Liebe Forianer, Liebe Opern und- Theaterfreunde
Das Tamino Klassikforum wird in Hinkunft über Ausstellungen und Aktivitäten des Österreichischen Theatermuseums berichten wenn - wie beispielsweise derzeit - Ausstellungen laufen, welche zum Themenbereich des Tamino Klassikforums passen. Im Speziellen meine ich hier die Gustav Mahler Ausstellung, aber in gewissem Rahmen auch jene über Thomas Bernhardt, welcher ja auch die "klassische Musik " in seinen Werken thematisiert hat. (Letzer Tag 4.7.2007)
Vorweg ein paar Worte zum Thema Österreichisches Theatermuseum.
Es befindet sich im Zentrum Wiens in unmittelbarer Nähe im ehemaligen Palais Dietrichstein und späteren Palais Lobkowitz, an sich schon als Baujuwel interessant.
1685 bis 1687 durch Giovanni Pietro Tencala für Philipp Sigmund Graf von Dietrichstein erbaut, 1709 durch Johann Fischer von Erlach, dem Erbauer der Wiener Karlskirche in Details umgebaut, das Portal stammt beispielsweise von ihm .
Johann Bernhard
Fischer von Erlach
In der Folge wurde das Gebäude noch mehreren kleineren Umbauten unterzogen, der grundsätzliche Gesamteindruck änderte sich dadurch jedoch nicht. 1745 erwarb die Familie Lobkowitz das Palais, in deren Besitz es bis 1980 verblieb. Erwähnenswert ist der sogenannte Eroicasaal, wo die innoffizielle Wiener Uraufführung von Beethovens 3. Sinfonie stattfand. schon deshalb wäre im Rahmen eines Wienbesuchs der Besuch dieser Lokalitäten für jeden Musikfreund Pflicht.
Aber auch die 4. Sinfonie Beethovens ist mit der Geschichte des Hauses verbunden. Bei Wikipedia finden wir folgenden Eintrag:
Die Uraufführung des Werks erfolgte im März des Jahres 1807 im Palais des Fürsten Lobkowitz in Wien unter der Leitung des Komponisten.
Hier eine Abbildung von Bernardo Belotto (KHM Wien -Gemäldegalerie) aus dem 18. Jahrhundert, welche den Lobkowitzplatz zeigt. Man kann unschwer erkennen,daß das Palais (links vorne im Bild) seit dieser Zeit nur unwesenlich verändert wurde.
Seit 1991 ist das Haus der Sitz des Österreichischen Theatermuseums, welches sich seit einigen Jahren im Museumsverband des Kunstistorischen Museums befindet.
Bisher war die einteilung in der Form, daß die Ausstellungsfläche in die permanente Ausstellung und die jeweils aktuelle Sonderausstellung aufgeteilt wurde, was die Größe der Sonderausstellungen naturgemäß begrenzte.
Die permantente Ausstellung zeigte einen ausgewählten Teil der vorhandenen Bestände, blieb aber stets über längere Zeiträume hin beinahe unverändert.
Im Jahre 2009/2010 wurde das Haus generalsaniert und es fand eine Umstrukturierung statt. Die permanente Ausstellung wurde aufgelassen und so Raum geschaffen die Sonderausstellungen größer und interessanter zu gestalten, gespeist aus eigenen Beständen und Leihgaben anderer Museen. Es können auch 2 Sonderausstellungen gleichzeitig gezeigt werden, je nach Thematik und vorhandenem Schaumaterial eine größere und eine kleinere.
Das bringt mehr Abwechslung ins Museum und letztlich mehr Besucher, weil ja immer wieder was anderes zu sehen ist. Die erste dieser Ausstellungen, welche die neugewonnene Ausstellungsfläche nutzt, ist jene über Gustav Mahler, die noch bis 3. Oktober 2010 läuft und die Überlegenheit des neuen Konzepts bereits klar unter Beweis stellen konnte.
Über diese Ausstellung werde ich in weiterer Folge noch berichten.
mfg aus Wien
Alfred