Liebe Forianer.
Sucht man das Internet nach einigermeßen unverfälschten Operninszenierungen der Vergangenheit ab, dann wird man mit der traurigen Wahrheit konfrontiert, daß es kaum etwas zu finden gibt - fast so als hätte jemand wissentlich versucht die Erinnerung an die glorreiche Vergangenheit zu tilgen. Das ist zwar höchstwahrscheinlich nicht der Fall - indes der subjektive Eindruck bleibt...
Daher möchte ich in diesem Thread gerne die Erinnerung an "klassische" Inszenierungen von Opern - mit ihren Ausstattern wachhalten, und somit Einsteigern zum Thema Opern klarmachen , daß Oper nicht immer von "Verfremdung" und "Verballhorning" regiert wurde, sondern daß es auch - heute als "konventionelle" Inszenierungen bezeichnte gab, die mitreissen konnte - mehr als alles heutige. Aufführungen wo bereits nach Öffnen des Vorhanges ein staunendes Raunen , bzw Bühnenbildapplaus einsetzte - so beeindruckend war manches. Gerne wird unverfälschtes Operntheater (es gibt heit kaum mehr welches) als "Wackelkullissentheater" bezeichnet - natürlich um es zu diskriminieren.
Natürlich gab es sowas auch - und hatte auch seinen Reiz - aber in der Regel war es in den sechziger und siebziger jahren des 20. Jahrhunderts lediglich eine Geldfrage, wenn so was geboten wurde - Häuser ersten Ranges hatten Bühnenbilder zur Verfügung deren "Realismus" in die Nähe von Hollywoodfilmen und heutigen "Fantasiespektakel-Movies" kan - und ich wüsste nicht- was daran schlecht sein sollte.
Die Sehnsucht nach derlei wird ja heutzutage bestätigt, durch die vielen Freilicht-Festivals - die aber oft mit zweitklassigen Sängern oder/uind ungeeigneter Akustik zu kämpfen haben, gaz davon zu schweigen, daß Oper im allgemeinen eben für eine überschaubare Bühne - und nicht für riesige Freilandareale geschaffen wurden.
Also holt sie hervor, die großen Namen von Bühnenbildnern, Regisseuren, Masken- und Kostümbildnern, die berühmten Inszenierungen der Vergangenheit etc...
Nicht zu vergessen die gottähnlichen Sänger, die begnadeten Dirigenten, wo sich Leuite für Premierenkarten oft Tagelang (mit "Schichtwechsel") anstellten......
Diese Wichtigkeit, die man "Oper" damals zugestand fand auch ihren Niederschlag in zahlreichen Studioaufnahmen für die Schallplatte, von denen wir noch HEUTE zehren, die bis jetzt noch das non plus ultra der auf Tonräger aufgezeichneten Opern darstellen und scheinbar unersetzbar sind....
mfg aus Wien
Alfred