Neuere Aufnahmen von Schuberts Liederzyklen - ein Desaster ?

  • Die beiden Threads uber Schuberts Winterreise und "Die Schöne Müllerin" sind allmählich in die Jahre gekommen und ein wenig unübersichtlich geworden - Zeit also für neues.


    Ich habe mich längere Zeit nicht mehr mit diesen beiden Liederzyklen befasst - und es gab auch wenig Veranlassung, ich habe schon jede Menge guter Aufnahmen, seien sie von Fischer Dieskau, Hermann Prey , Fritz Wunderlich, Peter Schreier, Hans Hotter oder Matthias Goerne, etc...


    Dann kam die Aufnahme von Jonaus Kaufmann in die ich hohe Erwartungen setzte. Das Positive zuerst: Ein gelungenes Cover: Schöner Jüngling mit Bild von schöner Jungfrau aus dem 19. Jahrhundert.




    Das wars dann schon. Allenfalls "guter Durchschnitt" würde ich der CD attestieren - wären da nicht weitere Neuaufnahmen, die mir - im unmittelbaren Vergleich- die Kaufmann Aufnahme geradezu als Idealinterpretation erscheinen lassen B


    Noch nicht bei jpc - aber als Sample auf der Gramophone CD November enthalten - geradezu erschreckend.


    Weil wir bei "erschreckend" sind erlaube ich mir Euch mit der Neureinspielung der Winterreise mit Mark Padmore und Paul Lewis bekanntzumachen



    Dem stelle ich die Uralt-Aufnahme des vielgescholtenen Dietrich Fischer Dieskau in jungen Jahren entgegen...




    .........



    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich verstehe, was du meinst.


    Ich hatte ja erst befürchtet, es ist mal wieder das - im wahrsten Sinne des Wortes - alte Spiel: Die Aufnahmen vergangener Jahrzehnte sind super und die neuen schlecht. Dann las ich aber den Namen Goerne und war beruhigt, möchte aber gleich noch den Namen Gerhaher hinzufügen, dessen Schubert-Aufnahme ebenfalls hervorragend ist. Am Wochenende kamen auf BR4 zwei Lieder aus dem Schwanengesang mit ihm und es ist toll, wie unangestrengt und sauber seine Stimme klingt.
    Dann verweise ich noch auf die unbedingt in diesen Tagen, wo es früh dunkel ist und man sentimental und melancholisch über das vergehende Jahr sinniert, zu hörende Aufnahme der Winterreise mit Christine Schäfer, die so voller Lyrik ist und die von Onyx so schön gestaltet wurde, dass es eine wahre Freude ist, sich mit dieser CD zu beschäftigen.


    Zurück zu den neuen Aufnahmen. Es ist schlicht nicht alles Gold, was glänzt. Kaufmann wird gehypt. Meine Schwiegermutter steht auch auf ihn, weshalb ich ihr ungehört die vorgestellte CD bestellt habe. Ich bin nicht überzeugt, aber es ist ja ihr Geschenk. Ich habe ihn mal in Fidelio im Fernsehen gesehen und fand, er hat keine besondere Stimme. Aber es braucht nunmal einen neuen Kollo. Laso arbeitet Decca dran.
    Zu der HM-Aufnahme: Ich glaube, man will Paul Lewis nun zum zweiten Andras Schiff machen, zum großen Fühler und Streichler aufbauen. Und was eignet sich da besser als Schubert. Beethoven ist ja jetzt durch und war für mich eher neutral. Da gab es auch eine Reihe besserer Aufnahmen. Jetzt also Schubert. Warum man ihm Padmore zur Seite stellt, der bisher überwiegend im Barock-Genre tätig war und außerdem kein Muttersprachler ist (was für Schubert kein Fehler wäre), verstehe ich nicht. Ich habe Schumann-Lieder mit ihm (aus der GA mit G Johnson) und da fiel er mir jetzt nicht besonders positiv auf.
    Es geht meiner Meinung nach also einmal mehr ums Marketing.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Das Positive zuerst: Ein gelungenes Cover: Schöner Jüngling


    ...naja :wacky:


    Eine Winterreise neueren Datums ist jene mit Arthur Schoonderwoerd am Hammerklavier und Hans-Jörg Mammel an den Stimmbändern - mich fasziniert sie:



    Allerdings muß ich zugeben, daß Mammel seine Stimme ganz schön strapaziert und in den Höhen nicht unbedingt so sattelfest ist, man bemerkt dies aber kaum.


    Zumindest interessant als Alternative, dabei sehr ausdrucksstark, ist das Duo Natalie Stutzmann und Inger Södergren:



    Stutzmann hat schon ein beeindruckendes Timbre, allerdings für meinen Gusto doch zuviel Vibrato.


    Wen historisch überlieferte Verzierungen interessieren, ist damit gut bedient:



    Christoph Prégardien / Michael Gees


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Sie sind zwar teils auch schon mehr als 15 Jahre alt, aber die Einspielungen von Pregardien (meist mit Staier am Hammerflügel) halte ich für außerordentlich gut. Die müssen sich vor keiner älteren Tenorversion verstecken. Obendrein wurden eben nicht nur die bekanntesten, sondern eine ganze Reihe großartiger, aber weniger bekannter Lieder eingespielt. (Die Cover finde ich mit Ausnahme der Mayrhofer-Lieder auch erheblich besser als das bei Kaufmann, das sich zwischen Edelkitsch und Ironie nicht recht entscheiden kann ;))




    Noch nicht so viel gehört habe ich mit anderen jüngeren Sängern wie Gerhaher, Elsner, Trekel, Goerne, Güra, Genz (Stephan und Christoph) aber der Eindruck war meistens auch ziemlich positiv. Meiner Ansicht nach gab es zu den angeblich goldenen Zeiten keine solche Breite von sehr guten Liedsängern. Ob nun ein Opernsänger wie Kaufmann dazugehört, weiß ich nicht.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Fischer Dieskau ist gerade bei der Winterreise eine Klasse für sich und deshalb schwer mit den anderen Versionen vergleichbar.
    Das ist so ähnlich wie mit Goulds zweiter Einspielung der Goldberg-Variationen. Es gibt auch viele neue, interessante und gute Aufnahmen.
    Trotzdem spielt Gould hier in seiner eigenen "Gould-Klasse".
    Ähnlich ist es mit Fischer-Dieskau: Wer die Winterreise mit ihm kennt und womöglich kennengelernt hat, der kann sich vielleicht auch andere Einspielungen anhören. Oft wird es jedoch passieren, dass man an allen möglichen Stellen sich dieses oder jenes Fi-Di-Detail wünscht, und dann natürlich enttäuscht wird.
    Fischer-Dieskaus Darstellungen sind deshalb nicht allen anderen automatisch überlegen. Sie spielen sich nur in ihrer sehr eigenen Fischer-Dieskausschen Interpretationswelt ab. Es macht für andere Interpreten keinen grossen Sinn, diesen Stil kopieren zu wollen, weil die Kopie immer schlechter als ein Original ist. Genauso wenig Sinn macht es, wenn Hörer wie Alfred und ich, die ihre Ohren jahrelang auf Fischer-Dieskaus Interpretationswelten "eingenordet" haben, nicht mehr in der Lage wären, sich auch auf andere Interpretationswelten einzulassen. Wenn einem das nicht gelingt, was ich verstehen kann ( denn es ist mir jahrzehntelang nicht gelungen...) dann muss man an seine eigenen Ablehnungen anderer "Winterreisen" gewisse Fragezeichen setzen.


    Die alte von Alfred gepostete Fischer-Dieskau-Aufnahme hat viel von jugendlicher Kraft, und seine Stimme klingt viel tiefer als später.
    Allerdings muss man schon sagen, dass die Lebens- und Berufserfahrung für mich schwerer wiegt, weshalb ich sehr gerne seine letzte Aufnahme mit Alfred Brendel als den für mich besten aller Winterreisen-Pianisten höre.
    Es ist wahr, an manchen Stellen ist der stimmliche Herbst bei dieser Aufnahme nicht zu überhören. Aber solche Texte vertragen vielleicht auch einmal diesen Einfallswinkel eines reifen Nachsinnens über die Enttäuschungen der Jugend?


    Einen anderen grossen Minuspunkt der Frühaufnahme kann ich neben der Aufnahmequalität einfach nicht überhören: Pianistisch ist das nicht gerade souverän, zu undifferenziert und ungehobelt kommt mir das daher, was Hermann Reutter da ablieferte.
    Interpretatorisch insgesamt wesentlich ausgereifter/ausgefeilter als die 52er-Aufnahme und pianistisch für mich auch noch mehr überzeugend als Moore oder Barenboim finde ich die Aufnahme mit Fischer-Dieskau /Demus aus dem Jahre 1965:



    Eine insgesamt sehr ausgewogen und jugendlich klingende und gleichzeitig doch sehr reife Referenz-Aufnahme, bei der ich schwer irgendwelche Ansatzpunkte zur Kritik finde könnte.


    Noch einmal: Um andere, neue Aufnahmen würdigen zu können, muss man -für die Zeit des Anhörens derselben- Fischer-Dieskaus Sichtweisen kurzfristig vergessen, sonst erwartet man ständig irgendetwas, was nicht eintrifft.
    Ich sage das jetzt als Tip für Fischer-Dieskau-Freunde, und meine das hier nicht als Steilvorlage für irgend jemanden, der eh nur auf die Gelegenheit wartet, sein generelles Missfallen über diesen Sänger und seine Interpretationen in die Öffentlichkeit tragen zu können.
    Der braucht solche Tips natürlich nicht; ja ich bin mir dessen sehr wohl bewusst.


    Nun zu Padmore/Lewis:


    Zitat


    Original von Luis.Keuco
    Ich glaube, man will Paul Lewis nun zum zweiten Andras Schiff machen, zum großen Fühler und Streichler aufbauen. Und was eignet sich da besser als Schubert.


    Hast Du für diese Annahme irgendwelche konkreten Anhaltspunkte oder Hintergrundinformationen oder ist das reine Spekulation?
    Bei der Kombination Lewis/Padmore indes könnte man in der Tat auf die Gedanken kommen, dass hier nicht nur unbedingt künstlerische, sondern Vertragsaspekte eine Rolle spielten. Beide machen viel bei HMF...aber der sicher interessante Blick hinter die Kulissen bleibt dem Hörer ja wie immer verwehrt ( ich meine in Bezug auf die Kombination - wäre ein interessantes Thread-Thema: "Wie kommen eigentlich Besetzungen im Konzert- und Aufnahmealltag zustande?" )


    Ich finde es übrigens gut, wenn man als Pianist- egal um welchen Komponisten es sich nun handelt- mit viel Empfindung spielt und bei Bedarf auch die Noten mit einem gepflegtem Piano oder Mezzoforte streicheln kann.
    Wenn einer gut Klavier spielen kann, heisst er ja mit Recht "Pianist" und nicht "Fortist".
    Ballern können sie nämlich alle, aber echte Pianokultur ist sehr schwer (wobei auch ein gutes Fortes angenehm und ein schlechtes, aus dem verkrampten Handgelenk kommendes, grausig und hart klingt)


    Zitat

    Beethoven ist ja jetzt durch und war für mich eher neutral. Da gab es auch eine Reihe besserer Aufnahmen.


    Findest Du? Eine ganze Reihe sehe ich da gar nicht, allenfalls Brendel, Gulda und einiges vielleicht auch von Uchida und Pollini.
    Abgesehen von solchen Aufnahmen wäre Lewis für mich ein ganz heisser Kandidat für die Gesamtaufnahmen der Sonaten. So ein Gedonnere mag ich bei Beethoven nicht so - es sei denn, der Gulda donnert, bei Korstick finde ich es nicht immer wirklich schön.
    Aber das ist ja hier nicht das Thema.


    Zur wenig spezifizierten Kritik Alfreds an dieser Aufnahme: Lewis spielt m.E. ausgezeichnet.


    Ach ja, auf den Sängern kommt es ja auch noch an....
    Man muss sich an den Klang erst einmal gewöhnen. Ich assoziere dieses Timbre sofort mit mir bekannten Bach-Kantateneinspielungen Herreweghes oder auch Gardiners, wodurch mir die Stimme und Musikerpersönlichkeit sehr vertraut ist. Mit diesem "Sound" (auch mit dieser etwas eigenen Ausprache) verbinde ich also ziemlich angenehme Erinnerungen, was mir den Zugang zur Interpretation erleichtert.
    Wenn man jedoch, statt sich fairerweise an den Klang zu gewöhnen, anfängt, direkt zu vergleichen, dann sollte man das vielleicht mit einer Tenor-Aufnahme tun, etwa dieser hier:



    Es fällt sehr schnell auf, dass Schreier ein viel festeres (weniger tremolierendes) Timbre hat, ganz zu schweigen davon, dass er natürlich von der Aussprache etc. her als Muttersprachler einen hörbaren Vorteil hat, was ja nicht heissen soll, dass die Schubert-Lieder nur von deutschsprachigen Sängern eingesungen werden sollten.
    Ich bin ohnehin ein Schreier-Fan, weshalb ich oft schon beim ersten Erklingen seiner Stimme überzeugt bin - eine sachliche Analyse gelingt mir bei den Sympathiewerten nur schwer, die er bei mir hat.


    Trotzdem finde ich, dass man auch die Aufnahme mit Padmore/Lewis durchaus mit viel Genuss anhören kann. Man muss sich nur dabei vorstellen, dass man all jene Vergleichsaufnahmen eben nicht kennt; sollte also mit der Naivität des Ersthörenden da herangehen, das Werk selbst auf sich wirken zu lassen und bereit sein, sich auf den Sänger einzuhören. Er singt nämlich gut genug, dass er verdient hat, vom Hörer einer wirkliche Chance zu bekommen.


    Sehr gut finde ich auch hierbei den runden, weichen und räumlichen Flügelklang ( Aufnahme Padmore/Lewis)


    Eine andere, sehr schön gesungene Tenor-Aufnahme ist die mit dem Sänger Christoph Pregardien und dem Pianisten Andreas Staier.



    Pregardiens Darstellung finde ich rundum sehr überzeugend. Man kann es nur noch anders, aber kaum besser machen.
    Mit dem historischen Klavierklang des von Staier gespielten Instrumentes kann ich noch leben, auch wenn ich an manchen Stellen den kurzen Ton doch sehr bedauerlich finde. Ich verstehe nicht, weshalb man sich da irgendwie selbst in seinen Möglichkeiten als Pianist beschneidet.


    Wirklich "erschreckend" -um Alfred zu zitieren- finde ich diese Aufnahme hier (oder soll ich gleich von "Desaster" im Sinne des Threadtitels sprechen?) :



    Bei dem Drahtklang dieses -sorry- Klimperkastens graust es mich. Bassschwach klingt das auch, was etwa bei zur Hauptstimme angenehm kontrapunktisch gesetzten Bässen ( Lindenbaum: "..es zog in Freud und Leiden, hier chromatisch absteigend, beginnend mit der Terz im Bass auf einem Zwischen-Dominantseptim-Akkord = himmlisch :angel:) negativ auffällt, weil der Bass im Verhältnis zur Singstimme nicht als "instrumentatle Singstimme" in Erscheinung tritt, denn dafür ist er zu leise. Das singende Spiel ist auf so einem Gerät ja ohnehin nur sehr schwer und dann im Ergebnis nicht besonders überzeugend möglich.


    Wenn man das mit Staiers Klavier vergleicht, dann sieht man, dass es auch und gerade bei den Hammerflügeln sehr grosse Unterschiede gibt.




    Es gibt ja noch eine andere gewichtige Tenor-Aufnahme eines ebenfalls englischsprachigen Sängers:



    Natürlich höre ich bei dieser Stimme automatisch auf den Bach-Kantatensänger bzw. "Evangelisten" mit, denn so habe ich Ian Bostridge nun einmal kennengelernt.
    Für mich ist das anhörbar, allerdings ziehe ich da tatsächlich eher Padmore-Aufnahme vor, die mich, so wie sie ist, emotional durchaus stark bewegen kann.


    Zu Padmore noch eine Anmerkung:
    Wenn sie doch höchstwahrscheinlich einen Sprachberater gehabt haben ( immerhin sind es ja zwei nicht deutschsprachige Künstler), dann verstehe ich nicht, wieso dem Manne keiner mitgeteilt hat, dass man im gesungenen Deutschen, und vor allem an dieser einen Stelle das Wort "Raben" mit längerem aa singen muss, als er das tut.
    Sehr schade für die ansonsten toll aufgebaute Stelle. Der Höhepunkt des Grauens liegt hier musikalisch und bildhaft-dichterisch auf dem Wort "Raben", deshalb sehr schade ("Frühlingstraum")


    In Gerhahers Winterreise habe ich auch etwas hineingehört.
    Die Aufnahme finde ich ebenfalls ziemlich gut.
    Sie vermag es, mich zu berühren und ist m.e. trotz des hier sehr wichtigen sonoren Timbres auch interpretatorisch sehr ausgefeilt.
    Als Desaster kann ich so eine neuere Einspielung keineswegs empfinden.


    Es gibt für mich einen Beleg dafür, dass früher auch nicht immer alles besser war:



    Prey schaffte es für mich hier nicht, über die gleichförmige Schönheit seines Timbres hinaus beim Hörer den Eindruck zu erwecken, dass er wirklich innerlich bewegt sei, was eine Voraussetzung dafür ist, dass auch der Hörer bewegt wird.
    Sicher, das Timbre ist angenehm edel, und handwerklich gibt es nichts zu bemängeln.
    Aber ist das wirklich eine expressive Interpretation? Geraten die Emotionen da nicht unter die dicke Schicht des sonoren Baritonklangs und verbleiben dort regungslos? So wie man sich Haifische durch das Glas von Aquarien anschaut. Wenn man mit denen schwimmen gehen müsste, wäre das Erlebnis wesentlich intensiver...


    Hoffen wir also weiterhin auf gute, neue Aufnahmen des Schubertschen Werks.
    Man muss sich als Hörer ( und auch als Pianist!) bei diesen Liedern sehr auf die Persönlichkeit des Sängers einlassen. Hier spielen natürlich persönliche Sympathien und damit mehr oder weniger verbundene Hörgewohnheiten eine nicht zu unterschätzende Rolle.


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Liebe Glockenton,


    durch deine fleißigen Anmerkungen tragen wir eine ganze Reihe an Aufnahmen zusammen, um vernünftig vergleichen zu können. Kennst du denn die Schäfer-Aufnahme?


    Zu Lewis:
    Er gibt doch mit ihm schon eine Beethoven-Sonaten-GA. Deshalb auch meine diesbezügliche Anmerkung. Und ich finde die eben ein wenig neutral. Man kann - ich will aber nicht allzu sehr vom eigentlichen Thema abkommen - Beethoven spielen wie Gilels oder Brautigam oder wie Schiff (bei ECM). Was wem gefällt, ist Ansichtssache. Aber Lewis ist für mich ein wenig zu indifferent. Und schon wird die Liste "besserer" Beethoven-Aufn. schnell lang.


    Doch zurück zum Thema:


    Schreier und Schiff kann man vermutlich mit Padmore/Lewis von der musikalischen Anlage vergleichen. Und erstere sind besser.


    Ich unterstelle Lewis auf keinen Fall schlechtes Klavierspiel. Er hat schon einige Schubert-Sonaten eingespielt (HM), die sind nicht schlecht. Mir fehlt nur die Originalität. Da sind Schiff, Demus oder Moore besser. Und sogar Staier holt ziemlich was raus aus seinem Fortep.Die Aufnahmen mit Prégardien sind hervorragend, habe die Mayrhofer-Lieder und finde die sehr schön. Nun ist Prégardien auch kein Tenor, aber gut.
    Mit dem Alpha-Label bin ich auch nicht ganz glücklich. Da wäre eine etwas aufwändigere Produktionstechnik vielleicht gar nicht schlecht.


    Jetzt aber zu den Sängern.
    Englische Sänger haben durch die vielen hochklassigen englischen HIP-Ensembles, allen voran Gardiner, McCreesh, Pinnock, bei deutschen Texten recht gut aufgeholt. Es hat sich insgesamt aussprachemäßig das eine oder andere durchaus verbessert. Trotzdem ist klassische Liedliteratur ein ganz anderes Singen als in einer Kantate o. einem Oratorium. Sowohl Padmore als auch Bostridge singen bei Gardiner recht gelungen, aber mit Klavierbegleitung fällt schon mal jede Ausspracheschwäche, so klein sie auch sei, noch mehr auf und außerdem fehlt beiden irgendwie die notwendige Fülle in der Stimme. Sie wirken seltsam steril und neutral. Es ist kein schlechtes Singen, sondern lediglich ein zu wenig packendes Singen.


    Weil der Name auch schon fiel: Ich habe - ebenfalls von HM - eine Aufnahme mit Güra und J. Schultsz, Die schöne Müllerin. Ebenfalls hochgelobt. Ich komme nicht ganz damit zurecht, vielleicht höre ich sie heute abend nochmal. Auch wenn Güra eine gute, solide Stimme hat, der Funke springt nicht recht über. Ich meine aber, dass es mehr am Klavier liegt, das bei den Schubert-Liedern eine überragende Bedeutung hat. Es muss arbeiten, darf nicht nur mitspielen. Die Lieder von Mozart, die Güra mit Berner am Klavier aufgenommen hat, sind hinreissend und er hat außerdem mit Berner jetzt auch den Schwanengesang aufgenommen, da müsste man mal sehen/hören, ob ein anderer Pianist den Unterschied macht.

  • Ich dächte, ich sollte das doch als neues Thema aufwerfen - liebe Moderatoren, entscheidet das bitte und einen von beiden gleichen Beiträgen bitte ich dann streichen - vielen Dank!!!!



    Polgár, László, und Schuberts Winterreise


    Polgár, László, hatte am Montag in Debrecen einen wunderbaren Schubert-Abend. Er hat den Liederzyklus „Winterreise“ gesungen. Es war herzzerreißend schön, das Erlebnis ist nicht in Worte zu fassen.


    Vor etwa 13 Jahren hat er diesen Zyklus mit András Schiff in Ungarn gesungen. Auf seiner CD wird er am Klavier von Jan Schultz begleitet, eine unbeschreiblich schöne CD (ganz anders als die CD von Peter Schreier und András Schiff, was als Bemerkung wohl nichts aussagt :O, aber vielleicht doch vorstellbar/nachvollziehbar ist, glaube ich). Auch live war das wirklich ein kathartisches Erlebnis.


    Er wurde diesmal von seiner Tochter Judit Polgár begleitet, für die das Auftreten mit dem berühmten Vater bestimmt nicht einfach war, aber dass die beiden in vielen Augenblicken absolut aufeinander abgestimmt waren, war definitiv und rührend spürbar (wobei ich mich wieder kritisieren muss – ich bin nicht in der Lage, die Eindrücke eindeutig in Worte zu fassen… Höchstens könnte ich sagen, dass bestimmte stärker visuelle oder dramatische Stücke auch am Klavier ganz prägnant erschienen, das würde aber zugleich auch irreführen, denn in den nicht so „visuellen“, gefühlsmäßig tiefen Liedern gab es auch erschütternde gemeinsame Momente von Klavier und Gesang.).


    Ich wollte über mein Erlebnis auch deshalb berichten, weil ich im Forum über László Polgár bis jetzt nicht all zu viel gefunden habe. Dabei gehört er ganz bestimmt zu den hervorragendsten Bassisten der letzten zehn-fünfzehn Jahre. Diesen Konversationsblock wollte ich ihm widmen.


    Wenn schon Schubert und László Polgár, dann will ich doch auf ein Konversationsthema unseres Forums gern hinweisen, ich habe das mit Freude und mit Neugier gelesen, von Schuberts Opern habe ich früher so viel wie nichts gewusst:
    Fierrabras


    :hello: KP

  • Liebe Kopiroska,


    der Opernsänger Polgár, László steht schon seit längerem auf meiner Liste zur Eröffung eines eigenen Threads in der Rubrik "Die berühmte Stimme".
    Leider sind meine beiden Mitstreiter (beide mit Ungarinnen verheiratet) inzwischen nicht mehr im Forum, sodaß ich alleine noch nicht dazugekommen bin und diesen Sänger erstmal hintangestellt habe.


    Viele Grüße


    Harald :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Glockenton
    Wirklich "erschreckend" -um Alfred zu zitieren- finde ich diese Aufnahme hier (oder soll ich gleich von "Desaster" im Sinne des Threadtitels sprechen?) :



    Bei dem Drahtklang dieses -sorry- Klimperkastens graust es mich.


    Jaja, was würd ich drum geben, diesen 'Klimperkasten' mein eigen nennen zu dürfen. Immerhin durfte ich schon drauf spielen...


    :jubel:
    :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel:
    :jubel:


    Ohne diesen 'Klimperkasten' hätte es z.B. die bahnbrechende Aufnahme von Beethovens op. 58 nie gegeben...


    :pfeif:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat


    Original von Ulli
    Ohne diesen 'Klimperkasten' hätte es z.B. die bahnbrechende Aufnahme von Beethovens op. 58 nie gegeben... :pfeif:


    Wie schön, dass dort die Bahn für die Reduktion der Beethovenschen Wucht-Botschaften auf den eigentlich originalen Level einer gehobenen Haus- bzw. Serenadenmusik gebrochen wurde :yes:


    Es gibt übrigens eine erschwinglichere Lösung für Freunde dieses drahtigen Klaviersounds:
    Eine gebrauchte Korg M1 aus den 80er-Jahren :D

    Die ist in Fachkreisen für ihren sehr drahtigen und kurzen Pianosound berühmt, weil sie mit der Sampling- und Physical-Modeling - Technik damals noch nicht so weit waren.


    Leider habe ich meine schon vor 16 Jahren verkauft, sonst könnte ich antesten, wie original sich Schubert oder Beethoven darauf anhören.... ;)


    @Luis:
    Ich kenne die Schäfer-Aufnahme nicht, habe aber auf einer anderen DVD einen längeren Video-Trailer.
    Ich mag weder die optische Umsetzung ( sie sitzt in einer Kneipe und raucht... =) ) noch die musikalische Seite. Für die Winterreise finde ich auch eine Männerstimme passender. Wenn schon Frauenstimme, dann Alt ( wie z.B. Christa Ludwig). In einen Sopran kann ich mir einen männlichen Wandergesellen nicht besonders gut hineindenken.
    Um mehr zu sagen müsste ich jedoch wieder hineinhören, wozu ich momentan nicht die Zeit habe - muss gerade los...


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • Als Gegenanschlag akzeptiert. Dadurch wird NH aber nicht besser... :D :pfeif:


    Bei den Dingern konnte man m. W. wenigstens das Tempo einstellen, wäre mal eine Empfehlung für Niki :hahahaha:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Glockenton
    Wenn schon Frauenstimme, dann Alt ( wie z.B. Christa Ludwig).


    Lieber Glockenton,


    Ludwig ALT??? Mezzo!!!


    LG, Paul


    PS Auch ich finde, daß die Winterreise eher bei einer Männerstimme paßt.

  • Ich habe mir anlässlich dieses Threads diese Winterreise besorgt:





    Prégardien singt sehr kultiviert, passagenweise mit einem leicht wehleidigen
    Unterton, der mir nicht so gefällt. Aber alles in allem eine gute Interpretation.
    Das Fortepiano klingt toll - der Klang passt sehr, sehr gut zu Schubert. Etwas
    karg...


    Weniger gut find ich die Interpretation von Brigitte Fassbaender, um es
    vorsichtig zu sagen:





    Ich bin immer und überall für Gleichberechtigung - aber, um einen anderen
    Thread zu zitieren: Frauen, Finger weg von der Winterreise. Ich finde, das
    hört sich einfach grauselig an, insbesondere wenn man wie Fassbaender so
    auf die Expressionisten-Tube drückt. Brrr...


    Davon abgesehen ist das natürlich nicht die allerneueste Aufnahme.


    .

  • Zitat

    Prégardien singt sehr kultiviert, passagenweise mit einem leicht wehleidigen Unterton, der mir nicht so gefällt


    Genau !!
    Ich hätte mich das nicht schreiben getraut - da Pregardien in Deutschland ja überall über den grünen Klee gelobt wird.


    Ich vermeinte aber - bei etlichen Aufnahmen - einen leicht weinerlichen Klang zu vernehmen, dem ich jedoch dem Timbre der Stimme zuschreibe - die mir überhaupt nicht gefällt.
    Und nun darf ich diese quasi Bestätigung meiner Eindrücke lesen....


    Um nicht in den Verdacht zu geraten ich würde alle neueren Aufnahmen ablehnen, nenne ich die in Deutschland viel gescholtene Aufnahme der Winterreise mit Wolfgang Holzmair (Philips 1996), dessen Stimme ich recht schön finde, was allerdings von vielen Lautsprechern - nicht aber von Kopfhörern unterschlagen wird. Es gibt natürlich auf Schattenseiten: Die dramatischen Stellen gelingen ihm nicht so gut wie die lyrischen, die Stimme wirkt da gelegentlich überfordert und gleitet ins Grelle. Beim heutigen Wiederhören (Recherche für diesen Thread) - das gebe ich zu - war der Eindruck allerdings nicht mehr so positiv wie einst beim Kauf der CD. Wie dem auch sei - die Aufnahme ist gestrichen - somit ohnedies nicht mehr erhältlich.....


    Ebenfalls bei dieser Recherche stieß ich auf die Naxos Aufnahme (1990 - wie die Zeit vergeht...) der "Schönen Müllerin" von Christian Elsner (Tenor) begleitet von Ulrich Eisenlohr. Das etwas zurückgenommene Tempo mag für manche von Euch ungewohnt sein, ist aber für die Wirkung der Stimme IMO von Vorteil.




    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred Schmidt schrieb:

    Zitat

    "Genau !! Ich hätte mich das nicht schreiben getraut - da Pregardien in
    Deutschland ja überall über den grünen Klee gelobt wird."


    Hiermit verleihe ich mir die "Ehrlicher und härter als Alfred Schmidt"-
    Ehrennadel am Goldband mit Eichenlaub.


    :D :D :D :D :D



    .

  • Alfred Schmidt schrieb:


    Zitat

    Ebenfalls bei dieser Recherche stieß ich auf die Naxos Aufnahme (1990 - wie die Zeit vergeht...) der "Schönen Müllerin" von Christian Elsner (Tenor) begleitet von Ulrich Eisenlohr.


    Die "Deutsche Schubert Lied Edition" bei Naxos geht der Vollendung entgegegen. Anfang 2010 wird die 35. und letzte Folge dieser von Pianist Ulrich Eisenlohr betreuten Edition erscheinen, die mit der von Alfred oben genannten Aufnahme damals begann.


    Diese Edition ist tatsächlich dann wirklich vollständig - basierend auf der Gesamtausgabe des Bärenreiter-Verlages.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Sagitt meint:


    wenn ich neuere Aufnahmen nennen sollte, die ich beeindruckend oder wenigstens deutlich passabel nennen würde,fiele mir zur Winterreise Goerne mit Brendel, zur Müllerin Werner Güra ein.


    Vielleicht sollte ich neben Blochwitz, den ich ja immer erwähne auch nochmals auf Protschka hinweisen, der mit Helmut Deutsch sehr schöne Aufnahmen, auch von der Müllerin gemacht hat.

  • Ich habe mal einige Lieder aus der Winterreise mit Pregardien/Staier gehört, ebenso drei Mayrhofer-Lieder. Ich kann den "wehleidigen Ton" nicht nachvollziehen. Vielleicht in wenigen Phrasen, aber so klingen Tenöre eben. ;) Abgesehen von sehr kernigen Opernsängern wie Anders oder Wunderlich. Mir gefallen Pregardiens Ton und Timbre gut, technisch ist er völlig souverän. Die Interpretation ist freilich manchmal eher manieriert als geradlinig (aber das dürfte die Fieskau-Jünger ja kaum stören). Staier ist sehr gut, manches klingt etwas ungewohnt. So ist das Hammerklavier durch Dämpfer oder was auch immer in dem obendrein sehr langsam genommenen "Wirtshaus" manchmal beinahe am Verstummen, was aber durchaus eindrucksvoll ist. In "Die Nebensonnen" zeigt sich jedenfalls, daß das Instrument auch zu einem warmen, vollen Klang im piano/mezzoforte fähig ist, hier ist mir Pregardien allerdings ein wenig zu exaltiert. Großaritg gefällt mir die Begleitung und der Klang des alten Instruments in bewegteren Stücken (Mut) und auch die gefrorenen Tränen hört man kaum je so plastisch tropfen.
    Ich habe jetzt keine Lust, in weitere Tenorfassung reinzuhören, aber ich kann mir bei allem Respekt für deren grandiose Interpretationen nicht vorstellen, daß Pears oder Haefliger an stimmlicher Schönheit Pregardien übertreffen.
    Damit will ich nicht sagen, daß das die beste Tenor-Winterreise sei. Aber es ist eine außerordentlich gute Aufnahme, auch wenn man am Ende eine andere bevorzugen mag.


    Dann ein paar Lieder aus dieser CD:



    Gerhaher hat eine sehr angenehm zu hörende Stimme ("a pleasant light baritone"würde Jeeves sagen), nach dem Hammerklavier klingt für mich die Begleitung zunächst ein wenig verwaschen. Er interpretiert schlichter als Pregardien, gefällt mir auch ziemlich gut. Seine vor dieser Scheibe für ArteNova aufgenommen Zyklen kenne ich nicht (allerdings eine Mahler-CD), die sollte ich vielleicht mal in Erwägung ziehen, ebenso Schumanns op. 39 (weil da die sehr selten eingespielten Andersen-Lieder mit drauf sind, die ich sehr schätze)


    Insgesamt bleibe ich jedenfalls bei der Ansicht, daß wir uns eher in einem goldenen Zeitalter des Liedgesangs und der Liedersänger (jedenfalls bei den Männerstimmen) als in einem der desaströsen Fehlleistungen befinden.
    Pregardien ist ja schon Mitte 50 (sein Sohn Julian ist ebenfalls Sänger) viele andere aber noch recht jung: Gerhaher gerade 40, Goerne 42, die Brüder Genz 36 bzw. 38 (wobei der Tenor Christoph Genz sich anscheinend eher auf die Barockmusik geworfen zu haben scheint)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    ...LG, Paul


    PS Auch ich finde, daß die Winterreise eher bei einer Männerstimme paßt.


    Liebe Winterreise-Sängerinnen,


    laßt doch diesen Zyklus (!) bitte den Männern,


    Ihr habt doch dafür Frauenliebe und - leben :yes:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Sagitt meint:


    Mir gefällt sogar da die tiefere Stimme gut.Tenöre haben ja gelegentlich mit den tiefen Tönen, etwa in Lied 3 oder 9 leichte Probleme, hört man den frühen Fischer-Dieskau, Görne, Quasthoff, und, wer es mag, Hotter, kommt der schaurige Charakter dieses Zyklus besser zur Geltung.

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  • Da gibt es in der Naxos-Sammlung eine m.E. wunderbare "Winterreise" mit Roman Trekel, der hier, soviel ich gesehen habe, noch überhaupt nicht erwähnt wurde. Und bei der "Schönen Müllerin" bevorzuge ich uneingeschränkt (und nach wie vor) Ernst Haefliger...

    Musik und die Natur sind die schönsten Dinge auf der Welt.

  • Zwar habe ich hier im Forum mal geschjrieben, dass man Superlative im Rahmen künstlerischer Betrachtungen möglichst nicht anstellen sollte...aber sagen wir es mal so:
    Unter den aktuellen Tenören fällt mir, wenn es um Lied-Interpretationen geht, zumindest keiner ein, den ich mehr schätze als Prégardien. Diesen Künstler habe ich nun schon so oft live erlebt, für mich das Ideal eines Lied-Sängers (zumal ich oft innerhalb einer Woche den Vergleich mit Bostridge habe, der auch seine Qualitäten hat).
    Übrigens ist Prégardien auch in Österreich gut gelitten; ich freu mich schon wieder auf Schwarzenberg - aber das ist weit von Wien weg...
    Aber ich möchte den Christian Elsner damit nicht schmähen, um ihn als Schubert-Sänger zu hören, hab ich mir mal eine Nacht um die Ohren geschlagen - eine schöne Stimme!