Regietheater - letzte verbliebene Schrumpfform linker Ideologie ?

  • Salzburger Festspiele


    In seiner Eröffnungsrede "Die Lichtprobe" bei den Salzburger Festspielen fand der Schriftsteller Daniel Kehlmann ausnehmend scharfe Worte fürs deutschsprachige Regietheater.


    Zitat

    In einer Welt, in der niemand mehr Marx liest und kontroverse Diskussionen sich eigentlich nur noch um Sport drehen, ist das Regietheater zur letzten verbliebenen Schrumpfform linker Ideologie degeneriert."


    Ich erinnere mich, daß ich dereinst ähnliches andeutete - und dafür "abgewatscht" wurde - Herr Kehrlmann jedoch bekam während seiner Rede des öfteren Zwischenapplaus - eine Tatsache, die mich dür die zukunft hoffen lässt.


    Zitat

    Wer gegen das sogenannte Regietheater ist, muss beileibe nicht konservativ sein, aber gerade mancher tiefkonservative Mensch hält die teuren und konventionellen Spektakel des Regietheater für unangreifbar.


    Ich sehe es ein wenig anders, ich glaube eher, so mancher tiefkonservative Mensch bekennt sich zum Regietheater, weil er
    damit seine "tiefkonservative Gesinnung" zudecken möchte.
    Auch das erfüllt mich mit bedenken: "Tiefkonservativ" ist heute beinahe zu einem Schimpfwort geworden.....


    Zitat

    Und unterdessen bleibt der Großteil der interessierten Menschen, die einstmals Publikum gewesen wären, daheim, liest Romane, geht ins Kino, kauft DVD-Boxen mit den intelligentesten amerikanischen Serien und nimmt Theater nur noch als fernen Lärm wahr


    Das gilt - in abgeschwächter Form natürlich auch für die Oper, wo herrliche Musik und wunderbare Stimmen das Ganze ein wenig abfedern....


    Alles in allem formiert sich offensichtlich ein gewisser Widerstand gegen das Regietheater - und die Nutzniesser sind offensichtlich nicht mehr in der Lage , so zu tun, als wären alle mit ihrem Tun einverstanden, oder jene die es nicht sind, verkalte Trottel oder wenig gebildet - man schreckte ja vor nichts zurück.


    Der Anfang vom Ende ? Ich weiß es nicht - aber immerhin: Ein Anfang ist gemacht.



    Hier nun ein Link zur kompletten Rede:


    http://oe1.orf.at/highlights/141206.html



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Also gerade das mit der "letzten verbliebenen Schrumpfform" verstehe ich nicht ganz. Klingt ja schön, aber was bedeutet es und stimmt es?


    Interessanter fand ich die Ansicht, dass die Aktualisierung nicht zur Aktualität beitrüge.
    :D
    Oder weniger kryptisch: Dass durch die Aktualisierung der Abstand zum Kunstwerk eher vergrößert werden könnte als verringert - oder die Wahrnehmung des Abstandes.


    Wobei er Karl Kraus zitiert mit Worten von 1926: "Aktuell ist die Überwindung des Zeitwiderstands, die Wegräumung des Überzugs, den das Geräusch des Lebens dem Gehör und der Sprache angetan hat. Für aktuell aber halten die Zutreiber der Zeit den Triumph des Geräusches über das Gedicht, die Entstellung seiner Geistigkeit durch ein psychologisches Motiv, das der Journalbildung erschlossen ist."


    Wobei er ja gleich feststellt, dass man da Kraus nicht folgen müsse.


    Eine Kritik ist die Aussage, dass man sich nicht für einen fortschrittlichen Menschen halten solle, wenn man es anders als Kraus sieht und Aktualisierung und Verfremdung fordert. Und dass die Entscheidung ob "historisch akkurate Inszenierung" oder nicht eine rein ästhetische zuerst einmal nicht bewertbare sei.


    Das impliziert natürlich, dass die Regisseure des Regietheaters eine Art Anspruch erheben würden, dass es "nur so ginge". Ob sie das tun, weiß ich nicht. Dass viele Freunde des Regietheaters es so sehen, habe ich hier in den letzten Jahren erfahren dürfen.
    :faint:

  • Zitat

    Also gerade das mit der "letzten verbliebenen Schrumpfform" verstehe ich nicht ganz. Klingt ja schön, aber was bedeutet es und stimmt es?


    Ich denke, daß es ein ziemlich komplizierter Gedankengang ist, dem man nicht unbedingt folgen muß. Gemeint dürfte sein, daß Regietheater
    in gewisser Weise ein "Aushängeschild" gewisser "Kulturgruppen" sei, vergleichbar etwa mit religiösen Riten (Taufe, Konfirmation (Firmung) etc, wo sich aber niemend - bzw nur wenige - mit den ideologischen Inhalten - verbunden fühlen.


    Jegliche Aktualisierung - in jeder Kunstform - (besonders gut an modernisierten Bauten zu sehen) bringt VOREST eine Anpassung an den Zeitgeist mit sich, jedoch im Laufe der Zeit wirkt die Modifizierung zumeist verstaubter als das Original, weil sie eben nicht allgemeingültig war. "Regietheater" mit eingeschobenen Gags und Anspielungen - das gab es schon immer - und verlieh dem Theater Würze. Jedoch waren derartige Einschiebsel stets unauffällig plaziert, sie störten nicht den Gesamteindruck.


    Zitat

    Das impliziert natürlich, dass die Regisseure des Regietheaters eine Art Anspruch erheben würden, dass es "nur so ginge". Ob sie das tun, weiß ich nicht. Dass viele Freunde des Regietheaters es so sehen, habe ich hier in den letzten Jahren erfahren dürfen.


    Natürlich erheben diese Regisseure den Anspruch - sie leben ja davon


    Die Frage ist lediglich WARUM findet das Regietheater in gewissen Kreisen Zuspruch ?


    Die Gründe hiefür mögen mehrere sein. Da gäbe es beispielsweise den übersättigten Kritiker, der eine Parodie eines von ihm gehassten Stückes durchaus schätzt, den Chaframaturgen, dessen eigene Stück in seiner Jugend stets abgelehnt wurden, und der sich nun an Stücken der Klassiker rächt, den fanatischen Neuerer, der sich ehrich selbst als Genie betrachtet und dies als Ausdrucksform seines Genies, das er auf diese Weise dem Publikum nahebringen kann, siehr - und las but not liest, der historisch völlig unbeleckte, der es geniesst, daß niemand die Symbolik moderner Inszenierungen durchschaut - so wie er selbst einst das eigentliche Stück nicht durchschaute, ein Haufen von Leuten, die meiner Meinung nach unter normalen Bedingungen zum Scheitern verurteilt wären - dank fetter Subventionen jedoch klassische Meisterwerke und Opern nach ihrem Gutdünken umfunktionieren können. Es wurde andernorts drauf hingewiesen, daß Ausstattung und Inszenierung zwei Paar Schuhe seien, die eigentlich nichts miteinander zu tun hätten. Dem halte ich entgegen, daß üblicherweise in der Praxis das doch sehr viel miteinander zu tun hat. Regietheater bringt üblicherweise auch eine "Verballhornung" der Ausstattung mit sich....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Das impliziert natürlich, dass die Regisseure des Regietheaters eine Art Anspruch erheben würden, dass es "nur so ginge". Ob sie das tun, weiß ich nicht. Dass viele Freunde des Regietheaters es so sehen, habe ich hier in den letzten Jahren erfahren dürfen.
    :faint:


    Ich habe eher den Eindruck, dass die Fundamental-"Staubis" darauf bestehen, dass Stücke nur so inszeniert werden dürften, wie es Libretto und Regieanweisung vorschrieben und alles andere des Teufels sei... :wacky:


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • ...nun - beschimpft habe ich mit "tiefkonservativ" noch niemanden
    - ein reichlich flaues Magengefühl befällt ich jedoch schon bei diesem Adjektiv...


    damit verbinde ich Leute
    1) für die Atheisten oder Homosexuelle tendenziell-geisteskrank sind
    2) die es o.k. finden, wenn Frauen trotz gleicher Arbeitszeit und -leistung weniger verdienen....................
    :wacky: :wacky: :wacky: :untertauch: :untertauch: :untertauch:


    Ansonsten...
    - konventionelle Inszenierungen von Opern des 20.Jhrdt sind IMO so selten nicht (mag aber ein Sonderfall sein)
    - bzgl. Opern vor 1900 fehlt mir mit "Reclam-Inszenierungen" schlichtweg die Erfahrung
    allenfalls Kurt Horres`"Parsifal" u. Andras Fricsays "Entführung" passen da einigermaßen her / bei beiden fand ich die musik.Seite eindringlich genug,
    um den Abend als "lohnend" wahrzunehmen...
    - einzelne Opern machen mich da schon skeptisch: Ob`s in mir funktionieren würde, im schreifütz einen leibhaftigen Wald vor mir zu sehen
    (mit dem ich wohl NIX mehr asoziiere wie zu Webers Zeiten), bliebe abzuwarten..........


    (ziemlich spontan hier in die Tasten gehaun - vielleicht doch der falsche Thread ?? :untertauch:)


    :hello:
    michele

  • Uups, sorry, das stimmt, ich habe unbedarft gedacht, dass der Onlineartikel identisch mit dem heutigen Druckartikel der SZ sei, deshalb mal kurz die Erläterung zm Druck-Artikel: Tenor war dort, dass die Rede Kehlmanns doch stark nach einer persönlichen Abrechnung mit dem 'Regie'-Theater geklungen habe, da dieser implizit dabei den Vorwurf formuliert hat, diese Thetaerfront habe seinen Vater, der ja auch Regisseur war, 'fertiggemacht', da sein vater einen anderen Ansatz formuliert habe.

  • Zitat

    Original von GiselherHH


    Ich habe eher den Eindruck, dass die Fundamental-"Staubis" darauf bestehen, dass Stücke nur so inszeniert werden dürften, wie es Libretto und Regieanweisung vorschrieben und alles andere des Teufels sei... :wacky:


    Ja, vor dem Hintergrund von 4 Jahren tamino-Erfahrung mutet die Festrede außerordentlich versöhnlich an.
    :D

  • Zitat

    Original von GiselherHH
    Ich habe eher den Eindruck, dass die Fundamental-"Staubis" darauf bestehen, dass Stücke nur so inszeniert werden dürften, wie es Libretto und Regieanweisung vorschrieben und alles andere des Teufels sei...


    Lieber Giselher,


    Warum gibt es denn ein Libretto und Regieanweisungen. Kann man dann nicht besser ein ganz neues, auf heute basiertes, Libretto schreiben?
    Ob das aber bei der Musik passt... ?(


    LG, Paul

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Natürlich bestehen die "Staubis" darauf, daß ein Werk nur so aufgeführt werden darf, wie es sich die Autoren einst gedacht haben,
    Wenn ich Mozarts Cosi fan tutte sehen will, dann interessiert mich das Stück der Herren Mozart und Daponte - und nicht was irgendein "Monsieur Parvenue" aus der Regieszene dazu zu sagen hat.


    Aber das Thema wurde schoin des öftern aufgewärmt und ist in gewisser Weise ein alter Hut.


    Wenn aber ein bekannter Schriftsteller eingeladen wird bei den Salzburger Festspielen eine Einfürungsrede zu halten und die sich unangreifbar wähnende Regietheaterlobby (wie man sieht vermeide ich diskret das Work "Mafia") in dieser Rede öffentlich angreift ist das bereits eine neue Dimension. Wenn die regietheaterfeindlichen Bemerkungen vor einem prominenten internationalen Oberschichtpublikum fallen - und sie mit Zwischenapplaus bedacht werden - dann ist das schon eine kleine Sensation, bedenkt man, daß vor einigen Jahren derartiges mit ablehnendem Schweigen gestraft worden wäre.
    Nicht zu vergessen die boshaften Medien, die jedes Detail der Rede- aber auch die Reaktionen darauf in Windeseile in den Äther, bzw in ihre Druckmaschinen geschickt haben, um die "frohe Botschaft" zu verkünden. Ich möchtg an dieser Stelle mit Tamino nicht zurückstehen.


    Daß die Rede eine "persönliche Abrechnung" mit dem Regietheater war, das ist eigentlich selbstverständlich. Jeder von uns erklärten Regietheatergegnern hat hier "persönlich abzurechnen.
    Die einen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, wie der Vater des Festredners, die andern die in Inszenierungen mitspielen müssen, die sie hassen, und letztlich das Publikum, dem ein Entrinnen jahrelang gar nicht möglich war, die diesen entstellten Mist über sich ergehen lassen mussten - ob sie wollten oder nicht.


    Man hat so ziemlich keine Diffamierungen ausgelassen, wenn es um die Erhaltung und den Ausbau des Regietheaters ging.
    Wenn aber jemand mit wirksamen Mitteln zurückschiest, dann ist das auf einmal "unlauter"


    Ich warte schon interessiert mit welchen Attributen wir noch belgt werden, sollte das Regietheater dereinst zu Fall gebracht, bzw zumindest aus den "ersten Häusern" verbannt weden....


    Und ich bin davon überzeugt, daß dies in einigen Jahren der Fall sein wird.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    [...]Die Frage ist lediglich WARUM findet das Regietheater in gewissen Kreisen Zuspruch ?


    Die Gründe hiefür mögen mehrere sein. Da gäbe es beispielsweise den übersättigten Kritiker, der eine Parodie eines von ihm gehassten Stückes durchaus schätzt, den Chaframaturgen, dessen eigene Stück in seiner Jugend stets abgelehnt wurden, und der sich nun an Stücken der Klassiker rächt, den fanatischen Neuerer, der sich ehrich selbst als Genie betrachtet und dies als Ausdrucksform seines Genies, das er auf diese Weise dem Publikum nahebringen kann, siehr - und las but not liest, der historisch völlig unbeleckte, der es geniesst, daß niemand die Symbolik moderner Inszenierungen durchschaut - so wie er selbst einst das eigentliche Stück nicht durchschaute, ein Haufen von Leuten, die meiner Meinung nach unter normalen Bedingungen zum Scheitern verurteilt wären - dank fetter Subventionen jedoch klassische Meisterwerke und Opern nach ihrem Gutdünken umfunktionieren können. [...]


    Lieber Alfred, wie man sieht, scheint der Zuspruch für das Regietheater ausschließlich aus mehr oder minder niedrigen Beweggründen zu bestehen. Ich bin weder Macher noch Kritiker sondern hungriger (nicht übersättigter) Operngänger, gehöre also zu keiner von Dir beschriebenen Gruppe. Daher meine Frage: Sind es auch in meinem Falle solch niedrige Beweggründe, die mich dazu bringen, an einigen Werken des Regietheaters uneingeschränkten Gefallen zu finden?


    LG


    Gerd

  • @Zwischenrufer 2


    Was soll ich Dir darauf auntworten ohne beleidigend zu sein ?


    Ich sehe immer mit Grauen was Designern von heute für abstruse Muster einfallen, wekche schrecklichen Schnitte Hosen (speziell jene wo der Schritt in Knieehöhe ist !!) haben können, welch selbst jungen schlanken Burschen jegliche natürliche Anmut rauben. Es gibt Farben von denen man Augenkrebs bekommt - und all das tragen die Leute. Es gibt Leute deren Nahrung vorzugsweise aus Big Dreck besteht.


    Und mir ist noch immer nicht klar geworden warum die das aushalten...


    Ich habe gegen all die Dinge solange nichts, als es mich nicht persönlich betrifft, ich also nicht gezwungen bin mitzumachen, wie beispielsweise die grässlichen Sparlampen, wo eine Salami aussieht wie Hundekot und meine Hautpigmente dunkel hervorstechen....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich glaube man müsste mal näher einkreisen, was einem eigentlich nicht passt.


    Ich hatte in dem parallelen Thread ja zwei Oprn DVD's gepostet die ebenfalls zum regietheater zählen würden, jedoch die Werke keinesfalls entstellen.



    Es gibt doch nicht nur schlechtes Regie Theater.
    Deshalb - und zur Strafe :D will ich mal am Beispiel von Rameaus "Les Indes Galantes" in der Inszenierung von A. Serban versuchen zu formulieren, das eine phantasievolle moderne Inszenierung absolut überzeugen kann - ohne eben das Werk zu entstellen.



    Der Prolog
    Im Libretto steht: der Palast der Hébée, seitlich die Gärten.


    Wärend der Ouvertüre werden gigantische stilisierte Postkarten die aneinanderhängen, als Faltblatt nach oben gezogen - als Verweis auf die spätere Handlung die ja durch verschiedene Exotische Gefilde führt.


    Serbans Bühne ist abstrakt, sie scheint leer zu sein, jedoch mit starken Farbakzenten. Rechts und links große Wolken.
    Darsteller laufen über die Bühne mit großen Kissen, die ebenfalls Wolken darstellen.
    Das ganze ist hat auf mich den Eindruck gemacht, einer fast kosmischen Sphäre - oder eben der Himmel / Olymp.


    Wärend des Prologs gibt es auch Tänzer und Tänzerinnen in Rokoko Kleidern.


    Hébée ist eine Art Elfe, Bellone (der Krieg) ein lächerlicher Travestit und Amor ein ebenfalls nicht ganz ernst zunehmender Typ.
    Das war wohl von Rameau schon so beabsichtigt, denn Bellone ist für einen Baryton gesetzt, wärend Amor von einem Sopran gesungen wird.


    Die Szene bleibt durchweg heiter.


    Entrée I - der großmütige Türke


    Das Libertto schreibt vor: die Gärten des Osman / mit einem Szenenwechsel zum Meer


    wärend die Farbe des Prologs "rot" gewesen ist, ist nun "blau" die vorherrschende Farbe - kein wunder, geht es doch in diesem Entrée vor allem auch um einen Sturm.


    Statisten mit großen "Türkenköpfen" oder ein wandelnder Minarett symbolisieren die Szene.
    Großartig der Szenenwechsel vom "Halbmond-Hintergrund" zum tobenden Meer, das einfach aus großen blauen Kugel besteht die mit einem dünnen Tuch bedeckt sind.


    Entrée II die Inkas von Peru


    Das Libretto schreibt vor: eine Einöde mit einem Vulkan im Hintergrund


    Serban wählt hierfür ein bedrohliches Rot, für das Fest der Sonne sieht man eine bedrohliche rote Sonne aufgehen.
    Dann kommt natürlich auch der Vulkan - und er explodiert auch und die Gesteinsbrocken regnen herab.
    Hier sind es wohl rote Syroporkugeln.


    Der Vulkan ist relativ stilisiert, im Moment des Ausbruchs bewegt sich gesamte Bergkette, besonders lustig, der Vulkan hat ein ziemlich grimmiges Gesicht :D


    Serban gelingt es, die karge Bergwelt der Inkas auferstehen zu lassen, mit ganz dezenten Mitteln.


    Entrée III Die Blumen oder ein Persisches Fest


    Das Libretto schreibt vor: die Gärten des Ali



    Bemerkenswert ist hier das Design der stilisierten Bäume, die zugleich einen Garten darstellen könnten, als auch die typischen arabischen Spitzfenster - eine geniale Lösung.


    Oder der Tanz der Blumen: die Bühne zeigt eine Reihe von Blumentöpfen aus denen Pflanzen herausragen, die Pflanzen sind an den Köpfen der Tänzer befestigt und nun folgt ein heiteres Ballett mit samt den klobigen Töpfen.


    Entrée IV: Die Wilden in Amerika



    Im Libretto steht: eine Lichtung



    Die hier vorherrschende Farbe ist gelb.
    Im Hintergrund sind abstrakte Gebilde zu sehen, die an indianische Ornamentik erinnern.


    Beeindruckend der gigantische goldene Truthan der über die Bühne fährt.



    Die Kostüme sind bei allen Entrées absolut phantasievoll, teilweise recht märchenhaft.
    Matrosen tragen natürlich typische Matrosenanzüge, die Türken entsprechende Gewänder und die "Wilden in Amerika" sind richtige Indianer.




    Hier wurde nichts historisiert - und vielleicht gerade deswegen ist diese Isnzenierung ganz großes Kino.
    Wer hierbei abschaltet kann nicht mehr alle Murmeln im Kasten haben :D


    Das Publikum ist fast ausgerastet und selbst W. Christie hat zum Schluss noch auf der Bühne mitgetanzt.





    Das was ich auch nicht haben will, sind einfach langweilige Inszenierungen mit Moralkeule und Straßenanzügen.
    Aber genau das findet man bei "Les Indes Galantes" nicht, da wird nichts überinterpretiert oder entstellt - aber es ist eine zeitgemäße Inszenierung die eigentlich jeden packen sollte (selbst meine Freundin die lieber Lady Gaga hört, guckte aufeinmal mit)


    Deshalb sage ich es immer wieder - erst gucken und erleben, dann urteilen, nicht vorher !!!

  • Also welche Seite hier von beispiellosem Ressentiment (ggf. mal bei Nietzsche nachlesen...) getrieben wird, läßt sich sowohl mal wieder an der Wortwahl in den Beiträgen als auch am Falle Kehlmann, der meinte, seinem armen Papi sei übel mitgespielt worden, sehr leicht erkennen. :rolleyes:


    Hier noch ein Kommentar (FR):


    "http://tinyurl.com/kpowvy"


    Ich kann mir aber nicht verkneifen, mir von Herzen zu wünschen, traditionelle Inszenierungen (oder das Schwelgen in entsprechenden Erinnerungen) sei "die letzte verbliebene Schrumpfform rechtskonservativer Ideologie". Das ist leider nicht der Fall; im Gegenteil, sie feiert ungeachtet der Krisen, Kriege und sozialen Spannungen, in die sie uns geritten hat, weiterhin fröhliche Urständ...


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Ich kann mir aber nicht verkneifen, mir von Herzen zu wünschen, traditionelle Inszenierungen (oder das Schwelgen in entsprechenden Erinnerungen) sei "die letzte verbliebene Schrumpfform rechtskonservativer Ideologie". Das ist leider nicht der Fall; im Gegenteil, sie feiert ungeachtet der Krisen, Kriege und sozialen Spannungen, in die sie uns geritten hat, weiterhin fröhliche Urständ...


    Böse, böse, es geht nichts über eine schöne Polemik :jubel:

  • Hm, das deckt sich ja stellenweise sehr mit dem, was ich vorhin in dem Strang über "zeitgemäße Musik" geschrieben habe. Ich selbst fühle mich jedenfalls keiner der streitenden Seiten zugehörig und will kurz versuchen, das zu begründen:


    1.) Banal und offensichtlich sollte sein, dass die entscheidende Frage nicht lauten muss, ob eine "Regietheater-Inszenierung" vorliegt (schon ein fragwürdiger Begriff, übrigens), sondern ob eine gelungene oder eine misslungene Inszenierung erreicht worden ist.


    2.) Das entscheidende Kriterium, um die Frage zu klären, ob eine Inszenierung eigentlich als "gelungen" bezeichnet werden kann, ist nicht, ob Kostüme und Kulisse irgendwie den Eindruck erwecken, alt zu sein und der Zeit der Handlung entsprechen, dabei aber in hollywoodesker Weise auf Schönglanz getrimmt wurden, damit die Illusion suggeriert wird, es handle sich bei der Syphilis um eine romantische Liebeskrankheit, deren Opfer so aussehen, als würden sie gerade den Salon für Brautmoden verlassen.


    3.) Als pessimistischer Mensch gehe ich davon aus, dass ein Großteil der Leiden und des Übels in der Welt unabdingbar sind und seine Ursachen nicht ausschließlich in "gesellschaftlichen Zuständen" u.dgl. zu suchen sind, sondern in der menschlichen Natur selber. Daraus leite ich ab, dass es ein völlig legitimes Ziel der Kunst ist, die gelegentliche Weltflucht zu gewährleisten und "künstl(er)ische Paradiese" der Reinheit, der Schönheit und der Makellosigkeit zu schaffen.

    4.) Ich gehe allerdings auch davon aus, dass diese Opiatfunktion der Kunst schon wieder mißbraucht werden soll, damit spießger Muff über die Zerstörung, die Auslöschung und die "De-konstruktion" konservativer Werte hinwegtäuschen soll und ein Zustand erreicht wird, in dem die biedere Gemütlichkeit den letzten Gedanken an Widerstand zunichte macht.


    5.) Das Vertrackte besteht für mich nun darin, dass ein Großteil des modernen "Regietheaters" gleichzeitig "links" ist und "spießig." Viele Medienanalysen haben z.B. ergeben, dass die deutsche Systempresse fast nur negativ über Israel berichtet - und trotzdem greifen diverse Essayisten auf die Strategie zurück, zunächst zu behaupten, dass es "mutig", ja beinahe selbstmörderisch wäre, die Politik des Landes zu kritisieren, nur um es dann doch zu tun und eigentlich nur das zu schreiben, was ein Großteil der Meinungsmacher ohnehin doch denkt. Ähnlich scheint es mir mit dem vermeintlichen Mut des Regietheaters zu sein, in dem die ewig-gleichen Angriffsflächen (USA, Patriarchat, George Bush, "die Rechten" usw.) attackiert werden, ein radikaler und revolutionärer Gestus geheuchelt wird, der aber eigentlich nichts anderes aussagt als das, was die durchschnittlichen Bionadespießer ohnehin so denken.


    6.) Trotzallem spannend finde ich (mittlerweile?) die Auseinandersetzung mit dem nackten, menschlichen Körper: dies vorallem deswegen, weil hier auch innerhalb einer schwer zu umreißenden "Linken" doch eine große Reibungsfläche zwischen denjenigen besteht, die gegen Sexismus, den Körper als Ware und Objekt kämpfen - und denjenigen, die gegen vermeintlich rechte Prüderie ankämpfen wollen. Insofern sind besonders die Reaktionen darauf spannend, wenn Darsteller verwendet werden, die zwar nackt sind, aber nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprechen.


    7.) Allerdings nutzt sich jede Revolution irgendwann ab, sie frisst im schlimmsten Fall ihre Kinder und verkrustet zu etwas Ätzendem, gegen das selbst revolutioniert werden muss. Clichees, die "dekonstruiert" und durch andere Bilder ersetzt werden, verkommen ihrerseits zu Clichees: Videoleinwände mit Models oder die fast schon kahle Bühne; weißer, grauer Hintergrund mit minimaler Dekoration, die - frei nach Mosebach "zu Interpretationsexzessen einlädt, die umso wortreicher ausfällt, je weniger zu sehen ist."


    8.) Wünschenswert wäre ein Regietheater, das seine Kräfte nicht mehr dafür benutzt, um das herrschende System zu stabilisieren, indem es auf kaum noch vorhandene Feindbilder schlägt, die als Feindbild zu verstehen aber gesellschaftlich erwünscht ist - sondern eine Art von konservativer Revolution unterstützt, indem es die EU, den Feminismus, die Grünen, die Intoleranz der Atheisten usf. attackiert.


    EDITH meint gerade, dass ich mir im Grunde selbst widerspreche, wenn ich einerseits die Unterstützung einer emotionalen Essenz einfordere, aber andererseits konkrete Ansichten unterstützt sehen will. Insofern muss wohl noch erwähnt werden, dass ich mir das ganze auf einem etwas zu hohem Abstraktionsniveau vorstelle, und einen allgemeinen Gestus (hinsichtlich bestimmter Clichees und bestimmter Politik) von der Inszenierung ganz konkreter Werke trennen möchte.

    Wenn ich mir vorstelle, was es für Deutschland bedeuten würde, wenn die heilige Kuh zu uns käme, welches Glück und welcher Segen ginge von allgegenwärtigen heiligen Kühen aus!

  • Die Reaktionen auf Kehlmanns Rede sind genauso ausgefallen, wie man sie erwarten konnte - es wird insbesondere auf den autobiographischen Hintergrund ("der arme Papi") polemisch draufgehauen. Man stelle sich vor, es sei umgekehrt gewesen und Kehlmanns Vater ein vermeintlich verstoßener Regietheatermacher. Tränen der Rührung seitens linkslastiger Medien wären ihm gewiss. Obwohl es schon sehr fraglich ist, ob Kehlmann in jedem Detail geschickt vorgegangen ist, finde ich die Rede doch sehr mutig - insbesondere in ihrer persönlichen Ausrichtung. Die ultimative Widerlegung der von ihm beanstandeten Regietheaterpraktiken ist sie jedoch sicher nicht, wollte sie aber vermutlich auch nicht sein.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    Original von Zwischenrufer2
    Lieber Alfred, wie man sieht, scheint der Zuspruch für das Regietheater ausschließlich aus mehr oder minder niedrigen Beweggründen zu bestehen.


    Du solltest Alfreds Polemik nicht so wörtlich - oder nicht so ernst nehmen.
    Dass ausgerechnet für das "Regietheater" nur "niedrige Beweggründe" vorhanden wären, kann doch niemand ernst nehmen, der eben nicht nur die Oberfläche sondern auch das Konzept dahinter auch nur ansatzweise (danke, Johannes) wahrnehmen kann.

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  • Ich frage mich immer noch, woher diese Leute immer so genau wissen, was der Autor wollte. Sie beantworten es nie. Es bleibt immer als Axiom im Raum stehen. Sie erheben für sich selbst das Monopol der Objektivität und verkaufen das Ganze als das einzig Wahre. Und ganz oben drauf erheben sie normative Forderungen und verquicken diese mit Politik: so wie wir, und alles andere ist linksradikal.


    Welch Anmaßung, welch Arroganz, welch Ignoranz.


    Die Unterstellung, Regietheater sei linksradikal, ist wirklich der letzte hilflose Versuch eines Mannes, der über Kunst nichts sagen kann. Sonst würde er es tun.


    :hello:
    M.

  • Zitat

    Original von Mengelberg
    Die Unterstellung, Regietheater sei linksradikal, ist wirklich der letzte hilflose Versuch eines Mannes, der über Kunst nichts sagen kann. Sonst würde er es tun.


    :hello:
    M.


    Sehr schön ausgedrückt! :jubel: :jubel: :jubel:



    LG


    Gerd

  • Hier ein m.E. ziemlich nüchterner, unpolemischer und unpolitischer Kommentar des Salzburger Schauspieldirektors Oberender (FR):


    "http://tinyurl.com/nqu958"


    Ich wage die Verbindung des "Regietheaters" zur "Linken" nicht zu beurteilen. Aber angesichts von nunmehr etwa 30 Jahren, in denen die Linke politisch nicht mehr viel zu melden hatte (spätestens seit Reagan, Thatcher, Kohl), wäre das höchstens tragikomisch, wenn sie auf verschwörerische Weise die Kultur dominieren könnte und jedenfalls sehr unwahrscheinlich, da sowohl (angeblich) gegen den Willen des Publikums als auch gegen harte politische Trends.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Natürlich gibt es auch andere Dinge die ich über das Regietheater sagen könnte, als dß es linksradikal wäre.
    (Sagte ich übrigens linksRADIKAL ? oder nur links oder linkslastig) -
    aber vielleicht können wir uns wenigstens darauf einigen, daß es nicht TRADTIONELL ist ?
    Mit dem Regietheater wird eindeutig ein TABU gebrochen - und das ist in den Augen der etablierten Gesellschaft sicher ein "Verbrechen"
    Man muß auch zugeben, daß es weder "rechtslastiges" noch "Konservatives" Regietheater gibt, die Sache es als linkslastig zu bezeichenen ist daher so falsch nicht. Zudem hat Kehlmann es behaupter - nicht ich.
    Was machen eigentlch (aus meiner Sicht, und aus konservativer Sicht überhaupt) die Vertreter des Regietheaters ?
    Es ist so als würden sie eine Chinesische Vase der Ming-Dynastie mit Graffiti übermalen und dann behaupten das wäre Kunst - und zwar ihre - und somit nicht angreifbar. Wer diese Graffiti nicht für ebenbürtig mit der ursprünglichen Bemalung ansehe, sei a priori ein Banause, ein reaktionärer Feind der lebendigen Kust - und was es an derlei Plattitüden sonst noch gibt.
    Und o Wunder. Die staunende Menge steht mehrheitlich da und -schweigt -
    Vermutlich weil sie weder mit den Graffitti der "Gegenwartskünstler" noch mit einer alten Ming-Vase wirklich etwas anfangen kann.....


    Da die Graffiti-Schmierer ihre Kunst stets laut verteidigen, und erklären, wer den Sinn dieser Übermalungen nicht erfasse sei ein Kunstbanause, finden sich in der Tat irgendwann Leute, die das nachplappern um zu den "Kennern" zugelassen zu werden.....


    Aber ich habe mich einmal mehr dazu verleiten lassen vom eigentlichen Thema abzuschweifen.


    Das eigentliche Thema sollte sich IN DIESEM THREAD ja nicht um Sinn und Unsinn des Regietheaters drehen, sondern um die Tatsache, daß
    es offensichtlich endlich möglich ist dierse Spezies öffentlich anzukreiden und dafür auch noch Applaus von vielen Seiten bekommt.



    Mehr war da nicht


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Das eigentliche Thema sollte sich IN DIESEM THREAD ja nicht um Sinn und Unsinn des Regietheaters drehen, sondern um die Tatsache, daß
    es offensichtlich endlich möglich ist dierse Spezies öffentlich anzukreiden und dafür auch noch Applaus von vielen Seiten bekommt.


    Eigentlich wendet er sich dagegen, dass sonst nichts mehr möglich zu sein scheint, und nicht gegen das Regietheater selber.


    So verstehen ihn z.B. auch Presse und Standard, und greifen ihn beide (!) nicht an.
    (Vom Standard hätte ich schon einen Angriff erwartet.)


    Nur diese komische Schrumpfform-Formulierung ist irgendwie hinterhältig. Die hätte er auch bleiben lassen können.

  • Was hat das Regietheater mit links zu tun und eine werkgetreue Aufführung mit rechts?


    Ich möchte diesbezüglich nur an den unsäglichen Formulismusstreit der späten 40er Jahre erinnern, während dem ein Kulturpolitiker festlegte, was unter Formalismus in der Musik zu verstehen sei, nämlich die Abwendung von der Volkstümlichkeit und vom Dienst am Volke sowie die Hinwendung zu "den rein individualistischen Empfindungen einer kleinen Gruppe auserwählter Ästheten".
    Geschehen im Januar 1948 auf einer Tagung des Zentralkomittees der KPDSU, einem Gremium, dass damaliger Zeit ja bekanntlich das Monopol auf links innehatte und wohl mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte. :D


    Außerdem möchte ich daran erinnern, dass es so ein komischer Regietheather-Gag war, der vor einiger Zeit dazu führte, dass man sich sogar auf Privatsendern ein bißchen mit Mozarts Idomeneo befasste und ihm dadurch zu einer etwas größeren Bekanntheit verhalf.


    Nichts für ungut
    John Doe

  • Zitat

    Nur diese komische Schrumpfform-Formulierung ist irgendwie hinterhältig. Die hätte er auch bleiben lassen können.


    Hier siehr man, wie ein einzelner Satz - oft wiederholt -
    zu bedrohlicher Größe anwachsen - und die ganze restliche Rede erschlagen kann.


    Ich selbst habe diesen Satz als "Aufhänger für diesen Thread gewählt -.weil ich mir sicher sein konnte, Aufmerksamkeit damiot zu erregen.
    Er ist aber allenfalls ein Gedanke über den man geteilter Meinung sein kann - mehr nicht.
    Wir alle neigen heute dazu, Dinge besonders zu betonen, wenn wir nur ein Quentchen Aufmerksamkeit erreichen wollen - anders gehen wir unter. Wenn dann der mediale Focus speziell darauf gerichtet wird kann es sein, daß aus einer Mücke ein Elefant wird.


    mir persönlich war die Grundtendenz der Rede wesentlich wichtiger...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Eher derselbe polemische Quatsch wie die "Publikumsanalyse" von Alfred.


    Da atme ich aber mal auf, daß wenigstens der Moderator genug Diskussionskultur besitzt.


    Ich ziehe mich mal für ein Weilchen zurück und hoffe daß währenddessen Antworten auf kritische Fragen die Aussagen der Rede betreffend kommen. Mich würde immer noch interessieren, woher die Staubis ihren Wahrheitsanspruch nehmen ("Es steht ja im Libretto" ist keine Antwort, ich hoffe, es ist klar, warum). Und ach ja, was Regietheater mit Linksradikalismus zu tun hat.


    Ebenfalls nichts für ungut und auf Wiedersehen einstweilen.
    M.

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