• Die ungarische Sopranistin wurde 1970 geboren und studierte bei Erzsebeth Komlosi (Bank Ban, Die Spinnstube, Die Bluthochzeit, Ballo in Mascera ), Magda Laszlo ( Madame Sans Gene ) und Julia Hamari ( Matrimosio segreto, Orfeo, Giulio Cesare, Hänsel & Gretel, Don Sanchez, Cavalleria, Mose, Donna del Lago, Prima la musica, Onegin, Tito Manlio, Meistersinger, Oberon ) und gehört heute zu einer ganzen Reihe von hervorragenden Koloratursängerinnen wie Mosuc, Guttierez, Damrau, Dasch, Futral, Jo, Dessay um jetzt nur einige herauszugreifen.
    Sie verfügt über eine gut platzierte Stimme, eine gute, virtuose Koloraturtechnik gepaart mit sehr viel Charme und sie versteht es hervorragend mit dem Publikum zu spielen, wie sie erst kürzlich während einer ungarischen Comte Ory Aufführung im Thalia in Budapest ( März 2010 ), wurde aufgezeichnet, bewiesen hat.
    Das dieses kein einmaliger Zustand ist, beweist der Mitschnitt eines Konzertes wo sie neben Leo Nucci Arien und Duette aus Lakme, Dalibor und auch aus dem Barbiere singt.
    Gerade in dem Duett aus dem Barbiere de Seviglia bewies Erika Miklosa wieder einmal ihr komödiantisches Talent und ihr sicheres musikalisches Gespür, das uns vor geschmacklosen Entgleisungen bewahrte.
    Auch in einem 1998 mitgeschnitten Konzert wo sie Mozart Exultate Jubilate sang, bewies sie bereits ihr sicheres Gespür für die Musik Mozarts, auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde das manche Höhe etwas weniger scharf hätte klingenden können.
    Überaus gelungen auch die Auszüge einer West Side Story neben dem ungarischen Musical Sänger Attila Dolhai ( vergleichbar mit Michael Ball und John Barrowman ), welche anlässlich mehrerer Aufführungen entstand. Mehrere Musical und Recitelaufnahmen zeugen vom hohen Rang den dieser Sänger genießt.
    Die deutsche Grammophone stellte sie 2006 mit einer ihrer Glanzpartien, der Königin der Nacht unter Claudio Abbado, heraus.
    Die Rachearie ist das einzige Musikstück mit welchem die gähnende Langeweile dieser Produktion für ein paar Minuten durchbrochen wird.
    Diese Produktion reiht sich somit mühelos in die Serie Christie, Norrington ein, kein Sänger tritt besonders deutlich hervor. Zu dem werden wenige musikalische Akzente gesetzt. Es ist eine nette, solide Aufnahme die man jedem Laien, der die Oper einmal auf seiner Hi-Fi Anlage hören möchte, gefahrlos empfehlen kann.
    Das es sich hierbei um eine Livemanipulation ( mehrere Abende wurden zusammengeschnitten )handelt, bemerkt der Hörer erst zum Ende der Aufführung wenn ihn ein aufbrandender Applaus aus der Lethargie der Aufführung reißt.


    CD: West Side Story ( Querschnitt ) / Evening with Erika Miklosa / Impression ( Mozart und Vivaldi ) / Zauberflöte ( Abbado )
    DVD: Kalman: Bajadere


    Sven Godenrath