Bartók, Béla: Die Streichquartette

  • Liebe Forianer,


    was ist nach den späten Streichquartetten Beethovens überhaupt noch möglich gewesen? Auf diese Frage kann man vielleicht antworten:


    Die Streichquartette Bartoks.


    Geboren im März 1881, gestorben am 26.9.1945 in New York haben die Streichquartette Bartok durch die wesentlichen Phasen seines Lebens begleitet, sie geben damit konzentrierten Aufschluss über seine musikalische Entwicklung.
    Das 1. Quartett ist 1908/1909, das 2. 1915 - 17, das 3. 1927, das 4. 1928, das 5. 1934 und das 6. 1939 entstanden. Nach dem letzten, dem 6. Streichquartett ist als wesentliches kammermusikalisches Werk (nur) noch die Sonate für Violine solo (1944) entstanden.


    Herb, intensiv und zugleich musikalische Themen und Melodien aus Ungarn (einmal auch aus Bulgarien) aufgreifend, sind die Quartette durch zum Teil bis aufs Äußerste zugespitzte Dramatik durchzogen. Sie sind so thematisch dicht, dass sie sich - jedenfalls für mich - erst nach mehrfachem Hören eröffnet haben. Eine Interpretation, die die Quartette nicht wirklich schlüssig öffnet, kann den Zugang versperren.


    Also deshalb an Euch die Frage,


    was bedeuten Euch die Streichquartette Bela Bartoks?


    Was sind Eure liebsten Interpretationen?

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • viel bedeuten sie mir.
    ich halte sie neben den 15 schostas für den wichtigsten beitrag zum genre im 20. jhdt


    ich möchte gerne folgende aufnahme empfehlen:


  • Hallo,


    von Bartoks Streichquartetten besitze ich nur eine Gesamtaufnahme mit dem Takacs-Quartett auf Hungaroton. Kennt jemand die Aufnahme und kann einen Vergleich mit der späteren Aufnahme auf Decca anstellen? Ansonsten sind natürlich auch von meiner Seite noch gerne Empfehlungen gehört, da ich es nicht bei dieser Aufnahme belassen will.
    Wie ist übrigens die Gesamtaufnahme des Rubio-Quartettes auf Brilliant Classics zu sehen, die einem ja förmlich hintergeschmissen wird und auch noch bei FF eine sehr gute Kritik erhielt?
    Persönlich lerne ich die Quartette noch kennen, wobei mir bis jetzt die späteren Quartette mehr zusagen.


    Grüße
    nubar

  • Guten Abend zusammen,


    zwar gibt es neben den Quartetten von Schostakowitsch und Bartok noch eine Reihe anderer sehr wichtiger Beiträge zur Gattung im 20. Jahrhundert - Webern, Schönberg, Britten, Nono, um nur einige zu nennen -; doch bin auch ich der Ansicht: Bartoks Quartette (und zwar alle sechs) haben einen zentralen Platz in der Gattungsgeschichte.


    Bemerkenswerterweise waren es auch bei mir zunächst die letzten drei, die mich richtig packen konnten. Die Schönheiten der Quartette 1 - 3 habe ich erst nach und nach entdecken können. Heute bin ich froh darum.


    Leider fehlt mir derzeit die Zeit, auf jedes Quartett einzeln einzugehen, verdient hätten sie eine sehr viel intensivere Betrachtung. Aber eine Aufnahmeempfehlung habe ich auf die Schnelle noch, zumal in der "ultima"-Reihe inzwischen günstig zu haben: Das ungarische Keller Quartett hat im schweizerischen Chaux-de-fonds eine Aufnahme eingespielt, die sich in punkto Zusammenspiel, Intensität und auch Klangtechnik nicht verstecken braucht. Ich kenne beide Einspielungen des Takacs-Quartettes nicht, aber ich denke, mit den Kellers dürfte man für weniger Geld (derzeit) genauso gut bedient sein (und seien wir ehrlich: Der Preis erleichtert manchem den Einstieg, auch wenn immer noch das Vorurteil herumgeistert, höherpreisig wäre besser oder exklusiver).



    Beste Grüsse,


    Claus

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Hallo Claus,


    da sind wir einmal unterschiedlicher Auffassung.


    Am vergangenen Wochenende habe ich ein intensives Vergleichshören von drei Einspielungen der Bartok Streichquartette gemacht und zwar alle sechs Quartette. Gehört habe ich die Aufnahme des Takacs Quartetts (Decca 1998 ), des Keller Quartetts (Erato 1995) und des Juilliard String Quartetts (1963 Sony).


    Eine Aufnahme unter diesen dreien würde ich ausdrücklich nicht empfehlen und das ist die des Keller Quartetts. Das Keller Quartett wurde für diese Aufnahme Mitte/Ende der 90erJahre besonders gelobt. Ich habe sie praktisch seit Erscheinen. Mich überzeugt sie heute im Vergleich zu der neueren Takacs und der 1963er Aufnahme der Juilliards gar nicht mehr. Was diese Quartette schwierig beim Hören macht ist die ausgesprochen expressive bis expressionistische Musiksprache. Die Ecksätze im bewegten Allegro und auch die Zwischensätze haben eine große Dynamik und überraschende Wendungen. Also durchgängige Spannung bis Dramatik. Wenn der thematische Zusammenhang, das Übergreifende in der Interpretation nicht sehr deutlich wird, erschließt sich die Musik nur schwer.


    Genau das - bei vollem expressiven Ausdruck - gelingt vor allem dem Takacs Quartett in sehr geschlossener stimmiger Wiedergabe, das Juilliard String Quartett (genau auf das Aufnahmedatum achten, da von ihnen eine Reihe von Einspielungen der Bartok Quartette vorliegen) hat vielleicht sogar noch einen volleren Ton. Ich könnte mich zwischen diesen beiden Aufnahmen nicht wirklich entscheiden, beide sind für mich unverzichtbar und haben mir die Quartette überhaupt erst erschlossen (was mir mit den Kellers nicht gelungen ist).



    Wenn man zunächst wenig investieren möchte, empfiehlt sich wegen des Preises die Juilliard-Aufnahme (Doppel-CD habe ich gerade für 12,99 Euro gesehen). Aber auch die Takacs-Aufnahme gibt es über die hier ja beliebte Quelle amazon/caiman günstig.



    In einen näheren Vergleich müßten wohl auch noch die Aufnahmen des Hagen Quartetts und des Emerson Quartetts einbezogen werden. Von den Emerson habe ich bis jetzt nur das Prestissimo aus dem 4. Quartett gehört (auf der CD Encores), jedenfalls dieser Satz hat mich im Vergleich zu den anderen mir vorliegenden Aufnahmen überhaupt nicht motiviert, der Gesamtaufnahme der Emersons näher zu treten. Aber vielleicht hat ja jemand dazu Hörerfahrungen.


    Meine liebste unter dieser Quartette sind fast alle: besonders mag ich die drei letzten und insbesondere Nr. 4 und Nr. 5. Mehrfach gibt es in den Quartetten starke pizzicato-Stellen - wenn es gut gespielt ist, finde ich den 4. Satz Allegretto pizzicato des 4. Quartetts einfach umwerfend (ich entschuldige mich für meinen Enthusiasmus). Stark auch der 3. Satz des 6. Quartetts. Aber auch die Quartette Nr. 1 und 3 stehen den drei späten kaum nach.


    Also einen Hörversuch sind die Quartette wirklich wert, zumal günstige und hervorragende Aufnahmen zur Verfügung stehen.


    Mit besten Grüßen zum Wochenende


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • Hallo Matthias,


    Divergenz belebt das Geschäft ;) Ich habe bisher an den Keller-Aufnahmen wenig auszusetzen, bin jetzt aber sehr neugierig auf die Aufnahme des Takacs-Quartetts. Aber das wird dauern, bis ich dazu komme. Hatte die Kellers weiland gegen Hagen- und Emerson-Quartett gekauft, die beide vorrätig waren und mich in punktuellen Vergleichen beide eher kalt ließen. Aber die genaue Erinnerung ist trübe. Die Juilliards, wie von Dir hier genannt, müsste auch irgendwo rumstehen, ich habe ehrlich gesagt gar keine rechte Erinnerung an die Aufnahme. Da muss ich mal nach suchen (auch Anhieb - natürlich - habe ich sie nicht gefunden....).


    Ich werde diesen Thread nicht vergessen und gelegentlich auf Ihn zurückkommen!


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Hallo,


    kennt jemand schon die Naxos-Aufnahme mit dem Vermeer Quartett?



    Hat ziemlich gute Kritiken gekriegt. Vielleicht kann die jemand bestätigen bzw. widerlegen? Ich erwäge eine Verpflichtung... :rolleyes:


    Gruß, Peter.

  • Bartók´s Quartette sind von eigentümlicher Schönheit, die sich auch mir erst nach und nach erschloß, u.a. durch das Spielen von Werken Kodalys.


    Erwähnen möchte ich die Tonaufnahme des Végh-Quartetts, auch weil Végh Bartok persönlich kannte. Diese Nähe zum Autor selbst und seinem kulturellen Hintergrund ist fast immer hilfreich, so auch hier.
    Ungarische, oder allgemeiner osteuropäische Quartettvereinigungen sind bei Bartók im Vorteil, das Emerson-Quartett und vergleichbare Streßquartette karikieren die Werke Bartóks unabsichtlich, wie ich meine.
    Die Schönheit der Werke, das sangliche, sprechende, tanzende, die Schönheit einzelner Motive, die Schönheit des Ganzen, der häufige Wechel des musikalischen Charakters geht im einheitlichen, percussiven Spiel und geschmacklosen Dauervibrato moderner Streßquartette ganz verloren.


    Die Aufnahmen mit dem Végh-Quartett sind über die Jahre hinweg bei wechselnden Verlagen herausgegeben worden.


    Die ältere mono-Aufnahme ist derzeit bei music&arts herausgegeben:



    Eine etwas jüngere stereo-Aufnahme (aus dem Musca Théâtre La Chaux-de-Fonds, soweit ich mich erinnere) derzeit bei naive:


    41AZr2tKKKL._AC_UL300_.jpg


    Gruß


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

  • Sind die Streichquartette Beethovens das Alte Testament, dann die von Bartók das Neue!


    Meine Lieblingsaufnahme ist die des Hagen Quartetts.


    Überraschenderweise haben sich die Hagens gerade bei ihren überwältigenden Bartók-Aufnahmen fast verstörend nicht dem Zeitgeist gebeugt, sich durch raue Aggressivität einen fortschrittlichen Anstrich zu geben.


    Das beste, was ich jemals im Konzert gehört habe, war das Bartók-Streichquartett Nr. 3 mit dem Zehetmair-Quartett, das damals noch alles auswendig spielte (gemeinsam mit Hartmann und Mozart): Eine solche Expressivität habe ich nie vorher noch nachher erlebt und war für mich überhaupt undenkbar! Ihre ECM-Aufnahme kann ich auch wärmstens empfehlen, wenn es auch nur ein müder Abklatsch im Vergleich zum Konzert ist!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Habe die Quartette nur einmal - mit dem Alban Berg Quartett.
    Aus der Kritik habe ich bisher widersprüchliches darüber vernommen, weswegen mich die Forenmeinungen interessieren würden...
    (gebe prinzipiell nur noch was auf Meinungen des Forums sowie von Freunden und Kundenrezensionen, die Kritiker aus Film, Funk und Fernsehen würden ja sogar noch eine von mir gespielte Eigenkomposition empfehlen :D )


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

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  • Zitat

    Original von a.b.
    Sind die Streichquartette Beethovens das Alte Testament, dann die von Bartók das Neue!


    häresie! dmitri dmtrijewitsch ist der wahre heilsbringer... ;)

  • Hey,


    es gibt nur einen Vater Abraham des Streichquartetts... alle anderen sind zwangsläufig Haydn[jünger]... mit Ausnahme des Exkommunizierten und des Auswanderers...


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat von C.Huth

    Hatte die Kellers weiland gegen Hagen- und Emerson-Quartett gekauft, die beide vorrätig waren und mich in punktuellen Vergleichen beide eher kalt ließen.


    Beim ersten Reinhören im Geschäft bei den Hagens ging es mir gleich, ich konnte einfach nicht glauben, dass so gar nichts von der damals üblichen expressiven Aggressivität zu hören war. Ich kaufte sie damals nicht und habe nach vielen Jahren zugeschlagen, als sie endlich etwas günstiger zu haben war. Es ist eine Aufnahme, die sich dann bei öfteren Hören erschließt. Es lohnt sich! Eine solche Tiefe kenne ich sonst bei niemanden! Grandios!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hinsichtlich der Bartok-Quartette schließe ich mich Matthias in allen Äüßerungen an, bis auf die Einschätzung der Interpretation der Juilliards, aber nur aus dem Grund, da ich die Einspielung nicht kenne. Das werde ich aber auf jeden Fall nachholen und hier davon berichten.


    Die Einspielungen des Tákacs Quartetts sind fantastisch - und zwar beide. Sie sind kraftvoll und zart, beides genau im rechten Verhältnis, um den Ansprüchen der dicht beseelten Quartette gerecht zu werden. Die ältere Aufnahme ist vielleicht etwas gemäßigter und konservativer, die neuere klarer und deutlicher. Einer der beiden Aufnahmen den Vorzug zu geben fällt mir schwer; der Deutlichkeit und Transparenz wegen habe ich bei den "Unverzichtbaren" die neuere Einspielung genannt. Man sollte aber beide haben!


    Für mich zählt die Gruppe der sechs Streichquartette Bartoks zu den wenigen Gipfeln der Musikliteratur, in würdiger Nachfolge der späten Beethoven-Quartette. Aber ich neige bei diesem Thema zum Wiederholen des von Matthias Gesagtem, schließe mich also an.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Hm... grummel... jetzt bin ich verwirrt. Weiß nicht, welche Aufnahme ich einpacken soll. Ich tendiere zur ersten, weil die vielleicht bald aus dem Katalog fliegen könnte...


  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Hm... grummel... jetzt bin ich verwirrt. Weiß nicht, welche Aufnahme ich einpacken soll. Ich tendiere zur ersten, weil die vielleicht bald aus dem Katalog fliegen könnte...



    Bei den abgebildeten rate ich Dir jedenfalls zum Ungarischen Streichquartett! Am wenigsten davon kann ich persönlich das Alban Berg Quartett empfehlen.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.


    Bei den abgebildeten rate ich Dir jedenfalls zum Ungarischen Streichquartett! Am wenigsten davon kann ich persönlich das Alban Berg Quartett empfehlen.


    Sind die Originals nicht alle noch zu haben? Musikalisch würde ich von den abgebildeten eher zum Keller-Quartett tendieren. Grundsätzlich jedoch eher zum Takacs-Quartett oder aber zum Vegh-Quartett.


    :pfeif: :hello:

    Gruß,
    Gerrit

  • Zitat

    Original von Gerrit_Stolte
    Sind die Originals nicht alle noch zu haben?


    Hallo Gerrit,


    nein, leider sind schon eine ganze Reihe von "Originals" wieder gestrichen. Sogar recht junge Wiederveröffentlichungen wie Eugen Jochums Lied von der Erde. Oder um bei Bartok zu bleiben: Fricsays Blaubart kann leider auch nicht mehr geliefert werden.

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Hm... grummel... jetzt bin ich verwirrt. Weiß nicht, welche Aufnahme ich einpacken soll. Ich tendiere zur ersten, weil die vielleicht bald aus dem Katalog fliegen könnte...


    Tja, das kommt drauf an, wie man seinen Bartók hören will. (Vermeintlich) idiomatisch, aber auch ein wenig verharmlost, wie mit dem Ungarischen Streichquartett - oder geschärft im Kontext der Moderne, wie beim Emerson Quartet (wobei ich hier 3, 4, 5 am gelungensten finde). Letzteres Ensemble hat allerdings kein allzugutes Standing im Forum...



    Die ABQ-Aufnahme kenne ich nicht. Die Hagens (nicht abgebildet, ich weiß) sind wirklich toll, wenn auch ganz anders als die Emersons. Z.Zt. aber wohl nur auf dem Marketplace oder an vergleichbaren virtuellen Örtlichkeiten erhältlich.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Apros-pos Emerson Quartett: Für Interessierte, auf bequeme und unterhaltsame Weise die 6 Quartette etwas schmackhaft gemacht zu bekommen, möchte ich auf diese Seite verweisen:


    Xttp://performanceguides.carnegiehall.org/Bartok/bartok.swf


    Die Emersonmitglieder äußern sich über ihr Empfinden den 6 Quartetten gegenüber. Weitere Themen sind kurze Vergleiche mit Beethoven, Ravel...Einige Takte werden auch gespielt und können bequem mitgelesen werden.


    Für einen kurzen Einblick in die Bartokquartette ist das nett gemacht.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

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  • Zitat von Gerrit_Stolte

    Musikalisch würde ich von den abgebildeten eher zum Keller-Quartett tendieren. Grundsätzlich jedoch eher zum Takacs-Quartett oder aber zum Vegh-Quartett.


    Ich jedenfalls zum Ungarischen Streichquartett!


    Sehr anhörenswert scheint mir die Neuaufnahme des Belcea Quartets (EMI). Die Soundschnitzel klingen mir äußerst vielversprechend! Ich fürchte, hier könnte sich eine richtig adäquate Alternative zu meiner geliebten Hagen Quartett-Aufnahme und zu jenen expressiven des Zehetmair Quartetts eröffnen.


    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.
    Sehr anhörenswert scheint mir die Neuaufnahme des Belcea Quartets (EMI). Die Soundschnitzel klingen mir äußerst vielversprechend! Ich fürchte, hier könnte sich eine richtig adäquate Alternative zu meiner geliebten Hagen Quartett-Aufnahme und zu jenen expressiven des Zehetmair Quartetts eröffnen.


    Das würde mich gar nicht wundern. Das Belcea Quartet ist hierzulande noch völlig unterschätzt. Ich kenne ihren Bartok nicht, aber sie haben eine tolle Janacek-Aufnahme hingelegt.
    Einzig klanglich hätte ich (bezogen auf Janacek) was auszusetzen: das Belcea-Vibrato ist mir etwas zu stereotyp und manchmal übertrieben meckernd. Man mag das aber als stilistisch passendes Espressivo durchgehen lassen (wahrscheinlich bin ich zu sehr von meinem heißgeliebten [ebenfalls unbekannten englischen] Sorrel Quartet verwöhnt. Von denen gibt's aber noch keinen Bartok).


    Gruß,
    Khampan

  • Zitat

    Original von Khampan
    das Belcea-Vibrato ist mir etwas zu stereotyp und manchmal übertrieben meckernd.


    (wahrscheinlich bin ich zu sehr von meinem heißgeliebten [ebenfalls unbekannten englischen] Sorrel Quartet verwöhnt. ).


    Gruß,
    Khampan


    Herrlich! "Meckerndes" Vibrato! Das gefällt mir viel beser als mein "Wellenreiten"


    Das Sorrel Quartet habe ich nie im Konzert zu hören bekommen - leider - was empfiehlst Du denn von ihnen besonders?
    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    Tja, das kommt drauf an, wie man seinen Bartók hören will..... oder geschärft im Kontext der Moderne, wie beim Emerson Quartet (wobei ich hier 3, 4, 5 am gelungensten finde). Letzteres Ensemble hat allerdings kein allzugutes Standing im Forum...


    Jep. Genau so will ich ihn hören, die Entdeckung der StrQ habe ich mir bis heute noch aufgehoben, muss nun meiner Neugier aber langsam nachgeben. Danke für den Tipp, Bernd. :yes:



    :hello:

  • Die Streichquartette Nr. 1-6 sind auf 2 Super Audio Hybrid-CDs vom Mikrokosmos String Quartet bei Hungaroton, aufgenommen 2008, herausgekommen. Hier werden sie geradezu hymnisch rezensiert.



    Hat sie von euch schon jemande gehört und kann sie empfehlen?
    Hat jemand von euch das Ensemble bereits im Konzert erlebt?


    Danke!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo


    Wir möchten gerne eine weitere Aufnahme vorschlagen.
    Die Einspielung stammt vom Hagen Quartett



    uns überzeugt diese Aufnahme sehr. Auch an Konzerten waren wir über die Darbietung immer erfreut.


    Gruss


    romeo&julia

  • Zitat

    Original von romeo&julia


    Wir möchten gerne eine weitere Aufnahme vorschlagen.
    Die Einspielung stammt vom Hagen Quartett


    eingangs schon höchstens empfohlen: willkommen im Club der Hagen-Verehrer! :D


    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Die Zahl der Bartokquartett-Einspielungen ist kaum noch zu überschauen und natürlich habe auch ich mehr davon im Regal stehen als wirklich nötig. Aber man muss ja auch hören, was die jüngeren Leute zu sagen haben, insofern hat dann auch die relativ neue Bartok CD der Meta4 den Weg in meinen Player gefunden. Dieses finnische Quartett macht ja seit einiger Zeit von sich reden und ich würde die vier gerne Mal im Konzertsaal hören und sehen. Schon ihre Aufnahme von Sibelius Voces Intimae (nur auf Vinyl zu haben und gekauft in der stillen Hoffnung, dass sie in 100 Jahren richtig wertvoll ist :D ) hatte mir gefallen und auch ihr Bartok spricht mich an. Sehr fein ausgehört, alle vier Stimmen gleichmäßig stark bei der Sache und eine perfekte Tonbalance und Klangqualität. Ist zwar fast Standard heute, aber macht trotzdem Freude.


  • Der Markt braucht vermutlich nach Vegh, Juilliard, Tokyo, ABQ, Hagen, Emerson, Takacs, Belcea ... nicht unbedingt eine weitere Einspielung der Bartok'schen Meisterwerke, aber wenn sich so illustre Musiker daranmachen geht ja vielleicht doch noch eine. :D

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