Günter Wewel - ein Held in jedem Fach

  • Günter Wewel wurde am 29. November 1934 in Arnsberg geboren. Nach ersten Gehversuchen an der Musikschule Arnsberg absolvierte Wewel ein Musikstudium und eine Opernausbildung an der Hochschule für Musik in Dortmund. 1963 wurde er nach dem Vorsingen am Opernhaus Dortmund engagiert und debütierte mit dem Rocco in Beethovens "Fidelio." Im Lauf seiner 50jährigen Karriere sang er über 80 Basspartien, darunter Rollen wie Sarastro, Osmin, Philipp,Daland, Landgraf, König Heinrich, Falstaff usw. Bereits damals sang er mit großem Erfolg auch Operettenpartien. Er gastierte an vielen deutschen und internationalen Opernhäusern. Wewel hat einen dunkel klingenden, persönlich timbrierten Baß mit hoher stimmlicher Schönheit. Der sympathische Sauerländer ist auch ein ausgezeichneter Darsteller.
    1989 wurde ihm der Kammersängertitel verliehen.
    Große Beliebtheit und Popularität erreichte der Künstler, als ihm 1989
    die Moderation in der Fernsehserie"Kein schöner Land" übertragen wurde. In fast 200 Folgen führte Günter Wewel seine Gäste durch fast alle Gegenden in Europa und brachte als singender Botschafter volkstümliche und klassische Musik weitesten Bevölkerungskreisen nahe. Wewel selbst steuerte in seinen Sendungen viele glanzvolle Beiträge bei. Dabei erwies er sich als Universalsänger, der von der großen Opernpartie über die Operette bis hin zum schlichten Volkslied alles beherrschte. Die Sendung "Kein schöner Land" wurde zum Kult und ist trotz Versuche anderer Sender, Ähnliches zu produzieren ,unerreicht geblieben. Selbstverständlich wurde Günter Wewel für seine Verdienste vielfach geehrt und ausgezeichnet.
    Das Jahr 2009 war das Jahr seiner Jubiläen: 75. Geburtstag, 50jähriges Bühnenjubiläum, 20 Jahre "Kein schöner Land" und dazu noch Goldene Hochzeit. für die ARD ein Anlass, ihrem Starmoderator mit einer fabelhaften Jubiläumssendung zu gratulieren.
    Der heimatverbundene, sympathische Günter Wewel hat diese würdige Gratulation mehr als verdient.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • operus


    Über das Laudatio und die nachträgliche Gratulation zum 75. Geburtstag wird
    der Sänger aus dem schönen Arnsberg sich gewiss freuen. Ich habe bei mir nach geschaut, ob ich ihn veilleicht bei Lortzing in meier Sammlung vertreten habe. Bei Lortzing leider nicht, dafür aber bei Wagner. Er singt den Landgrafen in der Konstanzer Tannhäuser-Einstudierung von 1987. Seine Nichte in der Aufnahme ist Norma Sharp.


    http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Wewel


    Als gebürtiger Sauerländer aus der Nachbarstadt Menden schließe ich mich Deinen lobenden Ausführungen an.


    :angel:
    Engelbert

  • Günter Wewel in seiner Vielseitigkeit und Breite seines künstlerischen Schaffens, ist in der Jubiläumssendung zu seinem 75. Geburtstag zu erleben. In der 90-minütigen Laudatio werden viele seiner Gäste präsentiert. Wenn es einen Mitschnitt dieser Sendung nicht am Markt gibt, müßte dieser relativ preisgünstig beim Mitschnittdienst des SWR zu erhalten sein. Es lohnt sich!
    Herzlichst
    Operus

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  • Preisgünstig? Die ARD nimmt für ihre Mitschnitte pro Stunde 60€, und soweit ich weiß, sind die meist nicht mal auf DVD. Also besser pünktlich einschalten, den eigenen Recorder anwerfen oder einen Freund fragen, ob er's aufnehmen kann. Die Dreistigkeit der Öffentlich-Rechtlichen kennt eben keine Grenzen mehr... Auch beim ZDF gilt: Mit dem Zweiten wird es teuer.


    Zu Herrn Wewel kann ich leider nichts sagen, da ich ihn bisher nur aus "Kalkofes Mattscheibe" kenne :untertauch:. Wünsche ihm natürlich trotzdem alles Gute!



    :hello:

  • Mein alter Herr,
    hat so Anfang der 80iger Günter Wewel auf Sylt kennen gelernt und auch ne LP (unerträglicher Schmalz!) mit Widmung nach Hause geschleppt, die ich nach seinem Ableben (mein Vater, nicht Wewel) bei EBAY für recht viel Geld losschlagen konnte.
    Insofern: Danke Günter!
    Gruß S.

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  • Ich muss gestehen, dass ich von Wewel bis auf seine Sendungen "Kein schöner Land" eigentlich nichts kenne. Vor vielen Jahren (nicht in diesem Jahrhundert) gab er ein Konzert zusammen mit einem Gesangverein unserer Stadt (René Kollo hat das einige Jahre vorher auch gemacht). Da es sozusagen fast vor unserer Haustür stattfand, habe ich ihn mir damals angehört und war sehr enttäuscht. Wahrscheinlich hatte er da seinen Zenit auch schon überschritten.


    :hello:
    Jolanthe

  • Wenn Günter Wewel singend durch seine Sendungen marschiert, ist mir das immer etwas peinlich. Als Kammersänger - warum macht er so was?

  • Schon Rudolf Schock machte weite Ausflüge in das sehr leichte Fach. Mit den drei Tenören usw. ging es weiter. Unter dem Begriff cross over übersprang die Klassik selbst gesetzte Hürden. Das kann man als Populismus und Profanierung beklagen. Auf der anderen Seite führt es auch Kreise an Klassik heran, die sonst damit gar nichts am Hut hätten.
    Fluch oder Segen, wer kann es beantworten. Wahrscheinlich beides und je nach Standpunkt.
    Herzlichst
    Operus

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  • Hallo Forianer,


    in seiner besten Zeit war er sicherlich ein guter Bass, der ein breites Spektrum abgedeckt hat.
    Als Moderator von Musiksendungen geht es ihm wie seinem Baritonkollegen Emmerlich. Das Geld ist dort leichter zu verdienen, heißt es nicht sogar in einer Opernarie "Nur das Gold regiert die Welt"...


    Es sei Ihnen von Herzen gegönnt. Immer noch besser als Musikantenstadel oder Trauma der Volksmusik mit Nebel usw.


    Noch ein Wort zu operus.


    Richtig ist, dass die drei Tenöre, aber auch Bocelli u.a. Kreise erschlossen haben, die vorher diesem Genre ablehnend gegenüberstanden. Ich habe aber viele Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen nach den Großkonzerten mit Pavarotti, Domingo und Carreras geführt, die von den Stimmen begeistert waren. Auf meinen Hinweis, die hättet ihr mal vor 20 Jahren hören sollen,kam die Gegenfrage, konnten die da auch schon so gut singen. Meistens bin ich nach solchen Fragen kopfschüttelnd gegangen und habe mir eine Antwort erspart.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Lieber operus,
    vor mehr als fünfzig Jahren war für mich "Du bist die Welt für mich" und "Von Apfelblühten einen Kranz" das Beste, was es an Musik gab...
    Dies zum Thema Heranführen an die klassische Musik.


    Aber Schock machte in den 60er Jahren in seinen Liederabenden keinerlei Zugeständnisse an den "breiten Geschmack". Schubert, Schumann, Brahms, Wolf und Strauss, wurde gesungen - nach der Pause dann noch zwei Opernarien.
    Ich habe noch eine Zeitungskritik abgeheftet, die aussagt, dass Schock gegen seine große Popularität ansang, wie Don Quichote...


    Was Wewel und Emmerlich anbieten, ist aus meiner Sicht peinlich. Den "Kammersänger" bekommt man ja nicht mal so eben geschenkt, wie einen Faßnachtsorden, also muss da ja Substanz vorhanden sein.
    Kann mir jemand gute Aufnahmen empfehlen?

  • Zitat

    Original von hart
    Was Wewel und Emmerlich anbieten, ist aus meiner Sicht peinlich. Den "Kammersänger" bekommt man ja nicht mal so eben geschenkt, wie einen Faßnachtsorden, also muss da ja Substanz vorhanden sein.
    Kann mir jemand gute Aufnahmen empfehlen?


    Gunther Emmerlich war immerhin jahrelang Ensemblemitglied an der Semperoper Dresden. Einzig mir bekannte Aufnahme, an der er mitwirkte, ist eine Nebenrolle im "Eugen Onegin":



    Günter Wewel ist u.a. in zwei Operettenaufnahmen zu hören:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Nun, ich finde das Naserümpfen über Günter Wewels Rolle im Fernsehen unangebracht.
    " Kein schöner Land" ist zwar nicht MEINE Sendung, die ich regelmäßig sehe, wenn ich aber dabei war, konnte ich absolut nichts " Ehrenrühriges" für einen Kammersänger entdecken. Im Gegenteil: Günter Wewel vermittelte mit großer Sympathie ein Stück Lebenskultur: wunderschöne Landschaften und Orte als Hintergrund für die etwas leichtere klassische Muse, ein bißchen Geplauder, Naturaufnahmen... was soll daran peinlich sein? Wers nicht mag, schaut sichs nicht an. Wers aber mag, hat nicht so viele Alternativen im Fernsehen 2010- denn er oder sie gehört nicht zur Premium- Zielgruppe der Werbewirtschaft.


    Und außerdem-ein bißchen von dem altmodischen Charme, den diese Sendung und den Günter Wewel ausstrahlen, täte unserer Spaß- und Eventgesellschaft sehr gut...!


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Günter Wewel ist u. a. auch zu hören in Die beiden Pädagogen von Mendelssohn-Bartholdy sowie in den Gesamtaufnahmen von Guiditta und Boccaccio bei EMI. Ferner ist damals bei dem Label Pilz eine CD erschienen mit dem Titel "Portrait in Musik".


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Was ich persönlich sehr an Günter Wewel schätze, ist, dass er in seine Volksmusik-Sendungen "Kein schöner Land" immer die eine oder andere selten zu hörende Opernarie einflicht. So stellte er in einer Sendung eine historische Apotheke in der Altstadt eines kleinen Städtchens vor und sang dazu in historischem Kostüm eine Arie aus Haydns selten gespielter Oper "Der Apotheker". Es gibt noch mehr ähnliche Beispiele (auch auf DVD und CD erschienen).


    Ein netter Versuch, diese Musik dem Publikum näherzubringen!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Immerhin war Günter Wewel Kammersänger und hat hier einen eigenen Thread, daher suchte ich jetzt nach seinem Tod nach CD/DVD Aufnahmen, um zu erfahren, was er vor seiner TV-Karriere als Teil der "drei Bässe" (Wewel, Emmerich, Rebroff) auf deutschen Bühnen getrieben hat. Es gibt jedoch fast keine Aufnahmen von Opern mit ihm.


    Aber..... , im fernen Russland fand ich ein Video:


    "Kennst Du das Land wo die Zitronen blühn?" (Mignon) mit Trudeliese Schmidt als Mignon und Günter Wewel als Lothario. https://my.mail.ru/list/romank…/video/_myvideo/4055.html


    Das Lob von Harald Krahl "Ein - nicht nur für Nostalgiker - unbedingt sehenswerter Opernfilm" in #22 scheint mir allerdings stark übertrieben.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Oh je, Günter Wewel ist tatsächlich tot? Zu meinen Militärmusikzeiten in Koblenz hatten wir mal ein Kurkonzert mit ihm (Blasorchester plus verschiedene Sänger mit bekannten Melodien aus Oper und Operette). In Erinnerung blieb mir die Arie "5000 Taler" aus dem Wildschütz von Lortzing. Er hatte eine sehr voluminöse Stimme und sehr gute Artikulation. Sicher kein Künstler von Weltrang, aber doch sehr unterhaltsam und "so famös"..."Ich werd' ein hochberühmter Mann" - das war er sicherlich, Günter Wewel, RIP.


    Markus.

  • Kennt jemand die Gesamtaufnahme des "Tannhäuser" unter Paul Theissen aus dem Jahre 1987, in der Wewel den Landgrafen singt? Tannhäuser ist Erwin Stephan, Elisabeth Norma Sharp und Wolfram Rudolf Kostas.

  • Eine Aufnahme mit Seltenheitswert:


    „Tannhäuser“ (Richard Wagner): Landgraf Hermann – Günter Wewel / Tannhäuser – Erwin Stephan / Wolfram von Eschenbach – Rudolf Kostas / Walther von der Vogelweide – Rudolf Schasching / Biterolf – Hans-Otto Weiss / Heinrich der Schreiber – Volker Bengl / Reinmar von Zweter – Manfred Bertram / Elisabeth – Norma Sharp / Venus – Margaret Mann / Ein junger Hirt – Annette Robbert / Vier Edelknaben – Sabine von Blohn, Edith Valencienne, Evi Hayo und Silvia Didam / Der Chor und der Extra-Chor des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken / Chorltg.: Mark Pinzow / Die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz / Dirigent: Paul Theissen (Kreuzlingen/Schweiz, 22. 8. - 7. 9. 1987). Erschienen 1987 auf vier LPs und drei CDs bei ‚Moro-Production‘ (Renate Seiter) in Freiburg/Breisgau. (Wegen dieser Aufnahme gab es hier im Forum mal eine Kontroverse, deshalb nenne ich ausnahmsweise auch das Aufnahmeteam: Produktion - Andrea Willimski; Aufnahmeleitung, Tonregie und Schnitt - Torsten und Heike Wintermeier von 'Opus 80' aus Frankfurt/Main.)


    Ein verstorbener Freund von mir hatte diese Aufnahme in der LP-Ausgabe und ich hatte sie mir von ihm einmal ausgeborgt und angehört. Meinen damals gemachten Notizen zufolge habe ich diese leider wenig bekannte Aufnahme vor allem wegen Norma Sharp (eine sehr jung und schön klingende ‚Elisabeth‘) und Erwin Stephan (ein mit beeindruckendem Stimm-Material in der Tradition eines Suthaus, Beirer und Kozub singender ‚Tannhäuser’) ziemlich positiv beurteilt. Und Günter Wewel wirkt als ‚Landgraf‘ - Elisabeths Onkel - auch sehr jugendlich, gar nicht ‚onkelhaft‘; die ‚Venus‘ allerdings ist etwas gewöhnungsbedürftig. Leider kommt Paul Theissen über ein Routine-Dirigat – aufgenommen wurde die Dresdener Fassung - nicht hinaus; beim Chor und dem Orchester hatte ich eigentlich nichts zu beanstanden.


    Während Norma Sharp durch mehrere Rundfunk- („Ein Feldlager in Schlesien“ von Meyerbeer!) und Schallplatten-Aufnahmen und Günter Wewel durch seine Fernsehsendungen in Erinnerung geblieben sind, kennt wohl kaum noch jemand den Tenor Erwin Stephan, dessen ab Mitte der 80er Jahre durchaus erfolgreiche und auch internationale Karriere zehn Jahre später ‚versandete‘. (Es gibt mit ihm zwei bekannte Bootleg-Aufnahmen: „Tannhäuser“ in der Pariser Fassung aus Orange 1986 mit Leonie Rysanek, Grace Bumbry, Bernd Weikl und Victor von Halem unter Christof Prick und „Der Roland von Berlin“ von Ruggero Leoncavallo unter Fritz Weisse aus Berlin 1987.) Erwin Stephan ist heute Gesangslehrer in Wetzlar.


    Es geht hier aber um Günter Wewel. Im ‚klassischen‘ Bereich kann man folgende Aufnahmen finden: Engelbert Humperdincks „Die Königskinder“ (als ‚Wirt‘) unter Heinz Wallberg (‚EMI‘ 1976); Albert Lortzings „Undine“ (als ‚Pater Heilmann’) unter Kurt Eichhorn (‚Capriccio‘ 1990); Felix Mendelssohn-Bartholdys „Die beiden Pädagogen“ (als ‚Herr von Robert‘) unter Heinz Wallberg (‚EMI‘ 1978); Carl Millöckers „Gasparone“ (als ‚Nasoni‘) unter Heinz Wallberg (‚EMI‘ 1982); Wolfgang Amadé Mozarts „Die Zauberflöte“ (als ‚Zweiter Geharnischter‘ und als ‚Zweiter Priester’) unter Wolfgang Sawallisch (‚EMI‘ 1972); Norbert Schultzes „Das kalte Herz“ (als ‚Bürgermeister‘) unter Leitung des Komponisten (‚Koch‘ 1984) und Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“ (in mehreren Rollen) unter Henryk Czyz (‚EMI‘ 1974).


    Carlo

  • Lieber Carlo,


    danke für die Erläuterungen zu der Tannhäuser-Aufnahme, die mir vor Jahren auf einem Flohmarkt begegnet ist, ohne sie zu kaufen.


    Erwin Stephan hörte ich nur einmal live Ende der 90er Jahren am Stadttheater Koblenz, wo er für Stefan Vinke ein paar Mal als Erik im Holländer einsprang. Leider ist er mir nur als laut in Erinnerung geblieben.


    Norma Sharp ist mir nur als Giulietta in der deutschen Aufnahme von Hoffmanns Erzählungen bekannt, wo Wewel den Luther und den Schlemihl singt.

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  • Erst heute habe ich gelesen, daß Günter Wewel im gesegneten Alter von 88 Jhren verstorben ist. Er möge in Frieden ruhen.


    Bekannt war er mir vor allem aus seiner TV-Serie "Kein schöner Land", die gar nicht den Anspruch erhob, "Hochkultur" zu präsentieren, aber im Vergleich zu den meisten heutigen "Unterhaltungssendungen" immerhin ein ordentliches Niveau bot und durchaus sehenswert war, auch wegen der Landschaften, die er mit seiner Sendung durchreiste.

    Ich dachte zuerst, daß ich überhaupt nichts von ihm in meiner CD-Sammlung hätte, aber dann bin ich doch noch fündig geworden:

    Mozart: Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme) - Sawallisch, Rothenberger,  Bay.Op, Mozart,Wolfgang Amadeus: Amazon.de: MusikDie Zauberflöte - Edda Moser, Anneliese Rothenberger, Peter Schreier, Kurt  Moll, Walter Berry, Wolfgang Amadeus Mozart, Wolfgang Sawallisch:  Amazon.de: Musik


    Die Aufnahme aus dem Jahr 1973 ist noch heute (gebraucht) zu haben; sie ist in diversen Ausgaben vorhanden. Die rechts abgebildete Version ist wohl die zuletzt erschienene Doppel-CD.

    Immerhin ist hier Günter Wewel gleich zweimal vertreten, als "Zweiter Priester" und als "Zweiter Geharhnischter". Keine Hauptrollen, aber er entledigt sich seiner Aufgabe bestens. Sawallischs Münchner "ZAUBERFLÖTE" hatte - trotz glänzender Besetzung - immer einen schweren Stand auf dem Markt: Als sie erschien, hatten international vor allem die Aufnahmen von Böhm (DGG), Klemperer (EMI) und Solti (Decca) die Nase vorn. Ich persönlich ziehe sie der Solti-Version von 1970 vor; einziger Schwachpunkt scheint mir die Pamina der Anneliese Rothenberger zu sein.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).