Ein lyrischer Weltstar aus Karlsruhe: CLARA EBERS

  • Am 2. Weihnachtstag hat sie jedes Jahr ihren Geburtstag gefeiert - und das bis ins hohe Alter. Aus diesem Anlaß sollte ihr ein eigener Thread gewidmet sein:


    Clara Ebers, geboren am 26.12.1902 in Karlsruhe; war eine Opern- und Konzertsängerin (lyrischer Sopran). Sie studierte bei Eduard Erhard in Karlsruhe.
    Sang ab 1924 kleinere Rollen am Theater ihrer Heimatstadt, kam über Mönchengladbach und Düsseldorf 1928 an die Frankfurter Oper, deren Ensemble sie bis 1944 angehörte; sang dort 1937 das Sopransolo in der Uraufführung der Carmina Burana. Von 1945 bis 1963 war sie 1. Sopranistin der Hamburger Staatsoper (Marschallin, Gräfin).
    Sie gastierte u.a. an der Mailänder Scala sowie an den Staatsopern Berlin und München. Wirkte 1964–71 als Professorin an der Musikhochschule Hamburg.


    Am 7. Februar 1997 ist sie hochbetagt in Hamburg gestorben. An Schallplattenaufnahmen hat sie uns nicht viel hinterlassen, aber dank diverser Ausgrabungen aus Rundfunkarchiven ist sind es doch einige Opernaufnahmen, auf denen uns ihre ausdrucksvolle lyrische Sopranstimme erhalten geblieben ist!


    Hier ist eine der exemplarischen Radio-Aufnahmen aus den frühen Rundfunk-Mono-Tagen in hervorragender Besetzung:



    [/align]

    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    La Traviata (in dt. Spr.)

    Ebers, Ludwig, Schmitt-Walter, Junker, Klarwein,
    Chor & So des Bayerischen Rundfunks,
    Dirigent: Georg Solti
    Label: Walhall , ADD/m, 1951


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich kann mich da nur anschließen: Clara Ebers als Violetta ist eine Offenbarung. Sie verbrennt förmlich bei der Arie im 1. Akt. Und ihr Zusammenspiel mit Richard Holm , das ist so innig, zärtlich und glaubwürdig. Einfach nur genial. Ich muss mir auch mal die von Dir erwähnte Aufnahme zulegen. Dort störten mich bisher immer die Regieanweisungen aus dem Off.

  • Die von Dir genannte Aufnahme mit Richard Holm als Alfredo gibt es auf einer randvollen CD als großen Querschnitt für kleines Geld:



    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    La Traviata (Querschnitt in deutscher Sprache)

    Clara Ebers, Richard Holm, Josef Metternich,
    HR SO, Francesco Molinari-Pradelli
    Documents , ADD/m, 1952 -
    Serie "Das Schönste aus der Welt der Oper"


    (neulich bei 2**1 for 3 Euro gesehen)


    Der Unterschied in der Rollenauffassung zu anderen "Violettas" ihrer Zeit ist, dass Clara Ebers in beiden kurz hintereinander aufgenommenen Gesamtaufnahmen (München/Solti und Frankfurt/Molinari-Pradelli) eine "wissende" Traviata verkörpert, die schon bei der "Freude Blumenkränzen" ihr frühes und qualvolles Ende voraussieht....
    Wie Christoph schon vor Jahren in einem Beitrag schrieb, macht dies Clara Ebers zu einer besonders anrührenden Violetta!


    LG


    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Eine wissende Viloletta. Das hast Du schön gesagt, Harald! Genau so ist es. Aber dass die von mir geliebte Aufnahme nur noch als Querschnitt zu haben ist, finde ich schade. Sag, gibt es Filmaufnahmen von der Ebers?

  • Lieber Christoph,


    es kann keine Rede davon sein, dass es die "Traviata" mit Ebers/Holm/Metternich nicht mehr als Gesamtaufnahme gibt:



    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    La Traviata (in dt. Spr.)

    Ebers, Holm, Metternich, Madlen-Madsen, Lindloff,
    HR SO,
    Molinari-Pradelli
    Walhall , ADD/m, 1952 - 2 CDs


    Bei Cantus-Classics/Line Music gibt es die Aufnahme außerdem als MP3 zu kaufen.


    Was Deine Frage nach Filmaufnahmen von Clara Ebers betrifft, so kann ich dazu leider nichts sagen. Eventuell müßte man da bei der Hamburger Staatsoper recherchieren, wo sie den größten Teil ihrer Sängerkarriere verbracht hat.



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ha, sehr gut. Ich dachte schon, diese wunderschöne Aufnahme sei aus dem Repertoire genommen. Ich glaube, die lege ich gleich noch mal auf. Mich rührt's echt immer bzw. habe ganz viele Wechselbäder bei der Ebers - ihre Gefühle sind spürbar, vermitteln sich ganz selbstverständlich. Allein, am Ende, diese Mischung aus Wut, Trauer und Verzweiflung: "Doch, wenn auch Du mich nicht retten konntest, dann auf der Welt rettet niemand mich mehr." Boah - da haut es mich jedesmal um.


    Liebe Grüße,


    Christoph

  • Nachdem bisher immer nur von Clara Ebers als Traviata die Rede war, möchte ich heute auf einen Don-Giovanni-Querschnitt hinweisen, auf dem die Sängerin in einer Mozart-Rolle zu hören ist:



    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
    Don Giovanni (Ausz.)

    Aufnahme: 1963, Studio, Querschnitt in ital.
    Dirigent: Wilhelm Brückner-Rüggeberg
    Symphonie-Orchester des NDR Hamburg


    Don Giovanni: James Pease
    Don Ottavio: Anton Dermota
    Donna Anna: Adele Leigh
    Donna Elvira: Clara Ebers
    Leporello: Walter Berry
    Masetto: Wolfram Rath
    Zerlina: Bruna Rizzoli


    Diese kuriose Aufnahme des Norddeutschen Rundfunks entstand ursprünglich für den Schulfunk, wurde wohl ohne Wissen des Radiosenders auf Platte herausgebracht, wobei Phantasienamen für Sänger, Orchester und Dirigenten verwendet wurden (u.a. von der Plattenfirma SAGA, aber auch von der deutschen CBS.) Heute ist die Aufnahme in dieser Sängerbesetzung ein wichtiger Bestandteil jeder Don-Giovanni-Sammlung!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Obwohl Hamburger kenne ich Clara Ebers nur von dieser Aufnahme (1963 konnte ich Oper noch nicht einmal schrieben):



    Hier ist sie mit 4 Pfitzner-Liedern unter Keilberth vertreten.


    Sie verfügte über ein Timbre, das mich sofort anspricht. Sehr individuell, gut wieder zu erkennen und sehr ausdrucksvoll. Bei den Liedern fällt zunächst ihre wunderbare Diktion auf. Da ich sonst keine Pfitzner-Lieder kenne, kann ich kaum beurteilen, ob ihre Interpretation verglichen mit anderen bemerkenswert ist. Für mich ist sie es jedenfalls. Sie trifft sofort den spätromantischen Tonfall vollerSehnsucht, den ich erwarte. Besonders gefällt mir Venus Mater.


    Nun frage ich mich, warum sie eigentlich nicht die Karriere gemacht hat, die ich nach diesen, zugegeben wenigen, Ausschnitten erwarten würde. War sie keine Bühnenerscheinung, hatte sie nicht die richtige Plattenfirma, wollte sie nicht, konnte sie sich im "Buisiness" nicht durchsetzen, passte ihr Timbre nicht in die Zeit????


    Welche Aufnahmen gibt es, neben den bereits erwähnten noch mit ihr?


    Übrigens finde ich bezeichnend, dass sie nicht einmal auf dem Cover erwähnt wird! Irgendwas ist da doch schiefgelaufen, dass für Archipel noch heute ihr Namen nicht wichtig genug ist.


    :hello: Gustav

  • Lieber Gustav,
    schade, dass Du als Hamburger sie nicht mehr gekannt hast. Ich hätte gern mehr aus ihrer Zeit dort erfahren! Immerhin hat sie bis 1997 dort gelebt.
    Was ich so alles über die Sängerin in Erfahrung bringen konnte, ist dieses:


    Ebers, Clara, * 26.12.1902 Karlsruhe; begann ihre Karriere 1924 als Volontärin am Staatstheater von Karlsruhe. 1925-26 sang sie am Stadttheater von Mönchengladbach, 1926-28 am Opernhaus von Düsseldorf, 1928-44 an der Oper von Frankfurt a.M., nachdem sie dort zuvor erfolgreich als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« gastiert hatte.
    Mit dem Ensemble des Frankfurter Hauses gastierte sie 1934 in Amsterdam als Sophie im »Rosenkavalier«. Weitere Gastspiele 1934 am Stadttheater von Zürich, 1935 an der Staatsoper Dresden, 1937-38 an der Oper von Antwerpen, 1938 beim Maggio musicale Florenz (als Helmwige in der »Walküre«).
    Am 8.6.1937 sang sie in Frankfurt a.M. ein Sopran-Solo in der Uraufführung der »Carmina Burana« von Carl Orff.
    1938-41 Gastspiele mit dem Frankfurter Ensemble in Bukarest, Sofia, Athen, Belgrad, Zagreb und Barcelona.


    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Künstlerin als erste Sopranistin an die Staatsoper von Hamburg berufen, an der sie bis 1965 aufgetreten ist. Hier wechselte sie ins jugendlich-dramatische Fach und übernahm Partien wie die Leonore im »Troubadour« und in »La forza del destino« von Verdi, die Desdemona in dessen »Othello«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Agathe im »Freischütz«, die Eurydike im »Orpheus« von Gluck, die vier weiblichen Hauptrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Arabella, die Gräfin im »Capriccio« und die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, vor allem aber ihre große Glanzrolle, die Marschallin im »Rosenkavalier«.
    Sie hatte bei Gastspielen an den Staatsopern von Berlin (hier Gastvertrag in den Jahren 1955-61) und München, an der Mailänder Scala, in Amsterdam und Brüssel, am Teatro San Carlos Lissabon, an der Oper von Nizza und am Theater von Bern (Schweiz) viel beachtete Erfolge. An der Covent Garden Oper London hörte man sie 1950 als Traviata, an der Staatsoper von Wien 1963 als Marschallin.
    Sie gastierte bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1949), Edinburgh und Glyndebourne (1950 als Gräfin in »Figaros Hochzeit«) und war auch eine geschätzte Konzert-Sopranistin. Bei ihren Liederabenden wurde sie mehrfach durch Hans Pfitzner am Klavier begleitet. (Quelle: Kutsch-Riemens Sängerlexikon)

    Mit dem Ende ihrer aktiven Sängerlaufbahn kam die Lehrtätigkeit 1964-71 als Professorin an der Musikhochschule Hamburg. Sie lebte dann hochbetagt und ganz zurückgezogen in Hamburg, bis sie am 7.2.1997 in Hamburg im Alter von über 95 Jahren starb.


    In den nächsten Tagen werde ich mal raussuchen, was ich noch an Aufnahmen habe und sie hier vorstellen. Meine älteste Aufnahme ist, glaube ich, eine Gesamtaufnahme vom Frankfurter Rundfunk von 1948 mit Braunfels’ Oper „Die Vögel“ nach Aristophanes.....


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Zunächst einmal vielen Dank für deine ausführlichen und hochinteressanten Infos zur Biographie von Clara Ebers. Ich erinnere mich, dass ihr Name als eine Säule der Staatsoper immer wieder fiel, aber da ich sie nie gehört hatte, blieb sie halt nur ein Name für mich. Ähnliches gilt übrigens für Arlene Saunders, die ja wohl more or less ihre Nachfolgerin in dem Reperetoire war. Clara Ebers Tod wurde übrigens in einem Artikel in der "Hauspostille" der Staatsoper bedacht, andere Beiträge, z.B. zu ihrem 90. Geb. kann es gut gegeben haben, die habe ich dann wohl überlesen.


    Trotzdem bleibt, trotz einrucksvoller Stationen, die Frage, warum die große nachhaltige Karriere ihr versagt geblieben ist. Ihre mangelnde Präsenz bei offziellen Aufnahmen ist dafür ja ein Indiz. Schwarzkopf, Grümmer, della Casa, Jurinac etc. belegten eben schon einen Gutteil des Plattenrepertoires. Aber warum, sie war ja nach 1945 schon eine gestandene Künstlerin, kam sie nicht an den "Plattentrog" heran? Weißt du da was?


    :hello: Gustav

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Daß Harald Kral CLARA EBERS am 25. 12. 2009 - einem Tag vor ihrem Geburtstag - diesen Thread widmete, fand ich großartig, und in unserem Forum mit so vielen Gesangsliebhabern und -Experten eigentlich auch überfällig. Seitdem ist es aber auch wieder ziemlich ruhig geworden um diese Sängerin, von der es leider viel zu wenig Tonaufzeichnungen gibt, die ihr großes Können dokumentieren. Auch haben sich die bekennenden Bewunderer dieser herrlichen Stimme wohl aus diesem Forum verabschiedet, wie vor allem Knusperhexe (hier besteht ja neuerdings wieder Hoffnung!) und Gustav.


    So möchte ich mit einem Hördokument versuchen, die Erinnerung an CLARA EBERS wachzuhalten. Ihre einzigartige Diktion und das enorme Ausdrucksvermögen ihrer Stimme, wie ihre zu höchster Emotion fähige Interpretation suchen ihresgleichen, und im Falle der Aufnahme vom 11.10.1955 mit den BAMBERGER SYMPHONIKERN unter JOSEPH KEILBERTH von BEETHOVEN's Konzertarie " Ah! Perfido!" imponiert mir diese noch mehr als die von ELISABETH SCHWARZKOPF oder BIRGIT NILSSON!


    youtube.com/watch?v=hCw56lpIOWU


    Übrigens nahm die DGG 1956 auch u. a. mit CLARA EBERS BEETHOVNEN's 9. Sinfonie auf, und zwar in der Einspielung durch EUGEN JOCHUM und dem CHOR UND ORCHESTER DES BAYRISCHEN RUNDFUNKS sowie den weiteren Gesangssolisten GERTRUDE PITZINGER, WALTER LUDWIG, und FERDINAND FRANTZ.


    wok

  • Sie hatte bei Gastspielen an den Staatsopern von Berlin (hier Gastvertrag in den Jahren 1955-61) und München, an der Mailänder Scala, in Amsterdam und Brüssel, am Teatro San Carlos Lissabon, an der Oper von Nizza und am Theater von Bern (Schweiz) viel beachtete Erfolge.

    Dass Clara Ebers an der Deutschen Staatsoper Berlin nur Gast und nicht reguläres Ensemblemitglied war, ist angesichts ihres dort in jenen Jahren geleisteten Pensums kaum zu glauben.


    Am 4.9.1955 wurde das Haus Unter den Linden zehn Jahre nach Kriegsende mit einer Festvorstellung der "Meistersinger" (mit Ruth Keplinger als Eva und Josef Herrrmann als Sachs unter Franz Konwitschny) wiedereröffnet. Schon am 5.9. wurde dann die öffentliche Generalprobe und bereits am 6.9. die Premiere von Glucks "Iphignie in Aulis" mit Clara Ebers in der Titelpartie (neben Margarethe Klose als Klytämnestra unter Hans Löwlein) gespielt. (Wiederholung am 13.9.).


    Bereits am 18.9. folgte die dritte Saisonpremiere "Don Giovanni" mit der Ebers als Donna Anna (dazu Karl Schmitt-Walter in der Titelpartie und Theo Adam als Leporello unter Horst Stein, erste Wiederholungen am 20.9. und 24.9., dazwischen gab es am 22.9. noch eine Iphigenie).


    Ohne jetzt alle Auftritte auflisten zu wollen, folgten an weiteren für Berlin neuen Rollen (zusätzlich neben den bereits erwähnten):


    ab 8.11.1955 Fiordiligi in "Cosi fan tutte" (neben Gertraud Prenzlow als Dorabella),


    Leonore im "Troubadour" (ab 14.5.1956 mit Sebastian Feiersinger und Helge Rosvaenge alternierend als Manrico),


    am 4.9.1956 erstmals das Sopran-Solo in Beethovens IX. unter Franz Konwitschny (neben Margarethe Klose, Helge Rosvaenge und Theo Adam; der Schluss-Satz wurde mit Erich Witte statt Rosvaenge am 6.10. bei einem Staatsakt am Vorabend des 7. Jahrestages der Gründung der DDR wiederholt),


    Kaiserin in "Die Frau ohne Schatten ab 20.10.1956 (unter Kowitschny mit Christel Goltz als Färberin, Gertrud Stilo als Amme, Erich Witte als Kaiser und Gerhard Niese als Barak),


    Arabella ab 23.4.1957 (neben Gerhard Niese als Mandryka),


    am 8.10.1957 gab sie im Apollo-Saal der Staatsoper einen Liederabend,


    am 17.01.1958 sang sie unter Lovro von Matacic Bruckners Te Deum (mit Gertraud Prenzlow, Ernst Gruber und Theo Adam),


    am 29.1.1959 sang sie die Gräfin in der Generalprobe und am 30.1.1959 in der Premiere von Mozarts "Die Hochzeit des Figaro" (sodass sie in allen drei Mozart-da Ponte-Opern zu erleben war),


    am 15.5.1960 sang sie in der "Rosenkavalier"-Premiere die Marschallin (wie der "Figaro" von Franz Konwitschny dirigiert, der sdie Ebers in jenen Jahren auch in jeder von ihm in Berlin geleiteten "Neunten" besetzte).


    Ihre letzte Vorstellung am Haus war am 5. Juni 1961 eine "Figaro"-Gräfin unter Horst Stein neben Erna Roscher als Susanna, Sona Cervena als Cherubino, Rudolf Jedlicka als Graf und Robert Lauhöfer als Figaro.


    Nach dem Mauerbau im Augut 1961 kehrte sie nicht mehr an dieses Haus zurück

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hallo Stimmenliebhaber,


    So viele Detail-Informationen über die von mir so geschätzte CLARA EBERS auf so kleinem Raum und in so kurzer Zeit, das ist ja genial! Großen Dank für diesen Beitrag!


    Es gibt also doch noch Mitglieder in diesem Forum, denen diese Sängerin alles andere als unbekannt ist! Persönlich erlebt hast Du sie ja aber sicher nicht mehr. In meinem Alter wäre dies noch denkbar gewesen, doch hatte ich damals nicht die Gelegenheit.


    Viele Grüße aus dem immer noch heißen Málaga, und nochmals herzlichen Dank für diese hochinteressanten Infos!


    wok

  • Clara Ebers hat mehr Tondokumente hinterlassen als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Wie zu ihrer Zeit üblich, entstanden sehr viele Aufnahmen in den Rundfunkanstalten. Sie lagern dort im Archiv und haben nur teilweise das Licht der Öffentlichkeit erblick. Ich erinnere mich noch ganz genau an die Sendung ihrer TRAVIATA unter Solti nach Jahrzehnten Dornröschenschlaf. Ein Mitschnitt gelangte dann postwendend auf CD. Das ist gut so. Ich habe mal die Titel zusammengestellt (hoffentlich mit wenigen Tippfehlern), die mir bekannt sind und die ich über einen langen Zeitraum hinweg zusammentragen konnte. Es lohnt sich wirklich, alle Anstrengungen dafür aufzubieten. Mir hat es nie genügt, mich lediglich auf das zu verlassen, was bei den verschiedensten Labels herausgegeben wurde. Das ist nur ein Teil dieses gewaltigen Tondokumentenerbes, das sich in vielen Ländern angehäuft hat. Manches wird wohl für alle Zeiten in den Tiefen der Archive versinken und nie mehr hervorgeholt werden. Zum Glück gibt es ja Sammler, die im Hintergrund wirken und vieles vor dem Vergessen bewahren. Harald Kral war einer von ihnen. Ich bin ihm sehr dankbar, weil er großzügig half und Musik immer weiter gab. Denn sie muss unter die Menschen! (Ich bin überzeugt, lieber Harald, dass Du das jetzt da oben hörst! :hello: ) In der Diskographie der Ebers gibt es einige Überraschungen. Dazu würde ich auf jeden Fall die berühmte Wahnsinnszene der Lucia rechnen. Auch die Rosenkavalier-Szenen aus Edinburgh mit der jungen Martha Mödl als Octavian haben mich stets berührt. Auffällig ist ihr Engagement für zeitgenössische Musik, die sie genau so hingebungsvoll interpretierte wie Mozart oder Schumann. Mein Eindruck ist, dass diese Musik durch so eine traditionelle Interpretation "gnädiger" wird.


    Gesamtaufnahmen und Szenen
    Beethoven: 9. Sinfonie, Bayerischer Rundfunk, Jochum (Pitzinger, Ludwig, Frantz)
    Brahms, Deutsches Requiem, München 1951, Jochum (Schmitt-Walter)
    Deutsches Requiem, Eterna 1959, Koch (Leib)
    Braunfels: Die Vögel, Hessischer Rundfunk 1949, Schröder (Fehenberger, von Rohr, Kronenberg)
    Klebe: Figaro lässt sich scheiden, Hamburg 1964, Bittner (Muszely, Blankenheim, Roth-Ehrang)
    Milhaud: David, NDR 1955, Schmidt-Isserstedt (Zollenkpf, Ericsdotter, Prey)
    Mozart: Cosi fan tutte, HR 1951, Schröder, (Kupper, Madsen, Fehringer, Schmitt-Walter, Stern)
    Don Giovanni, HR 1948, Schröder (Hueni-Mihacsek, Madsen, Schmitt-Walter, Fehringer, von Rohr)
    Figaro (Susanna), BR 1950, Jochum, (Kupper, Jurinac, Höfermeyer, Kusche)
    Figaro, Szenen, Eterna 1960, Stein (Wenglor, Adam, Lauhöfer)
    Figaro Szenen, LP, Weller (Iani, Lehmann, Pease)
    Nicolai: Lustige Weiber von Windsor, BR 1949, Altmann (Nerz, Mühlenbeck, Hann, Traxel, Kusche)
    Pfitzner: Urworte orphisch, Bayerischer Rundfunk 1952, Jochum (Hotter)
    Von deutscher Seele, BR 1952
    Strauss: Rosenkavalier, Hessischer Rundfunk 1956, Matzerath (Köth, Litz, Greundl, Kusche, Fehenberger)
    Rosenkavalier Szenen, Edinburgh 1952, Ludwig (Mödl, della Casa)


    Arien und Szenen in Rundfunkproduktionen (vornehmlich Hessischer Rundfunk)
    1. Händel ACIC UND GALATEA So wie die Taube
    2. Mozart COSI FAN TUTTE Wie der Felsen
    3. Verdi TROUBADOUR Es glänzte schon das Sternenheer
    4. Händel JULIUS CÄSAR Es blaut die Nacht
    5. Haydn SCHÖPFUNG Nun beut die Flur
    6. Haydn SCHÖPFUNG Auf starkem Fittiche
    7. Donizetti LUCIA DI LAMMERMOOR Wahnsinnsarie
    8. Adam LE TORÉADOR Ah vous dirai-je maman
    9. Massenet MANON Ja, überall bin ich bekannt
    10. Gounod ROMEO UND JULIA Dieu, quel frisson (Arie der Julia)
    11. Massenet WERTHER Luft, mir ist schwül


    Lieder
    Schumann: Widmung
    Der Nussbaum
    Jasminstrauch
    Stille Tränen
    Sonntag
    Mondnacht
    Intermezzo
    Frühlingsnacht
    Volksliedchen
    Strauss: An die Nacht
    Ich wollt‘ ein Sgträsschen Binden
    Amor
    Säusle, liebe Myrthe
    Als mir dein Lied erklang
    Lied der Frauen
    Pfitzner: Ich hör‘ ein Vöglein locken
    Lockungen
    In der Früh‘, wenn die Sonne kommen wird
    Im Tiefen Wald verborgen
    Brahms: Mädchenlied
    An die Nachtigall
    Dein blaues Auge
    Treue Liebe
    O wüsst‘ ich doch den Weg zurück
    Schubert: Die Forelle
    Heideröslein
    Ave Maria
    Gretchen am Spinnrade


    Begleitung: Hans Altmann, Hans Löwlein


    Schließlich noch ein paar CD-Tipps:


    Diese Aufnahme ist neu für mich. Sie wird wohl sofort angeschafft werden müssen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo Rheingold,


    Für Deinen so umfangreichen Beitrag über CLARA EBERS möchte ich Dir ganz herzlich danken! Du hast Dir damit unglaublich viel Mühe gemacht! Alle Gesamtaufnahmen und Szenen, die Arien und Szenen in Rundfunkproduktionen, sowie die Lieder-Interpretationen aufzuführen - die Details dafür müssen ja auch erst einmal zusammengesucht werden! - kommt schon einer kleinen Doktorarbeit gleich! Wenn Du über alle namhaften Sänger und Sängerinnen derart informiert bist und deren Tondokumente so schnell abrufen kannst, dann ist dies schon höchst beeindruckend!


    Aus Deiner Aufstellung ergeben sich für mich viele neue Erkenntnisse, und ich bin Dir dafür außerordentlich dankbar. Ich hätte nicht gedacht, daß es so viele Tondokumente von dieser Sängerin gibt. Über das so weit gespannte Repertoire von GLUCK bis zur MODERNE und ihre so zahlreichen Auftritte innerhalb kürzester Zeit (siehe den Beitrag von Stimmenliebhaber) - und dies sicher immer auf höchstem Niveau - kann man nur staunen. Eine solche Lebensleistung verdient es ganz bestimmt, in Erinnerung gehalten zu werden. Zumindest mit der Wahnsinnsarie der Lucia wird sie wohl für lange Zeit unvergessen bleiben.


    Großen Dank auch für die CD-Tipps! Von der Aufnahme der BEETHOVEN-Messe op. 86 unter WAND wußte ich bisher tatsächlich nichts. Ein toller Hinweis!
    Interessant auch, daß offenbar der von mir ebenfalls sehr geschätzte HANS ALTMANN, den ich in meiner Jugend fast täglich im Rundfunk als Klavierbegleiter hörte, alle ihre Liedaufnahmen begleitete - bei Liederabenden wurde sie ja oft von HAND PFITZNER begleitet - ebenso wie auch Deine Erwähnung von HANS LÖWLEIN, an den ich mich immer gerne wegen seiner sehr guten Aufnahmen mit JOSEF TRAXEL erinnere.


    Ich werde die zahlreichen Details Deines Beitrages noch genauer studieren und dabei sicher noch zu manch neuer wertvollen Erkenntnis kommen.


    Viele Grüße
    wok

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Lieber Rüdiger,


    herzlichen Dank, daß Du mich im Zusammenhang mit Konwitschny auf diesen Thread von Clara Ebers aufmerksam gemacht hast. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß mir diese Sängerin eigentlich nur namentlich bekannt ist:untertauch:. Sie war mir nur im Bewußtsein als Solistin in der DGG-Aufnahme von Beethovens Neunter mit Eugen Jochum, aber auch diese habe ich nie besessen. Als ich mich für Beethoven zu interessieren begann, war gerade die Fricsay-Aufnahme auf den Markt gekommen. So war das meine erste Bekanntschaft mit dem Werk.


    Nun habe ich mal meine umfangreichen Opernbestände durchforstet und immerhin einen Querschnitt von LA TRAVIATA (unter Georg Solti, mit dem SO des Bayerischen Rundfunks) gefunden, in dem sie als Violetta mitwirkt:

    Wie seltsam / Von der Freude Blumenkränzen: La Traviata (feat. Georg Solti)  von Clara Ebers, Walther Ludwig bei Amazon Music - Amazon.de

    Das Doppelalbum besitze ich schon seit einigen Jahren, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es überhaupt schon einmal ganz durchgehört habe. Das soll sich aber jetzt umgehend ändern. Leider fehlte heute die Zeit, aber in den nächsten Tagen werde ich mir einen ersten Eindruck dieser von Dir wohl hochgeschätzten Sängerin verschaffen. Du hast ja weiter oben eine umfangreiche Liste erhältlicher Aufnahmen von ihr aufgelistet. Nochmals danke für den Tip!


    Da ich leider zur Sache nichts beisteuern kann, hier ein schönes Foto der Sängerin am Beginn ihrer Karriere:

    Clara Ebers – Wikipedia


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Zitat von nemorino

    Leider fehlte heute die Zeit, aber in den nächsten Tagen werde ich mir einen ersten Eindruck dieser von Dir wohl hochgeschätzten Sängerin verschaffen.

    Hallo nemorino, es gibt sogar 2 Traviata Aufnahmen wie oben schon angemerkt....



    .....sollte dir das gefallen auf deiner CD würde ich dir gerne die GA zukommen lassen, steht bei mir im Abseits wegen der deutschen Sprache!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • eterna_820037-038_brahms_dtrequiem_vi.jpg


    Erstmal begegnet bin ich Clara Ebers, die ich nicht live erlebt habe, in dieser Azufnahme des "Deutschen Requiems" von Brahms, das 1959 bei der DDR-Firma Eterna eingespielt wurde unter der Leitung von Helmit Koch und mit Günther Leib. Ich war tief beeindruckt von der Innigkeit ihres Gesangs, mit dem sie durchaus auch opernhafte Momente in dieses erhabene Stück einbrachte. Einen Mitschnitt des Oratoriums mit ihr gibt es aus München von 1951 unter Jochum. Der Baritoin ist hier Karl Schmitt-Walter.


    R-999015-1274560628.jpeg.jpg


    Als Opernsängerin habe ich die Eberts zunächst als Gräfin in einem Querschnitt durch Mozarts "Figaro" wahrgenommen, der 1960 ebenfalls bei Eterna entstand. Hier Besetzung und Szenenfolge:


    Gräfin: Clara Ebers

    Susanne und Cherubin: Ingeborg Wenglor

    Graf: Robert Lauhöfer

    Figaro: Theo Adam


    Staatskapelle Berlin

    Dirigent Horst Stein


    • Bravo, mein Herr Gebieter
    • Will der Herr Graf
    • Ich weiß nicht, wo ich bin, was ich tue
    • Nun vergiss leises Fleh‘n
    • Hör‘ mein Flehen
    • Sagt, holde Frauen
    • Warum gabst du bis heute nie meinem Fleh‘n Gehör
    • Und Susanna kommt nicht / Nur zu flüchtig
    • Wenn den sanften Abendlüfte
    • Alles richtig / Ach öffnet eure Augen
    • Endlich naht sich die Stunde / O säumet länger nicht

    Es war übrigens die erste Plattenaufnahme mit Theo Adam bei ETERNA

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Von den Qualitäten der Liedsängerin Clara Ebers mit ihrem leuchtenden Sopran kann man sich hier überzeugen. Sie singt vier Lieder von Hans Pflitzner, der sie auch noch selbst gelegentlich am Klavier begleitet hatte.


    01. Verrat
    02. Immer leiser wird mein Schlummer
    03. Venus Mater
    04. Sonst


    Bamberger Symphoniker
    Dirigent: Joseph Keilberth
    Bamberg, 11.10.1955

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • sollte dir das gefallen auf deiner CD würde ich dir gerne die GA zukommen lassen, steht bei mir im Abseits wegen der deutschen Sprache

    Lieber Fiesco,


    Dein Angebot ehrt mich, ganz lieben Dank dafür. Doch bei mir steht mindestens ein halbes Dutzend TRAVIATAS im Regal, wann soll man das alles hören?

    Das von mir gezeigte Doppelalbum besitze ich seit Jahren, gehört habe ich es noch nie. Heute will ich mir endlich daraus die Traviata-Auszüge mit Clara Ebers anhören.


    Nochmals herzlichen Dank für Dein Angebot!


    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Liebe Melomanen,


    es gab sogar zwei Fernseh-Sendungen mit Clara Ebers:


    „Cosi fan tutte“ (Mozart): Fiordiligi – Clara Ebers / Dorabella – Gisela Litz / Despina – Erna-Maria Duske / Ferrando – Rudolf Schock / Guglielmo – Hermann Prey / Don Alfonso – Theo Hermann / Der Chor der Hamburgischen Staatsoper / Chorltg.: Günter Härtel / Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg / Dirigent: Joseph Keilberth / Bühnenbild: Alfred Siercke / Kostüme: Leni Bauer-Ecsy / Inszenierung: Günther Rennert / TV-Regie: Herbert Junkers (Hamburg, Staatsoper, 20. 9. 1957) Eine TV-Übertragung des NDR aus der Hamburgischen Staatsoper in deutscher Sprache.


    „Albert Herring“ (Britten): Lady Billows – Clara Ebers / Florence Pike – Maria von Ilosvay / Miss Wordsworth – Ria Urban / Mr. Gedge – Horst Günter / Mr. Unfold – Kurt Marschner / Mr. Budd – Peter Roth-Ehrang / Sid – Lothar Ostenburg / Nancy – Ursula Gust / Albert Herring – Andor Kaposy / Mrs. Herring – Ursula Zollenkopf / Die Schulkinder: Emmy – Frauke Henningsen, Siss – Brigitte Schacht, Harry – Gerd Wyrwa / Mitglieder des Sinfonie-Orchesters des Norddeutschen Rundfunks / Dirigent: Heinrich Hollreiser / Szenenbild: Karl Hermann Joksch / Kostüme: Dorothea 'Dore' Clemens / Regie: Joachim Hess (Hamburg, NDR-Fernsehstudio, November 1962). Gesendet am 1. 1. 1963 im 1. Programm der ARD mit einer Wiederholung am 31. 5. 1964. Die TV-Produktion entstand im Playback-Verfahren, so dass es eine Tonspur gab, die auch im Hörfunk gesendet wurde. (Leider ist diese einst viel gespielte musikalische Komödie von unseren Bühnen total verschwunden.)


    Wohl nicht mehr erhalten sind die Bänder der folgenden Rundfunkproduktion des damaligen NWDR:


    „Martha“ (von Flotow): Lady Harriet Durham – Clara Ebers / Nancy – Hedy Gura / Tristan Mickleford – Adolf Meyer-Bremen / Lyonel – Rudolf Schock / Plumkett – Sigmund Roth / Der Chor und das Sinfonie-Orchester des Norddeutschen Rundfunks / Chorltg.: Max Thurn / Dirigent: Walter Martin (Hamburg, Funkhaus, 23. 9. 1947).


    Eine wenig bekannte Aufnahme mit Clara Ebers ist der folgende „Rosenkavalier“: sie ist – man glaubt es kaum – die einzige Rundfunkproduktion dieser Oper im deutschen Sprachraum (abgesehen von einer längeren Szenenfolge unter Eugen Szenkar beim NDR):


    „Der Rosenkavalier“ (Strauss): Die Feldmarschallin – Clara Ebers / Baron Ochs – Josef Greindl / Octavian – Gisela Litz / Herr von Faninal – Benno Kusche / Sophie – Erika Köth / Marianne Leitmetzerin – Sybille Ursula Fuchs / Valzacchi – Willy Hofmann / Annina – Hildegunt Walther / Ein Sänger – Lorenz Fehenberger / Ein Polizeikommissar – Eugen Ramponi / Ein Notar – Georg Stern / Ein Wirt – Herbert Hess / Der Haushofmeister der Marschallin – Milo Reneerkens / Der Haushofmeister bei Faninal – Ottokarl Hartmann / Drei adelige Waisen – Helena Bindhardt, Meta Maria Kopp und Käthe Lindloff / Eine Modistin – Elisabeth Wuttke-Gladohs / Ein Tierhändler – Ludwig Rauch / Vier Lakaien der Marschallin – Ferdinand Möller, August Steinkamp, Otto Knüttel und August Heimpel / Vier Kellner – Hans Kasperzyk, Emil Bartholmes, Gerhard Frank und Werner Schmidt / Ein Hausknecht – August Heimpel / Ein Kinderchor / Ltg.: Adolf Schmidt / Der Chor und das Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks / Chorltg.: Edmund von Michnay / Dirigent: Otto Matzerath (Frankfurt/Main, Funkhaus, 4. 6. bis 8. 6. 1956). Die Bänder sind noch erhalten; eine Veröffentlichung hat es aber bisher nicht gegeben.


    Auf den Hamburger Konzertmitschnitt von der Deutschen Erstaufführung 1955 der Oper „David“ von Darius Milhaud habe ich erst kürzlich ausführlich im Thread zu Kurt Wehofschitz hingewiesen. Die komplette Uraufführungs-Besetzung von Giselher Klebes „Figaro lässt sich scheiden“ 1963 an der Hamburgischen Staatsoper (wovon es ebenfalls einen Mitschnitt gibt) hat 'Rheingold1876' im Opernführer-Thread (Beitrag Nr. 3) aufgelistet. Eine weitere Uraufführung mit Clara Ebers war das folgende Werk:


    „Abstrakte Oper Nr. 1“ (Blacher) für drei Solostimmen, zwei Sprecher, Chor und Orchester: Clara Ebers (Sopran) / Ernst Haefliger (Tenor) / Kurt Böhme (Bass) / Zwei Clowns: Fritz Rémond und Uwe Dallmeier (Sprecher) / Der Chor des Hessischen Rundfunks / Chorltg.: Edmund von Michnay / Das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt / Dirigent: Werner Egk (Frankfurt/Main, Funkhaus, 28. 6. 1953). Bei dieser Komposition von Boris Blacher – mit einem Text von Werner Egk – handelt es sich um eine Auftragsarbeit für den Hessischen Rundfunk. Die Uraufführung erfolgte durch eine Direktübertragung im Radio am 28. 6. 1953 (Dauer: 47 Minuten).


    Leider habe ich keine näheren Angaben zur Rundfunksendung der Oper „Das geheime Königreich“ von Ernst Krenek gefunden. Auch von der Aufnahme von Walter Braunfels' „Die Vögel“ beim Hessischen Rundfunk fehlt mir die komplette Besetzung. Und die Operette hat Clara Ebers auch nicht verschmäht:


    „Tausendundeine Nacht“ (Strauß): Mossu, ein Fischer – Walther Ludwig / Fürst Suleiman Ben Akbar – Josef Traxel / Eddin Abu Hassarak, Oberzeremonienmeister – Otto Storr / Wally, seine Frau – Anneliese Rothenberger / Mahmud Nerin, Großwesir – Georg Hann / Ormuz, ein Magier – Josef Knapp / Leila, seine Nichte – Clara Ebers u. a. / Der Chor und das Orchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke (München, Funkhaus, 26. 12. 50). Der Bayerische Rundfunk brachte die Operette, die in der Urfassung „Indigo“ heißt, in der Bearbeitung von Ernst Reiterer; eine Veröffentlichung – evtl. durch ein privates Tonband - ist wohl unwahrscheinlich. (Es kann sein, dass die Zuschreibung der Sänger Ludwig und Traxel an die genannten Rollen vertauscht ist. In meiner Rundfunkzeitung wurden die Partien nicht genannt; ursprünglich sind die beiden Tenorpartien eine Doppelrolle, wie sie auch im NDR von Helmut Krebs und in Bregenz von Anton Dermota dargestellt wurde.).

    Am 31. 12. 1949 brachte der Bayerische Rundfunk eine „Gala-Fledermaus“, bei der neben Clara Ebers (damals noch ein Koloratursopran, als Adele) u. a. noch Maud Cunitz, Trude Eipperle, Lorenz Fehenberger, Alfons Fügel, Hans Hopf, Walther Ludwig, Julius Patzak, Benno Kusche und Otto Storr mitwirkten; der Dirigent war Werner Schmidt-Boelcke. Ein Band dieser Sendung scheint sich leider nicht erhalten zu haben.


    Nun zu ihren Schallplatten:


    Nicht nur den im Beitrag Nr. 7 genannten Querschnitt aus „Don Giovanni“ (mit einer falschen Rollenzuschreibung; richtig: Donna Anna – Clara Ebers, Donna Elvira – Bruna Rizzoli, Zerlina – Adele Leigh, damals die Ehefrau von 'Don Giovanni' James Pease), der 1962 von der Hamburger Schallplattenfirma 'Musica et Litera' (MEL 8009) aufgenommen wurde (und keine Schulfunksendung war), hat es gegeben, sondern auch einen deutsch gesungenen Querschnitt aus:


    „Die Hochzeit des Figaro“ (Mozart): Graf Almaviva – James Pease / Die Gräfin – Clara Ebers / Susanna – Bruna Rizzoli / Figaro – Walter Berry / Cherubino – Elisabeth Steiner / Das Sinfonie-Orchester des Norddeutschen Rundfunks / Dirigent: Winfried Zillig / 'Musica et Litera' MEL 8006 (1 LP, BRD 1962, 30 cm). Ich habe diesen Querschnitt in einer späteren Ausgabe - mit Phantasienamen – von der 'CBS' (S 51095).


    In meinem Regal stehen auch fünf EPs der ostdeutschen 'Eterna' mit den folgenden Arien von Händel, Haydn und Verdi:


    „Acis und Galatea“: 'So wie die Taube' (Arie der Galatea) / Händel-Festspielorchester Halle / Dirigent: Horst-Tanu Margraf (Rückseite: Arie des Acis 'Liebe sitzt gaukelnd' aus „Acis und Galatea“ mit John van Kesteren) / 'Eterna' 5 20 007 (17 cm)

    „Rinaldo“: 'Lass mich mit Tränen' (Arie der Almirena) / Händel-Festspielorchester Halle / Dirigent: Horst-Tanu Margraf (Rückseite: Kerkerarie des Radamisto 'Jetzt ruhe, jetzt schlafe' aus „Radamisto“ mit Hellmuth Kaphan) / 'Eterna' 5 20 039 (17 cm)

    „Giulio Cesare“: 'Es blaut die Nacht' (Arie der Cleopatra) / Händel-Festspielorchester Halle / Dirigent: Horst-Tanu Margraf (Rückseite: Arie 'Wenn langsam das klare Bächlein' aus „Ezio“ mit John van Kesteren) / 'Eterna' 5 20 040 (17 cm)

    „Die Schöpfung“: Nun beut die Flur das frische Grün – Auf starkem Fittige (Zwei Arien des Gabriel) / Die Staatskapelle Berlin / Dirigent: Horst Stein / 'Eterna' 5 20 042 (17 cm)

    „“Der Troubadour“: Es glänzte schon das Sternenheer (Cavatine der Leonora) - „Die Macht des Schicksals“: 'Frieden, Frieden!' (Arie der Leonora) / Das Gewandhausorchester Leipzig / Dirigent: Franz Konwitschny / 'Eterna' 5 20 034 (17 cm)


    Ferner weiß ich noch von den folgenden Platten:


    „Die Hochzeit des Figaro“: 'Und Susanna kommet nicht... Nur zu flüchtig' (Rezitativ und Arie der Gräfin) / Staatskapelle Berlin / Dirigent: Horst Stein (Rückseite: Rezitativ und Arie des Figaro 'Alles ist richtig... Ach, öffnet eure Augen' mit Theo Adam) / 'Eterna' 50 097 (17 cm)

    „Die Hochzeit des Figaro“: 'Hör' mein Fleh'n, o Gott der Liebe' (Cavatine der Gräfin) / Staatskapelle Berlin / Dirigent: Horst Stein (Rückseite: 'Bravo, mein Herr Gebieter... Will der Herr Graf ein Tänzchen nun wagen – Nun vergiss, leises Fleh'n, süßes Kosen' mit Theo Adam) / 'Eterna' 5 20 098 (17 cm)

    „Die Hochzeit des Figaro“: 'Wenn die sanften Abendlüfte' (Duett Gräfin-Susanna, mit Ingeborg Wenglor) (+ Duett Graf-Susanna 'Warum gabst du bis heute nie meinem Flehen Gehör?' und Rezitativ und Arie der Susanna 'Endlich nahet sich die Stunde... O säume länger nicht' mit Ingeborg Wenglor und Robert Lauhöfer) / Eterna' 5 20 157 (17 cm)

    „Don Giovanni“: 'Du kennst nun den Frevler' (Arie der Donna Anna) / Staatskapelle Berlin / Dirigent: Franz Konwitschny (Rückseite: Ouvertüre und 'Keine Ruh' bei Tag und Nacht' mit Heinrich Pflanzl) / 'Eterna' 5 20 107 (17 cm)

    „Don Giovanni“: 'Ich grausam?... Sag' mir nicht, o mein Geliebter' (Rezitativ und Arie der Donna Anna) / Staatskapelle Berlin / Dirigent: Franz Konwitschny (Rückseite: 'Schöne Donna, dies genaue Register' mit Heinrich Pflanzl) / 'Eterna' 5 20 108 (17 cm)


    Mit allen diesen Arien hätte die 'Eterna' leicht ein LP-Recital zu Ehren von Clara Ebers füllen können! Ausserdem gab es bei 'Eterna' die folgenden Liederplatten:


    „Lieder von Robert Schumann“: 'Widmung' – 'Der Nussbaum' / Clara Ebers (Sopran) / Leo Spies (Klavier) (Rückseite: 'Frühlingsfahrt' – 'Wanderlied' von Robert Schumann mit Gerhard Niese; auch hier begleitet Leo Spies) 'Eterna' 5 20 051 (17 cm)

    „Lieder von Johannes Brahms“: Mädchenlied – An die Nachtigall – Dein blaues Auge – Treue Liebe – O wüsst' ich doch den Weg zurück / Clara Ebers (Sopran) / Hans Löwlein (Klavier) / 'Eterna' 5 20 141 (17 cm) Auch erschienen gekoppelt mit Liedern von Robert Schumann und Hugo Wolf, mit der Altistin Ruth Lange und mit Wilhelm Hübner am Klavier: 'Eterna' E 7 20 063 (25 cm).


    Übrigens hat die Sängerin (eine schlanke, damenhafte Erscheinung), die - abgesehen von ein paar "Meistersinger"-Vorstellungen - nie Wagner sang, als Sechzigjährige noch zweimal an der Wiener Staatsoper gastiert: am 20. 1. 1963 als Gräfin in „Capriccio“ (mit Christel Goltz, Anton Dermota, Walter Berry, Hermnn Uhde und Otto Wiener unter Robert Heger) und am 7. 2. 1963 als Marschallin („Der Rosenkavalier“ mit Christa Ludwig, Wilma Lipp, Otto Edelmann, Alfred Poell und Karl Terkal unter Heinz Wallberg). Ihren Bühnenabschied nahm sie 1965 zusammen mit Mathieu Ahlersmeyer in der achten (und letzten) Aufführung von „Figaro lässt sich scheiden“ an der Hamburgischen Staatsoper. In dem Heft „Große Sänger – ein Stück Operngeschichte“, das 1977 im Friedrich Verlag in Velber erschien (wo u. a. die „Opernwelt“ verlegt wurde), ist auch Clara Ebers ein Kapitel (mitsamt Fotos) gewidmet.


    Carlo

  • Zunächst einmal vielen Dank an Carlo für seine umfangreichen und höchst interessanten Information zu Clara Ebers.


    Gestern habe ich mir die Auszüge aus der "La Traviata" unter Georg Solti mit dieser Sängerin angehört. Es war wissentlich meine erste Bekanntschaft mit ihrer Stimme. Ein schöner, glockenheller Sopran, die Koloraturen in der "Freude Blumenkränzen" sind nicht ganz astrein gelungen, aber insgesamt kann man sagen, daß diese Sängerin es verdient gehabt hätte, von einer großen Plattenfirma unter Vertrag genommen zu werden. Auf Anhieb gefällt mir ihre Stimme besser als z.B. die von Annelies Kupper, die immerhin eine recht beachtliche Plattenkarriere (vor allem bei DGG) gemacht hat. Und auch mit Erika Köth und Rita Streich kann sie sich durchaus messen.

    Am besten hat mir ihr Vortrag der Arie aus dem 3. Akt "Addio, ihr Träume" (besser bei uns unter der alten Übersetzung "Lebt wohl jetzt, ihr Gebilde" bekannt) gefallen. Sehr schlicht, anrührend und beeindruckend interpretiert. Natürlich reichen diese kurzen Szenen aus einer Oper nicht für eine Gesamtbeurteilung, aber, wie schon gesagt, aufgrund dieses kleinen Eindrucks hätte sie mehr Beachtung verdient gehabt. Entweder lag es an ihrem Management, oder die Künstlerin war nicht einer einer großen Plattenkarriere interessiert.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Auf Anhieb gefällt mir ihre Stimme besser als z.B. die von Annelies Kupper, die immerhin eine recht beachtliche Plattenkarriere (vor allem bei DGG) gemacht hat. Und auch mit Erika Köth und Rita Streich kann sie sich durchaus messen.

    Am besten hat mir ihr Vortrag der Arie aus dem 3. Akt "Addio, ihr Träume" (besser bei uns unter der alten Übersetzung "Lebt wohl jetzt, ihr Gebilde" bekannt) gefallen. Sehr schlicht, anrührend und beeindruckend interpretiert. Natürlich reichen diese kurzen Szenen aus einer Oper nicht für eine Gesamtbeurteilung, aber, wie schon gesagt, aufgrund dieses kleinen Eindrucks hätte sie mehr Beachtung verdient gehabt. Entweder lag es an ihrem Management, oder die Künstlerin war nicht einer einer großen Plattenkarriere interessiert.

    Lieber nemoriono, die Ebers wurde 1902 geboren. Die Rothenberger und die Köth hätten dem Alter nach ihre Töchter sein können. Durch die politischen Umständen hatte die Karriere von Clara Ebers Brüche und Blessuren davongetragen. Nach dem Krieg, als die Musikindustrie im deutschsprachigen Raum allmählich Fahrt aufnahm, war sie um die 50 und umzingelt von sehr begabten jüngeren Kolleginnen. Ihre gute Technik und ihr überragendes Talent erlaubten es ihr aber, einigermaßen mitzuhalten. Sie ging auch einen Vertrag mit der Ostberliner Staatsoper ein, was auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges ein mutiges Wagnis gewesen ist, das ihr im Westen Deutschlands, wo sie lebte, gewiss keinen Beifall einbrachte. Die Ebers musste auch nehmen, was sich bot. Das ist realistisch und für mich sehr verständlich. Zum Glück hat man sie wenigsten für Rundfunkaufnahmen herangezogen, die uns heute noch beeindrucken. Selbst finde ich sie immer etwas reif und matronenhaft. Mir gefällt das. Ich vermerke diesen Eindruck nicht als Kritik. Sie war mir stets die Frau Kammersängerin. Ist sie ein Weltstar gewesen, wie es noch Harald Kral im Titel dieses Threads formulierte? Das war sie wohl dann doch nicht, auch ihrem künstlerischen Wesen nach nicht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold!

    Ist sie ein Weltstar gewesen, wie es noch Harald Kral im Titel dieses Threads formulierte? Das war sie wohl dann doch nicht, auch ihrem künstlerischen Wesen nach nicht.

    Ich habe sie gelegentlich als Einspringerin an der Städtischen Oper Berlin gehört. Auf die Idee, dass sie ein Weltstar sei, bin ich beim besten Willen nicht gekommen. Aber manchmal sind solche Überschriften auch einfach wichtig für das Marketing eines Threads.
    Ich habe gerade erlebt, dass ein Thread mit einem Namen und einem trockenen Hinweis auf die Herkunft der Künstlerin. keinen Hund hinter dem Ofen hervorlockt. Hätte ich im Titel schon angedeutet, die Dirigentin würde den "Grünen Hügel" Bayreuth "stürmen", hätte der Thread sicher mehr Aufmerksamkeit gefunden. Das hätte vielleicht die Opernliebhaber in ihrer Retrotopie aufgeschreckt.


    Pass auf Dich auf und bleib gesund!


    Beste Grüße

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Rheingold!

    Lieber Carlo!

    Clara Ebers hat mehr Tondokumente hinterlassen als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Wie zu ihrer Zeit üblich, entstanden sehr viele Aufnahmen in den Rundfunkanstalten. Sie lagern dort im Archiv und haben nur teilweise das Licht der Öffentlichkeit erblick.

    Leider habe ich keine näheren Angaben zur Rundfunksendung der Oper „Das geheime Königreich“

    Beim NDR gibt es eine Studio-Aufnahme von Ernst Krenek "Das geheime Königreich" , Märchenoper op.50.

    Durch Zufall habe ich eben einen Mitschnitt davon in meinem Archiv gefunden.
    Da ist auch ein Gespräch von Gabriele Wirth mit Clara Ebers drauf.


    Der König – Hans-Herbert Fiedler

    Die Königin – Clara Ebers

    Der Narr – Horst Günther

    Der Rebell – Naan Pöld

    Drei singende Damen – Anneliese Rothenberger, Käthe Maas, Wilma Pleis

    Zwei Revolutionäre – Fritz Göllnitz, Sigmund Roth

    Ein Wächter – Joshard Daus

    NDR Chor

    Hamburger Rundfunkorchester

    Leitung – Max Spitz

    Datum ??


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Lieber 'Caruso41',


    herzlichen Dank für Deinen Beitrag Nr. 25! (Der Dirigent dürfte aber Hermann Spitz sein, der beim NDR nicht nur einige 'avantgardistische' Opern aufnahm, sondern dort unter dem Namen 'Harry Hermann' auch für die 'gehobene Unterhaltungsmusik' zuständig war.)


    Inzwischen habe ich noch einige Tondokumente von Clara Ebers gefunden, die ich demnächst hier nennen werde.


    Carlo

  • Inzwischen habe ich noch einige Tondokumente von Clara Ebers gefunden, die ich demnächst hier nennen werde.

    Darauf, lieber Carlo, freue ich mich. Und ich bin sehr gespannt.


    Mit allen diesen Arien hätte die 'Eterna' leicht ein LP-Recital zu Ehren von Clara Ebers füllen können!

    Ich möchte auf Deinen Beitrag mit der Aufzählung von 17cm-Platten zurückkommen. Wenn ich es richtig sehe, sind diese Platten in der frühen Zeit von Eterna erschienen. Damals war sie sehr beliebt und weit verbreitet. Sie waren im Vergleich zu Langspielplatten, die vielfach als Luxus galten, auch preiswert. Meine Eltern hatten einige davon. Und ich hörte sie also schon mit Freude als Kind. Da setzt man sich wirklich feierlich vor den Plattenspieler und hörte sie sich sich. Das genügte. Aus der retrospektiven Sicht des Sammlers natürlich nicht. ;)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Carlo!

    herzlichen Dank für Deinen Beitrag Nr. 25! (Der Dirigent dürfte aber Hermann Spitz sein, der beim NDR nicht nur einige 'avantgardistische' Opern aufnahm, sondern dort unter dem Namen 'Harry Hermann' auch für die 'gehobene Unterhaltungsmusik' zuständig war.)

    In der HörZu stand Max Spitz. Das habe ich seinerzeit ausgeschnitten, als in der Sendereihe DA CAPO die Aufnahme gebracht wurde. Gehört habe ich sie seither nicht mehr. Werde ich aber mal tun. Vielleicht habe ich ja die Ansage seinerzeit mitgeschnitten.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • (Der Dirigent dürfte aber Hermann Spitz sein, der beim NDR nicht nur einige 'avantgardistische' Opern aufnahm, sondern dort unter dem Namen 'Harry Hermann' auch für die 'gehobene Unterhaltungsmusik' zuständig war.


    In der HörZu stand Max Spitz


    Ohne Absicht, noch mehr Verwirrung stiften zu wollen! ;) Ihr Lieben, in meinem Bestanden findet sich eine Produktion der Funkoper "Das Ende einer Welt" des NWDR. Sie wird dem Beizettel zufolge von Hermann Spitz geleitet, einer alternativen Quelle zufolge von Harry Hermann Spitz. Die Ebers wirkt darin allerdings nicht mit.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Da hat die "Hör zu" zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen!


    Das 'Max' bezieht sich wohl auf den jahrelangen Chorleiter des NDR. Max Thurn, und das 'Spitz' auf Hermann Spitz.


    Carlo

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose