Heinrich Bensing

  • Heinrich Bensing wurde am 26.07.1911 geboren und verstarb am 30.12.1955.
    Die bisherigen Veröffentlichungen zeigen ein nicht ganz einheitliches Bild des Sängers.
    Zum einen finden wir wundervoll gesungene Arien, wie zum Beispiel die Arie des Kleinzack oder auch Oh wie in meiner Seel ( 1949 ),
    Sicherlich von den bisherigen Veröffentlichungen seine beste Aufnahme.
    Auch die Romanze des Manrico (Il Trovatore ) , wundervoll gesungen.
    Zum anderen finden wir aber in anderen Fällen auch sehr deutliche Hinweise auf seine sängerischen Grenzen.
    Diese lagen vor allen in der Ausdruckspalette des Sängers. Überall wo er wundervolle Legatobögen singen konnte war er perfekt.
    Wenn es aber um Ausdruck und Interpretation ging, dann wirkt er wie beim Duett mit der wundervollen Diana Eustrati als Azucena , unbeteiligt, hier wünschte man sich den temperamentvolleren Helge Rossvaenge als Partner.
    Die beiden Arien des Cavaradossi ( 1950 ) wo er sich die überflüssigen Schluchzer schenkt leiden ebenso wie das Duett mit Aaga Josten als Tosca unter dem gleichen Problem, obwohl auch hier berückend schön gesungen wird.
    Nicht zuletzt sein Ernani mit dem stellenweise sehr schleppend dirigierenden Hans Müller Kray.
    In all diesen Szenen treffen wir auf den gleichen Mangel an dramatischen Gespür, wie wir es Beispielweise auch immer wieder bei Franz Völker erleben.
    Er wirkt wie der Bote, nicht wie der betroffene selber.
    Vielleicht ist hier auch der Grund zu finden warum eine große Schallplattenkarriere nicht stattfinden konnte.
    Eine der wenigen Augenblicke, wo er aus seiner Lethargie zu erwachen schien war dann die Stretta im Trovatore .
    Bei der Arie aus dem Freischütz ( Nein länger trag ich nicht die Qualen ) schneidet er deutlich ab als zum Beispiel Hans Hopf ( zu enge Höhe, gequält klingende Töne ) oder Rudolf Schock ( eine seiner besseren Aufnahmen ), die Stimme klingt frei und vor allem gut geführt und verfügt über ein sinnliches Timbre.



    CD: Elektra, Rheingold, die Afrikanerin, Hoffmanns Erzählungen, Il Tabarro, Tosca, Ernani,
    Il Trovatore, Der Freischütz

  • Im Thread über die "Stretta" hatten wir uns schon mal über Heinrich Bensing unterhalten.



    und zwar hier:


    Di quella pira - wer singt die Stretta am beeindruckendsten?


    Ich hatte damals schon gefragt, ob sich wohl jemand hier im Forum noch an Heinrich Bensing erinnern kann - immerhin ist er schon 1955 im Alter von nur 44 Jahren verstorben!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)




  • Lieber Sven Godenrath, Taminoeaner/innen,


    In Ergänzung zu den gemachten interessanten Ausführungen über Bensing, möchte ich gerne mitteilen, daß ich ihn besonders wegen seines "Kaisers" in der "Frau ohne Schatten" schätze.
    Auf beiden abgedruckten CD-Covern wird er leider als BEHSING(!) geführt.


    Er ist in meinen Augen einer der Besten in dieser Rolle.


    Gruß.........."Titan"