Wer soll das bezahlen - Opernsubvention versus Privatfinanzierung

  • Liebe Forianer


    Auch wenn ich diesen Thread eröffne,
    so wurde ich doch durch andere dazu angeregt.


    Im Rahmen um das von einigen als anregende, von andern als nervende Thema "Regietheater" - fiel mir dieser Satz ins Auge.


    Wenn die Vielzahler tatsächlich über den Verbleib ihrer Schweizer Franken meckern, dann würde ich es tatsächlich begrüßen, daß die Vielzahler ihr Geld für sich behalten könnten und ihre eigenen Oper machen dürften mit viel Plüsch, Samt, Bohème, Traviata, Aida und Zeffirelli.


    Also dafür wäre ich ohne jede Einschränkung auch - allerdings vermutlich aus anderen Motiven als jenen des Verfassers dieses Satzes.


    Allein - es wird sich nicht machen lassen.
    Oper wurde stets aus öffentlichen Geldern finanziert - sieht man mal von der Privatschatulle des Kaisers ab. - aber das ist schon eine Weile her.


    "Wer zahlt schafft an" - dieser Satz ist ebenfalls im zitierten Threid ungeschrieben herumgegeistert - bis ich ihn schriftlich fixiert habe.


    Es wurde richtig empört reagiert, daß diejenigen, die Oper mit ihren Steuergeldern finanzieren, gegen gewisse modische Tendenzen ("Regietheater") "revoltiert haben" Wo kämen wir da hin, wenn diejenigen die was finanzieren, auch bestimmen könnten WAS da gespielt wird - und wie es gespielt wird.


    Dies mag als Einstimmung dienen.


    mfg aus Wien


    Alfred




    PS:
    Es stellt sich mir immer die Frage, ob es klug ist, "heisse" Themen
    aufs Tapet zu bringen - sie können Mitglieder kosten.
    Die Alternative - nur harmloses zu bringen -
    lässt ein Forum einschlafen
    Wahrlich keine leichte Entscheidung für einen Forenbetreiber.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich gebe mal zu bedenken, wie sich die Sache in Deutschland darstellt:


    Die Opernhäuser werden auch von denen finanziert, die lieber Dieter Bohlen hören - der Mehrheit eben.


    Und nahezu jeder zahlt Rundfunkgebühren, und zwar für ein Zeug, dass ich persönlich grauenvoll finde.


    Aber was ist die Alternative? Einstellung der Kulturförderung und der Finanzierung eines unabhängigen Journalismus?


    Ich weiß nicht, wie dieses Dilemma zu lösen ist, gebe aber zu bedenken, dass ein Opernhaus durchaus ein Wirtschaftsfaktor ist, das große Anteile der Subventionen wieder einspielt - nicht an der Kasse, aber durch Investitionen im Umfeld. Strich der Subvention ist also m.E. eine nicht besonders vernünftige Lösung.


    Das nur als ergänzender Ansatz. :hello:

  • was würde denn eine Abschaffung der Subventionen bringen?


    ersteinam würden nur noch größere Städte überhaupt über ein Theater verfügen, alles was weniger als 200.000 Einwohner hat guckt dann mit Sicherheit in die Röhre, weil diese Unternehmen niemals rentabel sein können.


    Das Programm wäre nur noch darauf ausgerichtet was ein Großteil des Publikum sehen will - ich fürchte da ein Wiederaufleben der Operette... in jedem Fall wären es stets die gleichen Werke.



    Neue Werke von zeitgenössischen Künstlern würden gar nicht mehr uraufgeführt werden.


    Alles was jenseits des Mainstreams ist, wird ebenfalls nicht mehr aufgeführt.
    Denn Experimente könnten ja daneben gehen.


    Und das geforderte Plüsch - Theater würde es auch nicht geben weil es nun erst recht nicht mehr bezahlbar ist.



    Außerdem denke ich, dass die Karten für das Theater oder die Oper so teuer wären, dass nur noch der gehobene Mittelstand sich das überhaupt leisten kann.



    Das ganze würde uns in eine Zeit zurückführen, die man unmöglich nochmal haben möchte.
    Dann schafft auch gleich das Bafög ab, damit nur noch die Kinder der besser gestellten studieren dürfen.



    diese Überlegung führt nur in eine Sackgasse, nirgends wo anders hin.


    :no:

  • Diesem (wie vielen anderen vom Lullisten wohlüberlegten Beiträgen zu einem ähnlichen Thema) kann ich nur voll zustimmen.


    Etwas kunstfeindlicheres als ein Milieu, in dem ausschließlich der Kontostand das Ausschlaggebende ist, kann ich mir nicht denken.


    Wir sind indes leider bereits auf dem besten Wege dahin...


    Lieben Gruß,


    M.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    was würde denn eine Abschaffung der Subventionen bringen?
    ...


    Die sofortige Schließung aller Theater und Opernhäuser!


    Es geht nicht um die Frage Subventionen ja oder nein, sondern ob die Subventionen aus der öffentlichen Hand oder von privaten Sponsoren stammen sollen. Wir kennen ja heute beides, wobei die Entwicklung in die Richtung geht, dass auch öffentlich subventionierte Institutionen kaum mehr ohne private Zusatzsponsoren auskommen, da die Subventionen real gesehen permanent schrumpfen, während die Kosten immer größer werden. Dazu kommt, dass die "Hochkultur" im medialen Kuchen einen immer kleiner werdenden Anteil ausmacht, was natürlich wiederum das Geldaufbringen erschwert. Ein klassischer Circulus vitiosus...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Mengelberg
    Etwas kunstfeindlicheres als ein Milieu, in dem ausschließlich der Kontostand das Ausschlaggebende ist, kann ich mir nicht denken.


    War das denn früher (150 und mehr Jahre her) nicht so???


    LG, Paul

  • Wie ich schon in einem anderen Thread bemerkt habe, sehe ich keinen anderen Weg mehr, um der unseligen und publikumsfeindlichen Dominanz der Regietheatervertreter zu entkommen, als die Subventionen der öffentlichen Hand einzuschränken und vermehrt private Mäzene mit enstprechenden steuerlichen Vergünstigungen (siehe Amerika) anzusprechen.
    Das Argument der kulturellen Vielfalt sticht nur im Hinblick auf Werke die abseits vom Mainstream liegen (übrigens werden die Barockopern ja immer mehr aufgeführt und von einem beachtlichen Teil des Publikums gefordert), aber nicht in der Darstellung. Da haben wir wirklich eine absolute Einigkeit der Regisseure (mag die individuelle Handschrift noch so verschieden sein), die alles immer noch auf Brechts Verfremdungstheater zurückführen; es scheint mir auch nicht zufällig, dass ein grosser Teil von ihnen aus der ehemaligen DDR stammt, die die Brechtschule immer für das Mass aller Dinge hielt. Hier in Zürich habe ich immer noch das Glück, dass Leute wie Del Monaco und Assagaroff inszenieren, aber reden Sie zum Beispiel mal mit Leuten aus Stuttgart über kulturelle Vielfalt. Diese Bühne war bis in die 70er Jahre eine der führenden Deutschlands und was ist davon geblieben: Durch das ausschliessliche Engament von einer bestimmten Sorte von Regisseuren sind kaum mehr Sänger von Weltruf bereit, sich dort engagieren zu lassen.
    Um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen:
    Die Salzburger Festspiele in der Ära Karajan haben einen Weg gezeigt, der für die Zukunft massgeblich sein könnte. Private Mäzene, geringe öffentliche Subventionen und so eine verkürzte Saison mit einer beschränkten Anzahl Vorstellungen mit erstrangigen Sängern. Dies würde nach langen Jahrzehnten endlich das Ende der abstrusen Experimente mit sich bringen und auch in den Ländern des "Eurotrash" die Oper wieder auf eine wünschenswerte Höhe bringen.
    Mit freundlichen Grüssen

    Einmal editiert, zuletzt von m.joho ()

  • Wunderbarer Beitrag, lieber m.joho! :jubel:


    Das, wovor Wagner in den "Meistersingern" warnt, ist unlängst eingetreten: Es gibt sie eben nicht mehr, die "heil'ge deutsche Kunst". Das, was uns heute größtenteils als Wagner präsentiert wird, hat mit seiner Intention gewiß nichts mehr gemein außer die Noten. Daß diese Unholde sogar schon ins Allerheiligste, in Bayreuth, eingedrungen sind, mag einen fast unwirklich vorkommen. Bayreuth könnte doch nach dem Vorbild der Karajan-Festspiele in Salzburg hochkarätige Inszenierungen liefern und so mal wieder auch Weltklasse-Sänger anlocken.


    Ich finde die Idee der Privatfinanzierung auch nicht schlecht. Es müßten sich nur die richtigen Financiers finden.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und was, wenn die Financiers auf einmal lebendiges Musiktheater bevorzugen statt musealer Klamotte? Werden sie dann mit Händedruck entlassen?
    :D

  • Zitat

    Original von Alberich
    Und was, wenn die Financiers auf einmal lebendiges Musiktheater bevorzugen statt musealer Klamotte? Werden sie dann mit Händedruck entlassen?
    :D


    Kann eine "altmodische" Inszenierung nicht auch lebendig sein?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Ja, sicher. Möglich ist zum Glück fast alles.
    Aber was, wenn die Financiers einen für Sie/Dich unliebsanen Stil bevorzugen.

  • langsam komme ich mir hier vor, als versuchte ich bei "Kultur - Talibans" um Toleranz zu flehen..... :hahahaha:


    mir fehlen echt die Worte :faint: 8o:no::rolleyes:

  • Na ja, das ist gegenwärtig ja auch schon der Fall, zumindest größtenteils.


    Und ich habe ja auch nicht gesagt, daß es keine solchen modernen Inszenierungen geben dürfte.


    Es sollten sich halt für beide Richtungen, konservativ und Regietheater, welche finden, und ich glaube, das ist nicht unmöglich.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Die Salzburger Festspiele in der Ära Karajan haben einen Weg gezeigt, der für die Zukunft massgeblich sein könnte. Private Mäzene, geringe öffentliche Subventionen und so eine verkürzte Saison mit einer beschränkten Anzahl Vorstellungen mit erstrangigen Sängern.


    Ja - das wäre ein gangbarer Weg.


    Zitat

    Und was, wenn die Financiers auf einmal lebendiges Musiktheater bevorzugen statt musealer Klamotte? Werden sie dann mit Händedruck entlassen?


    Eine gute Frage.


    Aber eigentlich stellt sie sich nicht
    Selbstverständlich wird es solche Mäzene geben.
    Aber die finanzieren dann in der Regel ein kleines Privattheater für einen eingeschworendn Kreis.


    Kein mir bekannter Mäzen oder Sponsor -was ja nicht das gleiche ist - unterstütz Projekte, wo nicht ein gewisser Nutzen für ihn selbst herausschaut. Beispielsweise ein Festival als Werbeträger - das "hauseigene Opernhaus" etc etc.


    So etwas wird nur gesponsert, wenn über Umwegrentabiltät die Kosten wieder reinkommen - oder aber das Image des Sponsors derart gehoben würde, daß Kosten keine Rolle spielen.
    Leere Opernhäuser - nur der Kultur willen - (wobei letzteres zweifelhaft ist) - werden von NIEMANDEM Gesponsert....


    Als Beispiel..... (nein - lieber nicht .... :hahahaha: )


    Zitat

    langsam komme ich mir hier vor, als versuchte ich bei "Kultur - Talibans" um Toleranz zu flehen.....


    Nein - aber durch den Weggang einer Gruppe die alles mit ihrer Meinung übertünchte - wurde der Weg frei, REALISTISCH zu sehen wie die Meinungen sind.


    Hier ist aber nur die VIRTUELLE Welt.
    Wenn mal der in der RAELEN Welt klar wird was die Leute wollen - und das auch durchsetzen können - dann schaut es IMO ganz anders aus.


    "Künstlerische Freiheit" ist in der Tat eine Erfindung des frühen 20. Jahrhunderts, wo man meinte am Publikum vorbeiarbeiten zu können.


    Bach, Haydn, Mozart, Beethoven - sie alle hatte Auftraggeber, deren Vorgaben sie zu erfüllen hatten, Mozart schrieb noch am Totenbett am Requien, weil er wusste, daß er bereits die Angabe kassiert hatte - und seine Familie das Geld bitter nötig hatte.
    Von künstlerischer Freiheit " war da wenig zu spüren.
    "Künstlerische Freihaeit" war eigentlich erst durch Subventionen möglich - entnommen jenen Leuten, die sich für Kunst überhaupt nicht interessieren......


    Das private Sponsoring muß ja nicht unbedingt von einer Firma erfolgen, viele Konzertvereine und -gesellschaften finanzieren sich sozusagen selbst (Mitgliedsbeiträge, diverse Handelsaktivitäten etc)
    Daher haben sie auch die Programmgestaltung größtenteil sselbst in der Hand


    ..womit sich die Frage nach Financiers mit nicht zum Publikum kompatiblen Geschmack weitgehend selbst beantwortet........



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von m.joho
    Wie ich schon in einem anderen Thread bemerkt habe, sehe ich keinen anderen Weg mehr, um der unseligen und publikumsfeindlichen Dominanz der Regietheatervertreter zu entkommen, als die Subventionen der öffentlichen Hand einzuschränken und vermehrt private Mäzene mit enstprechenden steuerlichen Vergünstigungen (siehe Amerika) anzusprechen.


    Wenn schon ein solcher Schritt in die Refeudalisierung der Kunst angestrebt wird, dann aber bitte ohne jedwede öffentliche Subventionierung, auch keine steuerliche Absetzbarkeit. Da Sie ja der Überzeugung sind, dass die Massen der ach so unterdrückten Operngeher nach Kulinarik lechzen, wäre es dann wohl zumindest theoretisch auch eine Kleinigkeit, einen so konsequent auf Plüsch getrimmten Spielplan gewinnbringend ohne staatliche Hilfe an den Mann zu bringen. Allerdings dürfte die Reaslisierung in den Zeiten der globalen Finanzkrise eher schwierig werden. Schon jetzt mussten in den Vereinigten Staaten die ersten kleineren Opernhäuser dicht machen, viele Symphonieorchester kämpfen um ihr Überleben und selbst die großen Institutionen wie die MET haben schmerzhafte Budgeteinschnitte hinzunehmen:


    Peter Gelb told the New York Times the value of Met funds had dropped from $300m (£200.8m) to $100m (£66.9m). Donations for 2008/2009 were down by $10m (£6.7m) with ticket sales likely to fall several million dollars short of predictions, he said. Senior staff already taken 10% pay cuts, he added. The economic crisis has had an effect on all cultural institutions and the Met is no exception. The rest of the staff would be asked to do the same at the end of April. Mr Gelb would also be asking principal singers to perform for less money, he said."The economic crisis has had an effect on all cultural institutions and the Met is no exception.
    It's affected our endowment, it's affected our cash flow, it's affected our revenue stream (...)


    The opera's financial problems meant the edge had been taken off plans for the 2009/2010 season, the New York Times reported. It said a planned revival of Ghosts of Versailles, by John Corigliano, had been cancelled - to be replaced by Verdi's La Traviata. Another expensive revival, Benvenuto Cellini, by Berlioz, had also been cancelled. "It's a great sacrifice, frankly, because it's a great piece of repertory," Mr Gelb said. The paper said revivals of Shostakovich's Lady Macbeth of the Mtsensk District, and Die Frau Ohne Schatten, by Richard Strauss, were being replaced by two other Strauss operas - Ariadne auf Naxos, and Elektra.


    Quelle: "http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/arts_and_culture/7832949.stm"


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)


  • Aber da wiedersprichst du dir ja: Gerade die sind es doch, die absolut avantgardistische Sachen sponsern! Arbeitskreis serielle Kammermusik etc...


    Die anderen, kulturell mäßig interessierten fördern lieber Sportvereine.


    Auf der Strecke bleibt beides: Konservative Oper und modernes Musiktheater.


    Dann lässt man es doch besser in staatlicher Hand: Beide Richtungen werden bedient, nur über die Gewichtung wird wohl immer und ewig gemeckert werden - von beiden Seiten.

  • Zitat

    Original von Alberich
    Dann lässt man es doch besser in staatlicher Hand: Beide Richtungen werden bedient, nur über die Gewichtung wird wohl immer und ewig gemeckert werden - von beiden Seiten.


    Nun ja, so lange wir eine derart neoliberale Staatsführung haben, wird wohl das "liberale" Regietheater weiter bevorzugt werden.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Das muss ich leider so unterstreichen - die Sparmaßnahmen in den städtischen Haushalten haben vielen Opernhäusern nicht gut getan. Früher bin ich mit Lust öfter drimal die Woche ins Theater oder die Oper - heute kaum mal eimal im Monat. Wenn die Sparmaßnahmen nur dazu führen, dass die Zahl der Aufführungen auf ein Drittel geschrumpft werden, dazu jegliche Zweit- oder Drittbesetzung eingespart wird, mehr und mehr ensuite gespielt wird, warum soll ich mir dann manches mehr als ein- oder zweimal antun?
    Unabhängig von der Inszenierung interessierte mich die Doppelbesetzung von Rollen zu erleben, interesserte es mich früher wie jener Sänger mit dieser Sängerin harmonierte und wie es sich veränderte, wenn für einen von beiden oder beide jemand anderer einsprang.
    Dann bekam ich Lust, es mir mehrfach anzuschauen, und so ging es nicht nur mir.
    Es tut mir leid, dreimal kurz hintereinander ein Werk, das ich kenne und als guten Freund betrachte, in der selben Besetzung zu sehen, ruft selbst bei mir Langeweile hervor - oder ich fange an, Fehlerchen zu suchen.
    Bei Werken, die ich nicht kenne, konnte und kann es mir passieren, dass ich sie drei-/viermal ansah oder ansehe, bis ich mit ihnen einigermaßen bekannt bin.
    Da ich zahlendes Publikum (meine Hörgewohnheiten habe ich ja gerade dargelegt) bin, aber nicht in der Lage bin, mir jegliche Karte zu leisten, gehöre ich zu den Profiteuren des in Deutschland üblichen Opernbetriebes.


    Und jetzt habe ich noch nicht einmal etwas dazu gesagt, wie oder ob ich mich als Staubi oder Anhängerin des Regietheaters empfinde.
    Auch wenn sie von vielen Kritikern häufig gelobt wird, habe ich gegen manche Inszenierung, die nur der inneren Befindlichkeit eines Regisseurs geschuldet ist, die er unabhängig vom Sujet ausleben will, etwas. Auch Regie ist ein nachschöpfender kreativer Akt, genauso wie die Interpretation einer Sonate, eines Cellokonzertes oder sonst etwas.
    Dass eine Inszenierung das Publikum irgendwo "abholen" und ins Werk einführen sollte, ist für mich allerdings auch klar. Insofern wehre ich mich nicht grundsätzlich gegen jegliches Regietheater, wenn mir oder anderen damit der Zugang zum inszenierten Werk geebnet wird.


    Ich mag in diesem Zusammenhang als Gegenpart zum Regietheater das Wort konservativ nicht - es wäre mir lieber, von Werktreue zu sprechen.


    Wobei wir jetzt uns darüber unterhalten mögen, ob ein Werk wie Madame Butterfly, das einen exotischen, der damaligen Mode huldigenden Rahmen wählt (auch ein Kunstgriff), der dem Komponisten wie auch dem Librettisten ermöglicht, dem damaligen Publikum den zu Grunde liegenden Konflikt nahezubringen, heute anders zu inzsenieren als vor 100 Jahren, weil die Gesellschaft von 1900 nur noch in Teilen mit der von 2000 vergleichbar ist.


    Und wir sollten uns darüber unterhalten, wer inszeniert was für wen (über das Geld reden wir dann immer noch später einmal).
    Wenn es eine Inszenierung nur für eine kleine Schicht Gutbetuchter ist, die dem Feuilleton mancher überregionaler Zeitung als einzigem Maßstab huldigt, dann kann man diesen Ansatz vergessen.


    Oper soll Spaß machen, anrühren, zum Denken anregen, aufwühlen, aber nie langweilig sein, der Ansatz einer Inszenierung muss breit genug sein, um auch unterschiedliche Leute dort einzufangen, wo sie auch immer sind, und für das Werk einnehmen, also immer Mittel zum Zweck und nie nur auf sich selbst bezogen sein.

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Es gibt sie eben nicht mehr, die "heil'ge deutsche Kunst". Das, was uns heute größtenteils als Wagner präsentiert wird, hat mit seiner Intention gewiß nichts mehr gemein außer die Noten.


    Schöne Worthülsen.


    1. Eine "heil'ge deutsche Kunst" hat es zu Wagners Zeiten ebenso wenig gegeben wie heute.


    2. Was genau war denn Wagners "Intention"? Daß Sänger/innen in schwer gepanzerten historischen Kostümen auftreten müssen, mit Sicherheit nicht. Christa Ludwig ist diesbezüglich bekanntlich sehr deutlich geworden.


    3. Meinst Du nicht auch, daß ein Revolutionär wie Wagner, der im 19. JH. die Inzucht in einer Oper propagierte, seine Freude daran gehabt hätte, wenn eine Inszinierung seiner Oper für Aufsehen, gar einen Skandal gesorgt hätte?


    Zitat

    Daß diese Unholde sogar schon ins Allerheiligste, in Bayreuth, eingedrungen sind, mag einen fast unwirklich vorkommen. Bayreuth könnte doch nach dem Vorbild der Karajan-Festspiele in Salzburg hochkarätige Inszenierungen liefern und so mal wieder auch Weltklasse-Sänger anlocken.


    Daß "Weltklasse-Sänger" nicht in Bayreuth auftraten, lag in erster Linie am Altersstarrsinn des alten Leiters der Festspiele und seiner ominpräsenten Gattin und nicht an nicht "hochkarätigen" Inszinierungen. Informiere Dich einmal, weswegen eine Waltraud Meier und ein Hans Sotin z.B. nicht mehr in Bayreuth auftreten wollten.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Diese Diskussion kann nicht losgelöst von der Realität geführt werden, weil wir uns alle Theater als Kulturgut wünschen.


    Wirtschaftliche Großwetter-Lage:


    1. Die derzeitige wirtschaftliche Lage, die sich in der nächsten Zeit nicht sehr ändern dürfte, wird dazu führen, dass staatliche Subventionsgeber und private Sponsoren andere Probleme haben werden als rückläufige oder nicht mehr vorhandene Einnahmen in Kultursponsoring zu stecken.


    2. Desgleichen werden die betroffenen Konsumenten (Kurzarbeiter, Arbeitslose, sich um den Arbeitsplatz fürchtende) Kaufzurückhaltung ausüben (Theater und anderer nicht lebensnotwendiger Konsum).


    3. Dies wird die Theater in eine nicht sehr lustige Position bringen.


    Theater:


    1. Ein gewisses Maß an Eigendeckung muss gewährleistet sein, sonst ist es rausgeschmissenes Geld. Das Ausmaß hängt von der jeweiligen Budgetsituation des Landes bzw. des Staates ab. Der Produktmix sollte dabei festgeschrieben werden, um nicht nur Traviatas, Taminos und Josés über die Bühne stolpern zu sehen.


    2. Umweltrentabilität:
    Diese wird für den jeweiligen Theaterort wohl zutreffen, aber berücksichtigt keine Substitutionseffekte. Lasse ich mich in Salzburg vor einer Festspielaufführung runderneuern, werde ich dies ich dies daheim nicht mehr tun.
    Hier sollten die Profiteure an dieser Umwegrentabilität etwas mehr zu Kassa gebeten werden und nicht nur durch die normal abzuführenden Steuern.


    Staatliche Subventionen ja, aber mit klaren Auflagen! Private Subventionen herzlich willkommen (die können ja die Traviatas finanzieren).

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

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  • Zitat

    Original von Norbert
    1. Eine "heil'ge deutsche Kunst" hat es zu Wagners Zeiten ebenso wenig gegeben wie heute.


    Lieber Norbert,


    da stimme ich Dir zu. Deswegen hat Wagner es schon damals angemahnt. Allerdings würde ich meinen: Es gab sie zu seinen Zeiten noch eher als heute.


    Zitat

    2. Was genau war denn Wagners "Intention"? Daß Sänger/innen in schwer gepanzerten historischen Kostümen auftreten müssen, mit Sicherheit nicht. Christa Ludwig ist diesbezüglich bekanntlich sehr deutlich geworden.


    Nein, das meinte ich damit auch nicht primär. Eher, daß man seine Libretto-Anweisungen wörtlicher nehmen sollte, zumal es bei Wagner ja noch dazukommt, daß er selbst der Librettist war.


    Zitat

    3. Meinst Du nicht auch, daß ein Revolutionär wie Wagner, der im 19. JH. die Inzucht in einer Oper propagierte, seine Freude daran gehabt hätte, wenn eine Inszinierung seiner Oper für Aufsehen, gar einen Skandal gesorgt hätte?


    War der alte Wagner denn auch noch der Revoluzzer von 1848? ;)
    Ich denke, daß er einen Skandal wie 1976 vielleicht ganz witzig gefunden hätte.
    Allerdings nutzen sich auch Skandale ab. Und in Bayreuth gab es seither ja so viele "Skandal-Inszenierungen", daß es gar kein Skandal mehr ist, eher schon die Regel.


    Zitat

    Daß "Weltklasse-Sänger" nicht in Bayreuth auftraten, lag in erster Linie am Altersstarrsinn des alten Leiters der Festspiele und seiner ominpräsenten Gattin und nicht an nicht "hochkarätigen" Inszinierungen. Informiere Dich einmal, weswegen eine Waltraud Meier und ein Hans Sotin z.B. nicht mehr in Bayreuth auftreten wollten.


    Ich will Dir gar nicht widersprechen. Das kam mit Sicherheit noch dazu. Aber gab es nicht auch Sänger wie Ridderbusch, die sich weigerten, in sowas mitzuwirken? (Ich weiß, Ridderbusch ist umstritten, aber es gäbe ja auch noch andere, die dem Regietheater kritisch gegenüber stehen, wie Weikl, soweit ich weiß).


    Aber wollen wir beim Thema bleiben. ;)


    Ich finde Rienzis Vorschlag mit den Auflagen auch nicht schlecht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Man sollte an deser Stelle vielleicht daran erinneren , daß es sich hier um ein THEORETISCHES Thema handelt, weil die Diskussionsteilnehmer ja keinerlei Einfluss auf den tatsächlichen zukünftigen Verlauf der Dinge nehmen können.


    Gott sein Dank - möchte ich fast sagen.


    Aber natürlich gibt es vielerlei Lösingen


    Jede von ihnen wird Entsetzensschreie bei den Betroffenen auslösen.


    So muß man wohl drüber nachdenken inwieweit Gagen gerechtfertigt sind, die nie hereinzubringen sind - auch nicht bei voller Auslastung des Hauses.


    Kein Wirtschaftsbetrieb - und ein Opernhaus ist in letzter Konsequenz ein solcher - kann es sich leisten mehr auszugeben als man je einnehmen kann.
    Der teure Regisseur wird durch einen der Ensemblemitglied ist ersetzt, die Kostüme stmmen aus einem stattlichen Fundus - oder für Luxusinszenierungen mit Preisen oberster Kategorie aus den hauseigenen staatlichen Werkstätten (diese müssen keinen Gewinn einfahren - sondern lediglich ohne Verluste produzieren.)


    Private Sponsoern - teilweise mit Mitsprachemöglichkeit des Programms (maximal 25 %) bessern die Kasse auf und erhalten als Gegenleistung Werbemöglichkeiten.


    Die Auslastung der Häuser sullte 95% nicht unterschreiten - Weil eine moderne Inszenierung wünsch, die dann diese Quote nicht erfüllt - sponser - so sollte der Vertrag lauten - dei geamte Differenz.. !!!


    ...nur so ein paar Ideen


    Sollte ein Staatstheater mein Consulting
    buchen wollen - meine Nummer steht unten im Forenimpressum .. :D


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vielleicht in dieser THEORETISCHEN Diskussion noch eine weitere THEORETISCHE Idee, wie man das Problem etwas entschärfen könnte: Was halten die Mitstreitenden von dem Vorschlag, dass man die Herren Regisseure mit einem bescheidenen Lohn (ca. Harz 4) und dafür mit einer Umsatzbeteiligung (wie es in grösserem Rahmen bei Hollywoodschauspielern mittlerweile üblich ist) entgelten könnte. So wäre eine Inszenierung wie Zeffirellis Bohème die seit Jahren an der Wiener Staatsoper läuft eine echte Finanzquelle, während all die Versuche, die wegen mangelnder Nachfrage schon nach kurzer Zeit abgesetzt werden, ein Verlustgeschäft würden? ;)
    Mit freundlichen Grüssen.
    P.s.: Nicht Leute wie ich sind die Aggressoren, sondern diejenigen, die uns seit Jahren die Oper zu vermiesen versuchen. Nur beginnen wir uns langsam endlich zu wehren, nachdem wir jahrzehntelang ruhig waren, in der Hoffnung der Spuk werde irgendwann von selber vergehen.

  • Zitat

    Vielleicht in dieser THEORETISCHEN Diskussion noch eine weitere THEORETISCHE Idee, wie man das Problem etwas entschärfen könnte: Was halten die Mitstreitenden von dem Vorschlag, dass man die Herren Regisseure mit einem bescheidenen Lohn (ca. Harz 4) und dafür mit einer Umsatzbeteiligung (wie es in grösserem Rahmen bei Hollywoodschauspielern mittlerweile üblich ist) entgelten könnte. So wäre eine Inszenierung wie Zeffirellis Bohème die seit Jahren an der Wiener Staatsoper läuft eine echte Finanzquelle, während all die Versuche, die wegen mangelnder Nachfrage schon nach kurzer Zeit abgesetzt werden, ein Verlustgeschäft würden? ;)



    ich denke das würde kein Stück funktionieren, zumindest nicht bei echten Künstlern, ich denke da hast Du eine ganz seltsame Vorstellung.


    Ich würde niemals eine Inszenierung so gestalten, dass ich meine besten Ideen fallen lassen müsste, nur weil das der Erwartungshaltung eines Teils des Publikums nicht zusagt - soweit kommt es noch.
    Nur um 400 Euro mehr zu bekommen, Abstriche in Kauf nehmen - nie im Leben.
    Da kann ich auch mal putzen gehen, dann hab ich das Geld auch in der Kasse - aber meine Ideen kastrieren, niemals.
    Also ich würde mich nie so verkaufen und letztendlich selbst verraten, vorher mache ich gar nichts mehr und lebe einfach so von Hartz IV :D .


    Ich vermute so eine Idee führt erst recht nicht zu dem gewünschten Ergebnis, den die Leute die eben jenes Know-how haben, würden dann wohl ins Ausland gehen.
    Es schwingt da ja auch eine gewisse Mißachtung mit - warum soll ich mir die hier geben, wenn ich andernorts geachtet werde, für das was ich tue?
    Bleiben würden stümperhafte Laiendarstellungen von Hilfskräften ohne wirkliche Qualität.



    Da muss ich mal ganz arrogant werden :D , ihr könnt eigentlich froh sein, dass wir Künstler uns so für diese Werke engagieren und sie versuchen zeitgemäß darzustellen - aber wie gesagt, der größte Teil des normalen Volkes hat das kulturelle Schaffen und die Arbeit von Künstlern nie gewürdigt.


    Hier in Kassel habe ich sogar schon Stimmen gehört, dass die Kunsthochschule Steuerverschwendung wäre... o Tempora, o mores... nun ja die Steuerverschwendung existiert zumindest scon seit 1777 :rolleyes:

  • Zitat

    Original von der Lullist
    langsam komme ich mir hier vor, als versuchte ich bei "Kultur - Talibans" um Toleranz zu flehen..... :hahahaha:


    mir fehlen echt die Worte :faint: 8o:no::rolleyes:


    Allmählich denke ich, daß ich Matthias Standpunkt ganz gut verstehen kann.


    Eine prinzipielle Ablehnung finde ich falsch. Ebenso falsch, wie wenn ein Regisseur sagt "ICH bin der Regisseur, und ICH bestimme" (bzw sich so benimmt).


    Es soll noch Freiheit von Denken geben. Die Freiheit darf aber auch nicht anarchistische Züge bekommen, wo man - nur um schockieren zu können - schockiert. Warum MUß es nur äußerste Möglichkeiten geben??


    Wer bezahlt, kann ahnungslos sein. Bei wem muß er sich Auskünfte holen? Was aber möchte diese Person haben???
    Problemverschiebung ist also das "Wer bezahlt, bestimmt".


    LG, paul

  • Zitat

    Original von m.joho
    [...] mit einer Umsatzbeteiligung (wie es in grösserem Rahmen bei Hollywoodschauspielern mittlerweile üblich ist) entgelten könnte. So wäre eine Inszenierung wie Zeffirellis Bohème die seit Jahren an der Wiener Staatsoper läuft eine echte Finanzquelle, während all die Versuche, die wegen mangelnder Nachfrage schon nach kurzer Zeit abgesetzt werden, ein Verlustgeschäft würden?


    Und was ist mit denen, die lieber ins Schauspiel gehen als in die Oper, weil sie da etwas Lebendiges sehen? Ich kenne viele, sehr viele Leute, die das Opernhaus meiden, weil sie solche Dinge erwarten, wie Zeffirelli sie liefert.

    Zitat


    P.s.: Nicht Leute wie ich sind die Aggressoren, sondern diejenigen, die uns seit Jahren die Oper zu vermiesen versuchen. Nur beginnen wir uns langsam endlich zu wehren, nachdem wir jahrzehntelang ruhig waren, in der Hoffnung der Spuk werde irgendwann von selber vergehen.


    Und wegen solcher Aussagen schrub ich Obiges: Das ist m.E. ganz einfach nicht wahr, sondern herbeigewünscht. Vermiest wird die Oper durch das Met-Niveau.
    Die Opernhäuser wären ohne "Helden in Strumpfhosen" besser besucht. Auch auf lange Sicht.


    Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Wer darf überhaupt Kulturförderung betreiben? Nach den hier aufgemachten Szenarien scheiden Privatpersonen aus. Stiftungen? AGs? GmbHs?
    Juristen vor!!
    BTW: Eine Erleichterung der Umsatzsteuerbefreiung dürfte helfen, wenn auch nur in bescheidenem Rahmen was Dtl. betrifft.

  • Lieber Alberich,


    ich bin entsetzt, daß die MET plötzlich ein Niveau haben soll, das einem die Oper vermiest. Ein riesiger Prozentsatz unserer Opernhäuser wäre froh, wenn sie an das Met - Niveau anschließen könnten.
    Dokumentiert durch Live - Übertragungen !


    Der Operngernhörer :hello:

  • Lieber Operngernhörer,


    ich bin da ganz bei Dir - das war schon eine starke und m.E. nicht unbedingt gescheite Aussage..


    Eine kleine Bemerkung noch - es hat jemand geschrieben, dass zur Zeit der Monarchen diese Aufführungen aus der privaten Schatulle bezahlt haben - aber es wurde vergessen zu erwähnen, dass das Geld sehr wohl vom Volk erarbeitet wurde. Deshalb kann man auch da von einer quasi "öffentlichen Subvention" sprechen!


    Seltsam scheint mir auch das unreflektierte Hinhacken auf das Regietheater per se. Ich empfinde den Großteil dieser Inszenierungen selbst als "Trash", aber es gibt auch sehr, sehr gute Produktionen - genau wie es im Bereich des "Staubi-Theaters" unaussprechlich schlechte und peinliche Produktionen gibt. Es ist m.E. nach der Job des jeweiligen Direktors/Verantwortlichen, auf die Regisseure einzuwirken um Auswüchsen vorzubeugen (Dir. Holender erzählte bei seinem letzten Publikumsgespräch dass er bei Herodiade verhindert hat, dass es Placido Domingo auf der Bühne mit einem Schwein treiben musste...).

    Hear Me Roar!

  • Zitat

    Original von Operngernhörer
    Lieber Alberich,


    ich bin entsetzt, daß die MET plötzlich ein Niveau haben soll, das einem die Oper vermiest. Ein riesiger Prozentsatz unserer Opernhäuser wäre froh, wenn sie an das Met - Niveau anschließen könnten.
    Dokumentiert durch Live - Übertragungen !


    Der Operngernhörer :hello:


    Sollte ich übergeneralisiert haben? Wahrscheinlich.
    Ich meine (und ausdrücklich bekenne ich, nur Einiges, nicht Alles zu kennen) recht trashige Inszenierungen, die immer mal wieder über den Bildschirm flimmern.
    Sängerisch ist die Met :jubel: (meistens).

  • Zitat

    Original von Alberich
    .
    Ich meine (und ausdrücklich bekenne ich, nur Einiges, nicht Alles zu kennen) recht trashige Inszenierungen, die immer mal wieder über den Bildschirm flimmern.
    Sängerisch ist die Met :jubel: (meistens).


    Was meinst Du mit "trashiger Inszenierung" ?

    Hear Me Roar!

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