Chinesischer Starregisseur PLEM - PLEM inszeniert die Zauberflöte

  • Im Rahmen der Sommerfestspiele in Linxia (China) wird der chinesische Starrregisseur Plem-Plem Mozarts Zauberflöte inszenieren.
    Liebenswürdigerweise hat er sich mir zu einem Interview zur Verfügung gestellt, das ich hier wiedergebe:



    Ich hoffe das Interview hat auch bei einigen von Euch Interesse gefunden


    und grüße freundlichst aus Wien


    Alfred














    [

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • :hahahaha:
    :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel:
    :beatnik:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Dieser wunderbare Starregisseur dürfte weltweit gefragt sein. Seinen Stil kann man in so vielen Opernhäusern bewundern.


    Ich hoffe, daß dieses noch junge Genie uns weitererfreut und noch viele Statements zu verschiedenen Werken liefert, damit wir daraus vielleicht klüger werden und die Dinge endlich so sehen können, wie sie auch wirklich sind.


    der ergriffene Operngernhörer :rolleyes:

  • Auch schön! "Like"


    PS: ich glaube an die Macht der Hessen... :P

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Das ist doch wieder mal typisch chinesisch. Lauter Plagiate des deutschen Regietheaters. Wie wäre es, wenn die Regisseure des deutschen Regietheaters endlich dazu übergingen, chinesisches Kulturgut zu inszenieren statt europäische Opern zu verunstalten? ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?( :pfeif: :pfeif: :pfeif: :pfeif: :pfeif: :pfeif: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Gestern abend also „Zauberflöte“ in der Inszenierung von Plem-Plem. Beinahe wären wir zu spät gekommen, denn ich hatte schon wieder vergessen, dass in den Zufahrtsstraßen zu unserem Wohngebiet Einbahnregelungen gelten. Das ist zwar schon seit über zwanzig Jahren so, also kurz bevor ich in Rente gegangen bin, aber daran werde ich mich in diesem Leben nicht mehr gewöhnen. Will ich eigentlich auch gar nicht. Die sollen das so machen, wie es früher war, und dann ist alles gut. Ist ja auch schlimm – dauernd wird irgendetwas geändert. Wer soll da noch mitkommen?


    Die Ouvertüre war so schön. Gute Musik, nicht zu laut. Alleine der erste Akkord in S-Dur … der erinnert mich immer an meine S-Klasse, wissen Sie … Wissen Sie, was mir aufgefallen ist? Die Trommelfelle waren ganz schmutzig, komisch. Sonst waren sie immer so schön weiß. Und mit Holzschlägern hat der Trommler draufgehauen. Das sah so aus, als ob der irgendwelche Suppenkessel vom Sperrmüll genommen hätte. Das ist schon eine Zumutung – da macht man sich schick mit allem Drum und Dran und geht in die Oper – mein Smoking ist maßgeschneidert, wissen Sie – jedenfalls war er das damals, als ich noch 10kg weniger drauf hatte, haha - und im Orchestergraben sieht das dann so unordentlich aus.


    Das Bühnenbild … na ja, was soll ich sagen … am besten, man sieht gar nicht hin. Wissen Sie, was ich nie verstehe? Eigentlich soll der Siegfried doch den Drachen erschlagen! War diesmal ein chinesischer Drache, wissen Sie? Und dann fällt er immer in Ohnmacht, und drei Frauen kommen und töten das Untier. So etwas hätte es früher nicht gegeben. Warum kann sich die Regie nicht einmal an das halten, was der Schikanierer in seinem Libido geschrieben hat? Wohl alles nur wegen Gleichberechtigung oder so, starke Frauen usw. usw. So ein Blödsinn. Das sind alles nur verhinderte 68er, diese Regisseure. Die sollen zurück gehen in ihre Kommune und gut und den Drachen vom Siegfried töten lassen, wie sich das gehört. Ist doch Männersache, so ein Drache. Dass ausgerechnet ein Japaner denselben Mist nachmacht, hätte ich nicht gedacht.


    Wenn der Siegfried dann dieses Lied zu dem Foto singt, schlafe ich meistens ein. Der Tag ist ja auch lang. Und dann kommt immer diese schreckliche Frau im Abendkleid und schreit rum, da werde ich dann wieder wach. Ich möchte mal wissen, was die Sängerinnen heute am Konserventorium so lernen. Wenn die nur ein bisschen tiefer singen würde, wäre es doch nicht so schrill! Ach ja, guten Geschmack gibt es heute halt nicht mehr. Da geht man in die Oper, um mal so richtig zu entspannen und abzuschalten, und dann muss man so etwas ertragen.


    Was mir gut gefallen hat: Sonst war da immer so ein Neger in der Zauberflöte. Der hat gestern nicht mitgespielt. Vielleicht hatte der einen freien Abend oder so. Ich finde, der passt gar nicht rein in die Oper. Wissen Sie, ich hab ja nix gegen Neger, aber die sollen halt in Afrika bleiben. Ich fahr ja auch nicht nach Ankara und lauf da öffentlich durch die Stadt. Jeder da, wo er hingehört.


    In der Pause hab ich mir dann erst mal einen großen Schwarzen genehmigt, um wach zu bleiben. Die machen den jetzt mit ganz besonderen Bohnen aus Äthiopien, das stand da auf einem großen Schild. Ganz toll. So was könnten die öfter machen. Ach ja, so richtig guten Kaffee gibt’s halt nur, wenn er aus Wien kommt! Genutzt hat‘s aber nix. Kaum ging der Vorhang hoch, war ich wieder weg. Ich glaub, das ist die Stelle, wo die so viel reden. Macht ja nix. Dann kam wieder diese Frau im Abendkleid, die hat mich wieder wachgemacht. Da hat sie wieder so hoch gesungen, das Lied gefällt mir aber besser. Das hab ich auch schon mal woanders gehört. Aber wenn der Dicke danach singt, ist‘s schon schöner. Ist so beruhigend, wissen Sie?


    Am Schluss haben dann alle nackt getanzt. Das war eigentlich das Beste. Ich hatte mein Opernglas vergessen, das war schon ärgerlich. Mein Nachbar, der links von mir sitzt, hat geschimpft, das wäre eine Verunglimpfung von dem Stück, das wäre unverschämt und überhaupt. Aber geguckt hat er dauernd, mit Opernglas. Also, mir hat‘s gefallen. Aber ich hab ihm natürlich recht gegeben, was für eine Schande, unmoralisch usw. usw. Man ist ja ein höflicher Mensch und will keinen Streit. Alles hübsch und ordentlich. Schließlich sind wir kultivierte Menschen. Und darum gehen wir ja in die Oper, nicht wahr? Also, es war schon ein schöner Abend.

  • Hallo Wolfram,
    Inszenierung und Kostüme waren bestimmt wieder mal zeitlos :) ? Haben den wenigstens bekannte Sänger gesungen ?

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo Wolfram,


    ich bleibe beim "Du" - Dein "Sie" bringt zwar etwas Abwechslung in die Bude - aber vielleicht liegt es an Deinem "Einbahn-Straßen-Syndrom", dass Du Du übersehen hast. (Jetzt blinkt meine blöde Rechtschreibfunktion schon wieder, werde sie abschalten, nervt!)


    Dein Beitrag - große Klasse, voll meine von "ganzem Herzen" kommende Meinung (jetzt hast Du mich ganz draus gebracht, kommt jetzt meine Meinung aus meinem Herzen oder aus meinem Hirn? Es wäre geleidigend, wenn Du auch nur im Traum daran denken würdest, ich hätt' keins) - bis auf:
    Geh' doch mal in die Abteilung "Diebstähle in der Musik"
    Du weißt nicht, was ich meine?
    Na, dann will ich Dir doch mal auf die Gedankensprünge helfen und Dich ins "Verständniseck kommandieren" - "Im Gleichschritt, Marsch!"


    Es gibt da so ein Gefiedel "Eine kleine Aufweckmusik" (oder heisst's was Sympathie mit Bums?) , wo auf der kleinen und großen Pauke, Du weißt schon, nicht die großen Dinger, wo der davor anfangs immer so rumfummelt, bevor der Chef kommt (ist mir nie klar geworden, was der da macht?) , also da wird auf die zwei Dinger mal kräftig draufgebummst, damit die, die zuvor eingeschlafen sind, endlich wieder aufwachen.
    Nun ist es bei der, die da so schreit, zwar kein Musikdiebstahl, aber ein Ideendiebstahl, "wie bekommt man aufrechte Musikliebhaber dazu, ein Stück ganz zu hören (und Du hast ja selber gesagt, wie gut das bei Dir gewirkt hat).


    Mit ver (oder ge-?)bundenen Grüßen
    zweiterbass



    Nachsatz, bitte nur für Dich, Wolfram:
    Mach' Dir bitte keinen Kopf, dass Du bei dem Ideenklau nicht sofort durchgestiegen bist. Ich liege in der Abteilung "Der fröhliche Wandersmann" - na der von den "eiweißschaum-burgernden Bechstein-Sängern" - völlig daneben. Bin deswegen ziemlich down - ich hoffe, Du "borderlinerst" nicht - aber so wie ich Dich einschätze, linerst du lieber mit Schiffen auf'm Kreuz dahin, auf Weltmeeren - Nordsee, ich liebe sie - oder heimischen Flussläufen (bin richtig stolz auf meine "Ausdrucksweise", noch so ein tolles Wort!) - Wolga, mein Wolgakosaken-Traum.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • ...die großen Dinger, wo der davor anfangs immer so rumfummelt, bevor der Chef kommt (ist mir nie klar geworden, was der da macht?)


    Stimmen, hoffentlich. Eine Wissenschaft für sich... ;)


    ...ich hoffe, Du "borderlinerst" nicht...


    Allen BPSlern sei als Haustier der Borderline-Collie empfohlen... :hahahaha:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)