Kopfhörer für Klassikfans

  • Hallo


    ich möchte mir einen neuen guten Kopfhörer zulegen und habe mich daher schon im Hifi-Forum umgesehen.


    Leider aber habe ich dort sehr Widersprüchliches gefunden, was natürlich daran liegen kann, dass die Poster unterschiedliche Musikrichtungen bevorzugen.


    Speziell auf die klassische Musik wurde überhaupt nicht eingegangen.


    Ich habe schon gesehen, dass Alfred einen AKG 501 und Frank einen Sennheiser HD 600 hat. Habe mir beide schon mal angehört und musste feststellen, dass sie zwei völlig verschiedenen Klangphilosophien vertreten.


    AKG 501 : man hat nicht das Gefühl einen Kopfhörer auf zu haben, man sitzt eher in den hinteren Reihen eines Konzertsaals (muss nicht negativ sein). Allerdings fehlte mir bei ihm etwas der Druck / Power, so dass ich geneigt war den Verstärker immer lauter zu drehen.


    Sennheiser HD600 : sehr feine klare Höhen, fast schon zu fein (spitz). Man sitzt direkt im Geschehen und der Wirkungsgrad war auch sehr gut (musste den Verstärker gegenüber dem AKG um einiges leiser drehen). Was mich allerdings störte war der gestylte Klang, ein Hauch zu viel Schönklang / Künstlichkeit.


    Am Besten von den Sennheisern gefiehl mir der HD 580, etwas weicher in den Höhen und nicht so viel "Schönklang". (HD650 konnte man nicht hören, wäre mir aber auch zu teuer für einen Kopfhörer)


    Sehr gut gefiehl mir auch der Beyerdynamic DT 440, die IMO zwischen AKG und Sennheiser mit ihrer Klangphilosopie liegen. Direkterer Klang als AKG, aber zurückgezogenere, weichere Höhen als Sennheiser.


    Leider konnte ich die beiden Beyerdynamic DT 990 und ihren Primus DT 880 noch nicht hören, denke aber dass einer der beiden nach einem Probehören zur engeren Auswahl gehören dürfte.


    So nun bin ich gespannt auf Eure Erfahrungen und Tipps.


    Beste Grüße TW

  • Zufälligerweise habe ich mir heute aus Neugier ebenfalls Kopfhörer angesehen. Ich bin zwar mit meinem Beyerdynamic BT 880 äusserst zufrieden, aber als ich las dass Beyerdynamic eine neue Serie hat, wollte ich die mal probieren. Über den Klang sage ich lieber nichts, wie will man das bei Saturn (!) schon beurteilen können? Mir ist aber eine Sache bezgl. des Tragekomforts aufgefallen: alle Kopfhörer ausser Sennheiser HD 580 ff und die "alten" Beyerdynamic (931, 770, 880, 990) waren für mich fast unerträglich: die Membranen waren mir viel zu nah am Ohr, ich finde gerade das geräumige Gefühl des DT 880 unendlich entspannend. Es hilft auch sehr meiner Wahrnehmung des "akustischen Raumes".
    Den DT 990 fand ich damals als ich meinen gekauft habe sehr schlecht, es klang alles dumpf und mulmig. Ich konnte aber zwischen 880 und 770 keinen Unterschied feststellen. Die Geräuschedämpfung von/nach außen ist bei beiden nahe Null.


    Sicherlich wird es dir in dieser Hinsicht anders gehen, aber vielleicht ist es trotzdem wert darauf zu achten.
    Ich weiß nicht ob du eine Bezugsquelle in der Nöhe hast, wenn ja solltest du unbedingt Grado probieren.


    Jan

  • Hallo Tobey


    Zum AKG 500/501 kann ich nur sagen, daß er für seinen "silbrigen, feinzeichnenden Klang berühmt ist, weniger für seine Baßwiedergabe, hier ist er äußerst zurückhaltend. Ich empfand ihn immer als weniger verfärbend als Sennheiser 560 (oder war es 580 ? das Spitzenmodell bevor 600 kam)


    Aber hier muß gesagt werden, daß Du den Test unbedingt an "Deinem" Verstärker durchführen solltest.


    Mein alter Technics SU 8600 aus 1976, klanglich an einen Röhrenverstärker erinnernd, brachte in Zusammenhang mit sem AKG in der Tat ein leicht enferntes Klangbild mit ausgeprägter Tiefenwirkung, aber diffuser Ortung zustande. Die etwas scmalbrüstige Tiefenwiedergabe, die immer wieder beschrieben wurde, hab ich nie festgestellt.


    Mit meinem neuen Verstärker NAD C370 war alles ganz anders:
    Die Instrumente rutschten näher an mein Ohr, war ich anfangs als unangenehm empfand, die Ortung war
    präziser und- ich hörte erstmals den Mangel an Baß.
    (Das ist Gewöhnungssache)


    Der Sennheiser klang IMO gröber, bulliger, leicht färbend, produzierte aber gelegentlich "Effekte", etwas das dem AKG völlig abgeht.


    Welchen nehmen.


    Relativ einfach, denn es geht ja nicht darum den "besten" KH zu Kaufen, sondern den, den man subjektiv als den musikalischesten empfindet.


    Da gibts eine ganz einfache Regel:
    Wenn Du zwischen zwei KH, zwecks Vergleich dauernd wechselst, wirst Du bald feststellen, daß du einen der beiden Probanden stets länger testest als den anderen, du willst Dich nicht von ihm trennen. Das ist der Richtige (für Dich)


    Hinzugefügt soll werden, daß man diese Entscheidung auf 2, besser noch auf 3 Testtage aufteilen sollte, weil der subjektive Klangeindruck von Tag zu Tag verschieden sein kann.


    Gruß aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo


    habe mir heute die Sennheiser nochmals angehört und sie sind für mich aus dem Rennen.
    Der HD 600 klingt gegenüber dem HD 580 doch besser, weil wesentlich luftiger, hat aber einen zu starken/lastigen Hochtonbereich, der IMO auch zu scharf klingt.


    Danach waren die AKG und Bayerdynamics wie Medizin.


    Ich muss aber zur Verteidigung von Sennheiser sagen, dass mein alter KH ein Sennheiser war mit dem ich absolut zufrieden war. Gut möglich dass sich mein Hörgeschmack geändert hat.


    Werde mir den AKG 501 kaufen und zu Weihnachten schenke ich mir dann evtl noch den Beyerdyn. 880


    Grüße TW

  • Der HD 560 war die Sennheiser-Spitze, bevor der HD 600/650 kam.


    Was Dir heute kaum etwas helfen wird: Meinen Kopfhörer habe ich schon vor über zehn Jahren gekauft, es war ein Sennheiser HD 530, der Längen besser war (zumindest in meinen Ohren) als seine kleineren Brüder und sogar besser als der HD 540 und 560. Leider schon seit geraumer Zeit nicht mehr erhältlich, aber gebraucht sicher noch irgendwo zu bekommen. (Nachteil: Die 600-Ohm-Kapseln fingen leicht an zu klirren, robuste waren die 530er mit den 300-Ohm-Kapseln.)


    Gruss,


    Hendrik

  • Hallo,
    ich habe mir auch in diesem Jahr einen neuen Kopfhörer zugelegt - nach ziemlich ausführlichem Probehören (sofern das bei den Großen Elektronik-Kaufhäusern möglich war) habe ich mich letztlich für den HD 600 von Sennheiser entschieden. Gründe waren die frappierende Räumlichkeit, der insgesamt warme Klangcharakter (überspitzte Höhen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, die habe ich beim Probehören eher bei den Beyerdynamics-Hörern empfunden) und der überragende Tiefbass, den ich so bei keinem anderen Hörer gefunden habe. Ich habe den Kauf bislang nicht bereut, obwohl der Tragekomfort nicht ideal ist, die Hörer drücken nach einiger Zeit leicht, was m.E. an den ovalen Form liegt, runde würden wahrscheinlich - zumindest an meinen Ohren... - besser passen. Trotzdem glaube ich, die richtige Wahl getroffen zu haben.
    Noch ein Tipp für den etwas kleineren Geldbeutel: Ich fand die Hörer von Philips (HP 890, HP 1000 oder so ähnlich), die deutlich billiger waren als der HD 600, sehr gut und hatte beide auch lange ernsthaft in Erwägung gezogen. Auch sie sind vom Klangcharakter her eher warm und verfügen über einen tiefen, allerdings nicht ganz so straffen und genauen Bassbereich.
    Gruß
    Achim

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Der (neue) HD595 von Sennheiser hat ebenfalls einen hervorragenden Klang. Dennoch nenne ich den HD600 mein Eigen, weil ich von dessen Preis/Leistung mehr als überzeugt bin. Zum HD650 habe ich nur eine Meinung: zu teuer!


    Einen HD595 würde ich mir aber, wenn ich Geld dafür hätte, ohne Weiteres als Zweitkopfhörer zulegen.


    Das, was ich mir nie zulegen würde, ist ein kabelloser Kopfhörer.


    Ach ja, dann sind da ja noch die Elektrostaten.
    Wer Geld hat sollte mal probieren mit einem STAX OMEGA II (inklusive evtl. Röhrenverstärker) vorlieb zu nehmen. Allerdings habe ich keinen direkten Vergleich zwischen dem teuren Stax und dem dagegen eher "billigen" HD600. Ich konnte den STAX nur mal probehören.


    Viele meinen natürlich, dass der Sennheiser Orpheus das Maß aller Dinge ist. Manche berichten gar Wunderdinge von diesem Kopfhörer. Doch ich denke, dass viele einem Blindtest nicht ohne Schwierigkeiten standhalten würden. Vielleicht irre ich mich aber auch, und das Ding ist seine 13000 Euro wert. Dann noch schnell den SACD-Spieler mit der Nummer "85" von Accuphase und schon hat man für den Preis eines Mittelklassewagens ein Kopfhörerset der Spitzenklasse (zumindest vom Preis her).


    Gruß
    Frank

  • Hallo Frank,


    schau mal nach einem gebrauchten Elektostaten der Marke STAX. Diese Kopfhörer sind wahrhaftig eine Offenbarung.

    Beste Grüße aus Bonn
    Matthias


    Ich tu', was meine Pflicht gebeut, doch hass' ich alle Grausamkeit (ROCCO)

  • Hallo Rocco und andere Taminonianer,


    ich habe seit Jahren zwei Stax- Kopfhörer -Elethrostaten- angeschlossen an einen nicht ganz billigen Sony Player. Die Kopfhörer sind großartig, aber ziemlich anfällig und die Reparatur dauert und kostet wieder eine erhebliche Stange Geld. Inzwischen kostet das Spitzengerät von Stax um die 5000 Euro. Es ist toll, aber auch ganz schön teuer. Und alle Kontakte, die ich mit der Fa. Stax hatte, waren unerfreulich.


    Es grüßt Sagitt

  • Hallo zusammen,


    dem Lob über den Sennheiser HD 600 kann ich aus Erfahrung nur zustimmen!
    Ich selber habe jetzt den HD 650, eigentlich unnötig aber doch einen Tick schöner und besser in meinen Augen und Ohren. Ich konnte nicht widerstehen...
    Das enge Anliegen der Ohrmuscheln gibt sich mit der Zeit - wer mal einen "ausgeleierten" im Laden aufhatte merkt was ich meine.


    Klanglich ist die Frage nach dem Verstärker das eine. Aber man kann dem ganzen nachhelfen und einen separaten KH-Verstärker verwenden.
    Entweder an den Tape-Ausgang des Hauptverstärkers angeschlossen (komfortabel)oder direkt an den CD-Player (umstöpseln erforderlich, Y-Adapter taugen nix).
    Bei mir hängt der Sennheiser an einem Musical Fidelity X-Can V2. Da Sennheiser keine Verstärker empfiehlt habe ich drei oder vier Geräte aufgrund der technischen Daten verglichen und bin mit der kleinen Röhre sehr zufrieden.


    Vom Orpheus habe ich auch schon enttäuschte Stimmen gehört. Das Stax anfällig ist, war mir auch neu. Wer Elektrostaten mag, sollte eine Stax probieren - aber nur, wenn's ökonomisch zu mehr als den Einstiegsprodukten langt... ;-)


    Gruß


    Antaeus

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  • Hallo Klassikfans,


    mein alter Beyerdynamic DT880 ist mindesten 20Jahre alt und wurde von mir schon auf beiden Seiten repariert, da die Speaker vom Bügel abgebrochen waren. Seltsamerweise gibt es diesen Kopfhörer heute in veränderten Design immer noch; warscheinlich auch mit einem noch verbesserten Klang (sonst ein TOP-Hörer).


    Ich höre fast immer über meine Lautsprecherboxen, da dann auch der Raumklang und der räumliche Eindruck nicht zu kurz kommt. Das Orchester steht vor einem, wie im Konzertsaal.
    Die IM-Kopf-Lokalisation mag ich nicht so sehr. Falls ich aber Abends mal Musik hören will und um die Familie nicht zu stören greife ich dann zum Kopfhörer.
    ;) Um auch dann ungetrübten Hörgenuß zu haben, kaufte ich mir vor einigen Jahren den Kopfhörer AKG K-500, der wirklich alles "rüberbringt". Der K-500 und 501 wurde hier auch schon positiv erwähnt, selbst der Forum-Chef hat ihn. Ich sage: Wenn man den hat braucht man keinen anderen teureren zu kaufen. Der ist auch besser und präziser als mein alter Beyerdynamic DT880.
    Das nun erhältliche AKG-Nachfolgemodell heißt K-501 ist aber sonst bis auf die Farbe gleich gelieben. Leider wird der K-501 nur in einem ätzend GRAU/Beige angeboten - der ältere K-500 war schick schwarz mit Silber ! :D
    Zudem ist der Tragekomfort der AKG-Kopfhörer = 1.Klasse, da sich der Hörer automatisch anpasst! Da kann auch nichts abbrechen, wie beim DT880.


    Gruß aus Bonn
    Wolfgang

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo


    Tut mir Leid der Thread ist schon sehr sehr alt aber ich wollte einmal fragen in welchem Preisbereich eure Kopfhörer kosten?


    Ihr werdet lachen aber ich höre meine klassische Musik mit einem 10-Euro-Kopfhörer. :stumm:


    WAHRSCHEINLICH BIN ICH NUR ZUFRIEDEN WEIL ICH BISHER NICHTS ANDERES KANNTE.


    Deshalb wollte ich euch fragen, wieviel man für einen anständigen Kopfhörer mindestens ausgeben muss. Wenn ich da so lese, dass manche ein Equipment im Wert eines Mittelklassewagens haben, sollte ich vielleicht auch einmal etwas Geld für einen gescheiten Kopfhörer ausgeben.


    Ich habe Angst, dass ich bisher gar nicht richtig in die Sphären der klassischen Musik eingedrungen bin, weil ich die Musik nur mit den billigsten Kopfhörer hörte. Wenn ja kann ich mich dafür für ein bißchen Geld auf eine wahre Rennaissance freuen. :jubel:

  • Ich bin nicht mehr up-to-date, aber für ca. 100-120 EUR müßte es was Akzeptables geben. Ich hatte ca. 1991 einen Sennheiser für damals um die DM 150 gekauft, das galt als untere Mittelklasse und war sehr ordentlich. Vor knapp 10 Jahren kaufte ich mir in den USA einen dort sehr günstigen Grado (glaube SR 60, kann mir die Nummern aber schlecht merken; damls $60 oder so, die sind hier aber viel teurer), der ist besser (klarer, dynamischer), aber weniger bequem. Höre inzwischen aber kaum noch mit KH...
    Ich würde Modelle von AKG und Sennheiser probehören, hoffe die haben noch welche in diesem Preisbereich. Man muß sie testen/aufsetzen, denn Kopf- und Ohrformen sind unterschiedlich, auch was als angenehm empfunden wird.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • OK, danke erst einmal für diese schnelle Antwort
    Es ist wirklich so, dass ich mit diesen Knopf-Kopfhörern meine Musik gehört habe.
    Ich kenne eben aus meinem Umkreis nichts anderes. Meine Freunde benutzen auch solche Kopfhörer, nur die hören natürlich keine klassische Musik.
    Die Dinger werden eh nach 2-3 Monaten kaputt, da wäre es eh gescheiter, sich einmal etwas höherwertiges anzuschaffen.


    Aber noch eine Frage:


    Hat irgendwer schon einmal mit diesen kleinen billigen Kopfhörern UND "richtigen" Kopfhörern Erfahrung gemacht?
    Ich möchte wissen, ob und wie man dabei Unterschiede feststellen kann.

  • Zitat

    Original von ThomasW
    Hat irgendwer schon einmal mit diesen kleinen billigen Kopfhörern UND "richtigen" Kopfhörern Erfahrung gemacht?
    Ich möchte wissen, ob und wie man dabei Unterschiede feststellen kann.


    Ja!
    Ich bin wirklich der allerletzte, der zum Hifismus neigt. Aber der Unterschied zwischen Walkmanstöpseln (oder auch größeren ~ EUR 20 Kopfhörern) und halbwegs ordentlichen (vielleicht gibt es auch welche um die EUR 60) Modellen ist leicht hörbar.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Sehr gut danke, dann werde ich nächstes mal ein etwas teureres Modell kaufen.
    Ich wollte mir sowieso neue Kopfhörer kaufen, weil meine nicht mehr zu gebrauchen sind. Bei den Walkmankopfhörern ist es so, dass sie irgendwann verstopft sind, wegen des Ohrenschmalzes. Das geht auch nicht anders, da kann man die Ohren noch so gründlich säubern.


    Gut dass ich den Thread hier gesehen habe. :rolleyes: ;)

  • Ich kann das nur bestätigen!
    Mit einem guten Kopf- statt Ohrhörer wirst du alle deine Schätze neu heben können und dich wundern, was alles auf deinen Scheiben drauf ist! Wahrscheinlich wirst du dich auch fragen, warum du nicht schon viel früher in einen guten KH investiert hast.
    Viel Spaß also mit deiner neuen Art des Hörens!

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Hallo,


    Wenn 200 Euro kein Thema sind, Sennheiser 560/580 anhören.
    Alternativ empfehle ich den von mir favorisierten AKG 501
    (selbst besitze ich den Vorgänger AKG 500)


    Wahrend die Sennheiser die kräftigere Baßwidergabe und spektakuläreren Klank bieten, ist der AKG ein edler Feingeist, verfärbungsärmer , durchhörbarer und natürlicher als der Sennheiser.


    Die Beurteilung ist jedoch subjektiv.
    Sollte der relativ hohe Preis abschrevcken, dann weise ich drauf hin, daß mein AKG nun schon seit 10 Jahren seinen Dienst versieht.......


    Freundliche Grüße
    aus Wien
    Alfred


    PS: Anhören kostet ja nichts........

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,
    ich stand vor einiger Zeit vor der Aufgabe, für meinen Sohn Kopfhörer aussuchen zu müssen. Konnte man hier im Blödmarkt relativ gut vergleichen. Dabei habe ich für mich festgestellt, daß es - abgesehen von den Trageeigenschaften, die schon sehr unterschiedlich sind - einen ziemlich deutlichen Qualitätssprung von der Billig-Klasse in das Segment um die 100 € gab, ich aber im höheren Preissegment keine echten Verbesserungen mehr gehört habe, zumindest keine, die den Preisunterschied rechtfertigen würden. Kann aber nur für mich und meine nicht mehr ganz jungen Ohren sprechen :)
    Sollten meine alten geliebten Sennheiser mal den Geist aufgeben, so werde ich mich sicher im Bereich um die 100 € umschauen...


    Viele Grüße
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Hallo!


    Zitat

    Original von Reinhard
    Hallo,
    ich stand vor einiger Zeit vor der Aufgabe, für meinen Sohn Kopfhörer aussuchen zu müssen. Konnte man hier im Blödmarkt relativ gut vergleichen. Dabei habe ich für mich festgestellt, daß es - abgesehen von den Trageeigenschaften, die schon sehr unterschiedlich sind - einen ziemlich deutlichen Qualitätssprung von der Billig-Klasse in das Segment um die 100 € gab, ich aber im höheren Preissegment keine echten Verbesserungen mehr gehört habe, zumindest keine, die den Preisunterschied rechtfertigen würden. Kann aber nur für mich und meine nicht mehr ganz jungen Ohren sprechen :)


    Das kann auch daran liegen, dass das Ambiente so eines Geiz- oder Blödmarktes durch den Lärm, der bereitgestellten Abspielanlage und der Beispielmusik, die zum Hören angeboten wird nicht gerade das Optimum darstellt. Ich empfehle das Vergleichshören bei einem Hifi-Geschäft, wo man seine Ruhe hat und auch entsprechende CDs zur Auswahl vorfindet (oder mitbringen kann).


    Wobei ab 100 EUR ist man sicher auf der guten Seite - ob AKG oder Sennheiser ist dann Geschmackssache, die man individuell selbst "Erhören" muss.


    Grüße,
    Andi

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  • Hallo!


    Da bisher noch nichts von Grado Kopfhörern hier zu lesen war, möchte ich sie kurz erwähnen.


    Diese Kopfhörer kommen von Grado Labs aus den USA und sind für ihre sehr neutrale feine Klangwiedergabe berühmt. Auch die "relativ" günstigen Modelle (ca EUR 200,- für Bspw. Grado SR-125) haben eine "Feinzeichnung" und Detailgenauigkeit vor allem in den Höhen und Mitteltonbereich, dass man jeden Fehler und jedes Geräusch einer Aufnahme hört. (Den Unterschied konnte ich zwischen AKG 501 und den SR-125 selbst raushören)


    Für manche Leute ist der KH jedoch eben wegen diesem "Detailreichtum" nicht angenehm, da eben wirklich "alles" hörbar wird. Andere wiederum schätzen dies. Ist wie immer eine Geschmacksfrage.


    Der große Vorteil dieser KH ist, dass sie durch ihre niedere Impendanz auch für mobile Geräte wie MP3-Player oder Discman geeignet sind, ohne jetzt aus denen den kompletten Saft rauszuziehen oder verzerrt mit lautester Lautstärkeeinstellung hören zu müssen. Das ist wirklich der Vorteil dieser KH.


    Ein Nachteil hingegen ist das spartanische Design - was mir zB. nicht behagt, da der KH etwas "klapprig" daher kommt, wenn man ihn mit einem Sennheiser oder AKG vergleicht. Dafür ist er leicht, luftig und flexibel.


    Grüße,
    Andi

  • Hallo,


    jetzt noch ein bißchen was von meinem Senf zu diesem Thema. Saturn und Konsorten eignen sich primär dafür, einen gut passenden Kopfhörer auszuwählen. Damit man mit dem Ding lange Freude hat, ist perfekter, angenehmer Sitz das Wichtigste überhaupt! Klangliche Beurteilungen sind in den Kaufhäusern nur sehr grob durchzuführen, schon die Verteilereinheiten, an denen 20 oder mehr Kopfhörer hängen, werden feine Unterschiede zunichte machen.


    Eine Ergänzung noch zu den kleinen Ohrhörern für tragbare Geräte. Diese sind klanglich zumeist weit von den echten Kalibern entfernt, es gibt jedoch eine erwähnenswerte Ausnahme. Für teilweise sehr viel Geld kann man Hörer kaufen, die wie Pfropfen in den Gehörgang gesteckt werden. Auf diese Weise wird die Membran des Hörers akustisch direkt ans Trommelfell gekoppelt und soll so zu beeindruckend guten Ergebnissen in der Lage sein. Zudem sind diese Hörer ganz leicht, aber vom Tragen her sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig.


    Generell kann man sagen, dass bei den klassischen Kopfhörern bei knapp 100,-- die guten Teile beginnen, die auch für längere Zeit zufrieden stellen können. Eine Hörprobe in einem HiFi-Geschäft ist immer zu empfehlen, da es bei den Kopfhörern doch ausgeprägte Philosophien zu geben scheint und man sein Geld in ein Gerät stecken sollte, das einem auch klanglich subjektiv gut gefällt.


    Wie weit bei höheren Investitionen noch merkliche klangliche Gewinne zu erzielen sind, ist subjektiv unterschiedlich. Ich verbleibe einmal bei AKG, und der schon mehrfach erwähnte K501 um ca. 200,-- ist sein Geld sicherlich wert. Neuerdings bietet AKG mit den Modellen K601 und K701 noch teurere Varianten dieses Modells an, so dass man als unterstützendes Mitglied auch 250,-- oder 400,-- Teuro in Ohrwärmer investieren kann. Ich habe mir den K501 einmal angehört und ich finde ihn schon fast etwas zu ätherisch. Ich bin in diesem Punkt für etwas bodenständigere Kost.


    Doch auch mir kann geholfen werden. AKG ist nicht nur in unseren Breitengraden der häufigste Gast in Tonstudios. Dort werden aber überwiegend die Modelle K240 Monitor und K240 Studio eingesetzt (für die Studio-Bosse gibt es die entsprechenden Modelle 271). Diese sind klanglich runder und voller von unten herauf - nicht ganz zufällig, ein Toningenieur hat so ein Teil schon einmal den ganzen Tag überm Hals. In Amerikanischen Studios soll gar die halboffene Variante K141/171 sehr beliebt sein. Zur guten Langzeitverträglichkeit kommt noch die angenehme Tatsache dazu, dass die K240-Modelle mit 115,-- bzw. 150,-- deutlich günstiger sind als die High-End-Kollegen. Also ein echter Geheimtip!


    Schließlich sollte bei der Wahl des Kopfhörers noch der Verwendungszweck bedacht werden. Hört man nur an der Stereoanlage, kann jegliches Modell ausgewählt werden, will man wenigstens gelegentlich auch ein tragbares Musikgerät anstöpseln, muss man ein Modell mit geringem Innenwiderstand und damit verbundenen höheren Wirkungsgrad auswählen ( <100Ohm ). Damit verbleiben bei AKG die Modelle K141 Studio, K171 Studio und K240 Studio.



    PS: Wenn jetzt jemand glaubt, nur durch Ausgabe des Gegenwerts von einem ordentlichen Stapel CDs zu einen brauchbaren Kopfhörer kommen zu können, verrate ich ihm, dass ich bei Arbeiten an meinem Notebook ganz gerne einen AKG K66 anstecke und nebenher Musik von meinem Server höre. Keine Gefahr für die oben genannten Modelle, aber für 50,-- sehr ordentlich!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Also danke nochmal für all' die aufschlussreichen Antworten.


    Eine Frage habe ich dann aber noch:


    Ich höre für gewöhnlich meine Musik mit meinem Notebook weil ich gar keine Stereoanlage habe. Gibt es eigentlich Qualitätsverluste, wenn ich die CDs vom CD-Laufwerk abspielen lasse? Ich meine ob es vielleicht sein kann, dass das gewöhnliche Laufwerk vielleicht die CD nicht so qualitativ wiedergeben kann wie ein "Stereoanlagen-CD-Laufwerk" und sich somit der Kauf eines teueren Kopfhörers gar nicht lohnt?


    Wenn dem so wäre, muss ich mir wohl dazu auch noch ne anständige Stereroanlage kaufen. :( ;)

  • Hi,


    auch bei überwiegender Verwendung an einem Notebook zahlt sich ein bequem zu tragender, qualitativ hochwertiger Kopfhörer aus. High-End-Modelle wären hier aber auf jeden Fall eine Fehlinvestition. Sinnvoll ist aber auch hier die Wahl eines wirkungsgradstarken Geräts. Probiere einfach einmal die Modelle K66, K141 Studio und K240 Studio.


    Bei einem Notebook ist nicht das optische Laufwerk der klangbestimmende Faktor (solange es einwandfrei funktioniert!), sondern der Audio-Chipsatz. Da auch hier schon reine Massenfertigung herrscht, dürften die Unterschiede eher gering ausfallen, aber dennoch glaube ich, dass z.B. ein billiges Gericom klanglich nicht mit einem Sony VAIO mithalten können wird, d.h. Notebooks mit einer guten Multimedia-Ausstattung werden auch einen brauchbaren Onboard-Sound haben, der einen guten Kopfhörer rechtfertigt.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Die Datenauslese und Wiedergabe über einen PC mag vielleicht minimale Unterschiede zu einer "normalen" Stereoanlage aufweisen.
    In jedem Fall sollten diese Klangunterschiede aber weitaus geringer ausfallen als die von Kopfhörern respektive Lautsprechern.


    Von daher musst du dir also keine Sorgen machen.

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Danke, danke.


    Jetzt bin ich vollends informiert.


    Offenbar gibt es dann tatsächlich keine hörbaren Unterschiede.
    Zugegeben, ich hab es gerade etwas komisch formuliert.
    Ich meinte ungefähr, ob der allgemeine Prozess, wie die Musik am PC digitalisiert wird und als Daten wieder aus dem Notebook in den Kopfhörer strömt irgendwie qualitativ schlechter sei, als der analoge Prozess einer normalen Stereoanlage (ich hoffe ihr versteht ungefähr was ich meine).


    Ich meine sowieso, dass sich meine CDs am PC besser anhören als am CD-Walkman. Aber das ist sicher nur Einbildung.


    Also dann können wir uns wieder dem eigentlichen Thema zuwenden (bevor das hier zu sehr Offtopic wird).

  • hmm ich glaube du übersiehst den prozess noch nicht ganz. also:


    auf einer CD sind die Audiodaten digital gespeichert... diese werden vom cd-laufwerk ausgelesen. die qualität des cd-laufwerks besteht hier eigentlich nur in der fehlerkorrektur die bei schlechten stellen auf der CD (z.b. Kratzer) aktiv wird und die gutmütigkeit des laufwerks gegenüber unkonformen medien... wenn man allerdings bedenkt, mit welcher geschwindigkeit die digitalen daten eingelesen werden (müssen sie logischerweise ja auch wenn aus 1en und 0en musik werden soll) und wie sie gespeichert ist... also ein falsches Bit macht eigentlich nicht so viel probleme - erst wenn es sich häuft hört man es erst wirklich. im pc werden die digitalen daten über ein bussystem an die soundkarte gesendet, diese wandelt diese in analoge signale, die man sich jetzt erst anhören kann. genau so arbeitet der CD-player oder der D/A-Wandler in einem Verstärker.... somit hängt die Qualität da die Daten ja digital gesendet werden vor allem von den D/A (Digital -> Analog) Wandlern und der ganzen analogen Kette hinter diesen ab (Verstärker, Lautsprecher und Kabel dazwischen und auch dem Transportmedium (Luft) und dessen Bewegungen - und damit auch vom Aufbau des Raumes). So wie es bessere und schlechtere CD-Player gibt gibt es eben auch verschiedene Soundkarten... die von deinem Notebook wird sicher nicht die beste sein - aber mir reicht beispielsweise mein Soundstorm-chipsatz aus.


    der pc macht also genau das selbe wie ein externer cd-player in einer anlage, nur dass die daten einen etwas weiteren weg haben, was aber nichts ausmacht da sie ja digital übertragen werden - also die qualität nicht abnimmt. der pc digitalisiert die musik nicht erst. wenn du analoge medien nutzen willst musst du schallplatten oder magnetbänder benutzen. es gibt einige fans dieser älteren verfahren da die benutzten röhrenverstärker einen etwas weicheren klang hervorbringen können... jedoch verschlechtert sich mit der zeit die qualität da sich das medium sich abnutzt und entmagnetisiert... platten knistern irgendwann und magnetbänder werden dumpfer (die höhen werden immer schwächer usw.)

  • Hallo!


    Um wieder zum Thema Kopfhörer etwas näher zu kommen - ich habe etwas nach den neuen K601 und K701 von AKG recherchiert, da ich diese neuen Modelle selbst noch nicht im Katalog gesehen habe, obwohl ich mir erst vor rund 2 Monaten einen neuen K501 zugelegt habe.


    Was mir dabei ins Auge gestochen ist: Der K701 hat eine Impendanz von "lediglich" ca. 60 Ohm - dh. die hälfte von K601 (der neue) bzw. wie der K501 (der bisherige) - und ist damit auch für portable Geräte eher geeignet.


    Nur obs dem Preis Wert ist - das ist die Frage - denn Unterwegs ist man auf Umgebungsgeräusche und der "schlechteren" Signalqualität von portablen Geräten ausgesetzt (im Gegensatz zu den "besseren" Geräten zuhause und der dortigen Ruhe).


    Technisch wundert es mich schon ein wenig, da mit der niedrigeren Impendanz bei solchen Kopfhörern.


    Grüße,
    Andi

  • Hallo!
    Das mit der Impedanz sollte auf jeden Fall ernst genommen werden. Ich habe mir vor einigen wenigen Tagen einen AKG 501 besorgt. Ein phantastischer Hörer, aber an meinem MP3-Player und auch am Notebook ist er praktisch kaum zu gebrauchen. Viel zu leise!


    Der AKG 501 eröffnet mir zwar ganz neue Dimensionen, aber an meinen mobilen Geräten werde ich auch zu Hause nach wie vor auf meinen Koss Porta Pro zurückgreifen. Für diesen mobilen Kopfhörer möchte ich an dieser Stelle eine Lanze brechen. Er ist mir seit 1 1/2 Jahren ein treuer begleiter und begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Ein kleiner, leichter Hörer mit phantastischem Klang und mit seinen schlappen 60 Oehmern wohl genau das, was an einem Notebook oder einem mobilen Player benötigt wird. - Vielleicht für ThomasW genau das Richtige, wenn weiterhin auf die Anlage verzichtet werden soll.


    Grüße Gallo

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

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