"Oper am Rhein für alle" - Eröffungsgala zur neuen Spielzeit der Rheinoper

  • Hier ein erster (Presse-)Bericht zur Operngala in Düsseldorf am Samstagabend:


    Zitat

    300 Sitzplätze und tausende stehende Zuschauer machten den Burgplatz zur größten «Open Air-Oper» Nordrhein-Westfalens Mit Beginn des letzten Opernstücks beschloss ein fast zehnminütiges Feuerwerk die Gala - im Opernhaus spielten die Düsseldorfer Symphoniker zum Abschluss Filmmusik aus «Independence Day».Die beiden Moderatoren Harald Schmidt und Eckart von Hirschhausen traten abwechselnd im Opernhaus und auf der Außenbühne auf und führten durch den Abend. Die Spielzeiteröffnung der Deutschen Oper am Rhein hat am Samstag rund 10 000 Besucher angelockt. Am Abend präsentierten Harald Schmidt und Eckart von Hirschhausen unter dem Motto «Oper am Rhein für alle» die erste Düsseldorfer Operngala, die gleichzeitig auch als kostenloses Public Viewing live auf den Burgplatz übertragen wurde. Tausende Zuschauer verfolgten dort auf einer 70 Quadratmeter großen Leinwand die Gala im Opernhaus, wie die Veranstalter mitteilten. Ein Feuerwerk, das synchron zum letzten Musikstück über dem Rhein gezündet wurde, beschloss den Abend. Ein Vorprogramm sorgte bereits seit dem frühen Nachmittag für jede Menge Unterhaltung.


    Bild: Jürgen Dehninger


    KS Hans-Peter König, Bass bei der Deutschen Oper am Rhein, singt aus "Nabucco" die Szene des Zacharias (20.20 Uhr)
    mehr Bilder gibt es hier.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Nachdem die Berichterstattung über diese Operngala im Rheinoper-Thread zerschossen wurde, habe ich einen eigenen Thread für dieses Event aufgemacht. Hier nun mein persönlicher Bericht über den Abend:


    Opern-Gala in Düsseldorf


    Trotz vieler anderer Attraktionen (Schadow-Straßenfest, Caravaning-Messe usw.) an diesem schöner Samstag im August kamen an die 10.000 Leute auf den Burgplatz in der Düsseldorfer Altstadt, wo mit Blick auf den Rhein eine blaue Bühne aufgebaut war, darüber eine 70 qm große Bildwand, rechts und links Lautsprecherboxen von gewaltigen Ausmaßen!


    Rund herum gab es eine große Anzahl von weißen Zelten mit spitzen Dächern, in denen es alles gab, was das Herz begehrt, ob Prosecco, Rot- oder Weißwein, Pils oder Alt, Bratwurst, Pommes oder Pasta – aber auch Programmhefte, Informationsmaterial über die Rheinoper, Spielpläne, Flyer u. v. m.


    Den ganzen Nachmittag über gab es schon Unterhaltung auf der Bühne, auf der Leinwand wurden Ausschnitte aus Opernfilmen gezeigt.


    Um 20 Uhr ging es dann los, die beiden fernsehbekannten Moderatoren Harald Schmidt (der ja seine Karriere im Düsseldorfer „Kommödchen“ begonnen hat) und Dr. Eckart von Hirschhausen stimmten das Publikum auf den Abend ein, der mit Wagner Lohengrin-Vorspiel und dem Einzug der Gäste aus „Tannhäuser“ begann.


    Das Bild und die Musik auf dem Burgplatz kam in brillanter Qualität aus dem ausverkauften Düsseldorfer Opernhaus, in dem sich die Prominenz ein Stelldichein gab, was Lästermaul Harald Schmidt zu der Bemerkung veranlasste, er hätte noch nie vor so vielen wohlhabenden Leuten moderiert.


    Auf dem Platz vor der Großbildwand gab es dreihundert Sitzplätze für zehntausend Leute, da musste man improvisieren oder brauchte echtes „Stehvermögen“! Selbst kam ich erst mit zwanzigminütiger Verspätung auf den Platz, das Vorspiel habe ich versäumt, es sang gerade der stimmgewaltige Hans-Peter König die Szene des Zaccaria aus Verdis „Nabucco“. Dann ging es direkt weiter mit Verdi-Arien und dem Quartett aus „Rigoletto“. Inzwischen war das Moderatoren-Duo vom Burgplatz auf die Bühne des Opernhauses gewechselt, wo sie sich über die Auswüchse des Regietheaters lustig machten.
    Dann kam der Star des Abends, Neil Shicoff; er sang aber nicht, wie im Programmheft angekündigt, aus Halevys „Jüdin“, sondern aus Puccinis Tosca die „Sternenarie“. Nach Santuzzas Arie, vorgetragen von Jeanne Piland, gab es 20 Minuten aus Wagners „Walküre“, 1. Akt, mit Deborah Polaski und dem Lokalmatador Peter Seiffert, dessen „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ gefeiert wurde, als ob er eben für Fortuna den Führungstreffer erzielt hätte....


    Dann war Pause, und nach knapp einer halben Stunde ging es weiter mit Rossinis „Barbier“, nach der Cavatine des Figaros Boris Statsenko sang Hans-Peter König die „Verleumdungsarie“- in memoriam Karl Ridderbusch. Der jüngste Teilnehmer der Gala, der 23jährige Russe Dmity Trunov aus dem Opernstudio versuchte sich als Tonio in der „Regimentstochter“ – die vielen hohen „Cs“ saßen alle perfekt, nur die Aussprache des französischen Textes muss er noch üben...


    Ebenso ging es später Tomasz Konieczny als Escamillo, gute Baritonstimme aber schwache Wortverständlichkeit bei „Votre Toast...“. Besser konnte das anschließend wieder Neil Shicoff als Hoffmann beim Lied des „Kleinzack“ – riesige Ovationen!


    Dann gab es einen Operettenteil mit Ausschnitten aus der Fledermaus, Venus in Seide, Land des Lächelns (Peter Seiffert: „Dein ist mein ganzes Herz“), Morenike Fadayomi:„Vilja-Lied“ und Düsseldorfs Antwort auf Anna Netrebko, Natalya Kobalova sang aus „Giuditta“: Meine Lippen, die küssen so heiß...


    Inzwischen war es halb zwölf Uhr nachts, und die Wasserschutzpolizei, die den Schiffsverkehr auf dem Rhein gestoppt hatte, bestand darauf dass das (schon für 23 Uhr vorgesehene) Feuerwerk nun endlich stattfinden musste. Und so geschah es: Zu den Klängen aus dem Film „Independence Day“ von David Arnold, hervorragend interpretiert von Axel Kober mit den Düsseldorfer Symphonikern gab es ein tolles Synchron-Höhenfeuerwerk (NICO-Lüning-Event), abgefeuert auf den Rheinwiesen gegenüber dem Altstadt-Rheinufer.


    Anschließend ging es weiter mit Ausschnitten aus „Peter Grimes“ von Benjamin Britten, der nächsten Premiere im Opernhaus.


    Um Mitternacht ging das Fest zu Ende mit „Nessun Dorma“ mit allen beteiligten Tenören! – während im Opernhaus die Prominenz und die zahlenden Zuschauer sich noch bis 3 Uhr morgens an den kulinarischen Köstlichkeiten erfreuten (und den Getränken), die Giuseppe Fusco, Wirt des Nobel-Italieners „Rossini“, auftischte, der neue Caterer des Opernhauses.


    Man muss neidlos anerkennen, dass der Abend ein großer Erfolg war, für alle Beteiligten und den Initiator Christoph Meyer, dem neuen Generalintendanten.


    Die Mischung bei den Künstlern – jung und alt, neu und prominent, stimmte ebenso wie die Leistung des 66köpfigen Opernchors und der 130 Orchestermusiker auf der Bühne des Opernhauses (mit hochgefahrenem Orchestergraben, so dass alle Instrumentalisten auch auf der Großleinwand zu erkennen waren. Die Kameraführung war – ebenso wie die Bild- und Tonübertragung – professionell perfekt und frei von Pannen!


    Generalmusikdirektor Axel Kober hatte alles bestens im Griff, obwohl natürlich die Orchestermusiker das Repertoire ohnehin perfekt drauf hatten – denen machte der Abend ebenso viel Spaß, was man bei den vielen Großaufnahmen an den Minen der Musiker erkennen konnte.


    Schön wär’s, wenn wir so was öfter genießen könnten!


    Ich hoffe, dass auch noch andere Taminos da waren und erwarte deren ergänzende Berichte!


    NB: Eigentlich sollte es ja auch ein kleines Tamino-Fest werden, nur dass sich die Taminos aus der Umgebung unsichtbar gemacht haben – wie schon an allen Treffen zuvor – zwar gibt es in Ddf und Umgebung – Kreis Mettman, Kreis Neuß, MG, W usw. eine große Zahl von Taminos, aber die bleiben wohl lieber zuhause. Wenn in Köln (oder Frankfurt) ein Tamino-Treffen angesagt ist, kommen 20 – 30 Leute, hier kommt keiner (außer vielleicht einer aus dem Raum Köln)
    Schade.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    da es zu wenig Aufnahmen von Hans-Peter König gibt, bin ich an einer Aufzeichnung der Gala-Nacht, besonders der Stücke, die König dabei singt, stark interessiert.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Harald,


    vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.
    Du kannst mir glauben, dass ich sehr gerne dort gewesen wäre, aber es gab mehrere Gründe, warum es eben nicht ging. Auf die Gründe möchte ich jetzt nicht eingehen.
    Schön, dass der Abend ein großer Erfolg war.
    Für Duisburg würde ich mir so ein Event auch wünsche. Da ist am nächsten Samstag "Tag der offenen Tür".


    Liebe Grüße
    :hello: :hello:
    Jolanthe

  • Zitat

    Original von operus
    Lieber Harald,


    da es zu wenig Aufnahmen von Hans-Peter König gibt, bin ich an einer Aufzeichnung der Gala-Nacht, besonders der Stücke, die König dabei singt, stark interessiert.
    Herzlichst
    Operus


    Leider konnte ich bis jetzt noch nicht in Erfahrung bringen, ob es irgendwelche Bild- oder Tonaufzeichnungen gibt. Ich bin zwar sicher, dass die Veranstaltung mitgeschnitten wurde, bis jetzt konnte mir keiner sagen, ob etwas davon veröffentlicht werden soll.
    Werde die Dinge jedoch im Auge behalten!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die Presse äußerte sich durchweg positiv zu der samstäglichen Veranstaltung auf dem Burgplatz in Düsseldorf. Hier eine der Pressemeldungen:


    Zitat

    Rundum positiv aufgenommen worden ist Christoph Meyers erster Amtsakt als neuer Intendant der Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorf/Duisburg. Mit «Oper für alle», moderiert vom Satiriker Haraldt Schmidt, lockte er 10.000 Zuschauer zum Opern-Open-Air in die Düsseldorfer Altstadt.


    Im Opernhaus selber gab's die gewohnte gutbürgerliche Permiere mit Champagner und Trüffel, auf dem Burgplatz kam bei Wein, Bier, Erdnussflips und Butterbrot angeheizt von Schmidt Volksfeststimmung auf. Es war der fulminanteste Saison-Auftakt, den die deutsche Oper am Rhein je erlebt hat.


    Damit ist Meyers Konzept einer «Oper für alle» voerst aufgegangen. An der Gala zur Eröffnung traten Künstler wie Deborah Polaski, Peter Seiffert und Neil Shicoff auf. (Quelle: cf)


    Freut mich, dass nicht nur meine Frau und ich begeistert waren!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der Tag der offenen Tür findet in Duisburg nicht am Samstag sondern am Sonntag, 6.9. statt. Zu besichtigen sind die Philharmonie Mercatorhalle und das Theater Duisburg.


    Um 17.00 Uhr findet im Theater Duisburg ein Abschlusskonzert statt (Eintritt frei).
    Mitwirkende sind u.a. die Duisburger Philharmoniker, der Chor der Deutschen Oper am Rhein, Andrej Dunaev u. Boris Statsenko.


    LG
    Jolanthe

  • Liebe Jolanthe,
    Andrej Dunajew singt ganz nett, ich habe selbst mit ihm mal vor ewigen Zeiten in Moskau ein Konzert bestritten. Weiß man schon, was auf dem Programm steht?


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Er ist neben Sergej Komov einer der beiden "Haustenöre". An der Deutschen Oper am Rhein war Andrej Dunaev u.a. als Ferrando (Mozart „Così fan tutte“), Don Ottavio (Mozart „Don Giovanni“) Macduff (Verdi „Macbeth“), Fenton (Verdi „Falstaff“), Rodolfo (Puccini „La bohème“), Lenski (Tschaikowsky „Eugen Onegin“), Don Ottavio (Mozart „Don Giovanni“) und Edgardo (Bellini „Lucia di Lammermoor“), Nemorino (Donizetti „L'elisir d'amore“) und Alfredo (Verdi „La traviata“) zu hören. In der Neuproduktion von Verdis „Rigoletto“ wird er den Conte di Mantova singen. Den hat er am Samstag auch bei der Eröffungsgala gesungen.


    Als man ihn so in Großaufnahme auf der Riesenleinwand sah, konnte man ihn eher für einen Chinesen halten. Für mich sieht er aus wie ein Mongole, nicht wie ein Russe?


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Nach meiner Kenntnis könnte er russischer nicht sein - oder gibt es etwa zwei Andrej Dunajews? Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber ist ja immerhin möglich. Der Dunajew, den ich aus Moskau kenne (er sang am Stanislawski-Nemirowitsch-Danchenko-Theater) ist blond und hat mglw. einen leicht sibirischen einschlag, aber weiter östlich ging das nicht.


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

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  • @Honoria


    Hier ist das offizielle Pressefoto



    Vielleicht war er am Samstag indisponiert und wurde von einem koreanischen Kollegen gedoubelt, ohne dass das Publikum informiert wurde??


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Honoria Lucasta
    Liebe Jolanthe,
    Andrej Dunajew singt ganz nett, ich habe selbst mit ihm mal vor ewigen Zeiten in Moskau ein Konzert bestritten. Weiß man schon, was auf dem Programm steht?


    Grüße!


    Honoria


    Liebe Honoria,


    es ist nicht bekannt, was er am Sonntag singen wird. Mir ist er auch nicht unbekannt. Ich habe ihn bereits in Duisburg als Alfredo erlebt und er gefiel mir sehr gut. Im Fernsehen war er bei uns auch schon als Lenski zu sehen.


    LG
    :hello:
    Jolanthe

  • Weitere Bilder und Berichte zum Gala-Abend gibt es auf einer speziellen Webseite der Rheinoper.


    Dort ist auch zu lesen, dass der Tenor, der den Rigoletto- "Duca" sang, nicht Dunaev war, sondern ein gewisser Alfred Kim.


    LG


    :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • "Oper am Rhein für alle" - jetzt auf DVD erhältlich
    Pünktlich zum Weihnachtsfest präsentierte die Deutsche Oper am Rhein ihre erste eigene DVD: Die Aufzeichnung der ersten Gala „Oper am Rhein für alle“, mit der am 29. August 2009 den Beginn der Spielzeit 2009/10 gefeiert wurde. Der Mitschnitt zeigt das von Harald Schmidt und Eckart von Hirschhausen moderierte Konzert mit allen Stars der Operngala im Düsseldorfer Opernhaus und die Begeisterung der rund 10.000 Menschen auf dem Düsseldorfer Burgplatz, die die Eröffnungsgala via Großbildleinwand live miterlebt haben.


    Die Doppel-DVD ist zum Preis von 19,90 € in den Opernshops Düsseldorf und Duisburg sowie bei allen Vorstellungen im Opernhaus Düsseldorf und Theater Duisburg erhältlich.


    Wegen des großen Erfolges ist für den Sommer eine weitere Gala geplant, diesmal auch unter Einbeziehung der Balletttruppe (mit 3 t!) unter dem neuen Vortänzer Martin Schläpfer und Vessalina Kasarova als Gast-Star.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)