László Polgár hatte am Montag in Debrecen einen wunderbaren Schubert-Abend. Er hat den Liederzyklus „Winterreise“ gesungen. Es war herzzerreißend schön, das Erlebnis ist nicht in Worte zu fassen.
Vor etwa 13 Jahren hat er diesen Zyklus mit András Schiff in Ungarn gesungen. Auf seiner CD wird er am Klavier von Jan Schultz begleitet, eine unbeschreiblich schöne CD (ganz anders als die CD von Peter Schreier und András Schiff, was als Bemerkung wohl nichts aussagt :O, aber vielleicht doch vorstellbar/nachvollziehbar ist, glaube ich). Auch live war das wirklich ein kathartisches Erlebnis.
Er wurde diesmal von seiner Tochter Judit Polgár begleitet, für die das Auftreten mit dem berühmten Vater bestimmt nicht einfach war, aber dass die beiden in vielen Augenblicken absolut aufeinander abgestimmt waren, war definitiv und rührend spürbar (wobei ich mich wieder kritisieren muss – ich bin nicht in der Lage, die Eindrücke eindeutig in Worte zu fassen… Höchstens könnte ich sagen, dass bestimmte stärker visuelle oder dramatische Stücke auch am Klavier ganz prägnant erschienen, das würde aber zugleich auch irreführen, denn in den nicht so „visuellen“, gefühlsmäßig tiefen Liedern gab es auch erschütternde gemeinsame Momente von Klavier und Gesang.).
Ich wollte über mein Erlebnis auch deshalb berichten, weil ich im Forum über László Polgár bis jetzt nicht all zu viel gefunden habe. Dabei gehört er ganz bestimmt zu den hervorragendsten Bassisten der letzten zehn-fünfzehn Jahre. Diesen Konversationsblock wollte ich ihm widmen.
Wenn schon Schubert und László Polgár, dann will ich doch auf ein Konversationsthema unseres Forums gern hinweisen, ich habe das mit Freude und mit Neugier gelesen, von Schuberts Opern habe ich früher so viel wie nichts gewusst:
Fierrabras
KP