Der Stoff aus dem die Opern sind (6) Christoph Columbus

  • Man sollte es nicht glauben, aber nur wenige Personen der Geschichte haben in der Klassischen Musik so viel Spuren hinterlassen wie der Entdecker Cristobal Colon, seines Zeichens "Vizekönig von Indien", einen Titel den er Isabella I von Kasillien und Ferdinand II von Aragon abverhandelt hatte.


    Letztlich geht sogat der Name des Labels COLUMBIA und daher auch CBS auf den Namen des großen Seefahrers zurück.


    Es gibt einiges an Instrumentalwerken, aber hauptsächlich wurden Opern zum Thema Christoph Kolumbus geschrieben.


    Einiges gibt es glücklicherweise auch auf CD.


    Den Anlaß zu diesem Thread bot eine Naxos Aufnahme von


    "CRISTOBAL COLON"
    von Leonardo Balada



    Nun sind ja zeitgenössiche Werke nicht gerade mein Spezialgebiet - in diesem Thema hat mich das thema aber so gereizt - das ich einigen meiner Prinzipien untreu geworden bin.


    Ich besitze dies Aufnahe bisher noch nicht, finde aber die Hörschnippsel durchaus als appetitanregend, eigenartigerweis verbrietet diese Musik durchaus eine Stimmung die die Zeit um 1500 vor meinen Augen wiedererstehen lässt. Eine historisch "korrekte" Ausstattung sei vorausgesetzt....


    Es gibt aber - ich habe es nachgeprüft - eine ganze Palette von Kolumbus-Opern. Leider sind sie bis auf ein oder zwei Ausnahmen weitgehend unbekannt. Zu Recht - oder zu Unrecht ?


    mfg aus Wien


    Alfred



    Weitere Threads aus dieser Serie:


    Der Stoff aus dem die Opern sind (1) - Giuseppe Verdi und seine Librettisten
    Der Stoff aus dem die Opern sind (2) - Sagen des Mittelalters
    Der Stoff aus dem die Opern sind (3) - Vergessene Literaturvorlagen der klassischen Musik und Opern
    Der Stoff aus dem die Opern sind (4) - Librettii nach griechischen und römischen Klassikern
    Der Stoff aus dem die Opern sind (5) - Gekrönte Häupter und welche es gern geworden wären....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dieser Cristobal Colon ist mir bisher noch nicht untergekommen.


    Die in Deutschland (und Frankreich) bekannteste Kolumbus-Vertonung stammt m.W. von Darius Milhaud: „Christophe Colomb“, aus 1930 (Libretto von Paul Claudel). Erich Kleiber hat sich seinerzeit für die Aufführung in Berlin eingesetzt und sie damals auch dirigiert.
    Vor 40 Jahren wagte die Wuppertaler Oper eine Neuinszenierung, die einige Male gelaufen ist aber dann wieder in der Versenkung verschwand. Ich erinnere mich daran, dass die Handlung aus 2 Teilen bestand – ein Frühteil, in dem der junge Kolumbus von einem Tenor, und ein Spät-Teil, in dem der alte Kolumbus von einem Baß gesungen wurde. Dazu gab es einen Erzähler, der dem Chor die Geschichte erzählte.


    Andere Opern über Kolumbus stammen von Pietro Ottoboni (1690), Morlacchi (1828 ), Fioravanti (1829), Carnicer (1831),
    Franchetti (1892 zur 400-Jahrfeier der Entdeckung Amerikas),
    Egk (1931), Schuller (1968 ).
    Jaques Offenbach hat daraus wohl eine (nachgelassene) Oper gemacht, in englisch?, gibt es bei opera rara. Bei Offenbach kenne ich mich allerdings nicht aus.


    Die Franchetti-Oper, die in Italien ziemlich bekannt ist, habe ich auch auf CD
    CRISTOFORO COLOMBO - (Frankfurt 1991 Bruson, Standiuzzi, Berti, Ragatzu, Pertusi – Viotti) - darüber vielleicht später mehr.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Auch von Donizetti gibt es einen "Cristforo Colombo".



    Leider kenne ich diese Oper noch nicht.


    Die von Harald erwähnte Oper von Franchetti kenne ich auch und man kann sie auf jeden Fall auch von der Besetzung her empfehlen.


    LG
    Jolanthe

  • Man sollte kaum glauben wie viele Opern über das Thema Christoph Columbus geschrieben wurden - und wie wenig Beachtung sie eigentrlich bis heute fanden. Eine der eher bekannten stammt vom Carl Orff-Schüler Werner EGK. Wie so oft wurde das Werk nicht als "Oper" bezeichnet, sondern als "Bericht und Bildnis in drei Teilen - neun Szenen" Vielleicht ist das auch der Grund warum der sonst Opern des 20. Jahrhunderts eher zugeneigte Harenberg Opernführer es nur am Rande erwähnt, ihm aber keinen eigenen Eintrag zugesteht.
    Es handelt sich ursprünglich um ein Auftragswerk des Bayrischen Rundfunks (1932). Die Bezeichnung damals war "Weltliches Oratorium für Orchester Soli- Sprecher und Chor"
    Die szenische Uraufführung war am 13. Jänner 1942 in Frankfurt am Main.
    Eine weitere Umarbeitung fand 1951 statt (Berlin)
    Irgendwie dann doch keine Oper, und mehr musikaliscxh Pantomime ?


    1963 fand eine Weitere Aufführung statt, die für die Schallplatte mitgeschnitten wurde - leider nur in MONO und in "Live Qualität"
    Historisch interessant wird diese Aufnahme allerdinge durch das Dirigat der Komponisten und Fritz Wunderlich als Mitglied der damaligen Besetzung


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    (...) Wie so oft wurde das Werk nicht als "Oper" bezeichnet, sondern als "Bericht und Bildnis in drei Teilen - neun Szenen" Vielleicht ist das auch der Grund warum der sonst Opern des 20. Jahrhunderts eher zugeneigte Harenberg Opernführer es nur am Rande erwähnt, ihm aber keinen eigenen Eintrag zugesteht. (...)

    Wie schön ist es doch, daß Tamino so etwas aufbieten kann; deshalb in aller Bescheidenheit:


    EGK, Werner: COLUMBUS


    :hello: :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ergänzend möchte ich hier noch Offenbachs "Christopher Columbus" anfügen - also um genau zu sein, sind hier einige weniger bekannte Operetten von Offenbach zur Handlung von Don White über die Eroberung Amerikas zu einem eigenen Werk verknüpft worden. Jedenfallls ein großer Spaß mit herrlicher, spritziger Musik. Ungewohnt, dass dabei in Englisch gesungen wird - da fühlt man sich eher an Gilbert und Sullivan erinnert. Lustig und erfrischend ist dieser Kolumbus allemal.

  • Da Alfred in einem anderen Thread darauf hingewiesen hat, dass es eine Reihe von Opern-Threads gibt, in denen Gelegenheit zu Diskussionen gegeben ist, war ich neugierig und habe auch hier in diesen Thread mal reingeschaut.


    Viel diskutiert wurde bisher ja eher nicht. Interessant fand ich aber, wer so alles den Stoff verarbeitet hat.
    Ich kenne davon nur die Opern von Egk und Francchetti.
    Egks Oper habe ich live in München gehört, aber nur einmal und meine Erinnerung daran ist nicht von der Art, dass ich Lust hätte, mir den Mitschnitt der Aufführung anzuhören.


    Die Oper von Franchetti habe ich live in Frankfurt gehört. Das war eine konzertante Aufführung, die allerdings nicht unter einem sehr guten Stern stand. Es war Grippewelle in Frankfurt und die hatte auch zwei oder drei der Solisten erwischt. Die quälten sich redlich, da es natürlich keinen Ersatz geben konnte.
    Ich habe die CD mit einem sogenannten Live-Mitschnitt, die später veröffentlicht wurde. Demnach muss die andere Aufführung etwas besser gelaufen sein.


    Grundsätzlich wäre natürlich mal interessant zu schauen, wie der Stoff in den verschiedenen Werken präsentiert wird und wo die Unterschiede liegen.
    Dabei könnte natürlich ein Werk interessant sein, das nochnicht genannt wurde.


    Franz Schreker: Christophorus oder Die Vision einer Oper -


    Die Oper hat ein Vorspiel, 2 Akte (3 Bilder) und ein Nachspiel.

    Das Werk ist zwischen 1924 und 1928 komponiert und war von der Oper in Freiburg zur Uraufführung angenommen.
    Dies haben die Nationalsozialisten allerdings verboten. Erst am 1. Oktober 1978 wurde die Uraufführung nachgeholt.
    Damals gab es noch kein Internet und so habe ich bisher nur durch englische Kritiken davon Kenntnis. Aber vielleicht weiss jemand mehr??
    Ganz vage habe ich im Hinterkopf, dass die Oper in Kiel das Werk in der Ära Harms auch spielen wollte. Aber auch davon weiss ich nichts Genaues!
    Wer könnte was dazu sagen? Im Augenblick habe ich nicht die Zeit, selber zu recherchiren. Deshalb warte ich erst mal ab, ob jemand dazu was beitragen kann.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es wird manchen bei Tamino verwundern, dass ich hier plötzlich einen Beitrag im OPERN-Forum schreibe.


    :!: Aber ich erhielt von einem Tamino - Mitleser, der absoluter Operfan- und Kenner ist folgende EMAIL über 3 gravierende Fehler in den Beiträgen 3 , 7 und 8:


    Das geht u.a. auch an deine Adresse, lieber Caruso !


    Zitat

    Da gibt es einen Thread "Der Stoff aus dem die Opern sind" 6 Christoph Columbus , da gibt es bei 8 Posts 3 Fehler .....
    1. Donizettis Cristofero Colombo ist keine Oper sondern eine Kantate für Bariton, Post 3
    2. Der gute Herr Scheker heißt nicht Ernst sondern Franz, Post 7
    3. Die Oper von Schreker, Christopheros,hat nichts aber auch rein garnichts mit Columbus zu tun , Post 8


    Wenn du möchtest kannst du es ja ihnen sagen, ich denke für so ein Forum ist das irgendwie peinlich, das ist auch von mir weder ironisch noch sonstwas gemeint, nur ehrlich von einem Opernliebhaber !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • ...............
    :!: Aber ich erhielt von einem Tamino - Mitleser, der absoluter Operfan- und Kenner ist folgende EMAIL über 3 gravierende Fehler in den Beiträgen 3 , 7 und 8:


    Das geht u.a. auch an deine Adresse, lieber Caruso !



    Lieber Teleton,
    Dir und Deinem Freund besten Dank!!
    Ich hatte wirklich keine Ahnung von Schrekers Oper aber irgedwie im Hinterkopf, der hätte auch eine Oper geschrieben, die 'Christophorus' heißt und dann wohl mit Columbus zu tun haben muss. OK: hat sich nicht.


    Dabei hätte ich nur in Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters nachschauen müssen! Wozu stehen denn die Bände im Regal??
    Aber ich wollte eben einfach nur rasch einen Hinweis geben - obwohl ich nichts Genaues wusste! Nicht mal Ungefähres!


    Inzwischen habe ich gesehen, dass man sie sich bei Youtube ansehen kann!
    Werde ich auf jeden Fall machen! Bin jetzt natürlich neugierig, nachdem ich den sehr ausführlichen Artikel in der Enzyklopädie gelesen habe!


    Erst aber habe ich anderes vor:
    Morgen Rheingold in Minden,
    Sonntag Particia Petibon in der Kirche vom Kloster Loccum!
    Und dann geht es gleich in den Urlaub!!



    Hier für alle, die jetzt auch Lust haben, mal zu sehen, was in der Christophorus-Oper passiert, wenn schon nicht die Entdeckung Amerikas, der Link und die Besetzung der Kieler Aufführung:



    Franz Schreker (1878-1934): Christophorus, oder "Die Vision einer Oper"
    Oper in 2 Akten , vor und Nachtspiel (1928). Dedicata ad Arnold Schönberg.


    Glocken/ Vorspiel
    Atto I° [07:46]
    Atto II°/ Nachtspiel [1:02:48]


    Meister Johann & eine stimme: Hans Georg Ahrens (bs)
    Lisa, seine Tochter: Susanne Bernhard (sop)
    Christoph: Jörg Sabrowsky (bar)
    Anselm: Robert Chafin (ten)
    Heinrich: Matthias Klein (bar)
    Amandus: Bernd Gerbhardt (bar)
    Ernst: Hans-Jürgen Schöpflin (ten)
    Frederik: Simon Pauly (bar)
    Etta, Lisas, Zofe & Mabel: Marita Dübbels (alt)
    Dr. Hartung: Matthias Klein (bs-bar)
    Rosita: Jennifer Arnold (mz)
    Starkmann, Herausgeber des "Neutöner"(sprechrolle): Roland Holz
    Kiel Opera Chorus
    Kiel Philharmonic Orchestra diretti da Ulrich Windfuhr.


    Übrigens,


    Zitat

    Tamino-Mitleser
    2. Der gute Herr Scheker heißt nicht Ernst sondern Franz


    Ja natürlich Franz! Aber irgendwie war bei mir immerhin Schreker richtig!


    No offense meant


    Beste Grüße an Teleton und Tamino-Mitleser (Vielleicht hat der ja Lust Mitglied zu werden?)!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Fast durch Zufall bin ich auf eine Oper gestossen, die in meinen Regalen schlummert.
    Da ich mit meinem letzten Hinweis ins Abseits gedribbelt war, will ich denn wenigestens doch noch eine Oper nennen, die mit dem historischen Christopher Columbus zu tun hat:



    Ich habe die CD eigentlich nur gekauft, weil ich darauf aus bin, alles zu sammeln, was so großartige Sänger wie Milada Subrtova, Benno Blachut und Eduard Haken eingespielt haben!
    Die Oper ist 1855 uraufgeführt. Die Musik ist ein erstaunliches italienisch-französisch-tschechisches Stilamalgam und zielt irgendwie auf die Grandeur der Grand Opera. Interesannt aber nicht wirklich stark! Immerhin: wenn Sänger mit von der Partie sind wie Subrtova, Blachut und Haken, macht es Freude, sie zu hören!


    Als Theatergründer und Theatermanager hat Frantisek Skroup sicher einen festen Platz in der Musikgeschichte, als Komponist kann ich ihn noch nicht recht einschätzen. Immerhin war er es, der die erste Oper in tschechischer Sprache geschrieben hat. Kenne ich aber nicht!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Fiesco machte mich - als Antwort auf meine Inhaltsangabe zu "Germania" - auf Franchettis "Cristoforo Colombo" aufmerksam, die unser Verstorbener Harald in diesem Thema erwähnt hat und die auch in anderen Themen genannt wird. Ich hatte das Glück, ein Libretto der ursprünglichen vieraktigen Fassung zu finden und konnte daher die Inhaltsangabe heute in unseren Opernführer einstellen. Für die heute wohl eher gespielte Fassung in drei Akten (der dritte und vierte Akt wurden später zusammengezogen und leicht verändert), die es auch auf CD gibt, stand mir leider kein Text zur Verfügung.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Eine Oper mit dem Titel "Christoph Columbus" hat auch der französische Komponist Darius Milhaud (1892 bis 1974) hinterlassen. Harald nannte auch sie in seiner Aufzählung. (2) Ich möchte nur ergänzen. Sie wurde in erster Fassung am 5. Mai 1930 an der Berliner Staatsoper unter dem eingedeutschten Titel "Christoph Kolumbus" urausgeführt. Dirigent war bekanntlich Erich Kleiber. Das Werk ist zweigeteilt und hat einen Erzähler mit großen Aufgaben. Es ist sehr umfangreich, dauert vier Stunden und ist mit vielen handelnden Personen besetzt. Die Titelrolle teilt sich in den Kolumbus in der Zeitlichkeit (Theodor Scheidl) und jenen in der Ewigkeit (Max Roth). Die Isabella wurde bei der Uraufführung von Delia Reinhardt gesungen, der König von Spanien von Emanuel List. Die zweite Fassung des Werkes, die offenbar auch in ihren Ausmaßen reduziert wurde, erklang erstmals am 2. Juni 1956 konzertant im Théâtre des Champs-Élysées in Paris. Eine szenische Umsetzung gab es erst im Juni 1968 bei den Sommerspielen in Graz.


    Den ersten Teil der ursprünglichen Fassung hat der Dirigent Dimitri Mitropoulos mit den Yorker Philharmonikern in englischer Übersetzung aufgeführt. Das Konzert wurde am 9. November 1952 im Radio übertragen. Die Besetzung: Christopher Columbus: Mack Harrell, Erzähler: John Brownlee, Königin Isabella: Dorothy Dow. Außerdem: Norman Scott, Adolph Anderson und David Lloyd. Ein Mitschnitt ist bei YouTube zu hören. Der Klang ist nicht eben superb - für einen starken Eindruck reicht es allemal:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • War Arthur Honegger (1892-1955) schon genannt? Nicht, dass ich wüßte. Sein "Christophe Colomb" ist auch bei YouTube zu hören - in englsiocher Übersetzung:




    Aufnahme: 30.–31.10.1992, Studio
    Spieldauer: 60'01
    Dirigent: Charles Peltz
    Opera Sacra of Buffalo Orchestra
    Opera Sacra of Buffalo Chorus


    Rollen und Sänger:
    Columbus: Neil Garvey
    Ferdinand: Anthony Furnival
    Isabella: Elaine Knecht
    Magier: Stratton Rawson
    Sprecher: Erich Adamoschek, Christopher Drajen, Danice Kowalczyk, Erwin Markle, Andrew Roth


    Urspünglich ist das Werk als so genanntes Radiospiel für zehn Schauspieler, ein Orchester von vierzig Musikern, sowie einen großen Chor mit Solisten geschaffen worden. Gesendet wurde es 1940 auf Radio Lausanne. Seither ist es in der Versenkung verschwunden. Die vorliegende Aufnahme ist eine Rekonstruktion aus dem Originalmanuskript.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Zitat von Rheingold: Eine Oper mit dem Titel "Christoph Columbus" hat auch der französische Komponist Darius Milhaud (1892 bis 1974) hinterlassen. Harald nannte auch sie in seiner Aufzählung. (2) Ich möchte nur ergänzen. Sie wurde in erster Fassung am 5. Mai 1930 an der Berliner Staatsoper unter dem eingedeutschten Titel "Christoph Kolumbus" urausgeführt. Dirigent war bekanntlich Erich Kleiber. Das Werk ist zweigeteilt und hat einen Erzähler mit großen Aufgaben. Es ist sehr umfangreich, dauert vier Stunden und ist mit vielen handelnden Personen besetzt. Die Titelrolle teilt sich in den Kolumbus in der Zeitlichkeit (Theodor Scheidl) und jenen in der Ewigkeit (Max Roth).

    Lieber Rheingold,


    ich hatte bereits den Gedanken, auch diese im Vergleich zu Egk und Franchetti in den Opernführer zu stellen, fand aber bisher kein Libretto, das ich hätte verwerten können. Es ist eine Oper in 27 Bildern, die in Zusammenarbeit mit Paul Claudel entstanden ist. Eine kurze Inhaltsangabe gibt es bei Klassika. Dort ist die Spielzeit allerdings mit 120 Min, d.h. nur 2 Stunden angegeben. Es werden auch nur 14 Situationen geschildert. Es handelt sich daher wohl nur um einen der beiden Teile oder um die von dir genannte verkürzte Fassung. Ich muss gestehen, dass ich nur sehr wenig Musik von Milhaud kenne, erinnere mich lediglich an seine Ballettmusik "La Creation du Monde". Da es bei youtube u.a. auch einen Teil von "Christophe Colomb" gibt, werde ich dort bei Gelegenheit einmal hineinhören.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard, ich gehe auch davon aus, dass es sich bei den zwei Stunden um die Zweitfassung des Werkes handelt. Wenn man mal kurz etwas darüber liest, wird meist nicht unterschieden zwichen den beiden Fassungen. Milhaud ist ein weithin Unbekannter. Ich wurde durch seine Oper "Der arme Matrose" auf ihn aufmerksam, die wirklich packend ist. Ein Freund überließ´mir ein Rundfunkband in dieser Besetzung:


    Darius Milhaud
    Der arme Matrose (Le Pauvre Matelot)
    Rias-Symphonieorchester
    Dirigent Walter Sieber
    Städtische Oper Berlin, 5. Juli 1947


    Der Matrose
    Kurt Schüffler
    Seine Frau
    Liselotte Enck
    Sein Schwiegervater
    Wilhelm Schirp
    Sein Freund
    Hanns Heinz Nissen


    Das Label audite steigt ja gelegentlich ins Rias-Archiv. Vielleicht wird auch eines Tages diese Produktion gehoben. Es lohnte sich.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent