Er wurde 1908 in Zagreb geboren.
Er debütierte 1932 in Hamburg als Ottokar im Freischütz und nahm von 1935 - 1947 ein Engagement an der Oper in Zürich an.
Er trat in Opern von Mozart, Verdi, Hindemith ( Mathis der Maler UA 1938 ), Smetana, Puccini, Strauss auf und war auch als Konzert und Liedinterpret erfolgreich ( Winterreise, Lieder und Tänze des Todes ).
Nachdem Krieg sang er unter anderem in Covent Garden, Wien, Berlin, Edinbourgh, Glyndebourne, New York City Opera, Metropolitan Opera.
1955 Übernahm er eine Professur am Indiana University in Bloomington, wo er 1993 auch verstarb.
Die Stimme von Marko Rothmüller hatte einen leicht grobkörnigen Klang und er konnte sie, wenn es zur Interpretation paßte, auch Hohl klingen lassen.
Er besaß das Talent mit seiner Stimme auch feine Nuance bei seinen Rolleninterpretationen herauszuarbeiten.
Anders als es Beispielsweise Piero Cappuccilli oder auch Sherill Milnes taten, die im Verdifach immer etwas grobschlächtig daher kamen.
Erwähnen möchte ich hier speziell die unangenehme Neigung von Piero Cappuccilli während der Arie "Eri tu" im Maskenball den Schlußton bis zum Exeß auszudehnen und ihn dann mit einem Zwerchfellschock abrupt abreißen zu lassen.
Marko Rothmüller hingegen formt diese Phrase bis zum Ende elegant aus. und läßt sein Publikum nicht einfach so uncharmant in der Luft hängen.
Auch im darauffolgenden Terzett ist er rythmisch 100 prozentig sicher.
Wundervoll interpretiert er auch die Szene wo er Amelia ( Suzy Morris ist hier leider mäßig und verhuddelt sämtliche Verzierungen ) nötigt die Verlosung vor zu nehmen und dann die gehaltene Spannung bis zu dem Augenblick wo er erkennt, das er den tödlichen Streich ausführen darf .
Auch sein Carlos in einer La forza del Destinoproduktion neben der unzureichend auf CD repräsentierten Walburga Wegner als Leonora ist beeindruckend
Auch bei seinem Jochanaan aus Covent Garden vom 30.09.1947 gelingt ihm eine Rolleninterpretation, die ihres gleichen sucht.
Hier tönt er nicht, wie es viele nach ihm taten, hölzernd oder wie ein Hirsch auf der Bruft, sich durch die Partitur, sondern Form jede Phrase elegant aus.
Hörenswert ist auch eine Cosi fan Tutte und besonders empfehlen möchte ich seine Winterreise aus dem Jahre 1947.
Hier beweist er einmal mehr, das man Schubert nicht unbedingt deklamatorisch zu Leibe rücken muß, damit der Zuhörer begreift worum es geht.
Er läßt über weite Strecken, ähnlich wie Gerard Souzay, die Musik für sich sprechen und setzt nur hin und wieder kleine Nuancen.
Seine bei Relief erschiene Doppel CD habe ich leider noch nicht hören können.
Überrascht war ich hingen das ihn Preiser, nachdem sie ihn Jahrelang ignoriert haben, plötzlich mit zwei einzel CDs würdigt.
CDs: Die verkaufte Braut, Salome, Un ballo in mascera, La Forza del Destino, Il tabarro ( Auszüge ), Cosi fan Tutte, Die Winterreise, Porträt, 2 CDs bei Preiser