Dieser Thread ist thematisch NICHT identisch mit seinem älteren Bruder:
Künstler vs Publikum: Wer bestimmt den Kurs ?
wenngleich es gewisse Überschneidungen geben mag.
Heute geht es um die Frage inwieweit Dirigenten sich dem Zeitgeist - wie immer man den definiert unterwerfen mussten um Erfolg zu haben, ob sie sie dem Zeitgeist entziehen konnten, oder sich entziehen hätten können, oder aber, ob sie nicht selbst es waren , die den Zeitgeit beeinflusst, bzw geprägt haben.
Nur als Beispiele:
War Karl Böhm zu Lebzeiten als Mozartdirigent DESHALB so gesucht, weil er den Zeitgeist bediente, oder war es seine Interpretation, die vorgab wie eine gute Mozartinterpetation vom Dirigat her auszusehen hatte?
Was wäre mit Karajan passiert, hätte er versucht sich mit originalem Orchesterklang der Wiener Klassik zu befassen ? (Sein Bruder, Wolfgang von Karajan, hat es ja getan...)
Das waren nur zwei Beispiele, es gäbe hunderte, wenn wir danach suchten.....
Für wen haben diese Dirigenten dirigiert, denen man heute vorwirft historisch nicht "informiert" gewesen zu sein - Für das zeitgenössische Publikum, für die Nachwelt, für die Kritiker ?
mfg aus Wien
Alfred