William Steinberg – Ein Deutscher in Übersee

  • Noch so ein Dirigent, der viel zu wenig präsent ist im kollektiven Bewußtsein:


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    William Steinberg (1. VIII. 1899 Köln–16. V. 1978 New York City), gebürtig eigtl. Hans Wilhelm Steinberg.


    Steinberg, selbst Jude, emigrierte 1936 in die USA.


    Stationen seiner musikalischen Laufbahn:


    1924 Assistent an der Kölner Oper unter Klemperer
    1925–1929 Musikalischer Leiter der Prager Staatsoper
    1929–1933 Erster Kapellmeister an der Frankfurter Oper
    1936–1938 Chefdirigent des Palestine Symphony Orchestra
    1945–1952 Chefdirigent des Buffalo Philharmonic Orchestra
    1952–1976 Chefdirigent des Pittsburgh Symphony Orchestra
    1958–1960 Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra
    1969–1972 Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra


    Von seinen Aufnahmen ist die wohl bekannteste folgende:



    Ferner:


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    Es scheint sogar erstaunlich viele Aufnahmen unter Steinberg zu geben, so einen kompletten Beethoven-Zyklus (der aber nur teilweise auf CD erschienen ist) und Tschaikowskys späte Symphonien (wo ich auch nur die VI. auf CD finden kann).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Joseph II


    William Steinberg ist mir ein Begriff. Die Einspielung der DGG von gustav Holsts Planeten stammt noch aus LP- Zeiten. Genau die gleiche Einspielung des Reißers hatte ich mir damals unter der Vielzahl von Angeboten herausgesucht.


    :angel:


    Nach langer Zeit habe ich vergessen, wie ich Bilder einfügen muss. Kannsr Du mir den Link mal rüberschicken wie das geht - unter F.A.K, habe ich nichts gefunden.


    Danke
    Engelbert

  • Hallo,


    Aufnahmen mit William Steinberg finde ich immer eine Überlegung wert - ich besitze als LPs

    - die schon genannten Holst-Planeten (eine der Spitzenaufnahmen auch aufnahmetechnisch erste Sahne, sehr knackig im Tempo, aber es wirkt überhaupt nicht gehetzt),
    - die große C-dur-Sinfonie von Schubert (müsste ich mal wieder hören, um etwas Vernünftiges darüber zu sagen, ich glaube, sie war gut, aber nicht herausragend), ebenfalls mit dem Boston Symphony
    - die Sechste von Bruckner
    - eine wieder absolut hervorragende Aufnahme der "Mathis"-Sinfonie und der Bostoner Sinfonie von Hindemith (in der Klasse der Holst-Aufnahme, ebenfalls bei DGG erschienen), die gibt es in einer anderen Aufmachung offenbar noch:



    - und die beiden Violinromanzen von Beethoven mit dem RCA Victor Symphony Orchester (auf CD in der Heifetz-Edition der RCA erschienen). Hier liegt der Akzent natürlich auf dem Geiger.


    Danke für den Thread, ich bin auf weitere Empfehlungen gespannt!


    Gustav Theodor

    "Nur in der Gesellschaft wird es interessant, Geschmack zu haben."
    Immanuel Kant

  • Leider vermisse ich hier Informationen über den Opern-Dirigenten William Steinberg. Als er 1938 von Arturo Toscanini aus Palästina in die USA geholt wurde, hat er - besonders an der MET, viele Opern dirigiert, und auch später hat er, nicht nur an der MET, immer wieder Opern gemacht. Unsere CD-Vertragspartner geben da nichts her, nicht einmal den legendären "Parsifal" zum 75. Geburtstag des Maestro.


    Besetzung:
    Dirigent: William Steinberg
    Metropolitan Opera Orchestra
    Metropolitan Opera Chorus
    Amfortas: Thomas Stewart
    Gurnemanz: John Macurdy
    Klingsor: Morley Meredith
    Knappe: Douglas Ahlstedt
    Knappe: Charles Anthony
    Kundry: Janis Martin
    Parsifal: Jess Thomas
    Titurel: James Morris
    (Aufnahme 1974)


    Zu LP-Zeiten gabe es bei RCA Camden legendäre Aufnahmen aus den 40er Jahren von Tannhäuser und Tristan, ferner einen Othello aus San Francisco. Berühmt waren auch eine AIDA aus der Met mit Tucker und Nilsson (1965).


    In meiner Sammlung befindet sich nur eine Gesamtaufnahme des "Hoffmann" aus Köln von 1960 - als er in dieser Zeit zwischen London und Pittsburgh pendelte, war er ab und zu in seiner Heimatstadt (beim WDR) zu Gast. Aus dieser Zeit gibt es auch noch eine Aufnahme von Berlioz' "La damnation de Faust".


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald :



    als bekennender Verehrer von William STEINBERG möchte ich darauf hinweisen, dass es auch durch Internethändler lange Zeit fast keine Aufnahme von William Steinberg gab !


    Ausnahme : Beethoven sehr eindringlich diriegierte 7te Symphonie in der Kopplung mit dem 5ten Klavierkonzert mit dem sehr guten Rudolf FIRKUSNY , der ebenfalls sehr viele Jahre in den USA vor allem spielte , unterrichtete und in hochkarätigen Jurys war .


    Die finanziell ( sehr ) notleidende E M I scheint nun die Archivbestände für sehr viel Geld pro CD abzuverkaufen . Was die EMI kaum retten wird .


    Mein T i p p : Wer es kann , der sollte Steinbergs Brahms , seinen Beethoven unbedingt kaufen .


    OPERN-Aufnahmen gibt es wohl schon seit der CD - Ära nur noch
    auf LPs in Deutschland ( als Sammlerstücke antiquarisch ) .


    Beste Grüsse



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Engelbert
    Nach langer Zeit habe ich vergessen, wie ich Bilder einfügen muss. Kannsr Du mir den Link mal rüberschicken wie das geht - unter F.A.K, habe ich nichts gefunden.


    Danke
    Engelbert


    Hallo Engelbert,


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    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Bereits vor einem halben Jahr ist eine Steinberg-Box seiner (fast) kompletten EMI-Aufnahmen (20 CDs) erschienen (Tschaikowskijs 5. fehlt), die geradezu hymnische Rezensionen erhielt:



    Beethoven: Symphonien Nr. 3, 5-8;Klavierkonzert Nr. 5;
    Violinkonzert op. 61
    +Brahms: Symphonie Nr. 1;Klavierkonzert Nr. 1;Violinkonzert
    op. 77
    +Haydn: Symphonie Nr. 94 "Mit dem Paukenschlag"
    +Dvorak: Violinkonzert op. 53
    +Bruch: Violinkonzert Nr. 1
    +Mendelssohn: Symphonien Nr. 3 & 4;Violinkonzert op. 64
    +Glausnow: Violinkonzert op. 82
    +Wolf: Italienische Serenade für Orchester
    +Bruckner: Symphonie Nr. 4
    +Händel: Wassermusik
    +Elgar: Enigma Variations op. 36
    +Vauhan Williams: Tallis-Fantasia;Five Tudor Portraits
    +Glinka: Kamarinskaya
    +Mussorgsky: Eine Nacht auf dem kahlen Berge
    +Rimsky-Korssakoff: Der Goldene Hahn-Suite;Scheherazade
    +Prokofieff: Symphonie Nr. 1;Marsch aus "Liebe zu den drei
    Orangen"
    +Borodin: Polowetzer Tänze
    +Mahler: Symphonie Nr. 1
    +Wagner: Siegfried-Idyll;Orchesterstücke aus
    Meistersinger, Parsifal, Götterdämmerung, Tristan
    +Mozart: Symphonie Nr. 40;Serenade Nr. 13 "Kleine Nachtmusik"
    +Bloch: Concerto grosso Nr. 1 für Klavier & Streicher
    +J. Strauss II: Acceleration-Walzer;Pizzicato-Polka;
    Perpetuum mobile;Tritsch-Tratsch-Polka
    +Schubert: Symphonien Nr. 2 & 8
    +Rachmaninoff: Symphonie Nr. 2
    +Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6;Streicherserenade op. 48;
    Capriccio italien;Slawischer Marsch;Violinkonzert op. 35
    +Ravel: La Valse;Pavane pour une infante defunte;Bolero
    +Strawinsky: Le Sacre du Printemps
    +Strauss: Till Eulenspiegel;Tod und Verklärung;Don Juan;
    Rosenkavalier-Suite
    +Toch: Symphonie Nr. 3
    +Hindemith: Mathis der Maler-Suite
    Nathan Milstein, Leonard Pennario,
    Pittsburgh SO, William Steinberg


    Künstler:
    Label: EMI, ADD, 1952-1961


    Daneben gibt es von Steinberg noch etliche Live-Mitschnitte in Stereo, die offensichtlich bis dato nicht offiziell veröffentlicht worden sind:


    - Bruckners 5., 1978 mit dem BRSO
    - Bruckners 6., 1970 mit dem Boston SO
    - Bruckners 7., 1971 und 1974 mit dem Boston SO
    - Bruckners 8., 1968 mit dem Chicago SO, 1976 mit dem Cleveland Orchestra
    - Mahlers 7., 1971 mit dem Boston SO
    - Mahlers Lied von der Erde, 1970 mit dem Boston SO (Forrester, Vickers)


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joesph,


    die Aufnahme wollte ich zu William Steinbergs Todestag auch vorschlagen, zumal er da eines meiner beiden "Hausorchester" dirigiert, das Kölner RSO. Zum anderen, dem Gürzenich-Orchester, fahre ich am Sonntagmorgen, um einem Beethoven-Konzert zu lauschen, das die Zweite und die Achte unter der Leitung von James Gaffigan bringt, "unterbrochen" vom Violinkonzert von B. A. Zimmermann. Aber nun zurück zu William Steinberg, der am 16. Mai 1978 starb. In Köln hat er auch die Missa Solemnis dirigiert:



    Heute ist sein 37. Todestag.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Heute möchte ich an William Steinbergs Geburtstag erinnern. Er wurde am 1. August 1899 geboren. Zu seinem Geburtstag habe ich heute Bruckner ausgesucht:



    Heute ist die 116. Wiederkehr seines Geburtstages.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Gemessen an seiner Bedeutung, ist William Steinberg (1899—1978) (in Europa) noch immer zu wenig im kollektiven Bewusstsein verankert. In Amerika sieht das ein wenig anders aus, auch wenn er dort wohl nicht ganz den Bekanntsheitsgrad von George Szell oder Eugene Ormandy hat. Inbesondere als Musikdirektor des Pittsburg Symphony Orchestra (1952—1976) hat er Großes geleistet und das Orchester ganz ohne Frage weit nach vorne gebracht. Daneben leitete er zeitweise noch andere Klangkörper. Als Chefdirigent stand er dem London Philharmonic Orchestra zwischen 1958 und 1960 vor, als Musikdirektor dem Boston Symphony Orchestra zwischen 1969 und 1972. Letztere Station als Chef eines der "Big Five" darf wohl als sein später Karrierehöhepunkt gelten. Beide Male zwangen ihn gesundheitliche Gründe zum Rückzug von den zusätzlichen Posten. 1971 leitete er eine umjubelte Europa-Tournee des Boston Symphony Orchestra, 1973 war er mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra bei seiner einzigen Japan-Tournee.


    Mitte der 1970er Jahre war seine Gesundheit derart angeschlagen, dass er zum Ende der Spielzeit 1975/76 auch in Pittsburgh zurücktrat. Er dirigierte allerdings noch bis wenige Tage vor seinem Tod. Am 12. Januar 1978 spielte er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Bruckners 5. Symphonie in München ein. Am 9. März 1978 leitete er letztmalig das Cleveland Orchestra. Bereits bei seinem Auftritt in Seattle zwischen dem 27. und 29. März war er auf einen Rollstuhl angewiesen. Seinen allerletzten Auftritt hatte er am 1. Mai 1978 in der Avery Fisher Hall in New York. Kurz darauf begab er sich ins Lenox Hill Hospital und starb dort am 16. Mai 1978 im Alter von 78 Jahren.


    William Steinberg erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter Ehrendoktorate des Carnegie Institute of Technology (1954), der Duquesne University (1964) sowie der Universität von Pittsburgh (1966). 1974 wurde er zudem zum Professor für Musik an der berühmten Yale University ernannt.


    Er dirigierte fast alle bedeutenden Orchester der Welt und galt als ausgezeichneter Orchestererzieher. Dem Cleveland Orchestra bescheingte er zu Szells Zeiten etwa: "Sie spielen wunderbar, aber sie sind so unflexibel." (zitiert nach: Donald Rosenberg, The Cleveland Orchestra Story. "Second to None", Cleveland, Ohio, 2000, S. 450). Er galt insbesondere als herausragender Interpret der Werke von Beethoven, Brahms, Bruckner, Wagner, Mahler, Strauss und Holst.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ein hochinteressantes Interview mit William Steinberg, durchgeführt von Joachim Matzner für den BR im Januar 1978, wenige Monate vor Steinbergs Tod:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • William Steinberg ist in den letzten Tagen mehrfach in anderen Threads im Gespräch gewesen, auch und vor allem durch die von wenigen Tagen erfolgte Ausgabe seines Beethoven-Zyklus auf dem Label Deutsche Grammophon.

    Aber nicht nur Beethoven stand im Mittelpunkt von Steinbergs Wirken, sein Repertoire war recht weit gespannt. Erstmals tauchte für mich sein Name auf in Christoph Eckes Plattenführer "Ewiger Vorrat klassischer Musik" (rororo), das war 1959. Darin rühmte er u.a. auch das Brahms-Konzert Nr. 1 mit dem Solisten Rudolf Firkusny, das Joseph II. in seinem Eröffnungsbeitrag schon genannt und abgebildet hat. Leider eine Monoaufnahme, die durch die veraltete Technik recht bald ins Hintertreffen geriet, trotz der unbestreitbaren künstlerischen Qualitäten.


    Ich möchte hier auf die CD mit den Violinkonzerten von Beethoven und Brahms mit dem Geiger Nathan Milstein hinweisen, die auch in der umfangreichen Kiste zu finden ist, die Joseph II. in Beitrag 8 gezeigt hat. Es gibt sie auch auf dieser empfehlenswerten Einzel-CD:

    Es sind Mono-Produktionen von 1955 (Beethoven) und 1953/54 (Brahms), die aber klanglich sehr gut gelungen sind. Milstein ist außerordentlich gut, und Steinbergs Dirigat könnte besser nicht sein.


    Höchst empfehlenswert ist auch diese CD:

    BRAHMS: SINFONIE NR. 4 e-moll, Op. 98

    in einer Aufnahme von 1959, in sehr guter Stereo-Qualität.


    In seiner kurz bemessenen Frist als Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra hat Steinberg für DGG auch Richard Strauss' Tondichtung "Also sprach Zarathustra" aufgenommen. Sie ist hier mit den "Planeten" von Gustav Holst gekoppelt:



    Zum Schluß möchte ich noch auf eine interessante Sonderausgabe der PLANETEN aufmerksam machen:


    Hier wird William Steinbergs Tonaufnahme mit Texten von Goethe, Benn und dem Schweizer Lyriker Urs Martin Strub umrahmt. Der Sprecher ist kein Geringerer als Gert Westphal. Mit diesem Programm trat er erstmals beim Hamburger Musikfest 2001 in Erscheinung und hatte damit großen Erfolg: "Ich bemühte mich um Literatur höchsten Anspruchs. Im Zentrum meiner Auswahl stand sofort Goethe, zu dessen Vorstellungswelt lebenslang Fixsterne wie auch Planeten gehörten. Um die zentrale Texte Goethes stellte ich mir sehr bald die ehrwürdigsten Überlieferungen von Platon, Vergil, Kepler vor, konnte für das Sternbild VENUS schöneren Text nicht wählen als Gottfried Benns Verse zu 'Anadyomene'. Hochwillkommen war mir als zeitgenössischer Beitrag die freilich nur fragmentarische Verfügung der 'Wandelsterne' des im August 2000 im Alter von 90 Jahren in Zürich verstorbenen Lyrikers Urs Martin Strub, dem unvergleichlichen Wortmusiker" (Gert Westphal).

    Dazu hieß es in der Presse: ".... Westphals eleganter Vortrag ergänzte sich dabei ideal mit den Klängen von Holsts Orchestersuite. Mehr noch: die Kombination von Poesie und symphonischer Gestaltung ergab eine zusätzliche Ebene des Verständnisses, die den musikalischen Bildern Plastizität und Unmittelbarkeit verleiht."


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die von Nemorino angesprochene Gesamtaufnahme sieht so aus



    Ich habe sie einmal durchgehört und konnte sehr viel Licht und leider auch ein bisschen Schatten (ibs. Finalsatz der 9. Sinfonie) entdecken. Näheres demnächst hier oder an anderer Stelle...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich habe sie einmal durchgehört und konnte sehr viel Licht und leider auch ein bisschen Schatten (ibs. Finalsatz der 9. Sinfonie) entdecken.

    Lieber Norbert,


    …. was den Finalsatz der Neunten betrifft, so teilt Steinbergs Aufnahme diesen Mangel wohl mit den meisten amerikanischen Produktionen, angefangen bei Toscanini (1951) und ebenso bei Bruno Walter, Szell, Leinsdorf und Ormandy. Die amerikanischen Sänger haben alle mehr oder weniger Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, und außerdem sind die Solisten auch stimmlich in vielen Fällen ihrer Aufgabe nicht gewachsen.


    Die Steinberg-GA kenne ich bisher nicht, aber sie gehört selbstverständlich hier in seinen Thread.


    Joseph II. hat die biografischen Daten des Dirigenten bereits angeführt, und so beschränke ich mich darauf, noch ein paar Aufnahmen zu nennen, die ich kenne und schätze:


    Lalo / Saint-Saëns / Sarasate / Chausson: Works for Violin ...

    Jascha Heifetz (Violine) und das RCA Symphony Orchestra, Dirigent: William Steinberg (Aufnahmen: 1951/1952, mono).


    Es handelt sich um sogenannte "Showpieces", mit umwerfender Virtuosität von dem Geiger gestaltet, eifrig unterstützt von Steinberg. Besonders die "Symphony Espagnole, op. 21 von Lalo ist ganz hervorragend. Weiters sind zu nennen: die berühmten "Zigeunerweisen" von Sarasate und von Saint-Saens die "Havanaise" op. 83 sowie "Introduktion und Rondo capriccioso", op. 28.


    Daß Steinberg sich auch mit Schubert beschäftigt hat, wurde bereits weiter oben gesagt. Hier seine Aufnahme der großen C-Dur-Sinfonie Nr. 9 aus Boston:

    William Steinberg, Boston Symphony Orchestra / Franz Schubert ...

    Es gab die Aufnahme auch auf CD, in der günstigen VICTROLA-Serie, ich finde aber keine Abbildung.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).