Hallo
Filmmusik nehme ich sehr intensiv wahr und mache mir da so meine Gedanken drüber. Kann mich da auch schnell aufregen, beispielsweise, wenn in "Fernsehreiseberichten" oder Dokumentarfilmchen immer die gleiche vorhersehbare Hintergrundmusik dudelt: hat man Innenaufnahmen einer Kirche, so hört man im Hintergrund selbstverständlich Gregorianik oder Orgelmusik - find ich furchtbar, ich hab diese Klischees satt. Aber das soll nicht mein Thema sein, mir ist Folgendes aufgefallen:
In dem Film GLADIATOR (ca. 1999) gab es erstmals einen neuen Stil in der Hollywoodschinkenfilmmusik: Da klagte eine tiefe Frauenstimmen in chromatisch-arabischen Jammerstil ihre Vokalisen über einem sehr dezenten Sinfonieorchesterklang (tiefe Streicher). Fand ich damals recht interessant, als ich diese Musik zu der Szene hörte, in der der "Gladiator" auf dem Weg zu seiner abgeschlachteten Familie unterwegs ist. War Filmmusikalisch ein interessanter neuer Stil.
Was mich aufregt ist, daß dieses morgenländische Gejammere jetzt schamlos in jedem derartigen Film als Plagiat auftaucht! So gehört in TROJA und STAR WARS EPISODE 3 (armer John Williams, da hat er den Spagat zwischen seinem Uraltsinfonieorchesterstil und der neuen Emotionalitätsfernsteuerungsmusik gewagt, statt sich selbst treu zu bleiben.)
Ist Euch das auch aufgefallen, was nervt Euch an der Musik in Kino und Fernsehen?
Gruß, Markus