CD kontra DVD
Dem Konsumenten fällt die Entscheidung nicht leicht, wenn er zwischen den Tonträgern: CD, DVD und Blue Ray wählen soll. Neuerdings bietet SATURN auch wieder LPs an und zwar in den Covern, wie sie schon vor dreißig Jahren im Laden standen.
Meine Entscheidung sieht für mich so aus, dass die handliche CD von der DVD nicht verdrängt wird.
Die Vorteile der CD: das breit gefächerte Angebot, das beigefügte Libretto, seltene oder unbekannte Titel, exotische Namen, das Bilderlotto-Spielchen, viele Ausgrabungen
Die Vorteile der DVD: die visuelle Darstellung des Hanslungsgeschehens, die eindringliche Konfrontation mit den Solisten, das mühelosere Begreifen der Oper, die Aufforstung durch Dekoration und Kostüme, sofern die Regieeinfälle gefallen.
Erfahrungswerte: DVDs sind häufig preiswerter als die dazu passende CD. Die Kaufentscheidung wird durch den Vergleich unter den einzelnen Tuben erleichtert. Der Konsument kann feststellen, welche DVD er nun wirklich nicht will.
Bietet die DVD gegenüber der CD die größeren Vorteile? Im Prinzip ja.
Wird die DVD den Wettlauf gegen die CD gewinnen. Meine Prognose ist: nein.
Das Anschauen einer DVD fordert die volle ausschließliche Aufmerksamkeit aller anwesenden Betrachter. Unpassendes Tageslicht schränkt den Genuss ein. Blue Ray fordert die Erweiterung des technischen Haushaltes.
Was wird der Konsument tun: Bevorzugt zuerst die CDs kaufen, die auf seiner Wunschliste stehen und vom Aussterben bedroht sind. Bei der DVD sich entschließen, ob er einer konservativen Einspielung von der MET den Vorzug geben wird oder einer modernen Inszenierung, die nur halbwegs gefällt. Der richtige Weg wäre m.E. zuerst die preiswerte Staubi mit den großen Künstlernamen der Vergangenheit wählen und später bei einigen mit einer modernen Version nachziehen. Opern skurillen Inhalts (Die tote Stadt, Der feurige Engel) erschließen sich auf DVD mit Untertiteln leichter. Vom feurigen Engel besitze ich beides: die CD mit Textbuch und die DVD zum Betrachten)
Manchmal ist das Verhältnis zwischen progressiv und altbacken bei einer DVD auch gemischt:
Bespiele: Hans Heiling (Dynamic), Die Perlenfischer (Dynamic) Die tote Stadt (Arthaus)
Grundsätzlich schadet es nicht, an eine Sache unbefangen heranzugehen. Der Konsument sollte seine Lernfähigkeit und Wandlungsfähigkeit nicht unterschätzen und bevor er bekritelt und verwirft, prüfen, unter welchen Einschränkungen auch eine positive Bewertung möglich wäre.
Das Schlimmste wäre, sich den eigenen Spaß selbst zu vermiesen!