Eine heikle Sache:
Zum einen wünschen die Klassikfreunde "neuen Wind" in der Klassikszene, ist er aber da, dann beäugt man ihn kritisch.
Gemeint sind hier vor allem die jungen Interpreten, die sich einem Publikum und einer Kritikerschar stellen müssen, die teilweise von sich behauptet, Franz Liszt noch persönlich gehört zu haben (Übertreibung - trifft aber den Kern der Sache)
Dann gibt es noch die Tonträgerlobby, welche mittels vieler Tricks dem Publikum ein geschöntes und vor allem charismatisches Bild ihrer neuen Jungstars (oft sind es nur Sternschnuppen) vermitteln möchte.
Die PR Maschinerie schreckt eigentlich vor gar nichts zurück, wenn es darum geht einen neu gekürten "Kassenmagneten" ins rechte Licht zu setzen, da werden Ähnlichkeiten mit Karajan, Caruso, der Callas und meinetwegen mit Cortot oder Schnabel erfunden, die es niemals gegeben hat und auch niemals geben wird.
Die neuen Künstler müssen gegen ein Jahrhundert Schallplattenaufzeichnung und ihre Stars antreten und nicht selten scheitern sie.
Ein kritisches Publikum liest minuziös alle ihnen zugeschriebenen Attribute - und zerpflückt sie.
Was aber, wenn der PR gepushte Künstler TATSÄCHLICH gut ist ?
Wird das vom Publikum heutzutage noch bemerkt ? Oder scheitert der Interpret an einer gut gemeinten aber falsch inszenierten Werbekampagne - die einfach wenig Wert auf die Vermittlung wirklicher Stärken des Interpreten, sondern in erster Linie auf optimale Vermarktung in Bezug auf eine angepeilte Zielgruppe Wert legt ??
Wie gut sind die jungen Künstler wirklich ?
Und wie urteilssicher das heutige Publikum ??
mfg aus Wien
Alfred