Die Sopranistin Christine Weidinger wurde am 31.03.1946 in Springville ( New York ) geboren.
Nachdem sie einige Jahre als Sekretärin tätig war ließ sie ihre Stimme von Marlene Delavan ( Grand Canyon College ), Richard Dales ( Arizona University in Tempe ), David Scott ( Fernando State College ) und Margaret Harshaw ( Il Trovatore Met 47, Tannhäuser Met 54, Parsival Met 56, Tristan und Isolde Met 58, Lohengrin Met 59 / Indiana University in Bloomington ) ausbilden.
Nachdem sie den Metropolitan Wettbewerb 1972 gewonnen hatte blieb sie diesem Haus bis 1976 treu und kehrt erst 1992 an die Met zurück.
In der zwischen Zeit trat auf anraten Marilyn Horns verstärkt in Europa auf, namentlich in : Stuttgart, Salzburg, Bielefeld, Hamburg, Wien, Berlin, Wiesbaden, Monte Carlo, Venedig, Aix en Provence, Madrid , München, Mailand, Barcelona, Santiago, Cardiff und Bologna.
Zu ihrem Repertoire zählen Rollen wie: Konstanze, Marcelline, Gretel, Musetta, Gilda, Violetta, Lucia, Leonora ( Trovatore ), Amina, Elvira ( L’Italiana in Algeri ), Susanna, Malvina, Norma, Elisabetta ( Maria Stuarda, Roberto Devereux ), Maria, Mimi, Rusalka, Lauretta, Elisabetta, Donna Elvira, Nedda, Margarethe, Bertha, Rachel, Arminda, Adele ( Comte Ory), Elettra, Vitellia, Rinaldo, Fiordiligi, Semiramide, Lucrezia, Odabella.
Es war auch Marilyn Horn die ihr riet sie solle ihren Schwerpunkt auf die Rollen von Bellini und Donizetti setzen.
So trat sie im Teatro la Venice in einer hervorragend besetzten Rinaldoproduktion ( Marilyn Horn, Cecilia Gasdia ) auf, die auch heute noch zu den Glanzpunkten jeder Sammlung zählt .
Das Richard Bonyngne schon immer ein Gespür für gute Stimmen hatte bewies er nicht zu letzt als Architekt der Karriere seiner Frau Joan Sutherland. Eine frühes Recitel mit Sumi Jo und eine Gesamtaufnahme ( Live ) mit Mariella Devia und William Matteuzzi ( I Puritani ) sprechen hier ebenfalls für sich.
So überrascht es nicht, das ein Recitel mit Donizetti Arien unter seiner Leitung gesungen von Christine Weidinger mit zu den besten Produktionen dieser Art gehören, die es auf dem heutigen Klassikmarkt zu kaufen gibt.
Auch ein Recitel mit Verdi Arien kann sich hören lassen.
Bei einer La Traviataproduktion die vermutlich um 1989 aus Bielefeld kommt, bietet sie ein herausragendes Porträt dieser Rolle.
Das Publikum war so begeistert von ihrer gesanglichen Leistung, das sie den Schluß des ersten Aktes vor dem Vorhang noch einmal wiederhohlen durfte. Bedauerlich nur das dem Dirigenten das richtige Gespür für den zweiten Teil des zweites Aktes nachdem Ballett fehlte. Er ist wie viele andere Dirigenten, namentlich wären hier Toscanini, Karajan, Solti, C. Kleiber zu nennen, einfach zu schnell. Hier wird die Gefühlswelt Violettas gewissermaßen durchgerattert. Andere, wie zum Beispiel Serafi, Bartoletti oder Panizza waren hier feinfühliger und fanden das richtige Tempo.
!989 sang sie in Bielefeld ihre erste Norma und bewies auch hier das sie sowohl das richtige Gespür so wie auch den nötigen Stimmumfang für diese Rolle besaß.
Es folgten erst die Elisabetta 1992 in Barcelona neben Daniela Dessi und ein Jahr später 1993 in Buxton die Maria in der Donizetti Oper Maria Stuarda. Auch als Elisabetta in der Donizetti Oper Roberto Devereux bot sie ein ergreifendes Rollenporträt , wenn auch in der Schlussszene nicht ganz so ergreifend wie später Edita Gruberova, aber wer ( nicht einmal Sutherland, Caballe , vokal sicherlich nicht angreifbar), war das schon.
Als Rossini Sängerin liegen uns immerhin zwei Mitschnitt, zum einen die Armida 1994 aus Tulsa und zum anderen die Demetrio & Polibio, vor. In beiden erweist sie sich als hervorragende Rossiniinterpretin.
Den großen Schallplatten Verlage während Jahre 1990 – 2000 haben wir es zu verdanken das so gut wie keine neuen Bellini und Donizetti Opern einspielt wurden ( namentlich : Maria Stuarda, Lucrezia Borgia, Norma, Roberto Devereux ) und somit viele gute Sängerinnen ihre Paraderollen nicht haben aufnehmen können. Man könnte hier schon fast von russischen Zuständen sprechen, wo eine Oper nur alle 10 Jahre wieder neu aufgenommen wurde.
Hier wurde wohl zunehmend auf den Katalog mit Sutherland, Sills und Caballe gesetzt,
Christine Weidinger durfte für die Phillips lediglich Mitridate und Schuberts die Freunde von Salamanca aufnahmen.
Andere kleinere Firmen setzen bei Bellini und Donizetti immerhin auf Ciofi, Devia und Gruberova .
CD: Norma, Roberto Devereux, Maria Stuarda ( Elisabeth & Titelpartie ), Rinaldo, Mitridate, Die Freunde von Salamanca, Demetrio & Polibio, Armida, Donizetti Recitel , Verdi Recitel
DVD: La Traviata ( dritter Akt fehlt )