Kronjuwel der Natur - "Madame Pompadour" von Leo Fall

  • Nach der "Dollarprinzessin" möchte ich heute Leo Falls drittletzte (und erfolgreichste) Operette vorstellen: "Madame Pompadour", Operette in drei Akten von Leo Fall.
    Das Libretto verfassten Rudolph Schanzer und Ernst Welisch.
    Uraufführung war am 9. September 1922 am Berliner Theater mit Fritzi Massary in der Titelrolle.


    Merkwürdigerweise gibt es - zumindest im Angebot unserer Werbepartner - weder eine Gesamtaufnahme noch einen Querschnitt auf CD.


    Umso schöner ist es, dass der ZDF-Theaterkanal jetzt eine TV-Verfilmung der Operette ausgegraben hat, die im März mehrfach gesendet wird!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Sendung am Montag, 01.03.2010 16:40 - 18:10 Uhr - ZDF-Theaterkanal:

    Madame Pompadour

    Regie: Robert Charles
    Darsteller:
    * Madame Pompadour - Ingeborg Hallstein
    * König - Friedrich Schoenfelder
    * Rene - Adolf Dallapozza
    * Madeleine - Barbara Capell
    * Belotte - Julia Migenes
    * Calicot - Hans Clarin
    * Maurepas - Karl Lieffen
    * Poulard - Dirk Dautzenberg
    * Prunier - Jürgen Janza
    * Leutnant Praline - Rudolf Herget
    * Grisetten - Manuela von Boogh
    * . - Ursula Herwig
    * . - Irmgard Kootes


    Länge: 90 min
    Operette, Deutschland, 1974


    Zitat

    Die Operette "Madame Pompadour" mit ihren bekannten Melodien wie "Heut könnt einer sein Glück bei mir machen" oder "Josef, ach Josef, was bist du so keusch", die 1922 von Berlin aus ihren Siegeszug über viele Bühnen antrat, ist von Janne Furch für das Fernsehen neu bearbeitet worden.


    In dem turbulenten Geschehen Mitte des 18. Jahrhunderts in Paris und Versailles treten Ingeborg Hallstein als Madame Pompadour, Julia Migenes als Kammerkätzchen Belotte, Adolf Dallapozza als erlebnishungriger Graf René und Hans Clarin als revolutionärer Verseschmied Calicot auf; Karl Lieffen spielt einen übereifrigen aber erfolglosen Polizeiminister und Friedrich Schoenfelder König Louis XV., dem die Pompadour mit Bravour auf der Nase herumtanzt. Bohèmiens, Grisetten, Soldaten und Hofschranzen bilden dazu den äußeren Rahmen.


    Weitere Sendetermine werde ich hier einstellen, sobald das März-Programm des ZDF-Theaterkanals vorliegt.


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich bin auch erstaunt, dass diese so beliebte Operette so wenige Gesamtaufnahmen zu bieten hat. Ich bin mit der netten Koelner Rundfunk-aufnahme der Operette mit Ruth-Margaret Puetz und Rene Kollo aufgewachsen und liebe diese sehr. Die Puetz ist einfach wunderbar als Pompadour.


    Ich habe letztes Jahr dann endlich eine zweite Version der Operette (aus den 50ger Jahren vom ORF mit Gerda Scheyrer) zu hoeren bekommen, fand aber leider die Rolle des Rene fehlbesetzt (Franz Borsos) und dann hatten sie auch noch eines meiner Lieblingsduette des Buffo-paars ("Wenn die Kirschen wieder reifen") gestrichen, was ich sehr enttaeuschend fand.

  • Zunächst der Hinweis auf den Tamino-Operettenführer.
    Unsere liebe Musica hat den Operettenführer um die "Madame Pompadour" bereichert. Ihr findet den Beitrag hier: Fall, Leo, Madame Pompadour


    Vielen Dank!


    Nun zu den wenigen Einspielungen der Operette! Fast könnte man unseren Operettenfan Carola beneiden, wenn sie schreibt, sie wäre mit der WDR-Produktion aufgewachsen - die ich selbst nie gehört habe. Ich weiß, daß man sie im Netz runterladen kann/konnte? - Hier ist die Besetzung:


    Leo Fall
    MADAME POMPADOUR

    Operette in drei Akten


    Jeanne (Madame Pompadour).. Ruth-Margret Pütz
    René, a painter .............. René Kollo
    Madeleine ..................... Beatrix Kujau
    Belotte ...................... Brigitte Duerrler
    Callicot ...................... Peter Karner
    Der König .................. Wolfgang Anheisser
    Collin ........................ Martin Finke


    Sprecher: Maria Barring, Renate Büsing, Eva Gartz,
    Harry Bong, Josef Meinertzhagen, Hans Neubert u.a.


    Kölner Rundfunkchor
    Chorleiter: Godfried Ritter
    Kölner Rundfunkorchester
    Dirigent: Curt Cremer


    Auf Tonträgern ist diese Radioproduktion nie erschienen.
    An dieser Stelle herzliche Grüße nach Bad Boll an Curt Cremer, von dem ich weiß, daß er hier mitliest!


    In meinem bescheidenen Operetten-Archiv habe ich mich mit der Ariola-Eurodisc-Produktion einer Melodienfolge mit Waldemar Kmentt, Margit Schramm und Harry Friedauer, dem Münchner Rundfunkorchester unter Wolfram Röhrig (1965) zufrieden gegeben; sowie einem Medley von Elektrola mit Melitta Muszely, Rudolf Schock, Karl Ernst Mercker unter Schmidt-Boelcke (1960).


    Die von Carola noch erwähnte Wiener Aufnahme aus den 50ern mit Gerda Scheyrer ist mir völlig unbekannt!


    Auf den Fernsehfilm im März bin ich gespannt, ohne mir jedoch zuviel davon zu versprechen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Hier nun die weiteren Sendedaten für die Operette im ZDF-Theaterkanal im März:


    Samstag, 13. März
    Donnerstag, 18. März
    Dienstag, 23. März


    jeweils um 16.40 Uhr


    sowie


    Donnerstag, 4. März
    Dienstag, 9. März
    Sonntag, 21. März
    Freitag, 26. März
    Mittwoch, 31. März


    jeweils um 11.40 Uhr.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zugegebenermaßen war es zwischen mir und Madame Pompadour erst Liebe auf den zweiten (oder gar dritten) Blick bzw. Liebe nach der dritten Anhörung. Und genaugenommen kann ich erst, seitdem ich die Rundfunk-Gesamtaufnahme des WDR unter Kurt Cremer erhalten habe (besten Dank) zu hundert Prozent unterstreichen, was Volker Klotz über dieses Operette urteilt, nämlich



    Zitat

    …dass Madame Pompadour die faszinierendste deutschsprachige Operette der 1920er Jahre ist; dass sie in dieser Zeit unverbraucht und eigenartig den frechen Überschwang noch einmal einholt, den sechzig Jahre zuvor Jacques Offenbach auf die Bühne brachte…

    Dass es mit der Liebe so lange gedauert hat, liegt natürlich daran, dass o. g. Aufnahme nicht auf CD erhältlich ist. Lediglich die HAG hat eine Gesamtaufnahme des ORF aus dem Jahre 1963. Diese habe ich auch zum Vergleich, sie ist aber technisch viel schlechter und bringt die Feinheiten der Fall’schen Instrumentation nicht in so hervorragender Weise zur Geltung wie die Cremer-Aufnahme.


    Auch die TV Produktion mit Ingeborg Hallstein , die ich mir jetzt extra nochmals angeschaut habe, konnte mir die besondere Qualität dieser Operette nicht vermitteln, da erstens die Musik neu und wie ich meine wesentlich seichter instrumentiert wurde, zweitens die Musiknummern nicht voll ausgespielt wurden und drittens manche Dialoge noch mitten in die Nummern hineingesprochen wurden – die Musik selbst also, wie dies oft bei Film- und Fernsehproduktionen leider der Fall ist, stiefmütterlich behandelt wurde. Merkwürdigerweise scheint ein von mir im Radio mittgeschnittenes Duett „Josef ach Josef“ mit Hallstein/Clarin nicht aus dieser Produktion zu stammen, denn es hat die wundervolle originale und originelle Instrumentation.


    Kurzum, die Cremer Produktion ist das NonPlusUltra in fast jeder Beziehung – ein einziger kleiner Wermutstropfen wirkt sich etwas störend aus: diese typische Radio-Produktion hat eine kleine Rahmenhandlung, in welcher ein Ehepaar über die Handlung „philosophiert“ und die quatschen leider gelegentlich in die Titel hinein. Hier werden insbesondere die Orchestereinleitungen, für die sich der Komponist doch einige Mühe gemacht hat, schlichtweg ignoriert. Weiterhin fehlt bei Cremer das Chanson der Madame im dritten Akt: „Dem König geht’s in meinem Schachspiel meistens kläglich“. Dieses findet sich in der ORF Produktion, dafür fehlt dort das Buffo-Duett „Wenn die Kirschen wieder reifen“. Beide Titel habe ich noch nie im Radio oder auf CD gehört und von der TV Produktion blieben sie aus o. g. Gründen nicht im Gedächtnis. Die Entdeckung des Jahres für mich war aber das köstliche Frauen-Sextett(?) „Wozu hast du denn die Augen“.


    :thumbsup: Uwe

  • Madame Pompadour
    Operette in drei Akten von Leo Fall.
    Das Libretto verfassten Rudolph Schanzer und Ernst Welisch.
    Uraufführung am 9. September 1922 am Berliner Theater
    mit Fritzi Massary in der Titelrolle.


    [timg]http://4.bp.blogspot.com/-ZBlF…cYoBuo/s320/Muszely.jpg;l[/timg]
    „Die Pompadour“ ist Leo Falls drittletztes Bühnenwerk und zugleich sein erfolgreichstes. Er hatte auch ein leichtes Händchen, als er die Musik komponierte. Schwungvolle, leicht ins Ohr gehende Melodien wechseln sich ab mit zarten gefühlvollen Tupfern. In einer guten Inszenierung, welche die satirischen Momente besonders herausarbeitet, wird rasch der Funke von der Bühne aus aufs Publikum überspringen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zur Karnevalszeit sendet DLR morgen abend eine Operette:


    26.01.2013 · 19:05 Uhr - Live aus dem Staatstheater Cottbus


    Leo Fall: "Madame Pompadour"
    Operette in drei Akten
    Libretto: Rudolph Schanzer/Ernst Welisch


    Die Marquise von Pompadour - Gesine Forberger
    Der König Ludwig XV. - Andreas Jäpel
    René - Jens Klaus Wilde
    Madeleine - Debra Stanley
    Belotte - Cornelia Zink
    Joseph Calicot - Heiko Walter
    Maurepas - Jörn E. Werner
    Poulard - Dirk Kleinke
    Prunier - Thomas Pöschel
    Collin - Matthias Bleidorn
    Boucher - Thorstern Coers
    Leutnant - Hans Anacker
    1. Zofe - Sandra Bösel/Mariette Jansen van Rensburg
    2. Zofe - Katharina Dittmar/Meike Funken
    3. Zofe - Julie Szelinsky/Kerstin Veselic-Futivic
    Caroline - Beate Dittmann-Apel/Meike Funken
    Leonie - Angela Budich/Kerstin Veselic-Futivic


    Opernchor Cottbus
    Philharmonisches Orchester Cottbus
    Leitung: Marc Niemann


    nach dem 1. Akt ca. 20:30 Uhr Pause mit Nachrichten



    Viel Spaß!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, beim Hamburger Archiv für Gesangskunst ist eine recht hübsche Gesamtaufnahme erschienen, die zwar die Qualität von Pütz und Kollo nicht erreicht, aber doch ganz hörenswert ist.


    Schöne Grüße
    wega