Georges Prêtre - Meine liebsten Aufnahmen

  • Gorges Prétre wat schon immer irgendwie mit Wien verbunden - schließlich war er 1986 -1981 "Erster Gastdirigent" der Wiener Symphoniker , den Titel "Chfdirigent" lehnte er ab. In einem Interview bezeichnete er sich als mit den "Wiener Symphonikern" als "verlobt", denn "verheiratet" wolle er mit keinem Orchester sein.


    Vielleicht ist es das was diesem herausragenden Dirigenten letztlich gefehlt hat um "in aller Munde" zu sein wie einst Karajan oder Solti.
    Berühmt ist er jedoch schon seit langem. Er gilt als Dirigent mit französischem Kernrepertoire - metwas, das er selber nicht gerne hört.


    Bei Tamino gibt es bit dato keinen eigenen Thread über ihn, was irgendwie verwunderlich ist, er hat zahlreiche Weltklasseorchester dirigiert, diverse Posten an Opernhäusern bekleidet und mehr Schallplattenaufnahmen gemacht, als ich vermutet habe.


    Spätestens heute, niach seinem zweiten Auftreten in einem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, das mit "standing Ovationas" (auch bei einem Neujahrskonzert nicht üblich) endete
    sollten wir und etwas näher mit diesem Dirigenten und seinem eleganten Stil zu dirigieren etwas näher befassen. Der ORF - Kurzfilm über Pretres Lebenslauf - hervorragend gemacht übrigens - trug den bezeichnenden Titel: Georges PRÈTRE - Dirigent und Grandseigneur.
    Die Wiener Neujahrskonzerte sind ja - entgegen der allgemeinen Anschauung n- nicht leicht zu dirigieren. Viele große Dirigenten sind hiebei - auf hohem Niveau gescheitert (obwohl darüber natürlich höflich geschwiegen wird) PÜretre jedoch vermag das Wunder zu volbringen, das Wienerische Flair zu erhalten UND französiche Eleganz hinzuzufügen. Ein Spagat.....


    Kommen wir zum eigentlichen Thema unseres Threads:


    Welche Aufnahmen unter Prétre zählen zu Euren Lieblingsaufnahmen ??



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Recht viel habe ich von Prêtre noch nicht gehört. Live habe ich mal mit den Wiener Symphonikern eine Achte und ein anderes Mal eine Neunte Bruckner (und das Te Deum) erlebt und war beide Male über die Maßen beeindruckt und beglückt. Beide Neujahrskonzerte haben mich überzeugt, und eine meiner Lieblings-Carmen ist diese da:

    Großartig Callas, Gedda und die Ensemble-Szenen.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.


  • Georges Pretre ist nicht zuletzt ein Spezialist für die Musik von Francis Poulenc.


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Es gab mal eine Fernsehaufzeichnung "Frühling in Wien"; Georges Prêtre dirigierte Walzer und Ballettmusiken; die Wiener Symphoniker spielten - der "Kaiserwalzer zumal ist mir unvergeßlich; aber auch La Valse.


    Prêtre zuzuschauen war ein Genuß für sich.

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Hallo,


    gerne höre ich mit Pretre :


    Lucia di Lammermoor mit Moffo und Bergonzi
    Tosca mit Callas und Bergonzi
    La Traviata mit Caballe und Bergonzi
    Werther mit Los Angeles und Gedda
    Capriccio mit della Casa, Kmennt und Wunderlich
    Faust mit Freni und Domingo
    Sinfonie fantastique mit den Wiener Sinfonikern


    Die bisherigen Neujahrskonzerte (in drei Jahren 2 mal) waren auch nicht schlecht!



    Grüße aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Georges Pretre ist beim französischen Ouvre voll "zu Hause".
    :yes: Wie WolfgangZ schon schrieb (Frohes neues Jahr 2010 !), gehören auch seine Poulenc-Aufnahmen zu meinen Liebsten.


    **** Bei mir die Werke auf dieser EMI-Doppel-CD:
    Besonders hervorzuheben das Konzert für 2Klaviere mit Poulenc selbst an einem Klavier; sowie ganz toll das Concert champetre.



    Les Biches; Bucolique; Pastourelle; Matelote provencale; Les Maries de la Tour Eiffel (Ausz.); Les Animaux modeles; Sinfonietta; 2 Marches et
    un intermede; Concert champetre f. Cembalo &
    Orchester; Konzert f. 2 Klaviere
    EMI, ADD



    **** Sehr gut auch die fabelhafte EMI-Aufnahme von Roussels Balletten:



    Bachus et Ariane, Das Fest der Spinne
    EMI, DDD




    Im Dezember 2009 lief auf ARTE eine TV-Doku über Pretre. Dort wurde ein Ausschnitt von Proben zu Schubert Sinfonie Nr.2 gezeigt. Das sah und hörte sich sehr spannend und kompetent an - schade das es davon keine CD gibt. Überhaupt fehlt bei Pretres CD-Auswahlprogramm so einiges (um nicht zu sagen fast alles).



    8o Aber es gibt auch Entäuschungen mit Pretre:
    Seine EMI-Aufnahme der Berlioz-Symphonie fantastique mit den Wiener Sinfonikern hatte ich mal besessen. Er gestaltete die Fantastique als ein vollkommen neues Werk, mit ungewöhnlichen Abweichungen von allen anderen Aufnahmen; mir hat diese Eigenbrödelei überhaupt nicht gefallen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Liebe Taminos !




    Maestro GEORGES PRETRE wird mit sehr vielen seiner zahlreichen Aufnahmen in Deutschland sträflich vernachlässigt .


    Sein diesjährige s Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker hat bei diesen sicherlich nicht leicht zusammenzustellenden und zu formenden Eriegnissen wie 2008 bewiesen , welch ausserordentlich charismatische Persönlichkeiz der jetzt 85jährige französische Meisterdirigent geblieben ist .


    Höchstmass an Musikalität , sehr direkte uneitle Einheit mit dem orchster , ein Zurücknahmen seiner selbst um der kompositionen willen . Das war und ist Pretre gewesen und geblieben .


    Es gibt mehrere herausragende Aufnahmen :


    SAMSON et DELILA :


    a) Gorr , Vickers , Blan ,


    b) Cossotto , Robert Massard


    - beide höchst empfehelnswert - ;


    LES TROYENS


    mit Régine Créspin .


    Lange Zeit war diese Referenzaufnahme vergriffen ( neben der frühen mit Sir Colin Davis ) ;



    LA DAMNATION DE FAUST



    mit M. Horne und N. Gedda ;


    LUCIA DI LAMMERMOOR


    mit Anna Moffo , Carlo Bergonzi und Mario Sereni ( RCA ) ;


    WERTHER


    mit der grossen de los Angeles und dem kongenialen N. Gedda ( EMI ) ;



    FAUST


    von Gounod in einer beeindrucklenden Wiedergabe ;


    LES CONTES D' HOFFMANN


    mit Domingo , Serra , Baltsa - DVD ! - :




    CAPRICCIO


    von R. Strauss alleine wegen der unvergleichlichen Lisa della


    Casa ( ORFEO ) ;



    Georges P r e t r e gilt wie Munch , Martinon , Leibowitz , Markevitch oder Ansermet als Spezialist für Kompositonen französischer Komponisten .


    Wer Pretres Interpretationen von Werken von vor allem Francis POULENC ( etwa Orchester- und Chorwerke ) und seine Interpretationen von SAINT - SAENS kennt ( hier etwa die herausragende Interpretation von "Le carnaval des animaux" mit Aldo CICCOLINI und Alexis WEISSENBERG in ihrer einigen mir bekannten gemeinsamen Aufnahme für EMI ) oder dessen Symphonien sowie die Werke von MILHAUF kennt , der wird durch Pretres Zugang vielleicht auch selbst ein Interese bekommen , sich näher mit diesem musikalischen Schaffen näher zu befassen !



    Als " p r o b l e m a t i s c h " wurden schon seit ihrer Entstehung zwie Pretre - Aufnahmen bezeichnet :


    CARMEN


    wegen Maria Callas ( 1964 ; Paros ) .


    Die sinstige Besetzung der Progagonisten ist erstklassig : der stimmschöne Nicolai Gedda , dem die dramtischen momente als Jo´se leider im Vergleich Zu Franco Corelli oder auch der sehr guten deutschen Aufnahme mit Rudolf Schock ( dazu sehr ausführlich : "Die Zeit" , 1965 ) . Ein e grossartige Andrea Guiot als Micaela und einem stimmgewaltigen und doch sehr differenzierend singenden Robert Massard als Escamillo . Ein im übrigen grossartigen Chor der Pariser Oper .


    Dies e Produktion war im wesentlichen aus der damaligen Repertoireeinspielung von "Carmen" im Palais Garnier hervorgegangen . Eine höchst beeindruckende Leitung dieses renommierten Hause . Fedda und eben Madama Callas wurden "eingewchselt . Albert Lance , der "Haustenor" des Palais Garnier war schon in der Routinevorstellung fablos als Darsteller , stimmlich fast eindimensional eintönig pharsierend .


    Nicoali Gedda - warum auch immer - hat jahrzehnte später in seine r sehr selbstgefälligen Autobiographie nachlesbar ausgerechnet diese Aufnahme mit ihm selbst völlig zerrupft wegen Maria Callas .


    Dann hätte der Wahl-Genfer Gedda von vornherein auf die Rolle verzichten sollen und sich seiner eigenen sich immer mehr abzeichnenden Domäne , der Operette zuwenden sollen .


    Eindeutig bleibt : Die Interessenten haben dies e Aufnahme an letzter Stelle wegen Gedda gekauft . Madama Callas hätte an ihrer Seite sehr viel lieber Franco Corelli gehabt , dem sie stets voll vertrauenen konnte .
    Ich war beim Erscheine dieser Ausgabe der "Zeit" damals bei Verwandten in Wien und erinnere mich sehr genau , wie hitzige geradezu die Karajan - "Carmen" und die Pretre - "Carmen" diskutiert wurden mit ganz ergebnisoffenen persönlichen Meinungen im übrigen trotz des eindeutigen "Heimvorteils " von Karajan , Corelli , L Price usw. .



    TOSCA


    in einer der berühmten späten Aufnahmen der Callas mit einem stimmlich glänzenden Carlo BHergonzi und dem im Vergleich zu Gobbi nicht so zynischen Mario Sernei als Scarpia . Pretres Dirigat geht sehr auf Maria Callas Schwächen ein . Er gestaltet auch dieses "Tosca" zu einem musikalischen Meisterdrsama .



    RACHMANINOV KLAVIERKONZERT NR. 3 D - MOLL



    Diese Aufnahme mit Alexis Weissenberg ( in seiner auf Tonträger festgehaltenen besten , weil zwingendsten Interpretation neben der mit Ozawa und dem Boston Symphony Orchestra ) und einem fantastischen Chicago Symphony Orchestra ( u.a. in "Les Introuvables de Alexis Weissenberg" , EMI, 2004 ; 4 - CD - Set ) ist immer noch eine
    d e r Interpretation unter den inzwischen fast 200 verschiedenen Einspielungen .



    SYMPHONIE FANTASTIQUE



    Zwei Versionen gibt es .


    a) Die mit den sehr überzeugenden Wiener Symphonikern ( Decca ) , die als eher "konventionell" ( Zitat 9 beschreiben werden und die



    b) mit dem Boston Symphony Orchestra . Hier hören wir Unterschiede vor allem in der inneren Spannung .
    Diese hier ist die dramtischere Deutung .



    Es gäbe noch einige Aufnahmen hinzuzufügen .


    Beste Grüsse




    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Auch ein frohes neues Jahr an meinen Namensvetter "teleton" aus Bonn!


    Ich kenne und mag die von Dir genannten Poulenc-Aufnahmen mit Pretre, wollte Dir aber durch das Posten einer Vokal-CD alle Möglichkeiten offenhalten ... ;):P


    Und damit ich in diesem Beitrag auch noch was Intelligentes schreibe:


    Beim gestrigen Neujahrskonzert wurde mir irgendwie klar, warum Pretre gleichermaßen Poulenc schätzt wie Johann Strauß - den ich schon mal gerne höre, obwohl er keine so große Rolle in meinem musikalischen Dasein spielt. Seine so unverwechselbar französische Auffassung integriert auch beim Walzerkönig das Moment, das Poulencs Musik quasi definiert, jene Mischung aus Lausbubencharme und Melancholie.


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo zusammen,


    ich habe leider nur zwei Aufnahmen mit Prêtre:


    - Massenet, Werther, mit der fabelhaften Victoria de los Angeles als Charlotte. Eine der Referenzen unter den Aufnahmen dieses Werkes, wohl die einzige Referenz unter den Stereo-Aufnahmen.


    - Verdi, La Traviata. Empfehlenswert wegen Monserrat Caballé in der Titelpartie! Ich hätte der Sängerin nicht zugetraut, den großen Monolog am Ende des 1. Aktes ('E strano' samt Cabaletta 'Sempre libera') mit einer solchen Leichtigkeit abzuliefern. Für mich übertrifft sie Scotto, Cotrubas und Gheorghiu bei weitem.


    Der Schwachpunkt der Aufnahme ist leider Prêtre. Es ist gelingt ihm gerade soeben, das Ensemble im ersten Bild des 1. Aktes zusammen zu halten, wobei es im Vorspiel dieses Bildes (Allegro brillantissimo e molto vivace - ich meine nicht das Preludio) schon arg rhythmisch scheppert.


    Völlig verschenkt wird der Höhepunkt des ersten Bildes im 2. Akt, der Ausbruch 'Amami Alfredo' mit der großen Liebesmelodie, die bereits im Preludio zum ersten Akt erklingt. Keine Vorbereitung des Höhepunktes, kein Spannungsaufbau ... eine Melodie unter vielen ...


    Insofern ist dieser Beitrag ist diesem Thread leider fast deplatziert, unter Überreizung des Titels "Meine liebsten Aufnahmen mit Prêtre" geht es wegen Caballé gerade noch durch. Mein Votum im gefühlten Sinne des Threads gilt aber dem Werther von Massenet mit de los Angeles.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Dirigent Prêtre sagt bis Dezember alle Termine ab


    Der 90-jährige Maestro hat sich den Oberschenkelknochen gebrochen. Er hätte mit den Wiener Philharmonikern in der Scala und im Musikverein dirigieren sollen.



    Der französische Stardirigent Georges Prêtre muss aus gesundheitlichen Gründen bis Dezember all seine Termine absagen, darunter ein am 15. Oktober geplantes Konzert der Wiener Philharmoniker an der Scala und ein am 19. Oktober geplanter Auftritt im Wiener Musikverein. Dies teilte die Scala am Dienstag mit.


    Der Maestro, der am 14. August seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte, sei im Juni gestürzt und habe sich dabei den Oberschenkelknochen gebrochen. Medizinische Kontrollen ergaben, dass sich der Dirigent weiteren Therapien unterziehen müsse, um die Mobilität des Beins zurückzuerlangen. Prêtre müsse daher bis Ende Dezember all seine Termine absagen, so die Scala.


    Der Franzose hätte unter anderem am 23. und 25. November Massenets Werther an der Scala dirigieren sollen. Dieser Auftritt, sowie die anderen Konzerte an der Scala und in Wien waren im Rahmen von Feierlichkeiten anlässlich des 90. Geburtstages Prêtres geplant.
    Im März soll Prêtre wieder auf den Beinen sein


    Bestätigt wurden dagegen Prêtres an der Scala geplante Konzerte am 16., 18. und 21. März 2015, bei denen das Orchester des Mailänder Opernhauses Anton Bruckners achte Symphonie aufführen wird. "Prêtre bittet um das freundliche Verständnis des Publikums in Mailand und Wien", hieß es in der Presseaussendung.


    (APA)


    Quelle: diepresse.com

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Na, dann wünschen wir dem Maestro mal gute Besserung. In dem Alter ist ein Oberschenkelhalsbruch keine Trivialität.


    Zur Eingangsfrage:






  • Der große französische Dirigent Georges Prêtre ist nicht mehr. Er verstarb heute, im 93. Lebensjahr stehend, in Navès, Département Tarn, Frankreich. Im Forum wurde andernorts bereits darauf hingewiesen. Ein charismatischer Grandseigneur, der sich nie in den Vordergrund drängte, ist von uns gegangen.


    Prêtre, der 2008 und 2010, bereits hochbetagt, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker leitete — nicht wenige zählen diese zu den besten Neujahrskonzerten überhaupt, auf einer Stufe stehend mit Karajan und Kleiber —, sollte indes nicht nur deswegen in Erinnerung bleiben. Sein Debüt erfolgte vor über 70 (!) Jahren, 1946 an der Oper von Marseille. Er war u. a. Generalmusikdirektor der Pariser Oper (1970/71), Erster Gastdirigent (faktisch Chefdirigent) der Wiener Symphoniker (1986—1991) und Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart (1996—1998). Einen besonderen Ruf hatte er gerade auch als Operndirigent (er galt als der Lieblingsdirigent von Maria Callas, mit der er auch Aufnahmen machte).


    Noch im letzten Oktober trat der am 14. August 1924 in Waziers bei Douai, Frankreich, geborene Prêtre in Wien auf. Das Konzert wurde glücklicherweise mitgeschnitten und umfasste u. a. Beethovens "Egmont"-Ouvertüre. Eine prachtvolle, majestätische Darbietung, die m. E. sogar noch Klemperers übertrifft. Es handelt sich womöglich um Prêtres letzte Aufnahme.



    Ich verweise auf einen lesenswerten Artikel von Wilhelm Sinkovicz in der "Presse".


    R. I. P.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe auch im RIP-Thread auf seine referenzwürdige Traviata hingewiesen:



    R.I.P.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Bitte im Titel des Threads die Schreibweise des Familiennamens richtigstellen. Er schreibt sich mit Accent circonflexe Prêtre. Danke!

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich besitze von Prêtre lediglich 2 CDs, was allerdings damit zusammenhängt, daß ich kaum französisches Repertoire in meiner Sammlung habe. Meine favorisierte Aufnahme ist jene mit den Wiener Symphonikern, die ich hier - noch mit dem Originalcover - einstelle (die Aufnahme ist gestrichen, eine Verlinkung nicht mehr möglich) Wenn ich mich richtig erinnere bekam sie bei ihrem Erscheinen sogar einen Stern bei FONO-FORUM. Unser verstorbenes EX-Mitglied Frank Georg Bechyna hat dieser Aufnahme in Beitrag Nr 7 einige Zeilen gewidmet.



    Ich war verwundert über die Bezeichnung "Erster Gastdirigent", denn Pretre WAR Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Ich habe auf der Website des Orchesters recherchiert und habe folgendes gefunden:
    "Georges Prêtre, formal von 1986 -1991 Chefdirigent des Orchesters, bevorzugte die Bezeichnung „Erster Gastdirigent“ für seine Tätigkeit".


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die sehr beachtliche Einspielung der Fantastique (ein dezidierter Sammler des Werks in einem englischsprachigen Forum zählte sie zu seinen Favoriten) ist nach wie vor in einer preiswerten Reihe erhältlich. Weiterhin habe ich mit dem Dirigenten noch Samson und Dalila (EMI) und die ersten beiden Sinfonien von Saint-Saens.


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Schlimm, das letzte Jahr. Die großen Alten, die etwas wirklich zu sagen hatten, sterben alle der Reihe nach weg! :( Wirklich Top ist Pretre z.B. als Partner von Alexis Weissenberg bei Rachmaninow 3 - Bernstein kann man da im Vergleich vergessen!


    Schöne Grüße
    Holger


  • Bei seinem zweiten (und leider letzten) Neujahrskonzert in Wien im Jahre 2010 dirigierte Georges Prêtre den vielleicht besten Donauwalzer, den ich jemals gehört habe. Er lässt sich mehr Zeit als bei seinem ersten Auftritt 2008 (über 11 Minuten) und setzt sehr gekonnt durch geniale Rubati eigenwillige Akzente. Französische Eleganz trifft Wiener Walzerseeligkeit. Kaum zu übertreffen! :hail:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Prêtres letztes Konzert an der Scala: ein Vermächtnis



    Ein echtes Vermächtnis wurde kürzlich von der DG veröffentlicht: Georges Prêtres letztes Konzert an der Mailänder Scala vom 22. Februar 2016, vor genau vier Jahren und nicht einmal elf Monate vor seinem Ableben. Auf dem Programm standen Beethovens Egmont-Ouvertüre, gefolgt von Verdis Ouvertüre zu La forza del destino, der Barcarolle aus Hoffmanns Erzählungen von Offenbach und dem Boléro von Ravel. Als Zugabe gab es noch den Cancan aus Offenbachs Orpheus in der Unterwelt. Allein schon der Boléro ist die Anschaffung absolut wert. Es ist fast, als hörte man das Stück zum ersten Male. Ungemein differenziert in der Dynamikabstufung, wahrhaftige französische Eleganz ausstrahlend. Sehr stark auch die beiden Ouvertüren, anrührend die Barcarolle. Sogar dem Gassenhauer Cancan entlockt Prêtre unerhörte Töne, da verzeiht man auch das anfängliche Mitklatschen des elektrisierten Publikums. Die sonstigen Nebengeräusche halten sich in einem vertretbaren Ausmaß. Trotz seiner damals fast 92 Jahre keine Ermüdungserscheinungen. Das Orchestra Filarmonica della Scala spielt traumhaft. Absolute Empfehlung in allen Belangen. :hail:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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