Phyllis Curtin

  • Geboren am 03.12.1921 erhielt sie später ihre Ausbildung in der Opernklasse von Boris Godolvsky am New England Conservatory.
    Sie debütierte nach eigenen Angaben 1946 als First Niece in der amerikanischen Premiere von Peter Grimes .
    In Boston sang sie dann unter Godolvsky die Comtessa in Le Nozze de Figaro.
    Es folgte die Rosina im Barbiere de Seviglia und in Milhauds La Mere coupable die sie dann viele Jahre begleiten sollte.
    Des weiteren zählten zu ihrem Repertoire die Lisa ( Pique Dame), Ellen Orford, die Marschallin, Violetta, Rosalinde, Alice, Giulietta, Antonia, Cio Cio San, Dido, Donna Anna, Eva, Tosca, Desdemona, Senta, Christine (Intermezzo), Konstanze, Suannah, Donna Elvira, Manon, Ariadne, Salome und außerdem trat sie noch in den Werken Wutherings Heights ( Floyd ), The Passion of Jonathan Wade, Troilus and Cressida, Lustigen Weiber von Windsor, Taming of the Shrew ( Giannini ), The Testament of a Queen, Five songs of Motherhood ( Floyd ), Der Prozess, War Requiem, Les Illuminations, Luonnotar ( Sibelius ), geistliche Werke von Bach, Oratorien von Händel und Haydn, Beethovens 9., Missa Solemnis, Wesendonklieder, 1. Akt Walküre, Vier letzte Lieder, Sheherazade, Les Noces, Bachiana Brasileira No.5, Gurrelieder, Shostakovitch Symphony No. 14 auf.
    Die Dirigenten während ihrer Laufbahn waren: Abravanel, Barbirolli, Bernstein, Boulez, Ehrling, Kostelanetz, Leinsdorf, Munch, Ormandy, Ozawa, Reiner, Steinberg und Szell.
    Einer Intervention Beverly Sills hatte sie es zu verdanken, das sie nur für 2 Seasons an der New York City Opera auftrat, die Rolle der Cleopatra in Giulius Caesar ( Julius Rudel engagierte sie für diese Aufführung ) musste sie schließlich an Beverly Sills abgeben, da diese drohte am selben Abend alle Arien der Cleopatra in der Carnegie Hall zu singen, von einem späteren Gastspiel einmal abgesehen sang Phyllis Curtin in wieder in diesem Haus.
    Die Sopranistin besitzt eine kühle und teilweise auch eine etwas uncharmant klingende Stimme.
    Dieses wird zum einen in zwei Mozartarien deutlich, zum einen in der Arie der Comtessa „E Susanna non vieni“ und einer Arie aus Cosi fan tutte „In come scoglio“, wo Elisabeth Schwarzkopf und Lisa della Casa stilistisch und musikalisch überzeugender waren.
    Zum anderen aber auch in den Arien „Depuis le jour“, „Chi il bel sogno“ und „O mio babbino caro“ wo man sich doch eher nach Kiri Te Kanawa oder Renee Fleming sehnt.
    Die Arie „la mamma Morta“ beginnt sie wunderbar eingedunkelt und auch die Briefszene aus La Traviata „teneste la promessa“ beginnt sie leicht eingedunkelt aber auf der Gesangsebene vorgetragen und beim späteren Wechsel zum „Addio del passato“ schenkt sie sich und uns den musikalischen Bruch, sondern fährt auf der gleichen Höhen in der sie das „teneste la promessa“ vortrug fort.
    Viele Sopranistinnen vor oder auch nach ihr neigten dazu die Briefszene a la Muzio oder Olivero eingedunkelt fast zu sprechen um dann in höchsten Höhen fortzufahren, was teilweise einem seismischen Schock glich und sich daher weniger gelungen dem Ohr des Zuhörers näherte.
    Endlich dann die Erlösung.
    Floyds Susannah „Aint it a pretty night“, hier und auch in der Gesamtaufnahme zieht sie alle Register.
    Hier ist die Stimme in ihrem Element und sie bietet uns eine überragende Interpretation dieser Szene.
    Gelungen auch die danach folgende Schlussszene der Salome.
    Während eines Liederabends vom 11.06.1963 aus Helsinki reitet sie gewissermaßen im Galopp durch Brahms „Meine Liebe ist grün“ so das man kaum ein Wort versteht, einige gute Momente hat sie dann in „Der Tod das ist die kühle Nacht“.
    Merklich besser liegen ihr hingegen die Lizst Lieder „O! quand je dors“, „Comment, disaient-ils“, „Enfant, si j’etais roi“ und „S’il est un charmant gazon“.
    Auch bei einem Album mit Lieder von Faure “la Chanson d’Eve“ und Debussy „Six songs to Poems“ of Paul Verlaine ist sie zwar nicht ganz so bezwingend wie Regine Crespin im französischen Liedfach aber doch überzeugend.
    Ebenfalls sehr gelungen Lieder am Klavier begleitet durch den Komponisten Aaron Copland „Twelfe Poems of Emily Dickinson“ und überwältigend dann in den Liedern „ten songs“ und
    „Cycle of Holy Songs“ von Ned Rorem ( auch hier begleitet sie der Komponist am Klavier ).
    Phyllis Curtin scheint immer dann in ihrem Element zu sein wenn es darum geht musikalisches Neuland zu betreten.
    Ihre Susannah ( Floyd ) und ihre Interpretation der Lieder von Ned Rorem lohnen daher bzw. sind ein absolutes muß um diese Künstlerin für sich zu entdecken.
    Ihre prominenteste Schülerin war wohl Cheryl Studer.
    Von Phyllis Curtin lernte Cheryl Studer wie man sich innerhalb kürzester Zeit Rollen wie zum Beispiel Semiramide von Rossini erarbeiten kann, die sie auch auf CD einspielte.


    CDs: Opera Arias, Twelfe Poems of Emily Dckinson, Phyllis Curtin ( Faure & Debussy ), 20 th-century songs of spain and latin america, In Recitel, Susannah ( Floyd ), Beethoven 9., Ned Rorem: Ariel/ Gloria/ King Midas, Samson
    DVD: Old fashend Christmas, Great Stars of opera Vol 2 und Vol 3, War Requiem