Valencia Ring auf 3Sat

  • Ich bin etwas erstaunt nichts über den Valencia-Ring zu lesen. Gestern gab es die Walküre und mir gefiel es recht gut.
    Ich fand Uusitalo als Wotan überragend und Wilson als Brünhilde ausgezeichnet. Enttäuscht war ich von Siegmund und Sieglind im ersten Aufzug. Frau Schnitzer war mir zu schrill und zusammen mit Herrn Seiffert harmonierte es nicht. Frau Schnitzer spielte allerdings beeindruckend.
    Mir gefiel die gesamte Anlage des ersten Aufzugs als Steinzeitdrama nicht. Obwohl der Knochenkreis als Haus natürlich seinen Reiz hat. Die Idee des Halsbandes und der kriechenden Unterwürfigkeit Sieglindes ist bemerkenswert, aber gefallen hat es mir trotzdem nicht.
    Gräßlich fand ich die Kostüme. Herr Seiffert sah aus wie Ötzi und mich störte die graue Perücke. Frau Wilson ist keine Elfe, aber in dem Kostüm sah sie aus wir eine Tonne und die Maske verschlimmerte dies noch. Auch das Wotankostüm war seltsam.
    Stark waren die Gimmicks: Die Hubkarren. Bewundersnwert wie die Sänge unbeeindruckt singen können, wenn Sie auf 5m Höhe mit großem Schwung über die Bühne gefahren werden. (Und überraschend das Versicherungen so etwas zulassen...).
    Großartig fand ich den Feuerzauber mit Fackeln auf der aus den Komparsen liegenden Scheibe. Das war vielleicht neben der EinherjerKugel zu beginn des dritten Aufzugs.
    Höhepunkt war für mich die Todesverkündung. Hier war der technische Schnickschnack zunächst sehr reduziert.
    Insgesamt war das Tempo ein bisschen verschleppt. Das eine oder ander mal häte ich mir etwas mehr Schwung gewünscht.
    Trotzdem hat es mir insgesamt recht gut gefallen. Wer allerdings behauptet hier ging es in Richtung Cirque du soleil, der war noch in keiner Vorstellung.

  • Ich fand die Übertragung grossartig.
    Mir haben die Leistungen der Sänger beeindruckt,
    ebenso die szenischen Umsetzungen.
    Endlich eine Umsetzung das Opernstoffes.


    Rita

  • Viel kann ich dazu noch nicht sagen. Ich habe mir die Walküre aufgezeichnet und habe bisher nur den ersten Akt gesehen. Sowohl Peter Seiffert als auch Petra Schnitzer gefielen mir in ihren Rollen sehr gut und sie harmoniserten doch durchaus miteinander (müssen sie doch wohl auch als Ehepaar :D).


    Auch die Videoprojektionen fanden meinen Beifall.


    Alles andere muss ich mir erst noch anschauen bzw. anhören.
    :hello:
    Jolanthe

  • Ich hab's mir auch angetan. Anfänglich dachte ich ja, die Inszenierung würde ultramodern und furchtbar, aber dann war sie das gar nicht. Ziemlich konventionell und z. T. gar bieder (Walküren in Rüstungen), hat die moderne Technik es eindrucksvoll unterstützt.


    Sängerisch sehr gut. Am besten fand ich Salminen als Hunding! :jubel:


    Dirigat auch ansprechend und passend.


    Schöne Vorstellung!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich fand die Inszenierung nicht so schlimm, wie es die Ankündigung vermuten ließ - letztlich ist die Dekoration halt nur ein bißchen abgefahren, und diese Hubkarren scheinen bei bestimmten Regisseuren sehr beliebt zu sein, aber schlimm verhunzt hat man die Walküre dadurch nun wirklich nicht, auch nicht durch die verunstaltenden Kostüme - schlimmer als Fellumhänge und Hüte mit Hörnern à la "Alter Germane" war es jedenfalls nicht. Ab dem 2. Akt habe ich allerdings doch ab und zu eher in den Klavierauszug als auf's Bild geschaut...
    Musikalisch empfand ich diese Aufführung als Erholung: endlich einmal textverständlich singende Künstler. Seifert und Schnitzer waren großartig, Salminen sowieso - und alle anderen bis auf die eine oder andere etwas bräsig klingende Walküre waren sehr gut. Leichte Abstriche für die Brünnhilde, hier gefiel mir das Timbre manchmal nicht, weil zu hell, aber letztlich ist es nicht so wichtig: wer diese Mammutpartie durchstehen kann, ohne kraftlos entseelt zur Erde zu sinken, verdient schon allein deswegen Respekt. Und es war mehr als ordentlich gesungen.
    Ich werde mir jedenfalls wohl doch die DVD kaufen, schon allein um noch einmal Seifert zu genießen.


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Ich war ja ein bisschen verärgert, weil in meinem Fernsehprogramm ja lediglich über die Theatergruppe was stand. So habe ich erst verspätet eingeschaltet. Hatte mich schon gewundert, wieso Mehta mit einer Zirkustruppe auftritt.
    Das Dirigat fand ich sehr gut, leider ist mein Fernseher nicht an meine Anlage angeschlossen, weshalb der Ton nicht optimal war.
    Die Idee mit den Hebekränen war witzig und ich habe mich auch gefragt, wie man da so entspannt singen kann, wenn es rauf und runter geht.
    Die Kostüme waren zT sehr eigenartig.
    Die Videowand machte ganz gute Kulissen, zB beim Erscheinen Wotans bei den Walküren.
    Die Sängerbesetzung war insgesamt sehr gut. Sieglind war tatsächlich ein wenig schrill. Aber sonst wirklich gute, erfahrene und hervorragende Sänger.
    In 4 Wochen ist ja die Fortsetzung. Ich hoffe, dann haben wir auch wieder einen Thread dazu.

  • Da die Aufzeichnung ja schon vor einiger Zeit erfolgt ist, hat die Musikindustrie die passenden Bild- und Tonträger pünktlich zum Weihnachtsgeschäft parat!
    Wie an anderer Stelle schon zum "Rheingold"-Vorabend aus Valencia geschrieben, gibt es bei unseren Werbepartnern die entsprechenden DVDs (bzw. auch Blue-Ray-DVDs!)



    Richard Wagner (1813-1883)
    Die Walküre
    (Eine Produktion der Catalan Theatre Company "La Fura dels
    Baus" im Palau de les Arts Valencia.
    Regie: Carlos Padrissa)


    Seiffert, Salminen, Uusitalo, Schnitzer, Wilson, Larsson,
    Orquesta de la Comunitat Valenciana,
    Zubin Mehta


    Sound: stereo / DTS-HD 7.1;
    Bild: WS (NTSC/HD);
    Sub: D, E,F, Sp;
    Laufzeit: 245 Minuten;
    + Special: Making of Walküre (27 Min.)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die Bemerkung Salminen wäre sehr gut gewesen, hat mich daran erinnert warum mir Seiffert und Petra Schnitzer nicht so gut gefallen haben. Ich fand den Hunding sehr beeindruckend und sein doch sehr kurzen Auftritt ist mir mehr in Erinnerung als die (eigentlich und anderswo grandiose) erste Szene.
    Ich fand die Lovestory nicht einleuchtend. Es war mehr eine humane Befreiungsaktion als die große Liebe. Das alles zusammen hat mich nicht überzeugt, obwohl einzelne Elemente wirklich gut sind. Der Knochenkreis als Haus, der Vierfüsslergang Sieglindes und andere Ideen finde ich ausbaufähig. Dazu müsste es aber stimmig sein: Nicht nur Siegmund sondern auch Hunding sahen aus Ötzi. Wieso sah Sieglindes Kostüm dagegen eher nach Südland aus?
    Vielleicht spielte das alles eine Rolle bei meinem Eindruck des ersten Aufzugs.


    Ich bleibe übrigens dabei: Mir war das Tempo teilweise zu lahm und verschleppt.

  • Ich konnte die Übertragung leider nicht sehen. Weiß Jemand, ob eine Wiederholung erfolgt und ggf. wann?


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Zitat

    Original von musica
    Wer singt? ?(?( ?(


    Liebe Erika,
    wir sprachen schon über Franz Josef Kapellmann und seine Ausflüge nach Spanien!
    Der Siegfried heißt übrigens Lance Ryan.


    Hier die Besetzung:
    Darsteller:
    Siegfried Lance Ryan
    Brünnhilde Jennifer Wilson
    Der Wanderer Juha Uusitalo
    Mime Gerhard Siegel
    Alberich Franz-Josef Kapellmann
    Erda Catherine Wyn-Rogers
    Fafner Stephen Milling
    Der Waldvogel Marina Zyatkova
    Bühnenbild: Roland Olbeter
    Kostüme: Chu Uroz
    Orchester: Orquestra de la Comunitat
    Orchester: Valenciana
    Musikalische Leitung: Zubin Mehta
    Regie: Carlus Padrissa
    Fernsehregie: Tiziano Mancini


    Die DVD gibt es pünktlich zur Fernsehsendung:



    Richard Wagner (1813-1883)
    Siegfried

    (Eine Produktion der Catalan Theatre Company "La Fura dels
    Baus" im Palau de les Arts Valencia. Regie: Carlos Padrissa)
    Laufzeit:256 Minuten
    Künstler: Ryan, Wilson, Uusitalo, Siegel, Kapellmann, Wyn-Rogers,
    Orquesta de la Comunitat Valenciana,
    Dirigent: Zubin Mehta


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Wenn das der Fafner ist auf dem Cover, darf man gespannt sein. Die Inszenierung der "Walküre" war ja schon besser als gedacht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Stimmt, wollte mich nur noch mal vergewissern.

  • Und, hat jemand sich den Siegfried angesehen, bzw ist noch dabei?
    Ich habe nur kliene Ausschnitte gesehen, die mich jetzt nicht vom Hocker gehauen haben. aber was sehr eindrucksvoll rüberkam 8auch wenn das Orchester doch sehr brav wirkte) war das Vorspiel zum dritten Akt: Eine geniale "Wanderung" durch verschneite Berge. hatte was vom Herrn der Ringe.

  • Ich muß gestehen, es war meine 1. Wagner Oper und ich habe festgestellt, das Wagner überhaupt nicht mein Ding ist.
    in der heutigen Siegfried Aufführung fand ich den ersten Akt langatmig. Im 2. Akt Ende und der dritte Akt Anfang gefiel mir gut, doch ich habe nicht bis zum Schluß ausgehalten. Die Sänger leisteten Großes, eine solche Oper gesanglich durchzustehen, bedarf einer großen Kondition. Es ist nicht mal eine Arie dabei, sondern ein ständiger Wechsel zwischen den einzelnen Rollen, Dialoge, die gesanglich sehr schwer sind.


    Die Inszenierung fand ich manchmal sehr verwirrend mit den wechselnden Lichteffekten.


    Doch man muss schon ein Wagnerfan sein und dass bin ich nicht, schade, habe mir mehr davon versprochen.

  • Zitat

    Original von musica
    ... doch ich habe nicht bis zum Schluß ausgehalten.


    Liebe Musica!


    Ich habe diese Aufführung nicht gesehen, kann also über die Qualität nichts sagen. Aber als "Einsteigerin" in Sachen Wagner hast du dir, glaube ich, die falsche Oper ausgesucht. Siegfried ist nicht ohne, es gibt bestimmt andere. die den einstieg leichter machen. Übrigens hast du, wenn du vor dem Finale ausgestiegen bist, das Beste IMO gerade verpasst.


    Also, nicht aufgeben, irgendwann funkt es vielleicht doch noch . Wäre doch schön, denn Wagner lohnt sich wirklich. Versprochen!


    :hello: Gustav

  • Siegfried ist in der Tat keine Einsteigeroper und ich wäre sicher kein Wagnerianer, wenn ich mit Siegfried zumal in der Valencia Inszenierung angefangen hätte.
    Ich fand die Ausstattung - entgegen der Walküre - schwach und unverständlich. Aus Mimes Schiedewerkstatt hätte mehr gemacht werden können, ich fand das Geflimmer als störend, das Mobile unverständlich und Fafner (als Gimmick) enttäuschend. Toll wieder der Feuerfelsen, und super die Filmflüge (Wanderer fliegt über Schneebedeckte Berge zu Erda).


    Siegfried Lance Ryan fand ich etwas unklar in der mittleren Lage (war es vielleicht sogar etwas unsauber?). Ich weiß das Mime sehr "sprechend" angelegt ist, aber Gerhard Siegel war mir zu sehr "rappend". Juha Uusitalo gefiel mit als Wanderer ohne Abstriche.
    Ich fand Jennifer Wilson als Brünhilde herausragend.


    Gräßlich empfand ich wieder die Kostüme. Auch wenn Siegfried eine Kombination von Bodypainting und Rasetlocken(Sieglinde aus Walküre) und Ötze (Siegmund aus Walküre) den klarsten Abstimmungshinweis zeigte (Wieso eigentlich? Er ist doch von Mime aufgezogen?). Das die Arme Jennifer Wilson wieder so scheußlich angezogen wurde, finde ich unverständlich. Immerhin hatte saie nicht auch noch die grausame Maske aus der Walküre.


    Die Musik war (neben jennifer Wilson) das Beste, wobei ich die Tempi teilweiese zu lahm empfand.

  • Zitat

    Original von musica
    Ich muß gestehen, es war meine 1. Wagner Oper und ich habe festgestellt, das Wagner überhaupt nicht mein Ding ist.
    in der heutigen Siegfried Aufführung fand ich den ersten Akt langatmig. Im 2. Akt Ende und der dritte Akt Anfang gefiel mir gut, doch ich habe nicht bis zum Schluß ausgehalten. Die Sänger leisteten Großes, eine solche Oper gesanglich durchzustehen, bedarf einer großen Kondition. Es ist nicht mal eine Arie dabei, sondern ein ständiger Wechsel zwischen den einzelnen Rollen, Dialoge, die gesanglich sehr schwer sind.


    Die Inszenierung fand ich manchmal sehr verwirrend mit den wechselnden Lichteffekten.


    Doch man muss schon ein Wagnerfan sein und dass bin ich nicht, schade, habe mir mehr davon versprochen.


    Ganz ehrlich, das war die falsche Wahl für eine erste Wagner Oper. Gerade im Siegfried ist dieser Konverstaionsstil, eine ständige Durchmischung von Rezitativen, Arien und Duetten (verzeiht diese Ausdrücke bei Wagner, aber ich suchte den vergleich mit anderen Opern), wirklich schwer. Meine Freundin hat sich Siegfried mit mir in Essen angeschaut. Auch sie fand den zweiten akt und den Beginn des dritten aktes am besten. Das Liebesduett zwsichen Siegfried und Brünnhilde (so ihre Meinung) hätte man aber auch auf 10 Minuten kürzen können.
    Schau dir mal den Holländer an, oder wenn es der Ring sein soll, beginne mit dem Rheingold. Sehr kurzweilig trotz langer Dauer sind auch die Meistersinger. Aber Siegfried, Götterdämmerung, Parsifal oder Tristan sind harte Brocken. Ich habe nur bei sehr wenigen gehört, dass dies sie zu Wagner geführt hat.

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  • Ich hab gestern erst so gegen neun Uhr gelesen dass Siegfried im TV läuft, allerdings wusste ich nicht, welche Aufnahme das war. Ich schaltete mal rein (war kurz vor Ende des ersten Aktes) und mein erster Gedanke war „nee bitte, nich schon wieder so ein modernistischer Sch…“ (ich hab mit „zeitgenössischen“ Inszenierungen von Opern schlichtweg ein Problem). Aber ich gesteh‘ dass es mich dann doch irgendwie gefesselt hat. Nicht zwingend weil es so schlüssig war, sondern weil mich der ästhetische Reiz des Bühnenbildes – das hochglanz-technische - gefangen genommen hat. Klar hat es zum Sujet Siegfried überhaupt nicht gepasst, aber die technische Umsetzung fand ich schon genial. So werden wohl mal Opern bei den Klingonen oder Romulanern interpretiert ;-)
    Allerdings hab ich mich auch über das Anfangs recht lasche Dirigat gewundert. Erst zum Schluss hin hat Mehta ja bisserl angezogen – aber das hab ich dann doch nicht mehr erlebt. Ich glaube, bei aller Genialität der Bühnenausstattung war die Oper doch recht langatmig (was sie ja von Haus aus ist) und es kam neben einer gewissen Reizüberflutung recht schnell Langeweile auf.


    Und dass ein Mensch eine solche Partie über vier Stunden mit dieser Wucht singen kann, hat mich schon begeistert. Aber vielleicht war‘s ja doch ein Klingone ;-)

  • Für mich war der gestrige "Siegfried" aus Valencia ein Beweis, dass bei kreativen Ideen und sorgfältiger handwerklicher Arbeit auch moderne Inszenierungen hervorragend gelingen, neue Ansätze und Einsichten bringen können. Natürlich war das Bühnengeschehen und das Bühnenbild für einen konservativen Wagnerianer übertechnisiert. Trotzdem insgesamt sehr überzeugend. Besonders möchte ich die ausgezeichnete Deklamation und Wortverständlichkeite der durchweg auf hohem Niveau agierenden Sängerdarsteller hervorheben. Ich bin schon auf die "Götterdämmerung" am 27.2. gespannt.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Dass das keine Einstiegsoper war, habe ich gemerkt, doch es hatte nur einen Grund weshalb ich sie mir ansah. Alberich FJK ist ein Freund von uns, ihn wollte ich sehen. Ich kannte Ausschnitte aus dem Rheingold, da gefiel er mir besser. Er und ich standen in den Anfängen unserer Laufbahn gemeinsam auf der Bühne, er wurde KS, ich wurde Mutter.... :yes:

  • Grundsätzlich habe ich gar nichts gegen die Valencia-Gimmicks, aber im Siegfried war es mir nicht pfiffig genug. Wie beeindruckend und eine eigenständige Perspektive gebend war es in der Walküre. Das habe ich hier völlig vermisst.
    Gerade die ersten beiden Aufzüge strotzen doch vor technischen Ansatzpunkten, die alle aber ungenutzt blieben. Einzig die Blutfontäne beim erstechen Fafners und die bereist erwähnten Flüge gaben den Monitoren eine Aufgabe und boten nicht nur Dekoration.

  • Zitat

    Original von operus
    Besonders möchte ich die ausgezeichnete Deklamation und Wortverständlichkeite der durchweg auf hohem Niveau agierenden Sängerdarsteller hervorheben. Ich bin schon auf die "Götterdämmerung" am 27.2. gespannt.
    Herzlichst
    Operus


    Da muss ich dir vollkommen beipflichten, man hätte auch ohne Untertitel alles verstanden.

  • Zitat

    Original von musica


    Da muss ich dir vollkommen beipflichten, man hätte auch ohne Untertitel alles verstanden.


    Also, ein paar Deutsch-Stunden mehr hätten dem Titelhelden nicht geschadet.


    Musika möchte ich fragen, ob es für Wotans Mundverziehen beim Singen triftige Gründe gibt. Ich hatte immer den Eindruck, er formt die Vokale erst, nachdem er mit dem Singen begonnen hat. Das hat mich auf die Dauer empfindlich gestört.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Dafür, dass der Sänger des Siegfried kein Deutscher war, fand ich seine Aussprache sehr deutlich. Das Wotan deiner Meinung nach beim Singen den Mund so verzog, kann ich nicht beurteilen, das übersehe im Moment des Singens, sonst hätte ich ständig an irgend einem Sänger etwas auszusetzen und das würde mir die Oper sehr vermiesen.
    Es gibt viele Sänger die eine Grimasse beim Singen ziehen, siehe Bartoli, ich schau einfach nicht hin, weil es mich zu sehr ablenkt.


    Manchen ausländischen Sängern fällt die deutsche Sprache auch schwer und sie versuchen sehr deutlich zu artikulieren, was vielleicht bei dem Wanderer auch so war, aber es störte mich nicht.

  • Ich habe in die bisherigen Sendungen nur kurz hineingeschaut, möchte aber einen Punkt erwähnen, der hier meist nur kurz gestreift wird. Ich finde es hoch erstaunlich, mit welcher Klasse das städtische Orchester von Valencia spielt. In Spanien gibt es ja nicht so viele Opernhäuser und auch nicht so viele Sinfonieorchester. Obwohl gerade das die Erklärung sein könnte, dass dann in die wenigen Orchester nur erste Musiker kommen.
    Dabei fällt mir eine Anekdote ein, die ich natürlich auch nur vom Hörensagen kenne. Maurizio Pollini wurde gefragt, warum er so viel in Deutschland und so wenig in Italien spiele. Er sagte: "In Italien habe ich 10, in Deutschland 100 Orchester, mit denen ich spielen kann."
    Übrigens ein aktueller Beitrag zu unserer politischen Lage, weil viele Politiker denken, sie könnten den Haushalt sanieren, wenn sie die Kultur wegstreichen - in Wuppertal hat man damit schon angefangen. Vielleicht ist es in einigen Jahren an der Zeit, dass wir Taminos auf die Barrikaden müssen, um unsere Musikkultur zu retten. So schön ein Ring aus Valencia ist, denn Ring in unserem Opernhaus darf er nicht ersetzen.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

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