Ekkehard Wlaschiha


  • Der am 28. Mai 1938 in Pirna (Sachsen) geborene Bariton Ekkehard Wlaschiha studierte an der Franz Liszt-Musikhochschule in Weimar und bei Helene Jung ebenda. Sein Debüt hatte er 1961 am Thüringischen Landestheater Gera als Dr. Cajus in den "Lustigen Weibern von Windsor" sowie als Don Fernando in "Fidelio". 1964–66 war er am Sächsischen Landestheater Dresden-Radebeul tätig, 1966–70 am Nationaltheater in Weimar. 1970–83 gehörte er dem Ensemble des Opernhauses Leipzig an. Hier begann eine vielfältige Gastspieltätigkeit, die ihn u. a. an die Dresdner Staatsoper, die Nationaloper von Sofia und an das Opernhaus von Leningrad führten. Besondere Erfolge feierte er in Rollen wie Scarpia ("Tosca"), Pizarro ("Fidelio"), Alfio ("Cavalleria rusticana"), Tonio ("Bajazzo"), Coppelius ("Hoffmanns Erzählungen") und Jochanaan ("Salome"). 1969 sang er in Leipzig in der Uraufführung der Oper "Griechische Hochzeit" von Hanell. 1982 war er Gast in Reggio Emilia, was als Auftakt zur großen internationalen Karriere angesehen werden kann. Er war u. a. beim Festival von Lausanne 1983 als Kurwenal ("Tristan und Isolde") zu hören, ferner 1983 an der Staatsoper Berlin als Telramund ("Lohengrin"). 1975 sang er in Leipzig in einer weiteren Opern-Uraufführung: "Der Schatten" von Fritz Geißler. Seit 1982 ist er Mitglied der Staatsoper Berlin. Am 13. Februar 1985 sang er bei der Wiedereröffnung der Semperoper den Kaspar im "Freischütz". Bei den Bayreuther Festspielen trat er 1986 als Kurwenal ("Tristan und Isolde"), 1987–91 und 1993 als Telramund ("Lohengrin"), 1992–93 und 1995 als Biterolf ("Tannhäuser"), 1984 und 1994–98 als Alberich ("Ring des Nibelungen") auf. Seine letzte Bayreuther Rolle war die des Klingsor im "Parsifal" 1998. 1987 feierte er große Erfolge an der Münchner Staatsoper als Jochanaan in "Salome" und als Alberich im "Nibelungen-Ring". Diese Rolle war auch seine Antrittsrolle in Covent Garden 1988 sowie an der MET 1989, wo er 1991 auch den Amfortas ("Parsifal") sang. 1988 war er an der Chicago Opera und an der Oper von Philadelphia als Pizarro ("Fidelio") tätig. 1988 gastierte er wiederum als Alberich an der Deutschen Oper Berlin, 1992 bei der konzertanen Aufführung des "Rings" in der Salle Pleyel in Paris, 1994–95 in Covent garden, 1996 in Oslo. Ferner war er in Laibach und Preßburg tätig. Seit der Spielzeit 1993/94 ist er der Bayerischen Staatsoper München verbunden. 1995 war er an der Hamburger Staatsoper zu Gast. Im selben Jahr war er als Holländer und Telramund ("Lohengrin") in Dresden zu hören sowie als Kaspar ("Freischütz") in Florenz. Neben seiner Opernsänger-Tätigkeit ist Wlaschiha auch erfolgreicher Konzert- und Oratoriensänger. Im Fernsehen der UdSSR war er im "Fidelio" zu sehen.


    Eine Auswahl an Aufnahmen mit Ekkehard Wlaschiha:


    Eine CD mit Wagner-Arien:



    Folgende Gesamtaufnahmen:




    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ekkehard Wlaschiha, von Freunden liebevoll Ekke, genannt, wurde neben Gustav Neidlinger als der beeindruckendste Alberich gewürdigt, was sicherlich auch stimmt. Aber seine kräftige, ausdrucksreiche Baritonstimme und seine Gestaltungskraft ermöglichten es ihm, in fast allen heldischen Baritonpartien herausragende Leistungen zu bringen.
    Deshalb zählt er zu den unvergesslichen Wagnersängern im Baritonfach.
    Wer das Glück hat, den sympathischen Sänger persönlich kennenzuleren, ist auf Grund der unkomplizierten, natürlichen Art rasch warm mit ihm. Ekke ist ein wirklicher verlässlicher Kumpel, frei von jeglichen Überheblichkeiten und Starallüren. Ach würden doch alle großen Sänger den Kontakt zu ihnen so leicht und herzlich ermöglichen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Danke für diese herzlichen Ausführungen, lieber Operus.


    Für all jene, die ihn leider nicht mehr live erleben durften (singt er denn überhaupt noch?), bietet sich die Möglichkeit an, ihn in seiner Paraderolle Alberich im Levine-"Ring" zu hören und sehen. Und ja, "der beeindruckendste Alberich neben Neidlinger" trifft es wirklich gut.


    Übrigens ist auf oben genannter Recital-CD auch der Schlußmonolog des Hans Sachs drauf – er versuchte sich also, wie Neidlinger, auch mal an dieser Partie, zumindest im Studio.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ekkehard Wlaschhia hat alternierend mit Theo Adam einen äußerst repektablen Sachs auf der Bühne gesungen. Wobei es dabei die kollegial wurnderschöne Geschichte gibt, dass der große Theo den Ekke Wlaschia liebevoll beim Studium des Sachs beraten hat. Ja, auch solche Feundschaften gibt es unter großen Sängern. Konkurrenz ist nicht immer!
    Herzlichst
    Operus

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  • Lieber Operus,


    danke für diese informative Ergänzung.


    Ob es davon freilich einen Mitschnitt gibt, ist mir nicht bekannt.


    Liebe Grüße
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Siegfried Vogel als Sachs? Wow, der war ja schon als Pogner eine Sensation.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Der Bassbariton Ekkehard Wlaschiha wurde 1938 in Pirna/Sachsen geboren. Er studierte an der Musikhochschule Weimar bei Helene Jung.
    In Gera stand er 1961 erstmals auf der Bühne. Kontinuierlich baute der Sänger seine Karriere über Radebeul, Weimar und Leipzig auf. 1982 wurde der Künstler mit der machtvollen, ausdrucksstarken Stimme an die Deutsche Oper Berlin berufen. An dem renommierten Haus gestaltete er eine Vielzahl von Partien. Bald wurde man auch international auf ihn aufmerksam und er gastierte weltweit u.a. an der Semper Oper Dresden, der Bayerischen Staatsoper, der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, Covent Garden. Seit 1986 war er einer der führenden Protagonisten bei den Bayreuther Festspielen. 1988 hatte er bei seinem Debüt als Alberich einen spektakulären Erfolg an der Metropolitan Opera New York, der er dann über Jahre verbunden blieb. Wlaschihas Laufbahn ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es Sängern aus der ehemaligen DDR bei entsprechenden Leistungen gelang, internatiional höchst erfolgreich zu sein.
    Wlaschihas sängerische Entwicklung führte vom lyrischen Bariton über das italienische Charakterfach hin zum Heldenbariton. Seine größten Triumphe feierte er vor allem als Wagnersänger in Partien wie: Holländer, Telramund, Amfortas, Klingsor, Kurwenal, Alberich und Hans Sachs. Besonders Wlaschihas Alberich war in seiner Zeit fast konkurrenzlos. Wer Alberichs Fluch in der Dramatik, zu der Wlaschiha fähig war, erleben durfte, wird dies schwerlich vergessen. Der Sänger wurde deshalb in dieser Rolle als der kongeniale Nachfolger des legendären Gustav Neidlinger eingestuft. . Für die Wagner-Partien prädestinierten ihn vor allem die Durchschlagskraft seiner Stimme und die Intensität seiner schauspielerischen Fähigkeiten. Wlaschiha war deshalb ein idealer Sängerdarsteller moderner Prägung.
    Sein Wirken ist in vielen bedeutenden Bild- und Tondokumenten festgehalten und verewigt.
    Ekkehard Wlaschiha lebt heute in seiner Wahlheimat Bayreuth. Hier hat er immer noch viele Kontakte zur Opernszene, zu Kollegen und Musikfreunden. Sie schätzen den unkomplizierten, aufgeschlossenen, lebensklugen "Ekke", wie ihn seine Freunde nennen, als liebenswerten Menschen und einen Künstler, der viele Jahre als einer der führenden Bassbaritone Vorbildliches leistete.
    Herzlichst
    Operus

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  • Ich war so frei und habe beide Threads auf Wunsch von operus zusammengelegt.


    Norbert als Moderator

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Norbert,
    danke für die rasche Wunscherfüllung. Nun haben den guten "Ekke" uter einem Dach.
    Liebe Grüße und alle guten Wünsche für's neue Tamino-Jahr.
    Herzlichst
    Operus

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  • Zuvor hat Adam schon Siegfried Vogel beraten, der ja 1981 als Sachs an der Komischen Oper Berlin Furore machte!


    Die kollegiale Unterstüzung bei Bassisten hat offensichtlich Tradition. Theo Adam schreibt in seinem Buch, dass er seinen ersten Auftritt in einer größeren Fachpartie - nämlich als Eremit im "Freischütz" - an der Semperoper Gottlob Frick zu verdanken habe. Als Adam sich bei dem Kollegen beklagte, dass er keine richtigen Rollen bekäme, sagte Frick gezielt ab und sorgte dafür, dass Adam den Eremiten singen konnte. Ob es die auch in vorigen Beiträgen beschriebene kollegiale Nachwuchsförderung auch heute noch gibt? Wahrscheinlich braucht man dafür ein festes Ensemble, in dem sich zwischenmenschliche Beziehungen entwickeln können.


    Herzlichst


    Operus


    P. S. Übrigens hatte ich gerade ein äußerst motivierendes Erfolgserlebnis. Ich habe das erste Mal zitiert und es hat geklappt. :jubel: :jubel: :jubel:








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  • Wlaschiha, Ekkehard, dt. Bariton, * 28.5.1938 Pirna.
    Er begann 1961 als Don Fernando in Gera, kam 1970 an die Leipziger Oper (Scarpia, Amonasro, Amfortas), wo er auch im Ring des Nibelungen in der Inszenierung von Herz mitwirkte, und ist seit 1982 als Heldenbariton an der Berliner Staatsoper engagiert.


    Glückwunsch zum 75. Geburtstag! :jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Den Ekkehard Wlaschiha habe ich als Jugendlicher in Gera erlebt, es muß 1962 gewesen sein. Leider erinnere ich mich nicht mehr genau, was er sang. Es könnte aber der Pizarro gewesen sein.


    Ich fand seine Stimme damals gar nicht so toll, aber ich war ja noch total unwissend. Außerdem hatten wir damals einen ganz tollen Baß in Gera, den KS Erhard Groß, und zwei tolle Baritöner, Alexander (Sandor) Toth und Georg Schulz. Beide sind 1962 in den Westen gegangen. Ja, wir hatten damals tolle Sänger, nicht umsonst ist Rosvaenge insgesamt 8x in 4 verschiedenen Opern in Gera gewesen.


    Über die Karriere von Wlaschiha hatte ich mich damals sehr gewundert, unsere Lokalpresse berichtete voller Stolz darüber. Ein Beweis dafür, daß ich als 18-jähriger doch nicht die rechte Ahnung hatte.


    Übrigens - um auf Siegfried Vogel zu kommen, der ja hier auch erwähnt wurde. Als Hans Sachs war er in Chemnitz Anfang der 90-er eine Wucht!!! Selbst 2x erlebt!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Mein lieber Ekkehard!


    Auch von mir die allerherzichsten Grüße und alles Gute zu deinem Geburtstag. (Ich hätte dich glatt 10 Jahre jünger geschätzt). Weiterhin beste Gesundheit und ein Wiedersehen beim nächsten Treff in Ölbronn.



    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.

  • Ja, lieber Wolfgang, ich habe heute mit Ekke telefoniert und ihm ganz herzlich gratuliert. Er ist wie immer voll da und bester Stimmung. Offenbar war zur Zeit meines Anrufs gerade der ganze Kreis um Hans Sotin herum anwsesend und es war offenbar bereits eine Riesenstimmung. Alle die lieben, treuen Freunde werden wir am 19./20. Oktober beim Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft wieder sehen.


    Herzlichst
    Operus

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  • Übrigens - um auf Siegfried Vogel zu kommen, der ja hier auch erwähnt wurde. Als Hans Sachs war er in Chemnitz Anfang der 90-er eine Wucht!!! Selbst 2x erlebt!!


    Die Inszenierung von Michael Heinicke hatte 1997 Premiere und lief bis 1999.

  • Auch hier sehr erhellende Aussagen vom Original:


    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Lieber MSchenk,


    gerade zusammen mit meiner Ingrid das fabelhafte Da Capo- Interview mit Ekkehard Wlaschiha erlebt - ja man muss erlebt sagen- weil es ein Erlebnis ist.
    Ekke ist ene ganz große Sängerpersönlichkeit, wieder bewiesen in diesem Interview.
    Ich durfte ihm am Geburtsag gratulieren, einige Fläschchen Wein aus der Heimat vom Lobl senden und habe die Freude, dass ich ihn im Oktober beim Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft wieder begrüßen darf. Es ist auch bei uns einer der Treusten.
    Nochmals vielen Dank für das Einstellen dieser Preziose;


    Herzlichst
    Operus

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  • Nochmals vielen Dank für das Einstellen dieser Preziose


    Gerne geschehen! - Es gibt auf youtube noch viele andere Folgen dieser eigentlich fabelhaften Sendung - ich sage "eigentlich", da Herr Prof.Everding sich m.E. gerne häufiger hätte zurücknehmen dürfen und die jeweiligen Gäste einfach hätte erzählen lassen sollen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zitat MSchenk: "Es gibt auf youtube noch viele andere Folgen dieser eigentlich fabelhaften Sendung - ich sage "eigentlich", da Herr Prof.Everding sich m.E. gerne häufiger hätte zurücknehmen dürfen und die jeweiligen Gäste einfach hätte erzählen lassen sollen."


    So ist es. Ganz auch meine Meinung. Diese Eitelkeit von Everding ist leider der Schwachpunkt vieler Sendungen. Immer wollte er sein eigenes Regelwerk durchboxen und hören, wie toll er doch als Regisseur gewesen ist. Dabei war er in einigen Punkten auffallend uninformiert. Aber wir haben nicht die Wahl. Diese einmalige Sendereihe ist wirklich unerschöpflich. Ich liebe sie sehr und habe die eigenen Sammlung - wie MSchenk - Dank youtube ergänzen können. Schade nur, dass die wiederholte Sendung auf 3Sat seinerszeit aus juristischen Gründen abgebrochen wurde, weil viele der eingespielten Clips noch unter Urheberrecht standen und der Sender offenbar die Kosten dafür nicht aufbringen wollte - oder konnte. :(


    Gibt es eigentlich einen eigenen Thread zu der DaCapo-Sendereiche? Ich habe keinen gefunden, was aber nichts sagt. Denn ich finde manches nicht.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber M. Schenk,
    lieber Rheingold1876.


    Das ist das Problem vieler Moderatoren, dass sie zu wenig fragen, zu wenig führen, zu wenig dafür tun, dass der Interviewte im Mittelpunkt steht, sich öffnet und sich im wahrsten Sinn des Wortes entäußert. Der beste Moderator den ich kenne ist der Journalist Thomas Voigt. Nicht zuletzt wegen seiner Kunst der Gesprächsführung erhielt er 2007 die Gottlob-Frick-Medaille in Gold: In meiner damaligen Laudatio führte ich unter anderem aus:
    "Thomas Voigt hat die Fähigkeit als Moderator und Interviewer, den Gesprächspartner ohne Einsatz dialektischer Tricks selbstverständlich und zwanglos zum Reden zu bringen. Die Künstlergespräche, die er führt, zeichnen sich durch hohe Fachkenntnis und die perfekt beherrschte Kunst der indirekten Gesprächssteuerung aus. ...Thomas traue ich es zu, dass er das Künstlergepräch zu eigenständigen rhetorischen Disziplin formt"
    Hier dürfte sicherlich einiges gesagt sein, was ein gutes Künstlergespräch auszeichnet. Nur häufig steht halt die menschliche Eitelkeit im Wege und die Kunst der knappen,gezielten Frage, die nicht schon Teile der gewünschten Antwort enthält, wird nicht beherrscht.
    Für mich ist Everding jedoch so eine zwingende Persönlichkeit, dass seine Beiträge bereits exemplarischen Charakter haben und deshalb zum besonderen Charakter der Sendung Da Capo einen prägenden Beitrag geliefert haben. Ach, wenn wir doch heute nur einen Everding und solche Sänger unvergesslich machende Sendungen hätten.


    Herzlichst
    Operus

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  • Die Inszenierung von Michael Heinicke hatte 1997 Premiere und lief bis 1999.


    Macht ja nichts, gesehen ist gesehen. Bei meinem ersten Besuch sang auch nicht Vogel, sondern Herr Probst den Sachs, der Stolzing war Norbert Orth. Auch an den Lehrbuben erinnere ich mich, es war ein Herr Krause. Die weiblichen Namen sind mir entfallen, auch Beckmesser ist weg aus meinem Gedächtnis.


    Es war eine phantastische Inszenierung, ohne jeden Verunstaltungskäse - und nur deshalb bin ich nochmals reingegeangen. Da sang dann Vogel. Er hatte nicht lange vorher eine Hüftoperation, und man konnte ihm die Anstrengung anmerken, nicht an der Stimme, aber er war nach dem bombastischen Finale ziemlich kaputt.


    So viel zu Vogel zu Chemnitz - und das im Wlaschiha-Thread. Den habe ich aber auch noch in Dresden erleben dürfen, ca.40 Jahre nach Gera. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, war es in Friedenstag.


    Vielleicht kann jemand mein Gedächtnis auffrischen?


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Ekkehard Wlaschiha wurde am 28. Mai 1938 geboren. Zu seinem Geburtstag habe ich diesen empfehlenswerten Fidelio ausgesucht:



    Ekkehard Wlaschiha feiert heute seinen 77. Geburtstag.


    Ich bin sicher, dass operus ihm noch persönlich gratulieren wird. Bestelle ihm unbekannterweise schöne Geburtstagsgrüße von mir, lieber Hans. Vielleicht entdeckst du ja auch den neuen Thread über Viktor Nessler, in dem ich auch eine kleine Überraschung für dich vorbereitet habe.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich bin sicher, dass operus ihm noch persönlich gratulieren wird. Bestelle ihm unbekannterweise schöne Geburtstagsgrüße von mir, lieber Hans. Vielleicht entdeckst du ja auch den neuen Thread über Viktor Nessler, in dem ich auch eine kleine Überraschung für dich vorbereitet habe.


    Lieber Willi,


    Selbstverständlich habe ich versucht, dem lieben Ekke persönlich zu gratulieren. Aber der Herr Kammersänger war nicht erreichbar. So musste ich meine Geburtstagsgrüße - bei denen ich meistens auch die Tamino-Freunde mit erwähne - auf den so unpersönlichen Anrufbeantworter sprechen. Ich werde es in den nächsten Tagen nochmals probieren.
    Nun werde ich sofort im Anschluss das Viktor Nessler Überraschungspakt von Dir öffnen. Gespannt!


    Lieber Willi, ich getraue es mir auf Grund Deiner so zahlreichen, uns alle bereichernden Aktivitäten hier im Forum fast nicht, Dich ganz dezent an die Quellen der Freude zu erinnern. Deine Beiträge, besonders die Liedtexte, waren immer sehr erfreulich. Vielleicht kannst Du uns ab und zu doch wieder eine Freude schenken.
    :angel: :hello:
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich habe Ekkehard Wlaschiha gestern geschrieben und ihm eine ausführliche Auflistung seiner Auftritte an der Staatsoper Berlin zugeschickt. Die Zusammenfassung sieht so aus /Auflistung in der Reihenfolge des Debüts):


    33x Pizarro / „Fidelio“ / Beethoven (1975 – 1998)


    03x Tonio / „Der Bajazzo“ / Leoncavallo (1977/78)


    18x Jochanaan / „Salome“ / Strauss (1981 – 1992)


    17x Escamillo / „Carmen“ / Bizet (1981 – 1988)


    08x Graf Tomski / „Pique Dame“ / Tschaikowski (1981 – 1983)


    03x Rigoletto / „Rigoletto“ / Verdi (1981 – 1983)


    02x Jago / „Othello“ / Verdi (1982)


    24x Biterolf / „Tannhäuser“ / Wagner (1982 – 1991)


    05x Amfortas / „Parsifal“ / Wagner (1983 – 1986)


    32x Friedrich von Telramund / „Lohengrin“ / Wagner (1983 – 1992)


    07x Kurwenal / „Tristan und Isolde“ / Wagner (1983 – 1995)


    09x Ercole Severolus / „Palestrina“ / Pfitzner (1983 – 1988)


    01x Amonasro / „Aida“ / Verdi (1984)


    21x Kaspar / „Der Freischütz“ / Weber (1984 – 1998)


    13x Sebastiano / „Tiefland“ / d’Albert (1985 – 1990)


    01x Sprecher / „Die Zauberflöte“ / Mozart (1986)


    02x Hans Sachs / „Die Meistersinger von Nürnberg“ / Wagner (1987 – 1988)


    08x Kalchas / „Iphigenie in Aulis“ / Gluck (1987 – 1988)


    14x Holländer / „Der fliegende Holländer“ / Wagner (1989 – 1994)



    Macht zusammen 19 Rollen sowie 212 Abende in Berlin sowie zahlreiche weitere Auftritte bei den zahlreichen Auslands-Gastspielen der Deutschen Staatsoper Berlin (wobei mir von diesen Gastspielen nur zehn Besetzungszettel vorlagen, viele andere hingegegen nicht, was auch die Diskrepanz zwischen der Zahl 212 und der Addition der Auflistung erklärt, wo 222 herauskommen müsste.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die allerherzlichsten Glückwünsche an einen großen, sympatischen Sänger. Ich werde mir gleich eine Aufnahme mit ihm anhören. Alles Gute, weiterhin beste Gesundheit und auf ein neues Treffen in Ölbronn.


    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.

  • Ich habe Ekkehard Wlaschiha gestern geschrieben und ihm eine ausführliche Auflistung seiner Auftritte an der Staatsoper Berlin zugeschickt.


    Bereits gestern hatte ich Post aus Bayreuth im Briefkasten, und zwar nicht nur einen herzlichen Dankesbrief, sondern zu meiner großen Freude auch eine DVD mit der Fernsehaufzeichnung der Leipziger "Hänsel und Gretel"-Aufführung in einer Inszenierung von Uwe Wand mit Ekkehard Wlaschiha als Vater Peter - die schaue ich nun gerade! :)


    Allerdings scheint es einige Kürzungen zu geben, die ganze Aufzeichnungen dauert nur 01:25 Uhr. Der erste Akt lief original durch, nur die Ouvertüre war stark gekürzt und der Hexentritt fehlte ganz. Der zweite Akt lief wie schon der erste auch komplett durch, sogar alles Symphonische nach dem Abendsegen, allerdings sind keine 14 Engelein zu sehen, sondern die schlafenden Kinder träumen davon, zu Hause mit ihren Eltern Weihnachten zu feiern. Der 3. Akt begann mit dem Taumännchen, das Vorspiel zum 3. Akt fehlte. Hänsels "Kikeriki, s'ist nicht mehr früh" war gestrichen, auch im Dankeskinderchor nach der "Entstarrung" war ein kleiner Strich drin, ansonsten wurden die Vokalparts nahezu vollständig gebracht.


    Es singen:


    Vater Peter: Ekkehard Wlaschiha (herrlich!!! :rolleyes: )
    Mutter Gertrud: Ursula Brömme
    Hänsel: Annelott Damm
    Gretel: Steffi Ullmann
    Knusperhexe: Hans-Peter Schwarzbach
    Sandmännchen: Anett Oschatz
    Taumännchen: Venceslava Hruba-Freiberger


    Das Gewandhausorchester Leipzig wurde dirigiert von einem mir unbekannten Herrn namens Horst Gurgel.


    Die Fernsehaufzeichnung stammt aus dem Jahre 1981.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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