cello-Suiten nur bestätigen kann: unter den mittlerweile mehr als 100 Aufnahmen, die ich mein eigen nennen darf, habe ich bisher noch keine wirkliche schlechte Einspielung gefunden (bis auf eine von George Neikrug; da ist aber die Aufnahmequalität grottenschlecht).


    Auch das Phänomen, dass die Musik Bach´s auf verschiedenen Instrumenten immer ähnlich "funktioniert" kann ich nur bestätigen. Immerhin sind unter meinen Aufnahmen der Suiten auch solche für Viola, Viola da Spalla, Bass, Laute, Gitarre, Klavier (Godowsky !), Harfe, Flöte, Saxophon und Marimba. Und jede Transkription eröffnet eine neue Sichtweise.


    VG, Bernd

  • Warum Bach fasziniert?
    Das er es immer noch tut, erlebe ich seit vielen Jahren in der Stadt Leipzig, wenn zum Bachfest ein musikalisch interessiertes Publikum zu den vielen Konzerten strömt. Diesjährig war es vom 11.-21.6. mit einem Abschlusskonzert der Messe in h-moll BWV 232 in der Thomaskirche (Balthasar-Neumann-Chor und Ensemble unter Thomas Hengelbrock) und zuvor vielen Aufführungen von Werken der gleichsam Bach-faszinierten Komponisten Reger und Mendelssohn-Bartholdy.
    Das nächste Bachfest findet in Leipzig vom 11.-20.06.2010 statt, in der Vorankündigung stehen Werke zur Aufführung von Bach, Schumann und Brahms.

  • Was mich an Johann Sebastian Bach fasziniert?
    Alles. Dass es ihn gab.


    Wenn ich drei Werke zu nennen hätte, die mich in letzter Zeit (und immer wieder) fasziniert haben, dann würde ich folgende drei Erlebnisse aufzählen:


    das 6. Brandenburgische Konzert :angel:
    der Schlusschor aus der Johannes Passion (Ruht wohl, ruht wohl, ihr heiligen Gebeine) :jubel:
    "Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit" (Actus Tragicus BWV 106) (der erste Teil - Sonatina - wurde von György Kurtag für Klavier - 4 Hände - bearbeitet, rührend schön) :jubel:


    KP

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  • Faszinieren tut mich bei J. S. Bach u. a. folgendes:


    - h-Moll-Messe
    - Magnificat
    - Johannes-Passion (mehr als die Matthäus-Passion übrigens)
    - Weihnachts-Oratorium
    - etliche Kantaten, geistliche wie weltliche


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Alfred schrieb, als er diesen Thread eröffnete:


    Ich war nämlich zu Beginn meiner "Karriere als Klassikliebhaber" durchaus nicht von Bach fasziniert - ich fand ihn eher trocken.


    Genauso ging es mir, als Jugendlicher, auch immer. Ich hatte keine Schwierigkeiten bei den Brandenburgischen Konzerten oder den Ouvertüren, aber viele Orgelwerke schienen mich erdrücken zu wollen. Ganz schlimm aber empfand die Vokalkompositionen: Sie wirkten auf mich zu stark instrumental geschrieben, nicht auf die menschliche Stimme abgestimmt.


    Ohne es damals zu wissen, gab ich damit Johann Adolf Scheibe recht, der ja in seiner berüchtigten Schrift meinte, Bach könnte der Stolz einer ganzen Nation sein, würde er nur angenehmer schreiben. Damals hätte ich das sofort unterschrieben. Im Laufe der Zeit hat sich meine Meinung jedoch völlig gewandelt: Die h-Moll-Messe, die Passionen, das WO, aber auch die geistlichen und weltlichen Kantaten möchte ich nie mehr missen. Unter den geistlichen Kantaten sind es BWV 78, 79 und 147, die ich besonders liebe.


    Insofern stimme ich auch aus vollster Überzeugung kopiroska zu, die, fast schon lakonisch, meinte: SCHÖN, DASS ES IHN GAB.

    .


    MUSIKWANDERER

    Einmal editiert, zuletzt von musikwanderer ()

  • Liebe Tamoneaner/innen
    Klingt ja vielleicht ein bißchen "ZEN"-angehaucht.
    Aber so wie ein Duft von Rosen mich seit Kindesbeinen erfreuen, ja richtig ergreifen kann (bin in der Rosenstadt Uetersen aufgewachsen)......so kann es an Tagen an denen sich mir der Kopf dreht, ich mich nach einem wichtigen Ausgleich sehne, wenn ich mich im Kreise drehe und Hektik und Unruhe oder Stresspegel steigen..............................


    Wege zu mir


    Zum Beispiel:
    Im Moment spielt zum 6. Male die Klaviertranscription "Schafe können sicher
    weiden" (BWV 208 ). Pianist Leon Fleisher


    Seitdem ich vor Ewigkeiten mit Karl Richer eine riesige Kantaten-Box erworben hatte, ging ich öfter auf Suche nach "ARIA's".


    DA gibt es die wunderbarsten Schmuckkästchen, ja Juwelen zu entdecken.....
    DIE streicheln meine Seele


    Wege zu mir


    es grüßt "Titan"

  • Was mich an Bach fasziniert: Die detailverliebte Komplexität bei gleichzeitiger tiefer Emotionalität.