Margherita Roberti

  • Sie wurde unter dem Namen Margaret Jean Roberts in Wayne County, Iowa geboren und sang in den Jahren 1948 - 1988.
    Sie begann ihre Studien bei Herald Stark an der Universität von Iowa und debütierte 1951 an der Saint Louis Opera.
    In Italien vervollständigte sie ihre Studien dann bei Iris Adami Corradetti und debütierte dann in Europa als Leonora in Il Trovatore.
    Später sang dann Rollen wie Abigaille, Tosca, Amelia Grimaldi, Aida, Luisa Miller, Lady Macbeth.
    ihre letztes Konzert gab sie 1988 in Quand Cities.
    Sie besaß eine Stimme von dramatischer Intensität, wobei die Registerverblendung nicht optimal war.
    Wenn sie die Stimme Unterdruck bildete, kam es zu dem zu einem heftigen Vibrato.
    Dieses wird zum Beispiel besonders in der Arie “Ecco l’orrico campo” und im darauffolgenden Duett mit Giuseppe di Stefano während einer Maskenball Produktion vom 02.08.1960 aus Mexico City deutlich.
    Die Ulrica wird hier übrigens von der unvergleichlichen Oralia Dominguez gesungen ( es gibt ein Arien-Recitel ). Der Dirigent war Renato Cellini.
    Besser, weil konzentrierter vom Ton klingt sie unter Fernando Previtali, während einer Ernani Aufführungaus Neapel von 1960.
    Allerdings werden auch hier Verzierungen nur angedeutet.
    Die Kabaletta nach der ersten großen Arie fand verständlicherweise mangels technischer Fertigkeiten der Sängerin nicht statt.
    Ihr Partner war hier der nicht mindert differenziert agierende Mario del Monaco.
    Besser ihre Odabella, neben dem überragenden Attila von Boris Christoff vom 01.12.1962 unter der kundigen Leitung von Bruno Bartoletti.
    Auch ihre Abigaille vom 10.07.1959 aus Firenze, neben dem stellenweise leider auch weniger differenziert klingenden Ettore Bastianini (ein Sänger, der mit einem wundervollen Stimmtimbre gesegnet wurde ) ist von der Ausdeutungen überzeugend.
    Sie gefällt mir zum Beispiel weitaus besser als die sich später an dieser Rolle vergangene Renata Scotto ( in dieser Rolle absolut indiskutabel).
    Auch hier dirigiert Bruno Bartoletti, zu dem Erleben wir hier als Zaccaria Paolo Washington.
    Wer von Elena Souliotis in dieser Rolle begeistert war, der wird auch an Margherita Roberti gefallen finden.
    Als Fena erleben wir hier Miriam Pirazzini ( leider auch unterrepräsentiert auf Tonträgern ).
    Ein wenig enttäuscht war ich von ihrer am 14.10.1960 in Chicago gesungenen Elisabetta neben einer Besetzung auf die man heute leider vergeblich wird warten müssen ( Richard Tucker, Tito Gobbi, Boris Christoff und Giulietta Simionato; Antonino Votto ).
    Ich empfinde ihr Stimmtimbre und ihre Art wie sie die große Arie im vierten Akt anlegt als weniger passend.
    Besser ist sie dann im Abschiedsduett neben Richard Tucker und ihr Schlußton, erschütternd , zumindest was die Lautstärke anbelangt, bei geöffneten Türen hätte man ihn bestimmt Meilen weit gehört.
    Ihre Gloria( Cilea ) und ihre Marin Faliero ( Donizetti ) habe ich leider nicht hören können.
    Abschließend läßt sich hier feststellen, wer größten Wert auf differenziertes singen legt, der sollte lieber zu einer anderen Sängerin greifen, wer aber einen elektrisierenden Abend voller dramatischer Intensität seitens der Sängerin genießen möchte und dabei bereit ist einige Unregelmäßigkeiten in Kauf zu nehmen, der
    kommt hier voll auf seine Kosten


    CDs: Gloria, Marin Faliero, Don Carlos, Nabucco, Attila, Ernani, Un ballo in mascera