Wie ich höre, können die Beiträge hier im Operettenforum jetzt auch wieder von Gästen gelesen werden.
Grund genug für mich, hier einen der letzten großen Operetten-Komponisten vorzustellen: Robert Stolz, (* 25. August 1880 in Graz; † 27. Juni 1975 in Berlin) österreichischer Komponist und Dirigent.
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Nächste Woche bringt der ZDF-Theaterkanal ein Portrait des - vielfach unterschätzten - Komponisten, das ich allen Operetten-Freunden empfehlen möchte:
Robert Stolz – Musik der Versöhnung
Film von Wolfgang Wunderlich und Thomas Voigt
Deutschland 2009
Erstausstrahlung
ZitatSeine Melodien kennen Millionen, seine Geschichte nur wenige. Schon in den zwanziger und dreißiger Jahren war Robert Stolz ein Star. Die Nazis hofierten ihn, konnten ihn jedoch nie vereinnahmen: Stolz verhalf vielen Juden zur Flucht, bis er selbst flüchten musste und dabei sein Leben riskierte. In Paris wurde er als „feindlicher Ausländer“ interniert: Im Fußballstadion Colombes mit 70.000 Menschen unter freiem Himmel zusammengepfercht, bekam er eine doppelseitige Lungenentzündung. Louise Ulrich, seine spätere Frau „Einzi“, kaufte ihn frei und pflegte ihn gesund. Beide immigrierten in die USA, dort wurde die Musik von Stolz zum Synonym für „die gute alte Zeit“. Nach dem Krieg kehrte der 66-Jährige nach Wien zurück und machte eine große Alters-Karriere in den Medien.
1963 dirigierte Stolz erstmals in Israel; auf dem Programm standen Walzer und Wiener Operettenlieder. Entgegen der Warnungen der Veranstalter setzte er durch, dass die Lieder in Deutsch gesungen wurden. Damit brach er ein Tabu – und zugleich das Eis bei einem Großteil des Publikums: Viele Zuhörer weinten. Nach dem ersten Konzert dankte Simon Peres dem Musiker mit den Worten: „Sie haben uns von einem Trauma befreit“.
Der Film erzählt die bewegende Geschichte eines großen Musikers, der mit seiner Liebe zur Musik und seiner Zivilcourage half, die Wunden einer ganzen Generation zu heilen.
Sende-Termin im ZDF-Theaterkanal:
So, 25.10.2009 19:40 Uhr, 60 min.
Bitte den Termin schon mal vormerken!
LG