• Hallo Taminoianer!!


    Da binich wieder (das is jetzt keine Drohung :D )


    Auf meiner Sportwoche wurde ich oft von den anderen Leuten in meinem Alter gefragt, was denn mein Lieblingslied sei, und diese Frage möchte ich jetzt weiterleiten:


    Was ist euer Lieblingslied??


    Meine Antwort lautet(e): Der Erlkönig von Schubert, da es wohl kaum eine dramatische undbessere Klavierbegleitung für ein Lied gibt. Am liebsten höre ich es von Hermann Prey, da er im Gegensatz zu Fischer-Dieskau, viel dramatischer singt. Man hat den Eindruck er "leidet" mit dem Kind und "verführt" anderwertig selbiges als Erlkönig.


    "Mein Vater, mein Vater" erlässt mich immer wieder erschrecken, da er diesen Schrei einfach unglaublich wiedergibt.


    Freu mich auf eure Antworten!


    Mfg Joschi

  • Hallo DonBasilio,


    so schnell aus der Hüfte geschossen sage ich ALINDE von Schubert. Mir fallen aber sicherlich noch ein paar andere ein. :D


    Zu deiner Wahl ist weiter nichts zu sagen, aber kennst du auch die Version von Jessye Norman? Seeehr interessant!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo!

    Zitat

    Original von DonBasilio
    Meine Antwort lautet(e): Der Erlkönig von Schubert, da es wohl kaum eine dramatische undbessere Klavierbegleitung für ein Lied gibt.
    Mfg Joschi


    Da kann ich mich nur anschließen. Leider kenne ich es mit Hermann Prey nicht. Ich finde die Fischer-Dieskau/Moore-Aufnahme toll, kann dort das Leiden und Verführen auch durchaus raushören.
    Um mal ein weniger bekanntes Lied zu nennen, daß auch zu meinen Favoriten gehört: "Licht und Liebe", natürlich auch von Schubert (D 352). Ich habe eine Aufnahme mit Elly Ameling, Sopran und Peter Pears, Tenor (ist für zwei Singstimmen komponiert).
    Viele Grüße,
    Pius.

  • Salut,


    in der Hoffnung, dass Theophilus nicht schneller als sein Schatten geschossen hat und um mich den Schubertiaden anzuschließen:


    Taubenpost


    Auch im Hinblick darauf, dass ich den "Erlkönig" nicht zwingend als Lied sehe, sondern eher in die Kategorie Ballade einstufen würde...


    @DonBasilio: Die Frage nach dem Lieblingslied werden Deine Mitstreiter vermutlich ein wenig anders beantwortet haben?


    bien cordialement,
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • hmm ich sage mal, weil ich von schubert nicht genug bekommen kann.... "Viola". sicherlich nicht der allerallerbeste text doch geniale vertonung. unglaublich schwierig zu interpretieren... aber eigentlich finde ich ungemein viele schubert-lieder genial, die von schumann, brahms bis zu weill, eisler, dessau allerdings auch.

  • Hallo,


    wieder so ein Thread wo man nur ein einziges Werk angeben darf!



    Mein Lieblingslied ist das "Ich bin der Welt abhanden gekommen" von Gustav Mahler. Das 4. der Rückert-Lieder!



    Wunderschön melancholisch mit einer Aussage, die nach mehr sucht... Ergreifend vorallem wenn man es auch selber mit voller Stimme singen darf und man fantastisch am Klavier begleitet wird!
    Mit Fi-Di und Barenboim am Klavier. Hab noch keine bessere Aufnahme gefunden, bin aber gelegentlich auf der Suche.


    Gruss
    Christoph

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

  • Hallo,


    ich wags und nenne denn doch 2 Lieder.


    a) mit Orchesterbegleitung aus Mahlers " Kindertotenliedern"
    Oft denk ich,sie sind nur ausgegangen



    b) mit Klavierbegleitung Carl Loewes "Uhr"


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Bin kein Lied-Fanatiker, was mir sehr gut gefällt sind die 4 letzten Lieder von Strauss, insbesondere das "Abendrot", weiss aber nicht ob hier nur Lieder mit Klavierbegleitung zugelassen sind?? In dem Fall mag ich sehr gerne den "Schwanengesang" von Schubert, der "Erlkönig" ist natürlich einzigartig und genial.

  • Hallo Zusammen


    Wenn ich denn nur EIN Lieblingslied nennen soll, reihe mich mit einem weiteren Schubert-Lied ein "Leise flehen meine Lieder", das ich einmal in einer sehr schönen Aufnahme mit Andreas Schmidt gehört habe.


    Ich bin zwar nicht so der große Liederfan aber an manch trübem Herbst- oder Wintertag, höre ich mir schon mal Schuberts Winterreise an, um dann anschließend noch betrübter zu sein, nicht weil mir die Musik nicht gefällt (was manch einer jetzt vermuten könnte), sondern weil die Lieder so schön traurig und schwermütig sind.... ;(


    Viele Grüße
    Mimi

    che gelida manina....

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  • Lange Zeit dachte ich ja, daß klassischer Gesang nicht auszuhalten ist. :stumm:


    Umso überraschter war ich, als ich (vor ca 30 Jahren) im Radio eine Konzertübertragung eines Liederabends mit Mitsuko Shirai hörte, unter anderem mit Liedern von Hugo Wolf.


    Das tollste aller Lieder ist für mich auch heute noch das Lied der Mignon "Kennst du das Land...", gesungen von Mitsuko Shirai.



    Heinz

  • Zitat

    Original von DonBasilio
    Hi Ulli!


    DA hast du recht, die kannten den Erlkönig nicht mal! ;(


    UNGEBILDETES PACK! :D


    Salut,


    "soetwas" läuft bei mir eher unter der Kategorie "Schade" - aber Bekehren ist da zwecklos, was auch nie meine Intention wäre. Bleiben wir lieber im "kleinen Club" der Gescheiten und Kuntgeniesser :D


    Sans, souci
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • demnach ist "Viola" nat. auch eine Ballade.
    Aber ich denke, es ist unstrittig, dass das unter Kunstlied eingeordnet wird.


    @Michael Flaschenberger... so einzigartig ist der Erlkönig nun aber wirklich nicht... sicherlich deutlich besser als die fassung von zelter, die goethe als seinen favoriten zählte.... (zelter hatte ihm ja schubert wohlweislich verheimlicht) aber nicht einzigartig: z.b. Gretchen am Spinnrade usw. - es gibt unmengen an genialen ideen in schuberts kompositionen.


    PS: "leise flehen meine lieder, durch die nacht zu dir" nennt sich Ständchen (vorsicht das aus dem schwanengesang nach rellstab, nicht das von Schüttelspeer... es gibt zwei), gibt es auch orchestriert (Serenade) und ist IMO am besten im Tenor (in d-moll original, statt in c-moll, wie es Di FiDi [im Spiegel steht, er liest jetzt statt zu singen. aber Schumann, Liszt, Ullmann - er hat wieder nen runden geburtstag, man kann sich über ein paar remakes freuen] "veröffentlicht" hat.... bei Schubert muss man finde ich acht darauf geben, dass die Lieder nicht zu dumpf klingen!!) vom Schreier (Bostrige finde ich auch noch akzeptabel wenn auch die flotteren Stücke nur noch grausam sind... der kann halt kein deutsch - flemming und terfel könnens doch auch: vielleicht ein grund warum die zuschauer bei einer befreundeten mezzosopranistin so nach den deutschen stücken lechzen, wobei ich auch wiederum gehört habe, dass die amis grausamste fremdsprachenverstümmelung für normal halten). Nur hat das stück auch ein wenig Kitsch-Charakter wenn man die triolen unsauber spielt und sich über das stakkatto hinwegsetzt. Liszts pianotranskription ist übrigens nicht so sehr verändert und verziert, wie so mach andere ^^.

    Einmal editiert, zuletzt von Maexl ()

  • Zitat

    Original von Maexl
    demnach ist "Viola" nat. auch eine Ballade.
    Aber ich denke, es ist unstrittig, dass das unter Kunstlied eingeordnet wird.


    @Michael Flaschenberger... so einzigartig ist der Erlkönig nun aber wirklich nicht... sicherlich deutlich besser als die fassung von zelter, die goethe als seinen favoriten zählte.... (zelter hatte ihm ja schubert wohlweislich verheimlicht) aber nicht einzigartig: z.b. Gretchen am Spinnrade usw. - es gibt unmengen an genialen ideen in schuberts kompositionen.


    PS: "leise flehen meine lieder, durch die nacht zu dir" nennt sich Ständchen (vorsicht das aus dem schwanengesang nach rellstab, nicht das von Schüttelspeer... es gibt zwei), gibt es auch orchestriert (Serenade) und ist IMO am besten im Tenor (in d-moll original, statt in c-moll, wie es Di FiDi [im Spiegel steht, er liest jetzt statt zu singen. aber Schumann, Liszt, Ullmann - er hat wieder nen runden geburtstag, man kann sich über ein paar remakes freuen] "veröffentlicht" hat.... bei Schubert muss man finde ich acht darauf geben, dass die Lieder nicht zu dumpf klingen!!) vom Schreier (Bostrige finde ich auch noch akzeptabel wenn auch die flotteren Stücke nur noch grausam sind... der kann halt kein deutsch - flemming und terfel könnens doch auch: vielleicht ein grund warum die zuschauer bei einer befreundeten mezzosopranistin so nach den deutschen stücken lechzen, wobei ich auch wiederum gehört habe, dass die amis grausamste fremdsprachenverstümmelung für normal halten). Nur hat das stück auch ein wenig Kitsch-Charakter wenn man die triolen unsauber spielt und sich über das stakkatto hinwegsetzt. Liszts pianotranskription ist übrigens nicht so sehr verändert und verziert, wie so mach andere ^^.


    Ich kenne nicht soviele Klavier-Lieder, aber insbesondere der Erlkönig ist ja wirklich eine Oper in "Mini-Form". Einen solchen Spannungsaufbau kenne ich, auf so kleinem Raum, kein 2tes mal, lasse mich aber gerne belehren.

  • was spannungsaufbau und dramatik betrifft magst du wahrscheinlich recht haben... wobei, höre dir einmal "Der Tod und das Mädchen an"... aber was seine vortrefflichsten klangfiguren betrifft so hat er sehr viele dieser stilistischen volltreffer.

  • Hallo Michael


    Zitat

    Ich kenne nicht soviele Klavier-Lieder, aber insbesondere der Erlkönig ist ja wirklich eine Oper in "Mini-Form". Einen solchen Spannungsaufbau kenne ich, auf so kleinem Raum, kein 2tes mal, lasse mich aber gerne belehren.


    Fairerweise muss man dazusagen, dass Goethe eine fulminante Vorlage lieferte. Man muss dieses Gedicht (Ballade? - dafür eigentlich zu kurz) von einem guten Schauspieler gesprochen hören, das ist für sich ein Erlebnis (sehr empfehlenswert ist Oscar Werner).


    Dass Schubert daraus ein kleines Wunderwerk gemacht hat, wissen wir alle. Zelter kenne ich nicht, aber auch Carl Loewe hat sich von diesem außergewöhnlichen Werk zu einer tollen Ballade inspirieren lassen (hier stimmt es; bei Loewe ist alles Ballade ;) ). Die leidet ganz unverdient unter dem übermächtigen Schubert-Opus...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Fairerweise muss man dazusagen, dass Goethe eine fulminante Vorlage lieferte. Man muss dieses Gedicht (Ballade? - dafür eigentlich zu kurz) von einem guten Schauspieler gesprochen hören, das ist für sich ein Erlebnis (sehr empfehlenswert ist Oscar Werner).


    Oder auch Gert Westphal! Apropros Ballade: Vom literaturwissenschaftlichen gesehen ist der Erlkönig eine ganz klassische Ballade.


    Grüße, Christian :yes: :yes:

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Christian,


    gib mir bitte etwas von deinem Wissen ab. Wie könnte man Ballade definieren (für mich war das immer etwas mit vielen Strophen ;) )?


    (Und ja, Gert Westphal glaube ich dir gerne! Ich kenne es jedoch nicht.)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • loewe is klar... aber zeltner zu recht recht unbekannt, was dieses lied betraf. er war vielleicht ein guter musiker aber ehrlicherweise auch ein grauenhaft schlechter komponist. er hat das lied als strophenlied vertont (=> 8mal die selbe musik) und im gegensatz zu schubert ist es in 3/4 (drängt sich vom sprachrhythmus her auch eigentlich auf) dabei spielt das begleitinstrument nicht viel mehr als den akkord aus. er hat dynamisch die einzelnen personen allein durch ihre lautstärke getrennt (kind z.b. pp, vater: f usw.) und ein akteur hat sogar blos einen orgelpkt. zu singen.


    allerdings war es goethes lieblingsvertonungen obwohl es schon vor schubert einige deutlich gelungenere vertonungen gegeben haben muss, so viel noten wie goethe von jungen aufstrebenden komponisten geschickt bekommen hat. heute geht man davon aus, dass es allein daran lag, dass goethe unglablich egozentrisch war und z.b. alle mgl.en konkurrenten möglichst klein hielt. so hätte er es wohl auch nie zugelassen, dass jemals die musik wichtiger als sein text gewesen wäre auch wenn schubert sich ja eindeutig immer in den dienst des autors gestellt hat und seine musik immer den text unterstützt (aber goethe hatte auch nie schubert gehört: goethe gab die noten an zelter zur beurteilung. zelter schickte schubert die noten unkommentiert zurück - schubert schickte ihm nie wieder irgendwas und war sein leben lang zu tode enttäuscht.)

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  • Zitat

    Original von Theophilus
    Hallo Christian,


    gib mir bitte etwas von deinem Wissen ab. Wie könnte man Ballade definieren (für mich war das immer etwas mit vielen Strophen ;) )?


    (Und ja, Gert Westphal glaube ich dir gerne! Ich kenne es jedoch nicht.)


    Lieber Theophilus,


    werde versuchen mich kurz zu fassen:


    Ursprünglich (also etwa im 13. Jahrhundert) kam die Ballade aus Frankreich. Man versteht darunter ein strophisches, gesungenes Tanzlied, das der Tanzende selbst vorträgt, eine erzählende rhythmisch gestaltete Schilderung eines vergangenen Ereignisses, oft mit katastrophalem Ausgang, mit kurzen Zeilen und einfachen Reimen. Macht ja auch Sinn, man sollte sich als Troubadour ein Stück eben auch leicht merken können.


    In der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts (in der Romantik war die Ballade ausgesprochen beliebt) versteht man unter Ballade ein erzählendes Gedicht, oft verarbeitet der Dichter einen historischen Stoff oder ein möglichst dramatisches Ereignis, sehr beliebt auch Spukgeschichten (siehe Erlkönig) Aber im Prinzip passt die obige Definition auch auf dieses Genre.


    Beispiele gibt es in Hülle und Fülle. Schiller hat ausgesprochen viele Balladen geschrieben: Die Kraniche des Ibykus, Der Ring des Polykrates, die Bürgschaft. August Bürger: Die Füße im Feuer. Theodor Fontane hat, bevor sich auf den Roman verlegte auch etliche Balladen verfasst, die meisten davon auf historische Stoffe: Die Brücke am Tay, John Maynard etc.


    Ich hoffe, ich konnte Dir damit ein wenig weiterhelfen!


    Herzliche Grüße,


    Christian :hello:

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Christian,


    vielen Dank für die Erläuterung. Wenn man es rein inhaltlich betrachtet, hast du Recht. Es ist dann eben eine kurze Ballade (deine angeführten Beispiele sind ja alle eher lange Schinken). Oscar Werner braucht für den Erlkönig vielleicht 1'30". Da wäre ich bei der Bürgschaft gerade mal bei der 4. Strophe... ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Stimmt, der Erlkönig ist richtig knackig kurz. Ob die Bürgschaft überhaupt überhaupt vertont worden ist? Wäre interesssant zu wissen. Bei der Gelegenheit eine Frage an Dich als Stammgast: Gibt es eigentlich einen Thread zu "Faust in der Musik"? Kam mir bei dem Stichwort "Balladen" in den Sinn. Jedenfalls hat Herrweghe vor einigen Jahren Schumanns "Szenen zu Goethes" Faust in der Musik eingespielt, die hat mir ausgesprochen gut gefallen. Irgendwie hat es mir Faust angetan, Faustgestaltungen in der deutschen Literatur hatte ich auch im Germanistik-Examen. Also wären Faustvertonungen mal etwas Neues, und die gibt es ja reichlich. Das neueste Verzeichnis umfasst mehrere hundert Seiten. Was hältst Du von der Idee?


    Grüße,


    Christian :)

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Christian


    Zitat

    Gibt es eigentlich einen Thread zu "Faust in der Musik"?


    Nein, meines Wissens nicht. Aber du hast vollkommen recht. Dieser Thread ist auf lange Sicht unvermeidlich, denn es ist ein umfangreiches und vielgestaltiges Thema!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • muss mich gerade selbst korrigieren.... das Lied selbst ist nicht von Zelter, auch wenn es durchaus auch von ihm hätte sein können. Es war selbstverständlich Friedrich Reichhardt, der es vertonte.
    Zu finden unter dem Begriff "Berliner Liedschule" ("Zum Vorbild wird das schlichte, volksliedhafte Strophenlied, wobei die Herausarbeitung einer Grundstimmung wichtig ist, nicht die Details.") an vielen Ecken und Enden.
    Ein schlaues Büchlein zu Schuberts Liedschaffen rief mir eben übrigens entgegen: "Schuberts Ballade [...] zählt zu den [...] Liedern des Komponisten." Na also. Hoch lebe das Unwissen und die Banausenhaftigkeit.

  • Sagitt meint:


    Als Sänger von Balladen muss unbedingt Thomas Quasthoff genannt werden.Die Vielgestaltigkeit eines Erlkönigs liegt ihm mit seiner variablen Stimme sehr. Er hat die Farbpaletten, die notwendige Kraft und ist ein mutiger Gestalter, der sich keinesfalls auf das Produzieren schöner Töne beschränkt.


    Die Frage nach dem Lieblingslied vermag ich nicht zu beantworten. Ich will keines haben. Zu bestimmten Zeiten und Gefühlslagen sind einige Lieder vielleicht wichtiger als andere. Aber eines unter den Perlen des Liedgesangs heraussuchen, um die anderen zu verwerfen, das brächte ich nicht übers Herz.


    Es gibt eine solche Fülle an großartigen Liedern, dass ich mir erlauben kann, mit Hugo Wolf wenig anfangen zu können, aber von Mozart angefangen bis hin zu Brahms gibt es so viele umwerfend gute Lieder, dass auf dem " Treppchen" mindestens an die hundert Lieder stehen müsste. Meine liebsten Hundert..was wäre es !

  • Hallo Christian,


    noch ein kurzer Zusatz zur Bürgschaft. Etwas Goldgräberei ergab, dass es eine Vertonung von Schubert gibt, DiFiDi hat sie aufgenommen (D.246)! Und mehr noch, es gibt von ihm sogar ein Opernfragment!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo!
    Mein Lieblingslied ist ebenfalls von Schubert:
    "Gretchen am Spinnrade"
    Das Spinnrad ist in dem Klavierpart genial vertont. Das ganze Stück wirkt auf mich gleichzeitig sehr dynamisch und auch sehr ruhelos.

    "Orgel spielen heißt, einem mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen offenbaren!"
    Charles-Marie Widor

  • Zitat

    aber goethe hatte auch nie schubert gehört: goethe gab die noten an zelter zur beurteilung. zelter schickte schubert die noten unkommentiert zurück - schubert schickte ihm nie wieder irgendwas und war sein leben lang zu tode enttäuscht.)


    Man lernt nie aus.
    Ich ging immer davon aus, daß Goethe die Noten in seiner Borniertheit unkommentiert zurückgesandt hat - zumindest kannte ich die Geschichte so. Sie wollte ohnedies nicht zum Bild Goethes, der doch gebildet war, passen.


    In Wahrheit hat sich der unmusikalische Goethe an einen "Experten" gewandt - natürlich an den Falschen - und dann erst die (falsche) Entscheidung getroffen, bzw treffen lassen
    Ich habe mir übrigens sagen lassen, daß in der Politik gelegentlich auch noch heute sowas vorkommen soll :P


    Mein Lieblingslied ist übrigens das "Ständchen"
    ("Leise flehen meine Lieder")


    Aber da gäbe es noch einige zig....


    LG


    Aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salut,


    Goethe lag wohl öfter mal grob daneben... auch seine Ersteinschätzung von Christoph Martin Wieland war ein solcher Fall. Nachzulesen im Posting zu "Alceste" [Schweitzer] in meinen "Unverzichtbaren".


    Mein Lieblingslied von Schubert - von denen, die ich kenne - ist Die Taubenpost, von Mozart KV 520


    :hello:


    Cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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