Sir Peter Pears, englischer Tenor, * 22.Juni 1910 Farnham, † 3.4.1986 Aldeburgh

  • Der Tenor Peter Pears, nicht nur der Lebensgefährte von Benjamin Britten, hätte am 22. Juni 2010 seinen 100. Geburtstag feiern können, Seine Plattenfirma DECCA bringt zu diesem Anlaß eine Box mit 6 CDs auf den Markt, die einen Überblick über das Werk des Sängers bieten (und das zum Schnäppchenprei von knapp über 20 € für 6 CDs!):



    Zitat

    Produktinfo:
    Ein Lebenswerk auf CD
    Der Tenor Peter Pears interpretiert auf dieser 6-CD-Box Lieder und Arien, die vom Barock bis ins 20. Jahrhundert reichen. Eine Anthologie von Stücken für Tenor, die zum Teil für Ihn geschrieben oder durch Ihn einen großen Bekanntheitsgrad erreicht haben. Die großen Tenorarien und Szenen der Opern Benjamin Brittens finden sich ebenso in dieser Auswahl, wie die Tenorsolos aus Oratorien und Liedzyklen des lebenslang mit dem Tenor befreundeten Komponisten. Stücke von Franz Schubert, Ralph Vaughan Williams, Alan Bush, Bernard van Dieren u. a. sind auf dieser CD-Sammlung zum ersten Mal erhältlich.


    Hörproben gibt es bei jpc,
    weitere infos findet ihr hier.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Augenscheinlich gibt es hier um Forum bisher noch keinen eigenen Thread für Peter Pears.
    Ein Grund mehr, das Geburtsatgskind hier etwas näher vorzustellen:


    Sir Peter Pears, englischer Tenor, * 22.Juni 1910 Farnham, † 3.4.1986 Aldeburgh.
    Er war ein hervorragender Konzert- und Bühnensänger, zugleich ein Kenner der engl. Literatur. Sang 1938 im Chor von Glyndebourne und machte 1942 sein Solodebüt als Hoffmann in London; 1943–46 war er Mitglied der Sadler's Wells Opera, wo er 1945 den Peter Grimes kreierte.
    Durch seine enge Freundschaft mit dem Komponisten entstanden in der Folge alle Tenorpartien Brittens für ihn. Am Londoner Covent Garden sang er in Gloriana, Billy Budd, A Midsummer Night's Dream, Owen Wingrave, Death in Venice (mit der letzten Oper gab er 1974 auch sein spätes Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera).
    Zusammen mit Britten gründete er das Aldeburgh Festival. 1978 wurde er in den Adelsstand erhoben.
    Durch einen Schlaganfall wurde der Sänger 1980 gelähmt und mußte sich aus dem Musikleben zurückziehen.



    Auf dieser DVD wird das Zusammenleben des Komponisten Benjamin Britten und seines Sängers Peter Pears dokumentiert:


    Die meistverkaufte Platte von Pears/Britten ist jedoch keine englische Komposition, sondern diese:



    Franz Schubert (1797-1828 )
    Winterreise D. 911

    Peter Pears, Tenor, Benjamin Britten, Klavier,
    aufgenommen Oktober 1963, Kingsway Hall, London

    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Heute ist wieder Peter Pears Geburtstag. Dazu habe ich die Schöne Müllerin ausgesucht:



    Heute ist die 105. Wiederkehr von Peter Pears' Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Beim Stöbern in den Weiten des Forums fand ich gerade diesen Thread. Und da die Aufnahmen von Pears & Britten bei mir zu den absoluten Schwerpunkten zählen, hier ein Ausschnitt aus einem Konzert in Japan von 1956, die nicht nur den Sänger in hervorragender Form sondern auch die besonderen Qualitäten Brittens als Begleiter zeigen.

    FafnerHH


    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • Eine Rarität, die ich nur hier gefunden habe, ist Owen Wingrave >


    mit Benjamin Luxon, John Shirley-Quirk, Nigel Douglas, Sylvia Fisher, Heather Harper, Jennifer Vyvyan, Janet Baker, Peter Pears.
    English Chamber Orchestra.
    Dirigent: Benjamin Britten.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • .... nicht zu vergessen seine Mitwirkung an der noch heute maßstäblichen Aufnahme der "Szenen aus Goethes Faust" von Robert Schumann:

    Robert Schumann: Szenen aus Goethes Faust (Gesamtaufnahme) - Benjamin  Britten, Dietrich Fischer-Dieskau, Peter Pears, Robert Schumann, John  Shirley-Quirk, Jennifer Vyvyan, Felicity Palmer, Robert Lloyd, Elizabeth  Harwood: Amazon.de: Musik

    In der Zweiten Abteilung hat er die Rolle des Ariel, und in der Dritten Abteilung singt er die Partie des Pater Ecstaticus. In sehr gutem, verständlichen Deutsch. Im ganzen eine tolle Aufnahme des selten zu hörenden Werks.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • an der noch heute maßstäblichen Aufnahme

    Wer legt so etwas eigentlich fest, welche Aufnahme die "maßgebliche" ist? Gerade im Falle dieser Aufnahme habe ich doch große Zweifel.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe in den 60ern in Tübingen studiert, wo es auch ein reiches Musikleben gab. Einer der Höhepunkte damals war Peter Pears und Benjamin Britten mit der "Schönen Müllerin". Neben der hohen musikalischen Qualität überzeugte auch das gute Deutsch (von Pears, Britten sang ja nicht:pfeif:).

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Zitat von Stimmenliebhaber

    Wer legt so etwas eigentlich fest, welche Aufnahme die "maßgebliche" ist? Gerade im Falle dieser Aufnahme habe ich doch große Zweifel.

    Ich auch!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco,


    über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht (oder gar trefflich) streiten, aber wenn ich von einer "maßstäblichen Aufnahme" sprach, so hatte das seinen Grund nicht darin, weil ich (der nur ein musikliebender Laie ist) das so sehe. So hat z.B. der nicht ganz unbekannte, inzwischen verstorbene Musikwissenschaftler Ulrich Schreiber sie seinerzeit als "Jahrhundertaufnahme" gelobt, und wer ihn und seine Bücher kennt, weiß, daß er mit Lobpreisungen stets sehr sparsam umgegangen ist. Natürlich ist das jetzt schon ein paar Jahre her, aber das muß den Rang der Aufnahme nicht unbedingt schmälern, zumal ja wahrlich nicht ein paar Dutzend davon auf dem Markt auf dem Markt angeboten werden. Der englische "Penguin Guide", immerhin eine weltweit renommierte und vielbeachtete Fachzeitschrift, verleiht jährlich einer Handvoll Aufnahmen eine besondere Auszeichnung. Brittens "Faust"-Aufnahme zählt dazu:

    Robert Schumann / Johann Wolfgang von Goethe, Dietrich Fischer-Dieskau,  Benjamin Britten, English Chamber Orchestra, Elizabeth Harwood, Peter  Pears, John Shirley-Quirk - Schumann - Scenes from Goethe's Faust (2004,  CD) | Discogs

    Das muß Dich natürlich nicht hindern, andere Aufnahmen zu bevorzugen. Ich wollte damit nur sagen, daß meine Wortwahl wohlüberlegt und nicht "locker vom Hocker" kam.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • aber wenn ich von einer "maßstäblichen Aufnahme" sprach

    Du sprachst aber nicht von EINER maßstäbdlichen Aufnahme, sondern von

    der noch heute maßstäblichen Aufnahme der "Szenen aus Goethes Faust" von Robert Schumann

    Für deine Behauptung, dass diese Aufnahme HEUTE NOCH maßstäblich sein soll, kann man nun den 2007 verstorbenen Ulrich Schreiber schlecht als Kronzeugen heranziehen. Dass er von einer "Jahrhundertaufnahme" sprach, liegt sicherlich auch daran, dass diese bei ihrem Erscheinen für dieses Werk konkurrenzlos war und auch noch einige Jahre blieb. Dennoch haben wir seit inzwischen gut 20 Jahren ein neues, anderes Jahrhundert.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Eine Rarität, die ich nur hier gefunden habe, ist Owen Wingrave >


    mit Benjamin Luxon, John Shirley-Quirk, Nigel Douglas, Sylvia Fisher, Heather Harper, Jennifer Vyvyan, Janet Baker, Peter Pears.
    English Chamber Orchestra.
    Dirigent: Benjamin Britten.

    Diese Fernsehaufnahme war ja die Uraufführung. Die Decca hatte sie zeitweilig als Einzel-DVD veröffentlicht, momentan scheint sie nur in einer Box zu haben zu sein, Kosten so um die 60 €

    FafnerHH


    Britten - Conductor, Composer & Pianist

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • Neben der hohen musikalischen Qualität überzeugte auch das gute Deutsch (von Pears, Britten sang ja nicht:pfeif:).

    Pears soll - laut einem Hamburger Freund, der sich mit ihm kurz am Bühnenausgang der Hamburger Musikhalle unterhalten hat nach einem Liederabend - auch sehr ordentlich deutsch gesprochen haben. Und er hat sogar deutsch geschrieben. In den "Travel Diaries 1936-1978" findet man neben der Übersetzung für die englische Leserschaft auch das deutsche Original zur Bachwoche Ansbach 1959, das er für die befreundete Margaret Prinzessin von Hessen und bei Rhein verfasst hatte. Trotz mitunter knubbeliger Ortographie und Grammatik drückt er sich mit einer bemerkenswert knappen Präzision aus.

    Liebe Grüße

    FafnerHH 4

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • Hallo


    Ich kann diese DVD empfehlen

    Gruß

    Wolfgang


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    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo