Heute will ich hier an einen vergessenen Tenor der Vorkriegszeit erinnern, der vielleicht hier im Rheinland noch Fans hat - zumindest in seiner Heimat und speziell beim Concert Chor Concordia 1877 Hürth, auf dessen Webseite ich das folgende Plattencover entdeckt habe:
WILHELM LEISEIFER, Tenor, * 1900 in Hürth-Efferen bei Köln, gestorben am 3. Oktober 1954 Efferen.
Er arbeitete nach dem 1. Weltkrieg als Fahrer bei einer Brikettfabrik, sang aber bei verschiedenen Chören und trat dabei schon als Solist auf. Er wurde für den Reichs-Rundfunk-Sender Köln entdeckt, der seine Gesangsausbildung bezahlte und ihn im Kammerchor beschäftigte. 1936 startete seine Solokarriere deutschlandweit, wobei er Schlager, Operettenlieder und Arien vortrug und dadurch ungeheuer populär wurde. Auf der Bühne oder im Opernhaus trat er nie auf, er war fast nur ein Radio-Sänger. Es entstand eine große Anzahl Schellack-Aufnahmen.
Nach dem 2. Weltkrieg versuchte er die Karierre fortzusetzen, manchmal trat er zusammen mit Tochter Maria auf, die später im Kölner Rundfunkchor sang. Nach einer Erkrankung endete seine Sängerlaufbahn um das Jahr 1950.
Die alten Aufnahmen erinnern mich ein bißchen an Joseph Schmidt, der ein ähnliches Repertoire sang.
LG