FALL, Leo - Madame Pompadour

  • Fall, Leo
    Madame Pompadour


    UA. Wien 1923
    Text: Rudolf Schanzer und Ernst Welisch


    Personen:
    Ludwig XV., König von Frankreich – Sprechrolle
    Marquise Pompadour, seine Favoritin – Sopran
    Graf René d’Estrades – Tenor
    Madeleine, seine Frau – Sprechrolle
    Belotte, Kammermädchen – Soubrette
    Josep Calicot, ein Dichter – Tenor
    Maurepas, Polizeiminister – Sprechrolle
    Poulard, ein Spitzel – Sprechrolle
    Prunier, Wirt – Sprechrolle
    Collin, Haushofmeister – Sprechrolle
    u.a.


    Ort: Paris Mitte des 18. Jahrhunderts.


    1.Akt
    Im Musenstall zu Paris, einem beliebten Künstlerlokal, feiert man ein Faschings-Maskenfest. Mittenhinein in die lustige Gesellschaft platzt die Marquise von Pompadour, begleitet von ihrem Kammermädchen Belotte. Beide sind maskiert. Sie sucht ein Abenteuer und findet es mit dem Grafen René d‘ Estrades, der in Paris Abwechslung von seiner Ehe mit Madeleine erleben will. Josef Calicot, ein Freund des Grafen, Beruf Dichter und Musiker, stimmt ein Spottlied gegen den König und seine allmächtige Favoritin, die Pompadour, an. Die hohe Dame hört belustigt zu. Plötzlich dringen in das Gasthaus Gendarmen unter dem Kommando des Polizeiministers Maurepas ein. Dieser ist ein Feind der Marquise und glaubt sie jetzt bloßstellen zu können. Doch die Pompadour erklärt, sie habe eine königsfeindliche Gesellschaft aufgespürt. Sie lässt alle Anwenden, darunter auch Calicot und ihren neuen Liebhaber, den Grafen, festnehmen. Calicot, für den sich Belotte interessiert, muss zur Strafe ein Festspiel für den Hof dichten. René wird zum Leibregiment der Pompadour befohlen.


    2.Akt
    Graf René ist der Liebhaber der Marquise geworden. Calicot, den die hohe Dame auch gern mag, hat es zu Hofdichter gebracht und erhält Nachhilfeunterricht in der Liebe. Da kommt plötzlich Madeleine, die Gemahlin des Grafen, nach Paris, um ihren flatterhaften Mann zu suchen. Sie lässt sich bei der Pompadour melden, wobei diese feststellt, dass Madeleine ihre Schwester ist. Sie will daher ihr Verhältnis mit René beenden, doch ist es dazu zu spät. Der König alarmiert durch Maurepas, tritt ein, weil er in Calicot einen Rivalen vermutet. Dieser hat sich jedoch ohne Wissen der Pompadour geschwind in einer Truhe versteckt, so dass man nur René in Madames Schlafzimmer findet. Der König ordnet an, René zu erschießen. Die Pompadour will ihren Geliebten retten.


    3.Akt
    Die Truhe, in der sich Calicot versteckt hat, enthielt u.a. eine Menge Staatspapiere. Die Pompadour lässt sie daher in das Arbeitszimmer des Königs bringen, der sie öffnet und den verdutzten Calicot erblickt. Dieser, so stellt sich heraus, ist keineswegs ein Rivale des Königs und wird freigelassen. Durch einen Irrtum des Ministers Maurepas erhält er sogar noch eine eigentlich für Voltaire bestimmte Pension, so dass er seine geliebte Belotte heiraten kann. Inzwischen haben die Pompadour und auch Madeleine den König versöhnlich und gnädig gestimmt, so dass René begnadigt wird. Er dankt den beiden Damen und verlässt Hand in Hand mit seiner Gemahlin die Hauptstadt.


    Bekannte Lieder:
    Heut‘ könnt einer sein Glück bei mir machen
    Josef, ach Josef, was bist du so keusch
    Madame Pompadour, Kronjuwel der Natur
    Mein Prinzesschen, ich weiß ein verschwiegenes Gässchen
    Die Pom-, Pom-, Pompadour ist eine feine Dame

  • Madame Pompadour
    Operette in drei Akten von Leo Fall.
    Das Libretto verfassten Rudolph Schanzer und Ernst Welisch.
    Uraufführung am 9. September 1922 am Berliner Theater
    mit Fritzi Massary in der Titelrolle.


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    „Die Pompadour“ ist Leo Falls drittletztes Bühnenwerk und zugleich sein erfolgreichstes. Er hatte auch ein leichtes Händchen, als er die Musik komponierte. Schwungvolle, leicht ins Ohr gehende Melodien wechseln sich ab mit zarten gefühlvollen Tupfern. In einer guten Inszenierung, welche die satirischen Momente besonders herausarbeitet, wird rasch der Funke von der Bühne aus aufs Publikum überspringen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)